NAD 3020i Brummen aus Vorverstärker GELÖST

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-DocM-
Neuling
#1 erstellt: 03. Feb 2018, 11:15
Hallo in die Runde,

ich bin neu hier im Forum und durch das Stöbern im Netz hierher gekommen

Zunächst kurz zu mir, ich bin seit meinen Jugendjahren leidenschaftlicher Bastler und habe schon ein paar alte HiFi-Geräte repariert.

Nachdem ich meinen alten NAD 3020 komplett zerlegt und entbrummt habe (Elkos, Netzschalter & 1 Poti) war mein NAD 3020i dran. Diesen habe ich vor einiger Zeit in der Bucht ergattert und das starke Brummen aus den Lautsprechern deutete auf eine größere Überholung und ließ deshalb ein wenig auf sich warten...

Anfangs war ein Brummen zu hören das von Vorverstärker und Endstufe kam, nachdem die Elkos getauscht waren, das Gerät mit Luft ausgeblasen und die Potis mit Oszillin bearbeitete waren hoffte ich auf Ruhe aus den Lautsprechern. Fix noch Ruhestrom usw. nach Anleitung eingestellt und siehe da, zumindest die Endstufe ist leise und lässt sich über einen anderen Vorverstärker sauber ansteuern.

Mit dem Vorverstärker sah es anders aus: ab ¼ Lautstärke begann ein ziemlich lautes Brummen im 50Hz Bereich. Also nochmal die Wartungsanleitung gewälzt, neuen Gleichrichter bestellt plus zugehörige Kondensatoren besorgt und die Lötspitze wieder heiss werden lassen. Resultat: leiser aber noch immer sehr deutlich.

Nachdem ich nun alle Lötpunkte kontrolliert und nochmal allen Bauteilen eine optische Sichtung unterzogen habe frage ich mich wo dran es noch liegen kann, bzw bei dem Verstärker noch häufig vorkommt.
Will nicht wahllos Bauteile auf gut Glück austauschen

Für alle Vorschläge und Ratschläge bin ich bereits jetzt dankbar!
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 03. Feb 2018, 16:03
Ist der Brumm auf beiden Kanälen vorhanden und gleich laut?

M.E.n. sollte man alle Elkos erstmal erneuern....zumindest die, die in sämtlicher Spannungsversorgung der Vorstufe geschaltet sind.
-DocM-
Neuling
#3 erstellt: 03. Feb 2018, 17:06
Ja das Brummen ist auf beiden Seiten gleich laut. Habe bereits alle Elkos erneuert, zumindest meiner Einschätzung nach alle. Anbei ein Bild der ausgetauschten Bauteile:

Spannung_VS
Getauschte Bauteile in VS

Was mir noch aufgefallen ist: Q507 und Q508 werden bereits nach kurzer Zeit recht heiss, kann hier ein Defekt vorliegen der das Brummen erklärt?
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 04. Feb 2018, 01:43

Q507 und Q508 werden bereits nach kurzer Zeit recht heiss, kann hier ein Defekt vorliegen der das Brummen erklärt?


Schaue dazu hier mal rein.
Die beiden Transistoren können ggfls. mit TIP31C und TIP32C ersetzt werden. Zudem würde ich sie noch mit einem KK versehen.
Ein Brummen kann ich mir dann nur erklären, sobald hier Spannungsverschiebungen (Potenzialunterschiede) auftreten.
Daher könnte es auch ein Problem in der Masseführung und/oder der Schirmung existieren.

Die Spannungen passen soweit?
Wurden Z-Dioden/Dioden überprüft?
Bist du auch mal mit dem Oszi dabeigegangen?
-DocM-
Neuling
#5 erstellt: 04. Feb 2018, 21:02
Habe mir den Thread den du mir geschickt hast durchgelesen, also scheint die erhöhte Temperatur normal zu sein. Scheint also nicht an den beiden Transistoren zu liegen, wäre ein Austausch dennoch ratsam?

Wie kann ich die Massenführung oder Schirmung messen, bzw. überprüfen?

Habe alle Dioden durchgemessen, laut Messgerät alle i.O.
Leider habe ich keinen Oszi um das Brummen zu "Messen"

Habe an Q511 die Spannungen gemessen:
39,6V (43V laut Anleitung)
und 26,2V (28V laut Anleitung)


[Beitrag von -DocM- am 04. Feb 2018, 21:03 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 05. Feb 2018, 00:35
Solange die Transistoren arbeiten, ist doch alles in Butter und brauchen nicht ersetzt werden.

Die Massenführung und/oder Schirmung lässt sich doch per ohmschen Messung und/oder über "Handauflegung" überprüfen.
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 06. Feb 2018, 01:59
Eine der möglichen Erklärungen ist, dass in der Preamp Schaltung etwas zu viel Strom zieht, so dass die Spannung am Regler einbricht und starkes Brummen durchkommt.

Ich würde mal die Spannungen an den verschiedenen Punken in der Preamp Schaltung prüfen.
Wenn da etwas nicht stimmt, kann man herausfinden, welches Bauteil defekt ist.

Noch ein Tipp:
Jeder Transistor in einer analogen Verstärkerschaltung hat im Arbeitspunkt 0,6V zwischen Basis und Emitter.
Auch daran kann man einfach erkennen, ob etwas eher in Ordnung ist oder nicht.

NAD 3020i Schematic detail preamp with voltages

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 06. Feb 2018, 02:02 bearbeitet]
-DocM-
Neuling
#8 erstellt: 08. Feb 2018, 00:50
Hallo zusammen,

entschuldigt bitte die späte Antwort, ich kam erst heute Abend wieder dazu mich um meinen NAD zu kümmern. Ich habe zunächst einmal die Spannungen durchgemessen.
Gemessene Spannungen NAD 3020i

Habe auch einmal die Spannung nach dem Gleichrichter D511 gemessen, hier liegen satte 104V Gleichspannung an, laut Plan sollten das aber nur 50 sein!?! Auf Seiten der Wechselspannung liegen 73V an...

Auch mit der Überprüfung der Massenführung habe ich begonnen, zunächst einmal im Bereich nach dem Gleichrichter D511 für die Spannung des PreAmps. Alles okay. Ebenso im Teil mit den gemessenen Spannungen. Weiter kam ich leider noch nicht...

Ich werde morgen weiter Prüfen, spätestens Übermorgen. Zu der Überprüfung der Massenführung, gibt es hier etwas zu beachten, bzgl Gehäuse & Masse? Stellenweise ist der Schaltplan hier, wenn man sich anschaut was eigentlich verbaut ist, etwas undurchsichtig (also für mich), liegt aber vielleicht auch an der späten Stunde... Gerade im Bereich Phono GND, den Eingängen der einzelnen Geräte und den Massen hier steig ich noch nicht so richtig durch...

Überprüfe beim nächsten mal auch die Spannung zwischen Basis und Emitter bei allen Transistoren


[Beitrag von -DocM- am 08. Feb 2018, 01:00 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 08. Feb 2018, 01:30
Prima.
Kurz betrachtet sind die von Dir gemessenen gelben Spannungswerte meiner Meinung nach plausibel.

Einzig der Spannungswert am Punkt zwischen den Widerständen R311 (8,2k) und R317 (5,6k) müsste anders liegen: Nicht 1V sondern höher.

Bist Du sicher, dass der Kondensator C311 (47µF 10V) ersetzt wurde? Zieht er Leckstrom zur Masse ab? Sind die beiden Widerstände OK? Bei allen Temperaturen? Diese Widerstände könnte man eventuell mal tauschen.


[Beitrag von Poetry2me am 08. Feb 2018, 01:31 bearbeitet]
-DocM-
Neuling
#10 erstellt: 19. Feb 2018, 23:33
Hallo in die Runde,

ich habe am Wochenende endlich einmal wieder Zeit gefunden mich um meinen brummenden NAD zu kümmern. Wie vorgeschlagen habe ich zunächst einmal die besagten Widerstände getauscht. Leider ohne Erfolg...

Hab dann weiter an der Massenführung geprüft und siehe da: eine Leiterbahn sah zwar ganz aus, war aber offensichtlich beschädigt! Nachdem dieses Problem behoben war, war das Brummen restlos verschwunden!

Vielen vielen Dank an Rabia_sorda und Poetry2me für die tüchtige Unterstützung bei der Fehlersuche!!
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 20. Feb 2018, 00:25
___GRATULATION___ zur gelungenen Reparatur
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 20. Feb 2018, 19:49
Schliesse mich an....GLÜCKWUNSCH!

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