Defekte Widerstände Yamaha RX-V 1500

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Roroky
Neuling
#1 erstellt: 28. Okt 2018, 22:23
Guten Abend,

vor ein paar Monaten bekam ich von einem Bekannten einen Yamaha RX-V 1500, jedoch sind dort 2 Widerstände defekt. Leider hat der Bekannte schon versucht diese zu ersetzen und hat wahrscheinlich die falschen benutzt und nun stehe ich hier und weiß leider nicht welche Widerstände ich holen muss.

Ich hoffe ihr könnt mit helfen und mir die richtigen Widerstände nennen.

Mit freundlichem Gruß
Roroky


1011
sealpin
Inventar
#2 erstellt: 28. Okt 2018, 22:42
Tausche einfach alle die Du siehst...

...im Ernst, Du erwartest, dass wir anhand der Bilder irgendwas erkennen und Dir was raten?

Besorge Dir den Schaltplan und dann geh auf die Fehlersuche. Widerstände gehen nicht mal eben so defekt...
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 28. Okt 2018, 22:48
Richtig: Widerstände gehen nicht so einfach kaputt. Und Fotos auf denen man die Schrift von Bauteilen lesen kann, sind sicherlich von Vorteil.

Ich bin trotzdem fündig geworden:
1. Das Service Manual gibt es bei Tanya.
2. Es handelt sich um das Board "Main (2)" - siehe Abb. auf Seite 66 des SM
3. Auf dem Foto erkenne ich nur einen Emitterwiderstand (ist aber ein Doppel-Widerstand)
Die Nr. R320 führt uns im Schaltplan auf S. 82 zum Wert des Widerstands und seiner Verortung:
Endstufe des rechten Frontkanals mit 2x 0,22 Ohm.
4. Man sollte davon ausgehen, dass die Halbleiter in dieser Region mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls defekt sind.

... nun aber bitte Bilder und detaillierte Infos nachliefern.

... ups: Da hast Du nun aber nachträglich etwas anderes eingekreist. Das kannst Du mit meiner Hilfe aber nun selbst im Schaltplan (S. 82) anhand der Platinenbeschriftung nachgucken.


[Beitrag von CarlM. am 28. Okt 2018, 22:52 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 29. Okt 2018, 17:49
Das scheinen die drei markierten Widerstände zu sein (gelb markiert):

Yamaha RX-V1500 PCB layout detail front right power amp

Die drei Widerstände gehören zum vorderen rechten Endverstärker ("Front Right") und liegen im Umfeld der Treibertransistoren.

Hier ein zusammengesetzter Schaltplan des Front Right Endverstärkers. Die beiden Teile liegen auf den beiden Platinen POWER(1) und MAIN(2) verteilt.

Yamaha RX-V1500 schematic detail front right power amp burned resistors

Die Wert-Angabe bei den Widerständen sagt auch, welche Leistung diese Widwerstände aushalten können müssen:

1/2P == ein halbes Watt

1P == ein Watt

z.B. bedeutet 1P4.7 ein Widerstand mit 4,7 Ohm und 1W Leistung

- Johannes
Roroky
Neuling
#5 erstellt: 29. Okt 2018, 18:24
Guten Abend,

Der R308 scheint in Ordnung zu sein, getauscht hat der Vorbesitzer den R299 und den R423, es waren aber nicht die richtigen Widerstände und deswegen hat sind sie auch durchgebrannt., habe anhand des Service Manuals herausgefunden das die Widerstände R299 und R423 Widerstände mit 100 Ohm und 1/2 Watt sind, diese habe ich mir heute gekauft.

Leider ist der Vorbesitzer nicht gerade gut damit umgegangen und hat beim "reparieren" ein Kreisrundes Stück unterhalt der Platine am Widerstand R299 herausgebrochen, es ist nicht viel aber man sieht den braunen Layer der Platine und ich befürchte das diese definitiv defekt ist. Soll ich es versuchen und die Widerstände einbauen? Bin mir da gerade nicht wirklich sicher da ich selbst nur ein Laie bin, habe in meiner Informatik Ausbildung zwar löten etc gelernt, aber kenne mich da auch nicht so gut aus.

Werde das Gerät gleich auseinanderbauen und dann mal Fotos davon machen.


[Beitrag von Roroky am 29. Okt 2018, 18:36 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 29. Okt 2018, 18:41
In dem Fall würde ich eine Reparatur nicht selbst durchführen. Wie schon gesagt: Widerstände gehen nicht grundlos kaputt. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sind noch andere Bauteile defekt, was durch Messungen zu diagnostizieren ist. Auch können durch die falschen Widerstände Folgeschäden entstanden sein.
Defekte Platinen muss man genau ansehen. Wenn nur Kunststoff fejhlt ist das eher ein geringes Problem anonsten müssen auch Leiterbahnen so ersetzt werden, dass es auf Dauer sicher ist und nicht irgendwann ein Wohnungsbrand daraus resultiert.
Roroky
Neuling
#7 erstellt: 29. Okt 2018, 19:38
Also ich repariere regelmäßig im Tonstudio meines Vater die Elektronik so ist das nicht, die Erfahrung ist da, aber bin trotzdem kein Experte sondern eher ein Laie.
Der Vorbesitzer hat gedacht die Widerstände die ursprünglich drin waren wären defekt und hat deshalb den R299 und den R423 getauscht, jedoch hat er Widerstände benutzt mit 10 Ohm und das obwohl dort 100 Ohm Widerstände verbaut werden müssen, habe die defekten Widerstände nun gewechselt, das Ergebnis ist eher ermüdend.

Zu der Platine: Es ist nur etwas vom Plastik weg,.

Das größte Problem ist nun gelöst, habe die richtigen Widerstände verbaut, nun muss ich mich an die Fehlersuche begeben denn sobald ich den Powerknopf betätige höre ich nur ein klicken und das war es, aber ich denke das Problem sollte sich schnell finden.

Vielen dank für eure Hilfe
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 29. Okt 2018, 20:38
Wie CarlM schon beschrieben hat: Die beiden Widerstände könnten durchgebrannt sein, weil z.B. einer der beiden Treibertransistoren Q221C und Q221A durchgebrannt ist (Null Ohm Widerstand zwischen Collector und Emitter oder Ähnliches) und so den Widerstand direkt mit der Railspannung verbindet. Sowas zieht dann bald weitere Bauteile mit ins Verderben.

Es lohnt sich, während der ersten Fehlerbehebung eine Glühbirne statt Primärsicherung einzuschleifen. Dadurch werden (Kurzschluss-)Ströme begrenzt und man ruiniert nicht bei jedem Einschalten weitere Transistoren und Widerstände.

Der Glühbirnen-Trick wurde hier im Forum schon öfter erklärt. Vielleicht kennst Du ihn auch schon.

- Johannes
Roroky
Neuling
#9 erstellt: 29. Okt 2018, 21:07
Also der Vorbesitzer hat die Widerstände R299 und R423 getauscht weil er dachte sie seien defekt, hat aber anstatt 100 Ohm 1/2 Watt Widerstände zu verbauen, hat er Widerstände mit 10 Ohm genommen, das diese durchbrennen ist vollkommen logisch.

Nun bin ich wieder an dem Punkt wo er vorher war, der Verstärker geht nicht an, aber er klickt zumindest und ich sehe nun keine Funken mehr wenn ich ihn einschalte, jetzt muss ich nur die Ursache finden warum er nicht angeht aber das sollte nun das kleinste Problem sein, es ist nur viel Arbeit ales zu überprüfen aber das wird es wert sein.

Von dem Glühbirnen-Trick habe ich noch nichts gehört oder gelesen, bin aber auch erst neu hier im Forum, werde mal danach schauen.
Uwe_1965
Inventar
#10 erstellt: 29. Okt 2018, 21:19

Der Glühbirnen-Trick wurde hier im Forum schon öfter erklärt. Vielleicht kennst Du ihn auch schon.


Der "GlühbirnenTrick" wird [hier klicken] gut erklärt, mit Zeichhnung und Bildern.

Gruß Uwe
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 29. Okt 2018, 22:10

Roroky (Beitrag #9) schrieb:
Nun bin ich wieder an dem Punkt wo er vorher war, der Verstärker geht nicht an, aber er klickt zumindest und ich sehe nun keine Funken mehr wenn ich ihn einschalte, jetzt muss ich nur die Ursache finden warum er nicht angeht aber das sollte nun das kleinste Problem sein,...


Genau das ist es nicht. Weshalb hat denn der Vorbesitzer Widerstände getauscht? Weil er einfach Lust dazu hatte? Nein ... weil ein Defekt vorlag, IN DESSEN FOLGE die von ihm ersetzen Widerstände kaputt gingen.

Und weshalb macht das Relais nur kurz "klick"? Weil es Schutzschaltungen gibt, die so etwas wie ein von Ingenieuren geplanter Selbsterhaltungstrieb sind - sprich: das Gerät abschalten, wenn es wider jede Vernunft eingeschaltet worden ist.

Entschuldige bitte meinen Ton. Aber das musste einmal gesagt werden. Ich bin ab jetzt (in diesem Thread) still.


[Beitrag von CarlM. am 29. Okt 2018, 22:11 bearbeitet]
Roroky
Neuling
#12 erstellt: 29. Okt 2018, 23:10
Der Vorbesitzer hat keinerlei Ahnung von Elektronik und hat sie genau genommen auf gut Glück getauscht, es ist ja nicht so als hätte ich ihn nicht schon längst gefragt, wollte nähmlich wissen was er für Widerstände benutzt hat. Seine Wortezu den alten Widerständen waren: "Die waren oben etwas schwarz, dachte die wären durch, aber es war nur Lack.". Wenn ich sage das dort kein defekt vor lag dann hat das schon seinen Grund.
Hätte er Ahnung davon dann hätte er mir den Verstärker nicht gegeben sondern hätte ihn repariert.

Wie gesagt er hat 10 Ohm Widerstände verbaut und das obwohl sowohl der R299 als auch der R423 Widerstände mit 100 Ohm 1/2 Watt sind. Das ist doch wirklich nicht so schwer zu verstehen oder? Ist doch vollkommen logisch das wenn er die falschen Widerstände verbaut das diese durchbrennen...

Das das Gerät eine Schutzschaltung hat ist mir bewusst, genau so wie das es sich zum Schutz abschaltet, ich muss jetzt nur noch den Grund finden warum es sich abschaltet und dazu werde ich sämtliche Bauteile überprüfen, den Übeltäter werde ich schon finden.

Übrigens nur weil ich mich als Laie betitel bedeutet es nicht das ich dämlich bin und wenn ich sage das jemand was falsches verbaut hat und auf gut Deutsch gesagt scheiße gebaut hat dann ist das auch so.
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 30. Okt 2018, 00:19
OK, Du meinst dass der Fehler vielleicht nicht bei den Widerständen im FRONT RIGHT Kanal liegt?

Dann würde ich die Diagnose erst mal von vorne starten, nämlich mit dem Selbstdiagnose-Modus des Gerätes.
Siehe dazu das Service Manual Seite 21 "Starting DIAG"

So kannst Du erst mal den erkannten Auslösegrund der Schutzschaltung auslesen.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 30. Okt 2018, 00:41
Die im Gerät erfassten Fehlerfälle werden mit Sensoren gemessen, dann jeweils an dafür vorgesehene Eingangs-Pins des Mikroprozessors geleitet und dort wird der DIAG CODE dafür hinterlegt.

Folgende Fehler werden erkannt:


NO PROTECT --- keine Historie von Protection Codes
I PROTECT  --- Protection Historie wegen zu hohem Strom (Symbol i) an einem der Endstufenausgänge
PS PRT     --- Protection Historie wegen abnormalen Power Supply Spannungen
DC PRT     --- Protection Historie wegen abnormaler Gleichspannung (DC) an einem Endstufenausgang
TMP PRT    --- Protection Historie wegen zu hoher Temperatur am Kühlkörper


Einge dieser Codes haben auch noch einen Messwert dahinter, denn der Prozessor kann an den Protection Eingangspins sogar Spannungswerte messen. Das kann manchmal zusätzliche Hinweise geben.

- Johannes
Roroky
Neuling
#15 erstellt: 30. Okt 2018, 01:03
Das Problem nun ist ja das der Verstärker nicht an geht und das lag definitiv nicht an den Widerständen R299 und R423, möglicherweise ist aber irgendwo anders ein Widerstand oder Transistor defekt.

Funktioniert das obwohl der Verstärker sich nicht einschalten lässt? Werde es heute Mittag mal versuchen, für heute mach ich schluss mit dem Ding.


Mit freundlichem Gruß

Andy
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 30. Okt 2018, 07:54
Seite 21 im ServiceManual des RX-V1500:

Starting DIAG in the protection cancel mode
If the protection function works and causes hindrance to
trouble diagnosis, cancel the protection function as
described below, and it will be possible to enter the DIAG
mode. (The protection functions other than the excess
current detect function will be disabled.)
Press the “STANDBY/ON” key while simultaneously
pressing those two keys indicated in the figure above. At
this time, keep pressing those two keys for 3 seconds or
longer.
In this mode, the “SLEEP” segment of the FL display of the
main unit flashes to indicate that the mode is DIAG mode
with the protection functions disabled.

CAUTION!
Using this product with the protection function disabled
may cause damage to itself. Use special care for this point
when using this mode.



Wenn also eine gespeichert Historie von Protection Fällen existiert, dann wird sich der Receiver unmittelbar nach dem Einschalten wieder ausschalten.

Um den Receiver trotzdem in Betrieb nehmen zu können, kann man ihn im "Protection Cancel Mode" starten. Da werden alle Fehler ignoriert außer dem Fall wenn zu viel Strom fließt (I PROTECT). Natürlich wird dann auch davor gewarnt, den Receiver in diesem Modus zu betreiben, bzw. Lautsprecher anzuschließen und richtig laut zu drehen etc. Das sollte man natürlich nicht tun, weil ja vermutlich noch ein Fehler llaut Historie der DIAG Codes vorliegen muss.

Am Ende kann man auch alle DIAG Codes der Historie (die vier oder fünf letzten Codes merkt er sich) wieder löschen.

- Johannes
Roroky
Neuling
#17 erstellt: 30. Okt 2018, 12:04
Habe versucht in den "Protection cancel mode " zu gelangen aber leider tut sich gar nichts, höre nur das klicken des Relais und das war es.

Ihr habt mir aber dennoch schon mal sehr geholfen, mit dem Service Manual und dem Glühbirnen-Trick werde ich dazu in der Lage sein das Gerät zu reparieren, wird zwar etwas länger dauern aber das ist haln so wild. Wenn ich den Fehler gefunden habe werde ich nochmal ein kurzes Feedback geben :D.

Nun werde ich mich mal an die Soundkanäle trauen und schauen ob der Fehler dort liegt.

Danke für die Hilfe
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