Bowers and Wilkins 804 D2 - Diamanthöchtöner geben keinen ton von sich

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Nilram
Neuling
#1 erstellt: 18. Mrz 2020, 20:34
Guten Tag zusammen,

ich habe zur Zeit zwei B&W 804 D2 an einem Marantz 6013 angeschlossen, egal ob ich die Lautsprecher im Bi-Amp oder normal betreibe geben beide Diamanthochtöner seit dem Umzug und Neuanschluss keinen Ton mehr von sich... wie soll ich vorgehen? Wie würde ich erkennen oder messen können ob die Hochtöner kaputt sind? Ggf liegt es doch am Verstärker...

Danke und Grüsse
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 20. Mrz 2020, 14:14
Ist es dieser Receiver?
https://www.marantz.com/de-de/shop/avreceiver/sr6013

Einen wichtigen Tipp vorneweg:

Dass beide kaputt gegangen sind (falls das wirklich stimmt) bedeutet, dass Du möglicherweise einen oszillierenden Verstärker hast, also ein Schwingen in den Leistungs-Endstufen des Verstärkers bei extrem hoher Frequenz. Dieses Schwingen hat manchmal volle Ausgangsleistung (!) und geht ungehindert durch den Kondensator der Frequenzweiche in die Schwingspule des Hochtöners. Dieser verstirbt dann in wenigen Millisekunden.

Misstraue also unbedingt Deinem Verstärker, bis Du genaueres weißt. Teste nur mit Kopfhörer.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 20. Mrz 2020, 14:23 bearbeitet]
Nilram
Neuling
#3 erstellt: 20. Mrz 2020, 14:53
Vielen Dank für die Antwort.

Ja es ist der Receiver aus dem Link, wie gehe ich jetzt am besten weiter vor um den Fehler genau einzugrenzen?
arizo
Inventar
#4 erstellt: 20. Mrz 2020, 15:13
Also ich würde erst einmal schauen, ob denn die Membranen überhaupt noch im Hochtöner sind.
Falls da beim Umzug jemand dagegen gestoßen ist oder bei der Fahrt vielleicht irgendetwas draufgerutscht ist, dann ist das einfach eine meschanische Beschädigung, und der Verstärker ist viellcht vollkommen in Ordnung.
Soweit ich weiß, brennt bei kaputten Verstärkern dann die Schwingspule des Hochtöners durch.
Wenn das der Fall ist, dann müssten die Membranen ja eigentlich intakt sein.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 20. Mrz 2020, 16:10

Soweit ich weiß, brennt bei kaputten Verstärkern dann die Schwingspule des Hochtöners durch


Wenn es sich um eine ozillierende Endstufe handelt (wie Johannes schrieb). Ansonsten im Partybetrieb, wo das Netzteil/die Endstufen ins Clipping geraten.
Wenn es sich aber um einen "standard" Endstufenschaden handelt, liegt eine Gleichspannung an den Endstufenausgängen an und dazu brennen die Schwingspulen der Tieftöner und ggfs noch der Mitteltöner durch. Der Hochtöner ist davon aber zu 99% nicht betroffen (Ausnahmen gibt es, aber sie sind selten) .
arizo
Inventar
#6 erstellt: 20. Mrz 2020, 16:24
Danke für die Info!

In dem Fall ist ja der Hochtöner kaputt.
Es kann sich somit ja eigentlich nur um einen Schaden durch mechanische Einwirkung oder das Durchbrennen der Schwingspulen handeln, oder?
Oder ist es möglich, dass die Diamantmembranen durch Clipping zerbröseln?
Wäre es quasi möglich, dass Verzerrungen die Membran zerstören, ohne, dass die Schwingspule durchbrennt?
Nilram
Neuling
#7 erstellt: 20. Mrz 2020, 20:46
Habe die Lautsprecher heute soweit mir möglich zerlegt, die Hochtöner ausgebaut und auch die Mitteltöner um die Kondensatoren und Spulen zu sehen, optisch ist nichts beschädigt.

Die Anlage läuft meist auf ca. 30% ihrer Leistung, selten höher und noch nie auf voller Last.
arizo
Inventar
#8 erstellt: 20. Mrz 2020, 20:55
Bist du sicher, dass der Hochton nicht mitläuft?
Könnte es sein, dass einfach die Akustik im neuen Zimmer anders ist, als im bisherigen Raum?
Hast du die Lautsprecher mit dem Receiver im neuen Raum schon eingemessen?


[Beitrag von arizo am 20. Mrz 2020, 21:01 bearbeitet]
Nilram
Neuling
#9 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:49
Ja ganz sicher, auch wenn ich mit dem Ohr direkt ran gehe kommt da nichts raus.

Ja, habe die Anlage schon eingemessen, auch bei den Messtönen für das Mikrofon bleiben die Hochtöner stumm.


[Beitrag von Nilram am 20. Mrz 2020, 21:52 bearbeitet]
arizo
Inventar
#10 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:52
Könntest du dir eventuell einen anderen Verstärker ausleihen um auszuprobieren, ob die Lautsprecher selbst vielleicht noch funktionieren?
Lightroom
Inventar
#11 erstellt: 20. Mrz 2020, 21:58
Hallo Nilram.

Nur zur Sicherheit...... Sind am Anschlussterminal die Jumper eingesteckt....?

Terminal


Gruss und gute Gesundheit
Lightroom
Nilram
Neuling
#12 erstellt: 20. Mrz 2020, 22:32
Werde probieren mir am WE einen zweiten Receiver zu besorgen.

Ja, die Verkabelung ist richtig, habe sie mittlerweile mehrmals geprüft und neu gesteckt, auch mit einer zweiten Person.
Nilram
Neuling
#13 erstellt: 21. Mrz 2020, 16:58
Habe es gerade mit einem zweiten Receiver getestet, die Hochtöner bleiben stumm, es liegt also an den Lautsprechern selbst... wie gehe ich jetzt am besten vor, um herauszufinden was genau in den Lautsprechern kaputt gegangen ist?
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 21. Mrz 2020, 17:25
Wenn Du die Hochtöner einzeln messen kannst (ausbauen und abstecken?), also ohne auch den Mitteltöner parallel zu haben, dann würde ich mal mit einem Multimeter den Gleichstromwiderstand messen. Bei 4-Ohm Boxen müssten es ca. 3 Ohm sein, bei 8-Ohm Boxen ca. 6 Ohm.

Wenn der gemessene Widerstand des Hochtöners "unendlich" ist, dann ist die Schwingspule durchgebrannt.

- Johannes
Mechwerkandi
Inventar
#15 erstellt: 21. Mrz 2020, 17:57

arizo (Beitrag #6) schrieb:

Oder ist es möglich, dass die Diamantmembranen durch Clipping zerbröseln?

Was ist das für ein Membranmaterial?
arizo
Inventar
#16 erstellt: 21. Mrz 2020, 18:41
Industriediamant...
Nilram
Neuling
#17 erstellt: 21. Mrz 2020, 19:07
Vielen Dank Johannes, habe direkt am Hochtöner den Widerstand gemessen, er ging leider gegen unendlich, die anderen gegengeprüften hatten ca die 6 Ohm.

Kann man sowas reparieren oder muss ich die Hochtöner jetzt wohl oder übel tauschen? Wo bekomme ich am besten Ersatzteile her?

Und eine andere Frage die mich sehr interessiert... wie konnte das überhaupt passieren, nicht dass die neuen dann direkt wieder zerstört werden?
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 22. Mrz 2020, 11:01
"Wie konnte das eigentlich passieren?"

Wenn die Schwingspulen des Hochtöners eine Unterbrechung haben, dann sehr wahrscheinlich dadurch, dass der Hochtöner überlastet wurde. Überlastet heißt in diesem Fall: Durchgebrannter oder gebrochener Spulendraht der Schwingspule.

Mögliche Ursachen:
1. zu hohe Musikbelastung
2. hochfrequentes Schwingen des Verstärkers


"Kann man das reparieren?"

Kommt auf den Hochtöner an und darauf, ob der Hersteller einzelne Bestandteile vorrätig hält und einbaut.
Leider weiß ich wenig über diese Hochtöner und kann daher nur allgemeine Tipps geben.

Bei herkömmlichen Hochtönern wird die Frontplatte abgeschraubt vom Magneten und man kann darunter die Einheit aus Membran + Schwingspule aus dem Magnetspalt ziehen und lösen vom Magneten. Dabei müssen auch die Drahtenden irgenwie aus ihrer Kontaktierung gelöst werden. Diese Einheit Membran + Schwingspule ist normalerweise in sich verklebt und muss als Ganzes getauscht werden. Ob das bei diesem individuell konstruierten Hochtöner funktioniert, kann ich nicht sagen.

Ehrlich gesagt ist normalerweise auch der Einbau und die Justierung der Schwingspule im Magnetspalt eine kniffelige Angelegenheit. Das sollte ein Spezialist machen.


- Johannes
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 22. Mrz 2020, 11:23
Du erwähnst in Post #1 Bi-Amping.

Da wäre die Frage, ob die Kabel IMMER korrekt an den Klemmen des Lautsprechers angeschlossen waren und wie (bzw. ob) die Amps miteinander verbunden waren (Masseverbindung via Cinch-Kabel?).


[Beitrag von Poetry2me am 22. Mrz 2020, 11:45 bearbeitet]
arizo
Inventar
#20 erstellt: 22. Mrz 2020, 11:58
Ich würde da mal beim B&W-Vertrieb anrufen, ob du überhaupt Ersatzteile bekommen kannst, oder ob du die Lautsprecher oder gegebenenfalls auch nur die Hochtöner einschicken musst.
Eventuell gibt es auch einen Händler in deiner Nähe, der Ersatzteile bekommen kann und dir die Lautsprecher dann repariert.
Soweit ich weiß, sind das komplette Eigenkonstruktionen von B&W.
Von einem Drittanbieter wirst du also keine Ersatzteile bekommen können.
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 22. Mrz 2020, 13:03
Oha, für den Preis eines HT kaufe ich normalerweise zwei Autos

B&W ZZ14388
arizo
Inventar
#22 erstellt: 22. Mrz 2020, 13:26
Ja, das tut dann schon weh...
Nilram
Neuling
#23 erstellt: 24. Mrz 2020, 11:06
Zur Frage, ja die Lautsprecher waren immer korrekt angeschlossen.

Das genannte “hochfrequente Schwingen des Verstärkers”, kann ich das irgendwie prüfen? Ich habe halt bedenken die Hochtöner mach einem Wechsel direkt wieder zu zerstören.

Ich habe auch nie lange und sehr laut Musik gehört, finde aber so etwas sollten solche Komponenten doch abhaben können oder liege ich da falsch?


Noch etwas anderes, ich habe die Hochtöner soweit zerlegt, dass ich dann nur noch die Schwingspule selbst in der Hand hatte, diese dann noch mal gemessen und siehe da 3,4 Ohm... ich kann es mir nicht erklären, das ganze wieder zusammen gebaut und eingesetz... und er funktioniert, leider nur bei einem Hochtöner, der zweite bleibt tot,
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 25. Mrz 2020, 13:39
Dann überprüfe auch die Frequenzweiche des einen Lautsprechers, der noch defekt ist.

Manchmal brennen die quer geschalteten Spulen in der Hochtöner-Weiche durch (verschmorte Drähte).
Dann wirkt nur noch der Kondensator in der Weiche als Last am Verstärker, was diesen instabil machen kann.

Ich würde auf jeden Fall die Lautsprecher nicht extensiv ölaut drehen jetzt. Auch bei dem vermeintlich wieder funktionierenden Lautsprecher. Da könnte ebenfalls noch etwas im Argen liegen bei der Weiche und Dein Hochtöner bekäme zu viel ab.

- Johannes
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