Yamaha RX-V481 5.1 receiver Reparatur (DC protection)

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shadowlord
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Mai 2019, 11:26
Hallo,

versuche derzeit einen Yamaha 5.1 receiver (RX-V481) für einen Freund zu reparieren.

mit der Diagnosefunktion laut service manual habe ich herausgefunden, dass scheinbar DC Spannung an einem Ausgang anliegt.


im protection by-pass Modus konnte ich ermitteln das der betroffene Kanal der center channel ist. - 26V DC

die Endstufen Transistoren habe ich alle ausgelötet und überprüft (Q2155, Q2154, Q2140, Q2141, Q2124)
laut Diodentest meines Multimeters sind alle in Ordnung.
http://666kb.com/i/dv0eo701jom3anqd2.jpg



Als weiteren Test habe ich nach einander die 3 neg. Versorgungsspannungspfade (rot strichliert) unterbrochen und getestet wie sich die Schaltung verhält.


unterbreche ich die Spannung in der eingezeichnete Stelle verschwindet die -26V aus dem Signalpfad ( rosa)

e3hlbju5sjb74s5km


Ich hatte mich schon gefreut mit Q2129 nun den Schuldigen gefunden zu haben aber laut Diodentest funktioniert er !

die beiden Dioden D2104 und D2103 sind lt. Test auch OK.

den Kondensator C2146 kann ich leider nicht testen da mein Multimeter nur bis 1nF runter funktioniert.

hat jemand eventuell eine Idee was hier falsch läuft.
könnte es sein das der Transistor Q2129 zwar den Diodentest besteht jedoch unter Spannung durchlässt ?

wäre für alle Tipps dankbar.

LG
Christian


[Beitrag von shadowlord am 12. Mai 2019, 11:32 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 13. Mai 2019, 07:30
Gar nicht schlecht, Deine Diagnose-Methode

Du hast damit quasi schon mal die verdächtige Stufe identifiziert.

Was aber noch sein könnte ist, dass der positive Anteil nicht durchkommt und deswegen nur eine negative Spannung "übrigbleibt".

Nach meiner Erfahrung sind es gerade die hart arbeitenden Transistoren der zweiten Stufe wie Q2116, welche anfällig sind und leicht mal versagen.
Das wäre ein Typ 2SA1145 (Parameter Kennzeichnung O oder Y selektiert) im Gehäuse "TO92 large". Diese kleinen Freunde können nur eine gewisse Leistung verkraften. Man kann sie oft ersetzen durch gängige Typen im Gehäuse Bauform TO126.

Die Konstantstromquelle um Q2129, welche Du im Auge hattest, ist auf der negativen Seite quasi der Arbeitswiderstand dieser Stufe. Dazwischen liegt der Ruhetromtransistor Q2124 mit seiner Beschaltung.

Gutes Gelingen

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 14. Mai 2019, 08:31
Schaltplan der Center Endstufe des RX-V481 mit eingezeichneten Spannungswerten:

Yamaha RX-V481 schematic detail Center channel power amp
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 15. Mai 2019, 00:40
Hier habe ich die verschiedenen Schaltungsstufen mal farblich markiert.

Yamaha RX-V481 schematic detail Center channel power amp stages marked

So kann man Stufe für Stufe die Schaltung prüfen.

- Johannes
shadowlord
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Mai 2019, 18:22
Vielen Dank für die Hilfe,


Was aber noch sein könnte ist, dass der positive Anteil nicht durchkommt

ich habe den Q2116 und die dazugehörigen Widerstände R2145 sowie C2136 und R2126 geprüft die scheinen aber OK zu sein.

nachdem mir langsam die Ideen ausgehen habe ich die Schutzfunktion deaktiert um dann die Spannungen mit denen in deinem Plan zu vergleichen.


hoffe die Auflösung passt und es ist etwas zu erkennen. (Meinen Messungen habe ich in blau hinzugefügt)

EDIT: nachdem die Auflösung scheinbar reduziert ist, habe ich den Plan auf meinen Webspace hochgeladen.

http://www.shadowlord.at/div/yamaha.png

http://www.shadowlord.at/div/yamaha.png


[Beitrag von shadowlord am 26. Mai 2019, 18:27 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 27. Mai 2019, 00:34
Schon mal interessant, welche MEssergebnisse Du hast.
Aber es fehlen noch einige wenige Werte, um ein Bild zu bekommen.
Ich habe die Stellen mal mit blau gestrichelten Kästchen markiert, wo noch Werte gemessen werden sollten.

Yamaha RX-V481 schematic detail Center channel power amp measurements

Wir brauchen Messwerte an allen drei Anschlüsse (Basis Emitter Collector) jedes der drei Transistoren der grünen Schaltungsstufe. Zusätzliche alle relevanten Railspannungen (positive und negative Versorgungen). Wichtig wäre auch der Spannungswert am Ausgang.

Übrigens bekommt man höhere Auflösung der eingebetteten Bilder, wenn man rechts "Herunterladen" in der Webseite des Bildes anklickt.

- Johannes
shadowlord
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 27. Mai 2019, 17:53
Johannes, vielen Dank für deine Hilfe !

ich hoffe ich habe keine Stelle übersehen.
an der Boxenklemme center messe ich -26,15V

yamaha-rx-v481-schematic-detail-center-channel-power-amp-stages-marked_942795

www.shadowlord.at/div/yamaha2.png

LG
Christian


[Beitrag von shadowlord am 27. Mai 2019, 17:54 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 27. Mai 2019, 21:38
Prima, diese Messergebnisse helfen denke ich schon mal etwas weiter

Schieflage gibt es hier an fast allen Stellen in der Schaltung. Wir sollten aber bedenken, dass man bei einem Gegengekoppelten System wie einem Verstärker nicht sofort annehmen dürfen, dass damit auch "fast alle Stellen" defekt sind. Denn der Fehler an einer Stelle der Schaltung führt durch Rückfütterung des Signals an den invertierenden Eingang zu weiteren extremen Aussteuerungen, quasi der Versuch einer Gegenregelung.

Ich denke, dass wir hauptsächlich in Stufe zwei (grün) suchen müssen, um die Ursache zu finden.

Es gibt ein paar Tricks bei der Fehlersuche:
Wenn man beispielsweise erkennen kann, dass ein Transistor in seiner Kennlinie betrieben wird, dann ist er wahrscheinlich nicht defekt und wird nur an seiner Basis entsprechend ausgesteuert, so dass die anderen Anschlüsse (v.a. der Emitter) dem entsprechend der Kennlinie folgen.

Wie erkennt man, dass ein Transistor sich in der Kennlinie befindet? Antwort: Durch die Basis-Emitter-Spannung von ca. 0,6V.


ANALYSE:

Stufe 3 (hellblau, Treiberstufe) und
Stufe 4 (violett, Leistungsstufe)

scheinen tatsächlich nur dem aussteuernden Signal zu folgen. Alle Transistoren sind in der Kennlinie (0,6V über die Basis-Emitter-Diode). Deren Rail-Spannungen +/-50V sind einigermaßen stimmig vorhanden.
---> Diese beiden Stufen würde ich erst mal ausschließen bei der Fehlersuche.

Stufe 2 (grün):

Transistor Q2116 (Steuertransistor der 2. Stufe) hat ca. 0,6V zwischen Basis und Emitter. Damit sollte er eigentlich OK sein.
Aber: An seinem Collector herrscht eine erheblich negative Spannung. Das kann OK sein, wenn diese von "außen" dem Transistor aufgezwungen wird. Wie diese sehr negative Spannung dort hinkommt, ist erst einmal unklar. Dazu müsste man noch die 1. Stufe messen, um abschätzen zu können, ob die Aussteuerung evtl. schuld ist oder der Transistor Q2116 doch einen defekt hat, z.B. einen abgebrannte Collector ohne innere Verbindung, während die Basis-Emitter-Strecke immer noch wie eine Diode funktioniert. Sowas ist denkbar.
Was aber für ein vollständiges Funktionieren spricht, ist der Ruhestrom dieser Stufe von ca. 3,4mA (berechnet aus dem Spannungsabfall über dem Emitterwiderstand R2145 und dessen Widerstandswert 100 Ohm. Laut Schaltplan sollten dort 4mA fließen. Das ist zumindest nahe dran. Dieser Strom müsste normalerweise durch den Collector abfließen. Falls der Strom durch Rückfluss in Stufe 1 abfließt, wäre dort auch was kaputt.

Transistor Q2124 (der Ruhestromtransistor) hat ebenfalls 0,6V zwischen Basis und Emitter. Das ist ebenfalls unverdächtig. Noch dazu schafft er es ganz stoisch seinen Job zu tun, nämlich unter allen Spannungslagen (auch wenn die Aussteuerung gerade mal recht negativ ist) zwischen Collector und Emitter die eingestellte Spannung von ca. 2,0V zu halten. Die Schaltung um diesen Transistor arbeitet also wie es sein soll schwimmende Spannungsquelle.

Transistor Q2129 (als Konstantstromquelle quasi der Arbeitswiderstand der Stufe) hat ebenfalls ca. 0,6V zwischen Basis und Emitter. Sollte also eigentlich auch OK sein.

Der Strom durch Stufe 2 sollte unten bei Widerstand R2200 gleich sein wie oben bei R2145. Mal sehen:
I = (27,8V - 27,26V) / 120 Ohm = 4,5mA;
Ist also 1,1mA höher als oben, da waren es 3,4mA. Auch etwas seltsam.
Vielleicht eine Messungenauigkeit? Durch Schwankung etwa?

Auffällig ist, dass die +/- Rail-Spannungen der Stufe 2 nicht +/-50V betragen, sondern +22,34V und -27,8V
Da stimmt was nicht. Ein gewaltiger Unterschied. Seltsamerweise symmetzrisch, also sowohl im positiven wie im negativen Versorgungszweig.

Stufe 1 braucht oben die +50V (jetzt nur +22,34V) und unten die ca. -12V. Auch dadurch könnte schon mal einen Schieflage entstehen.

Irgendwie ergibt sich noch kein vollständiges Bild.

Möglicherweise brauchen wir auch die Messwerte aus der Eingangsstufe (1. Stufe gelb).

Soweit mal ein erster Analyseansatz.

- Johannes
shadowlord
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 28. Mai 2019, 20:18
Hallo Johannes,

danke für die ausführliche Beschreibung,

einen Teil der Transistoren habe ich ausgelötet und mit der Diodenfunktion des Multimeters kontrolliert, darunter auch der Q2116
die Messergebnise habe ich hier angehängt.

Unbenannt


die Messung der Eingangsstufe habe ich ebenfalls nachgeholt. ( zur Sicherheit auch Treiber und Leistungsstufe)

www.shadowlord.at/div/yamaha3.png
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 28. Mai 2019, 21:53
Alle von Dir im Diodentest gemessenen Transistoren scheinen OK zu sein.

Alle Spannungen sehen so aus, als würden die Schaltungsstufen jeweils genau das machen, was die Ansteuerung aus der vorherigen Stufe verlangt.

Der Ruhestrom durch die 1. Stufe ist 1,1mA (unten am R2159) und im Ausgangszweig wie erwartet ungefähr die Hälfte mit 0,5mA (an R2118). Das passt alles.

Mmmhhhhh....


Zwei Dinge sind nach wie vor auffällig:
1. die Aussteuerung aller Stufen stellt die Spannung von ca. -22V am Ausgang ein.
2. Die geregelten Rail-Spannungen der zweiten Stufe liegen beide deutlich niedriger im Wert, nämlich +22,34V statt +50,5V und -27,7V statt -50,2V.

Mir fallen drei Erklärungsansätze ein:

E1. Der Kondensator in der Gegenkopplung C2125 (47µF 16V) in Stufe 1 könnte einen Defekt haben und es stellt sich eine falsche Offsetspannung ein.

E2. Der positive Treiber Q2140 oder der positive Leistungstransistor Q2154 haben am Collector keine Verbindung zur positiven Railspannung, so dass sich die gesamte Ausgangsspannung ins negative verschiebt und auch durch die Gegekopplung nicht ganz ausregeln lässt.

E3. Die Regelung für die +/-50V Railspannungen der zweiten Stufe ist defekt und liefert zui geringe Spannungen. Dadurch kann die Schaltung nicht mehr richtig aussteuern und es entsteht ein zu hoher Offset.


Ich muss mir das noch mal in Ruhe anschauen.

- Johannes
shadowlord
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 30. Mai 2019, 15:38
Johannes,
Vielen Dank


Der Kondensator in der Gegenkopplung C2125 (47µF 16V) in Stufe 1


habe den Kondensator entfernt und, da ich nur 47µF 10V Ersatz daheim habe, mit dem aus dem linken Kanal getauscht.

der Fehler ist damit in den linken Kanal gewandert.

Ich werde morgen einen passenden Kondensator besorgen und ausprobieren, bin aber guter Dinge.

Vielen Dank nochmal
LG
Christian
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 30. Mai 2019, 16:06
____GRATULATION____ zur gelungenen Fehlerbehebung


Toll, das wird es gewesen sein. Was für ein Puzzle Spiel !!

Ein kleiner Elko in der Gegenkopplung war also der Grund.
Zum Ausprobieren genügt an dieser Stelle der Schaltung auch ein 10V Typ.
Du kannst und solltest aber auch 63V Elkos nehmen, das wirkt sich klanglich positiv aus und ist sicherer, falls doch mal Offset auftritt.

Alle Elkos unter 25V Spannungsfestigkeit gelten - zumindest in HiFi-Klassikern - sowieso nicht mehr als zuverlässig und werden gerne durch 50V oder 63V Typen ersetzt.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 30. Mai 2019, 16:06 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 30. Mai 2019, 16:18
Yamaha RX-V481 schematic detail Center channel power amp defective capacitor C2125 47uF
ztypeslug
Neuling
#14 erstellt: 26. Jun 2019, 12:45
Wow!

danke für diese Hilfe, ich wäre ohne den Schalplanausschnitt völlig aufgeschmissen gewesen. (wo bekommt man eigentlich die Schaltpläne her??)

Es scheint ja grade die Zeit für diese Bauteile zu sein, daher mein Bericht: Ich habe soeben einen RX-V577 offen vor mir gehabt und war schon recht deprimiert, dass er mit DC Offset immer abgeschaltet hat und alle Endstufenbauteile OK schienen...

Aber der RX-V577 scheint eine identische Endstufe zu haben, zumindest von den auf der Platine befindlichen Bauteilen stimmen auffallend viele mit denen auf dem hier gezeigten Schaltplan überein... Insbesondere der 47uF/16V Kondensator... DIser hatte bei mir zunächst den Kapazitätstest bestanden (eingebaut prüfbar, hatte 42 gemessen).

Danke danke danke!! Ich habe nach aufmerksamen durchlesen dieses Therads dann auch endlich mal den Innenwiderstand gepüft und siehe da! 115 Ohm (eingebaut mit Multimeter prüfbar).

Ausgebaut und durch neuen 35V Typ aus der Schublade ersetzt -> alles läuft wieder.

Es scheint sich daher zu empfehen bei Yamahas mit diser Endstufe, diesen Kondensator zu checken, da ich denselben Fehler hatte...

Nochmals Danke und Grüße
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 26. Jun 2019, 16:25
Hallo ztypeslug,
willkommen im Forum. Ganz lieben Dank für die Rückmeldung und Bestätigung des Fehlers

und natürlich:
____GRATULATION____ zur gelungenen Fehlerbehebung


Die Service Manuals kann man bei Elektrotanya (mit Abwartetrick) oder hifiengine (mit account) holen.

Tatsächlich ist die Endstufenschaltung der verschiedenen Yamaha Receiver ( und nicht nur diese) recht ähnlich. Im Grunde ist es die Variante einer bewährten Grundschaltung, die auf dem "Blameless Amp" von Douglas Self beruht. Audiophil betrachtet gibt es besseres, aber in den Receivern scheint es gut genug zu sein.

- Johannes
g4rb4g3
Neuling
#16 erstellt: 04. Jan 2021, 18:10
Vielen Dank Johannes!
Ich konnte auch gerade einen RX-V577 wiederbeleben.
Ich hatte -20Volt auf dem Surround R und hab schon diverse Transistoren von dem Kanal und Surround L ausgelötet, gemessen und getauscht. Der Fehler blieb, nach dem auswechseln des Kondensators war alles wieder gut!
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 05. Jan 2021, 17:12
Hallo g4rb4g3,

willkommen im Forum und

____GRATULATION____ zur gelungenen Fehlerbehebung

Freut mich, wenn es geholfen hat!

Danke für die Rückmeldung.
So langsam scheint sich ein Muster zu ergeben. Bei diesen Yamaha Receivers scheinen die Elkos in der Gegenkopplung öfter kaputt zu gehen.

Für die verschiedenen Endstufen wäre das jeweils folgender Kondensator:

FR  - Front Right        : C2135 (47µF 16V)
FL  - Front Left         : C2124 (47µF 16V)
C   - Center             : C2125 (47µF 16V)
SR  - Surround Right     : C2127 (47µF 16V)
SL  - Surround Left      : C2129 (47µF 16V)
SBR - Surround Back Right: C2131 (47µF 16V)
SBL - Surround Back Left : C2133 (47µF 16V)


Hier sind die Kondensatoren im Schaltplan markiert (RX-V481 entspricht hier RX-V577):

Yamaha RX-V481 schematic detail Center channel power amp defective capacitor C2125 47uF


Hier sind die Kondensatoren im Platinen-Layout der Hauptplatine markiert:

Yamaha RX-V577 PCB layout MAIN(1) capacitors in feedback marked


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 05. Jan 2021, 17:33 bearbeitet]
pepe1964
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 07. Apr 2021, 19:22
Hallo zusammen.

Ich habe den Reciver als HTR-4069. Und es blinkt beim Einschalten nr noch die rote LED eine zeitlang und dann geht sie aus. Könnt ihr mir sagen wo ihr den Schaltplan oder das Service Manual herbekommen habt?.

Vielen dank im Vorraus für die Tips.
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 07. Apr 2021, 22:58
Elektrotanya oder HiFiEngine

Ansonsten auch manchmal an anderen Stellen im Netz.
Man kann suchen nach "Service Manual" oder "SM PDF"

- Johannes
Daniel2508
Neuling
#20 erstellt: 09. Apr 2021, 15:21
Hallo zusammen,

ich habe den AV-Receiver RX-481D mit ähnlichem Problem. Das Gerät geht direkt nach dem Einschalten wieder aus. (Schutzabschaltung) Wenn ich das Gerät dann wiederholt neu starte ( auch unter Einsatz der Tastenkombination zur Aufhebung der Schutzabschaltung) bleibt es irgendwann an. Zu Beginn des Fehlers musste man 3x starten bis der Receiver anblieb. Mitlerweile sind es ca. 20 mal. Die hier abgebildeten Kondensatoren habe ich bei meinem Gerät bereits alle getauscht. Hat irgendjemand eine Idee ?

Vielen Dank und schönes Wochenende
Daniel
CarlM.
Inventar
#21 erstellt: 09. Apr 2021, 15:39
Hallo Daniel,

Dir ist schon klar, dass es eine SCHUTZ-Schaltung ist, die ihren Namen nicht einfach nur so bekommen hat?
Sie schützt je nach Fehlerart die angeschlossenen Lautsprecher und ggf. das Gerät vor - ggf. auch gefährlichen - Folgeschäden.
Die Nutzung des Service Modes setzt sie außer Kraft. Das sollte man nur machen, wenn man tatsächlich zur Behebung des Fehlers Messungen ausführen will. Dies sollte man dann gut planen und vorbereiten, damit das Gerät nicht unnötig lange in Betrieb ist.

Wenn das Gerät eingeschaltet ist, sollte man unbedingt - ohne angeschlossene Lautsprecher und bei Volumen 0 messen, ob Gleichspannung an den LS-Buchsen vorhanden ist. Messbereich 0 .. 200 mV (ggf. 0 .. 2 VDC). Es dürfen keinesfalls mehr als 0,1 V DC sein.

HG
Carl
Daniel2508
Neuling
#22 erstellt: 09. Apr 2021, 16:00
Hallo Carl,

danke für die schnelle Antwort. Das Gerät befindet sich aktuell auch nicht im normalen Betrieb sondern steht auf der Werkbank. Feuerlöscher ebenfalls stets griffbereit

Tatsächlich messe ich an einem Lautsprecher Ausgang (Front L) -0,2V. Ebenfalls die Fehlermeldung im Display DC PRT: 000 deutet ja auf diesen Fehler hin.

Gruß Daniel
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 09. Apr 2021, 16:07
Die Abweichung ist ja (noch) gering und erklärt, weshalb es manchmal noch soeben funktioniert und freischaltet.

Du solltest also zunächst eine Sichtprüfung in dem betreffenden Bereich durchführen und auf schlechte Lötstellen achten.
Als nächstes wären die Elkos zu prüfen. Letztlich sollen sie ja (soweit als Koppelkondensator im Signalweg) die Gleichspannungsanteile unterdrücken.
Eine Überprüfung des Ruhestroms wäre auch sinnvoll.

Eine strukturierte Vorgehensweise würde die Messung der im Schaltplan angegebenen Spannungen vor allem in der Ruhestromregelung und den Spannungsverstärkungstufen umfassen.

Man sollte aber bei diesen manchmal ziemlich verbauten/service-unfreundlichen Geräten immer darauf achten, dass man nicht durch zu riskante Messungen einen Kurzschluss hervorruft.


[Beitrag von CarlM. am 09. Apr 2021, 16:09 bearbeitet]
Daniel2508
Neuling
#24 erstellt: 09. Apr 2021, 16:29
kondenstor

Augenscheinlich sieht alles intakt aus. Diesen Kondensator im Bild habe ich bereits durch einen neuen ersetzt. Da ich das Gerät einmal auseinander hatte, habe ich direkt die anderen Kanäle mit erneuert. Ist das denn der Kondensator, welcher für die 0,2V DC am Lautsprecherausgang verantwortlich wäre ? Noch evtl eine kleine Info am Rande: Ich bin kein HiFi Fachmann
do-it-yourself-24/7
Neuling
#25 erstellt: 30. Dez 2022, 22:19
Hatte heute dieselbe Fehlermeldung bei meinem Yamaha RXV-475.
Auch ein Kanal zeigte eine Gleichspannung an einem der Lautsprecherausgänge, nachdem ich den Selbstschutzmodus ausgeschaltet hatte.
Der 47uF Kondensator dieses Kanals zeigte auch einen viel zu geringen ohmschen Widerstand.
Diesen Elco c2024 getauscht und alles war wieder gut.

Vielen Dank für all die Infos!!

Entsprechende Kondensatoren der anderen Kanäle:
c2026
c2028
c2030
c2032
Poetry2me
Inventar
#26 erstellt: 01. Jan 2023, 03:17
@do-it-yourself-24/7:

____GRATULATION____ zur gelungenen Fehlerbehebung

Freut mich, dass Du die Beschreibung hier erfolgreich auf das Modell RX-V475 anwenden konntest.

So muss Forum !!

EDIT:
C2024 ist einer der üblicherweise defekten Elektrolytkondensatoren 47µF am Fußpunkt der Gegenkopplung eines Endstufenkanals.

Beim RX-V481 heißt der Kondensator nicht C2024, sondern C2124
Für alle Kanäle:
Kanal FR (Front Right)    --> C2135
Kanal FL (Front Left)     --> C2124
Kanal C  (Center)         --> C2125
Kanal SR (Surround Right) --> C2131
Kanal SL (Surround Left)  --> C2133



- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 01. Jan 2023, 13:49 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#27 erstellt: 01. Jan 2023, 03:25
@Johannes

Es ging zuletzt um einen Yamaha RX-V475. Da stimmen dann die genannten Bauteilbezeichnungen.

Ich wünsche Dir - wie auch den anderen Mitstreitern - für 2023 alles Gute!
Carl
Poetry2me
Inventar
#28 erstellt: 01. Jan 2023, 03:44
Danke Carl,
das hatte ich übersehen. Habe den Text oben gleich mal angepasst.

Auch Dir Alles Gutes für 2023

- Johannes
OpitZle
Neuling
#29 erstellt: 18. Mrz 2024, 05:52
Hallo Johannes et al,

ich bin neu in diesem Forum. Über eine Google-Suche habe ich diesen Thread gefunden. Ich denke ich habe ein ähnliches Problem mit einem Yamaha RX-V650.

Symtom: Er schaltet nicht mehr ein, bzw. das Display leuchtet kurz auf und erlischt nach ca. 1 Sek. wieder. Dann ist alles aus und stumm.

Die Yamaha übliche Problematik mit dem Problem auf dem Standby-Netzteil-Platine (Kondensator C405) habe ich überprüft. Das ist nicht das Problem. Am Relais (das den Haupt-Trafo zuschaltet) liegen die erforderlichen 9,9V an. Aber eben auf beiden Seiten. Wenn alles korrekt wäre müsse der Prozessor die eine Seite der Spule des Relais über einen Transistor (Q401) auf Masse ziehen, so dass das Relais anzieht und so bleibt.
Ich kann das Gerät auch in den DIAG Modus versetzen (durch Überspringen der Sicherheitsfunktion: Siehe Service Manual Seite 27 "Starting DIAG in the protection cancel mode"), was zeigt, dass das Relais prinzipiell arbeitet, wenn der Prozessor es lassen würde. Der Prozessor erkennt also einen Fehler.

Nach dem Lesen dieses Threads habe ich das Gerät in den DIAG Modus versetzt und an den ! 9 ! (FrontR-A, FrontL-A, FrontR-B, FrontL-B, Center, SurroundR, SurroundL, SurroundBackR, SurroundBackL) die Spannung an den rückseitigen Lautsprecherkabelklemmen gemessen. Im AC Bereich ist da praktisch 0V; im DC Bereich aber an allen 9 Klemmenpaaren ~ -30,5V.

Das, so meine Annahme, bewirkt, dass der Prozessor einen Fehler "entdeckt" und zur Sicherheit die Stromversorgung kappt (Relais fällt ab). Das deckt sich auch mit der Anzeige im DIAG Mode 11, wo ich angezeigt bekomme: DC:000 PS:038. Während nach Service Manual Seite 40 der Wert 38 für den Power supply voltageprotection value (PS) im gültigen Bereich von 22 bis 47 liegt, so liegt der Wert 0 für den DC detect protection value (DC) außerhalb des erlaubten Bereichs von 1 bis 13.

Wo ist hier mein Problem? Wo soll ich anfangen zu suchen oder messen? Die Rückkoppelkondensatoren, die das Problem bei anderen Receivern hier aus dem Thread waren sind es wohl nicht, denn alle Kanäle haben bei mir eine ungute DC Spannung und nicht nur einer oder ein paar wenige.
Optisch sind keine der üblichen Spuren auf den Platinen zu sehen (verkohlte Stellen, verbeulte Elkos, ausgelaufene Kondensatoren, Bruchstellen, kalte Lötstellen).

Zu meinen Kenntnissen und Ausrüstung: Bin Informatiker und habe erweiterte Grundkenntnisse in der Elektrotechnik/Elektronik. Multimeter für Volt/Ampere/Ohm/Farad. Lötstation. Mechanisch zerlegen kann ich das Gerät auch.
Poetry2me
Inventar
#30 erstellt: 18. Mrz 2024, 09:26
Ich empfehle,
a) mal eine Suche im Forum nach "DC Protection Yamaha RX" oder so ähnlich probieren, die Modelle ähneln sich oft.
b) einen eigenen Thread aufmachen, wo im Titel das Modell "Yamaha RX-V650" und "Fehler DC Protection alle Kanäle" vorkommt oder ähnlich
c) Fehlersuche wahrscheinlich bei der Stromversorgung der (genauer: bei dem Spannungsregler für die) vorderen Schaltungsstufen aller Endverstärker.

- Johannes
CarlM.
Inventar
#31 erstellt: 18. Mrz 2024, 12:52
Eröffne mal einen neuen Thread.
Schon einmal vorab. Wenn eine Endstufe durchlegiert ist und die positive Railspannung herunterzieht, kann es sich auf alle Endstufen auswirken.
Deshalb würde ich bei gezogenem Netzstecker zunächst alle Endstufen auf durchlegierte Transistoren prüfen.
OpitZle
Neuling
#32 erstellt: 18. Mrz 2024, 15:36
@Johannes:
a) Ich habe schon viel gesucht, ende aber meist bei dem C405 Problem auf der Standby-Netzteil-Platine, was definitiv nicht mein Problem ist.
b) Neues Thema ist aufgemacht. Habe schon geahnt, dass das wohl besser wäre.
c) Spannungsregler: Da muss ich mir jetzt erst mal die Schaltpläne ausdrucken und zusammenkleben. So am Bildschirm im .pdf ist das nix (entweder nur eine Übersicht mit allem drauf aber dann keine Details oder Details und lost-in-Leitungen weil ohne Übersicht).
Ich melde mich auf jeden Fall im anderen Thread wieder.

@Carl:
Neues Thema ist aufgemacht.
Wenn ich dich richtig verstehe, sagst Du, dass evtl. nur ein Kanal (Endstufe) defekt ist, das aber Auswirkungen auf alle Kanäle haben kann. Hmm. Wäre schön - wenn ich den finde!
Zum Prüfen: Muss ich die Endstufentransistoren auslöten? Reicht dazu ein Multimeter? Ich habe auch noch so einen chinesischen Multifunktionsteser, der sogar (angeblich) die Bauteile erkennen kann. Hilft der?

Danke für die Tipps bisher. Wenn ihr weiter dabei sein könnt, wechseln wir jetzt den Thread.
Poetry2me
Inventar
#33 erstellt: 25. Mrz 2024, 14:44
Das Problem des Yamaha RX-V659 wurde - nach Start eines separaten Threads - gelöst !!!
siehe:
http://www.hifi-foru...ead=10113&postID=8#8


Hier im Thread sollte es weiter um den Yamaha RX-V481 gehen.

- Johannes
Suche:
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