Yamaha RX-A2030; LED blinkt, sonst nichts

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-Houdini-
Stammgast
#1 erstellt: 26. Apr 2020, 16:48
Hallo!

Einmal kurz nicht aufgepasst und schon ist es passiert... Folgende Situation: der Yamaha wird in 5.1 betrieben, KEF IQ70 in der Front, IQ30 als Center und IQ3 als Rear. Am LFE-Ausgang hängt der Reckhorn A-407 mit einem DiY-Sub, der mit einem normalen LS-Kabel mit dem Reckhorn verbunden ist.

Als ich heute mal hinter der Front saugen wollte, habe ich den rechten Front-LS und den Sub abgeklemmt und zur Seite geschoben. Leider war der Reckhorn immer noch an (ich hätte schwören können, ihn ausgeschaltet zu haben... ).

Na ja, irgendwann kamen die Bananenstecker vom Front-LS und Sub zusammen und... klack! Yamaha tot! Als ich versucht habe, ihn mit der Fernbedienung wieder einzuschalten, gab irgendein Relais noch ein Lebenszeichen von sich, aber es tat sich nichts mehr.

Ich liess ihn ca. 1 Stunde stromlos und machte noch einen Versuch, aber es blinkt nur noch die Power-LED ein paar mal, dann ist Stille.

Dann las ich im Nachbarthread über den RX-V800 und baute kurzerhand die Platine mit dem Hilfstrafo aus. Darauf fand ich eine Feinsicherung, die (leider) in Ordnung war.

Dem Link im Nachbarthread folgend, besorgte ich gleich das Service Manual und habe versucht, den Fehlerspeicher auszulesen. Mit der Tastenkombination eingeschaltet, gab der Yamaha immerhin ein Lebenszeichen von sich (ein Relais klickte), aber der Bildschirm blieb dunkel.

Weiter komme ich nicht, weil ich weder weiß, wonach ich suchen muß, noch, wo ich es finden kann.
Es würde mich freuen, wenn Ihr mich ins Licht führen könntet.
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 26. Apr 2020, 17:11
Das ist wirklich dumm gelaufen.

Ich vermute, dass Du die betreffende Endstufe geschrottet hast. Am Ende ist es egal, ob Du einen Kurzschluss zwischen der roten und der schwarzen LS-Buchse direkt am Yamaha herstellst oder über den Umweg des anderen Geräts.

Was ist also zu machen:
1. Siebelkos entladen
2. Endstufen-Halbleiter auf Kurzschluss prüfen. Falls diese defekt sind muss die Peripherie geprüft werden (z.B. Keramikwiderstände).
Mit etwas Glück im Unglück beschränkt sich der Schaden auf einige wenige Bauteile.


p.s.
Weil ich die dort angebotenen Rechentools hilfreich finde und weil u.a. das Entladen von Siebelkos häufig "vergessen" wird, empfehle ich einmal den dortigen Rechner.

https://www.digikey.de/de/resources/online-conversion-calculators
-Houdini-
Stammgast
#3 erstellt: 26. Apr 2020, 17:31
Hallo Carl!

Danke für die schnelle Rückmeldung! Das sind keine guten Nachrichten...

Die Siebelkos zu entladen dürfte das leichteste Spiel sein, weil ich heute nicht mehr dazu komme, mich darum zu kümmern. Und bis morgen werden sie wohl entladen sein...

Zu den Endstufen: gibt es eventuell einen (möglichst einfachen) Weg, die Front-Endstufen komplett abzu... schalten, klemmen, was auch immer und mit einer externen Endstufe über PreOut weiter zu machen? Vorausgesetzt, alles andere läuft wieder normal.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 26. Apr 2020, 17:40
Ich habe schon Elkos gehabt, die auch nach einer Woche noch genug Power zur Zerstörung anderer Komponenten gehabt haben. Zur Sicherheit also immer vorher mit dem Voltmeter messen.

Ich habe noch nicht ins Service Manual gucken können. Es gibt aber tatsächlich AVR, bei denen die komplette Endstufeneinheit über einen zentralen Stecker mit den beiden symmetrischen Railspannungen versorgt wird. Da funktioniert es manchmal tatsächlich, diesen Stecker abzuziehen und (wegen der hohe anliegenden Spannung!!!) den Stecker in einem Plastikbeutel mit Klebeband zu sichern. Wenn das Gerät dann wieder startet, weiß man zumindest, dass die Endstufe den ursächlichen Defekt hat. Aber auch bei dieser "Lösung" immer daran denken, dass sich die großen Siebelkos nicht entladen können - normalerweise passiert dies ja über die Endstufe. Eine empfehlenswerte Dauerlösung ist dies also nicht.


[Beitrag von CarlM. am 26. Apr 2020, 17:41 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 26. Apr 2020, 17:49
btw. ist es ein RX-A2030 ? Ich finde keinen RX-V2030.

ggf. bitte auch den Titel des Threads anpassen.

Falls es das Modell RX-A2030 ist, gibt es hier das Service Manual. Auf Seite 134 findet man die Punkte zum Entladen der Elksos (über R= 5 kOhm 10W).
Die Endstufenhalbleiter sind Darlington-Paare STD05N/P. Die sollten schwer zu bekommen sein. Ich habe nur Quellen gefunden, bei denen die Gefahr gefälschter Halbleiter groß ist.

https://elektrotanya...sm.pdf/download.html


[Beitrag von CarlM. am 26. Apr 2020, 18:13 bearbeitet]
-Houdini-
Stammgast
#6 erstellt: 26. Apr 2020, 18:32
Sorry, es ist natürlich der RX-A2030. Habe den Threadtitel jetzt geändert.


Die sollten schwer zu bekommen sein

Tja, das fürchte ich auch.
Ich kenne zwar jemanden, der eventuell sowas besorgen kann (fragen kostet nichts), aber ich denke, es wird langsam Zeit, sich zu verabschieden...

Mal sehen, was ich da noch ausrichten kann. Melde mich wieder, wenn ich schlauer bin.

Danke Dir für die Hilfe und Mühe!
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 26. Apr 2020, 22:17
Hier zur Unterstützung mal der Schaltplan der FRONT RIGHT Endstufe des Yamaha RX-A2030 mit farblich markierten Schaltungsstufen:

Yamaha RX-A2030 schematic detail fron right power amplifier stages marked

Ich habe mir auch erlaubt, den Schaltplan etwas umzustellen, damit die Funktion der roten Stufe 3 deutlicher wird.

In der Tat sind die Ausgangstransistoren hier spezielle Typen (in Darlington-Variante in diesem Fall), welche nur noch schwer zu bekommen sind. Dort sind Dioden in das Transistorgehäuse mit eingebettet, um diese thermisch eng zu koppeln an die Ausgangstransistoren. Man kann mit diesen Dioden sehr schnell und wirksam den Ruhestrom stabil machen, wenn man sie in eine der vorderen Stufen einschleift, denn sie ändern mit der Temperatur ihre Durchlassspannung.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 26. Apr 2020, 22:50 bearbeitet]
-Houdini-
Stammgast
#8 erstellt: 27. Apr 2020, 12:08
Danke Johannes, das bringt mich weiter.


CarlM. (Beitrag #5) schrieb:
Ich habe nur Quellen gefunden, bei denen die Gefahr gefälschter Halbleiter groß ist.

Nur eine Idee: wenn ich ein Plagiat erwische, das aber die Kiste insgesamt wieder zum Laufen bringt, dann könnte ich die besagte externe Endstufe anschliessen und die eine "falsche" Endstufe könnte egal sein, oder?
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 27. Apr 2020, 12:22
Ganz so einfach ist das nicht.
Zunächst einmal, ist das bisher ja nur eine - wenn auch sinnvolle - Vermutung. Der genaue Schaden und ob noch etwas anderes defekt ist (z.B. Emitterwiderstände) muss ja noch gemessen werden.
Wie sich Fake-Transistoren auswirken, kann ich nicht sagen. Es kann wegen des Einflusses auf die Ruhestromregelung (---> Dioden) auch total daneben gehen.
-Houdini-
Stammgast
#10 erstellt: 28. Apr 2020, 12:05
Moin!
Was haltet Ihr von DIESEM ANGEBOT?
Seriös? Zumindest auf dem Bild machen die auf mich einen "originaleren" Eindruck, als die Dinger von Aliexpress, die dort sowieso nicht verfügbar sind.
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 28. Apr 2020, 12:29
Die meisten China-Fake Importeure sitzen in Großbritannien und verkaufen in Pfund.

Das Foto sieht zwar gut aus, und angeblich sind das auch die Transistoren, welche Dir verkauft werden.
Aber ist die Rede von NEUWARE, wenn man sieht, dass diese mal eingelötet waren?

Du kannst sie kaufen und dann mal das Gewicht vergleichen. Daran erkennt man am sichersten, ob es Originale sind.

- Johannes
-Houdini-
Stammgast
#12 erstellt: 02. Mai 2020, 16:22
Hallo!
Nein, der Thread ist noch nicht eingeschlafen!
Nach vielen Überlegungen kam ich auf eine (hoffentlich) glorreiche Idee: der Yamaha hat 9 Endstufen, von denen 5 in Gebrauch sind.
Davon ausgehend, daß es die Endstufe vorne rechts zerschossen hat, liegt der Gedake nahe, sie durch eine unbenutzte zu ersetzen.
Und da das Transistorpaar der Surround-Back zufällig direkt neben dem der Front rechts liegt und die Surround-Back sogar im Menu abgeschaltet sind...

Leider war es nicht möglich, ohne Weiteres die rechte Endstufen-Einheit auszubauen. Dazu musste vorher fast alles raus...
Nun ist es vollbracht: es ist fast alles raus, die defekten Teile ausgebaut und die Surround-Back darf sich jetzt in der Rolle der Front wähnen. Ich habe nur das Transistorpaar und den Keramik-Widerstand umgelötet und hoffe, daß das reicht.

So sieht das jetzt aus:
Endstufen

Hier sieht man schön die fehlenden Surround-Back Teile

Und hier das sehr überschaubare, restliche Innenleben des Yamaha...

Innenleben

Und nun drückt mir die Daumen, daß ich beim Zusammenbau keinen Mist mache und daß die - inzwischen liebgewonnene - Kiste wieder läuft.

Sollte ich was übersehen haben und noch etwas zu beachten ist, bin ich für jeden Tipp dankbar!
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 02. Mai 2020, 16:36
Wieso fragst Du nicht vorher?

Wenn eine Endstufe scheinbar abgeschaltet wird, wird nur kein Signal über die Vorverstärker an diese Endstufe geliefert.
Die Endstufe ist aber trotzdem mit der vollen Railspannung verbunden !!!

Wenn Du so etwas ausprobieren willst, muss also zwingend auch die Spannungsversorgung unterbrochen werden.
-Houdini-
Stammgast
#14 erstellt: 02. Mai 2020, 19:39

CarlM. (Beitrag #13) schrieb:
Wenn Du so etwas ausprobieren willst, muss also zwingend auch die Spannungsversorgung unterbrochen werden.

Verstehe ich nicht. Heisst das, daß ich ihn mit den ausgelöteten Transen nicht in Betrieb nehmen kann/darf?
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 02. Mai 2020, 20:22
Wenn Du die beiden Darligton-Transistoren entfernst, unterbrichst Du zwar die Railspannungen B+ und B- für diese eine Endstufe.
Aus dem beigefügten Diagramm kannst Du aber anhand der von mir eingezeichneten gelben und roten Linien erkennen, dass weiterhin zwischen den Endstufen direkte Verbindungen mit relativ hohen Spannungen bestehen.
Zumindest sollte man sich dessen bewusst sein. Wenn Fehler in den vorgelagerten Stufen bestehen, wird sich dies auswirken - z.B. durch die Protection.

Yamaha_2030_Umbau
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 02. Mai 2020, 20:52
Wegen Betrieb einer Endstufe ohne die End-Transistoren:

Meiner Meinung nach müsste es mit einem kleinen Trick ohne Schaden gehen, dass die Endstufe ohne Spezial-Darlingtons betrieben wird.

Die 5,1V Zener-Diode D1017 (bzw. die entsprechende Diode in der Spender-Endstufe) wird ihre Schutzfunktion ausüben (nie mehr als 5,1V zwischen den Eingängen der Darlingtons entstehen lassen) und dann arbeitet die Stufe 3 (rot) wenigstens was die Ruheströme dieser Stufe angeht halbwegs im Gleichgewicht.

Was natürlich nicht mehr greift, ist die Gegenkopplung. Deren Anfangspunkt ist ja der Ausgang, und der wird nicht mehr angesteuert, wenn die Endtransistoren fehlen.
Man kann sich aber helfen: Man kann eines der Enden der Schutz-Zenerdiode mit dem Ausgang verbinden, also z.B. mit dem Punkt zwischen den Emitterwiderständen. Dann wird der Regelkreis ("Gegenkopplung") schon dafür sorgen, dass die Stufen 1-3 immer noch steuern und am Ausgang null Volt einstellen. Das ist wichtig, weil sonst die Schutzschaltung wegen DC-Offset anspringt und das gesmte Gerät wieder Schlafen legt.

Man darf aber auf keinen Fall mehr eine Last anschließen. Am besten die Ausgangsspule L1002 und Widerstand R1116 (nein, die entsprechenden Bauteile in der Spender-Endstufe) jeweils auf einer Seite auslöten.

Bei der Inbetriebnahme könntest Du den alten Trick mit der eingeschleiften Glühbirne anwenden. Beschreibung haufenweise hier im Forum. Das vermeidet böses Erwachen und Folgeschäden, falls nicht alles OK ist.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 02. Mai 2020, 20:53 bearbeitet]
-Houdini-
Stammgast
#17 erstellt: 03. Mai 2020, 04:54
Moin Ihr beiden!
Ihr habt sicher schon gemerkt, daß ich in der Sache nicht wirklich sattelfest bin. Rudimentäre Kenntnisse sind vorhanden, mit der Praxis happert es allerdings gewaltig. Deshalb wäre ich dankbar, wenn Ihr mich ein wenig "an die Hand" nehmt.

Johannes: so wie ich Dich verstanden habe, könnte ich einfach eine Brücke zwischen der Zenerdiode und dem mittleren "Bein" der Emitterwiderstände schlagen.

Etwa so?

SBR

Grün wäre die besagte Brücke, rot umkreist wären die Unterbrechungen bzw. abgelöteten Beinchen der Spule und des Widerstandes (bei der ausgeschlachteten Surround-Back Endstufe wären das D1018, R 1113 und L 1000).

Und... [hust]... wo die Birne anklemmen und wie stark sollte sie sein? Schämen
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 03. Mai 2020, 13:13
Ja, genau so meinte ich es, wie Du es eingezeichnet hast im Schaltplan.

Die Birne sollte mindestens 100W haben, mnachen Amps sind so stark, dass sie 150W brauchen. Parallelschaltung von Birnen sollen angeblich auch funktionieren.


[Beitrag von Poetry2me am 03. Mai 2020, 13:14 bearbeitet]
-Houdini-
Stammgast
#19 erstellt: 03. Mai 2020, 13:59
Super, vielen Dank für Deine Hilfe!

Nur mal zur Sicherheit: die Glühbirnen so einsetzen?

Birne2

Mangels einer 100W Birne müssten es 3 oder 4 werden. Ich hoffe, das ist in Ordnung.
Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 03. Mai 2020, 14:39
Ja genau.
Ich habe das oft so gemacht, dass ich eine Fassung mit Kroko-Klemmen versehen hatte, die ich dann statt der Feinsicherung vor dem Trafo angeschlossen habe. So war die Glühbirne eingeschleift. Geht aber auch extern.
-Houdini-
Stammgast
#21 erstellt: 03. Mai 2020, 15:21
Alles klar!
Nun kann ich mit neu geschöpftem Mut frisch ans Werk gehen. Werde berichten, was daraus geworden ist.
-Houdini-
Stammgast
#22 erstellt: 03. Mai 2020, 16:51
Hi, ich mal wieder...
Um wirklich sicher zu gehen, noch mal zu der Brücke: ist es egal, ob grün oder blau?

SBR

Danke fürs Verständnis für meine tiefschürfenden Fragen...
Poetry2me
Inventar
#23 erstellt: 03. Mai 2020, 20:14
Ja, ist meines Erachtens nach egal. Die Regelung wird dann das andere Ende auf Null Volt einstellen.

Die Gegenkopplung muss nur einen geschlossenen Regelkreis herstellen und das kann sie, wenn der Ausgang der dritten Stufe mit dem Gegenkopplungsnetzwerk verbunden ist, das am Endstufenausgang kurz vor der Ausgangsspule abgegriffen wird (im Schaltplan die Verbindung, die nach unten läuft).

- Johannes
-Houdini-
Stammgast
#24 erstellt: 26. Mai 2020, 18:01
Hello again!

Nach der - leider mißglückten - Prozedur musste ich mir eine schöpferische Pause gönnen, deswegen die späte Rückmeldung, sorry!

Tja, leider hat sich nichts getan; der Gute lässt sich immer noch nicht einschalten. Nun kam ich auf eine (hoffentlich) glorreiche Idee: ist es möglich, die Endstufe komplett brach liegen zu lassen, (möglichst einfach... ).
Der Hintergrund ist folgender: es ist ja möglich, die Presence-Endstufen der Front zuzuweisen, als Bi-Amping. Wenn die Front-Endstufe nun tot ist, würde die Presence-Stufe einfach ihre Aufgabe übernehmen.

Da ich immer noch davon ausgehe, daß nur die eine Endstufe hinüber ist und ich für tiefergehende Fehlersuche weder ausgerüstet bin, noch den "Plan" habe, läge es nahe, die Stufe "aus dem System zu werfen", falls es nicht allzu kompliziert ist...

Was meint Ihr? Zu blauäugig?
CarlM.
Inventar
#25 erstellt: 26. Mai 2020, 18:56
Ganz so geht es nicht. Die CPU wird ja erst dann solche Aufgaben wie z.B. Signalzuweisungen vornehmen können, wenn das Gerät gestartet wurde und die CPU keinen Fehler festgestellt hat. Solange der Kurzschluss in der Endstufe vorliegt, läuft da also garnichts.
Du könntest bestenfalls einmal ausprobieren, was passiert, wenn Du das Stromkabel von dem Modul abziehst, auf dem die defekte Endstufe liegt.
Es gibt ja zwei Endstufen-Module/Platinen.
Den abgezogenen Stecker muss man aber zur Vermeidung von Kurzschlüssen sichern - z.B. in dem man einen kleinen Plastikbeutel darüberstülpt und mit Klebeband sichert.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass man die Endstufe reparieren sollte. So viele Teile besitzen diesen Endstufen nicht. Das Hauptproblem dürfte die Beschaffung der beiden speziellen Leistungstransistoren sein.

Ansonsten steht ja auch der Vorschlag von Johannes noch im Raum ...
Poetry2me
Inventar
#26 erstellt: 26. Mai 2020, 20:17
@-Houdini-:
Du hast nicht zufällig eine Messung am Ausgang der FR-Endstufe machen können?

Falls die Schutzschaltung nicht freigibt, dann ist noch etwas anderes bei der FR-Endstufe defekt.

Beispielsweise könnte ein Defekt bei einem Transistoren der 3. Stufe (rot) eine Ursache sein.

Besonders verdächtig wäre dann Q1019, aber es könnte auch der kleine SMD-Transistor Q1014 sein (Unterseite der Platine)


Bei einem Umzug von Bauteilen, um den FR-Kanal wieder zu beleben (Kanibalisierung des SBR-Kanals), würde ich diese Transistoren mit umziehen.
Mit etwas Glück kann man auch auf einen Umzug weiterer Bauteile verzichten, wenn man den Defekt findet.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 26. Mai 2020, 20:20 bearbeitet]
-Houdini-
Stammgast
#27 erstellt: 26. Mai 2020, 20:20
Hi, schön, daß Du noch mitliest!

CarlM. (Beitrag #25) schrieb:
Solange der Kurzschluss in der Endstufe vorliegt, läuft da also garnichts.

Das ist mir klar, deshalb die Idee, sie komplett lahm zu legen.

Du könntest bestenfalls einmal ausprobieren, was passiert, wenn Du das Stromkabel von dem Modul abziehst, auf dem die defekte Endstufe liegt.

Prima, das mache ich! Das müsste dann der W1001 sein, richtig?

Wire


Das Hauptproblem dürfte die Beschaffung der beiden speziellen Leistungstransistoren sein.

Na ja, die habe ich eigentlich schon "beschafft", indem ich sie aus der benachbarten Surround-Back Endstufe geklaut habe.
Anschliessend habe ich alles gemacht, wie von Johannes vorgeschlagen, leider ohne Erfolg.
Also nehme ich an, daß nicht nur die Leistungstransistoren, sondern auch das "Davor" (Treiberstufe, richtig?) einen mitbekommen hat. Und da nach Fehlern zu suchen wird wohl zu viel für mich sein.

Mein Spezi, der sich damit auskennt und den ich parallel zu Euch telefonisch "konsultiert" habe, sagte: mach das erst mal so und schau, ob er sich dann einschalten lässt. Wenn nicht, pack ihn ein und schick ihn rüber.
Da ich aber weiß, daß er viel um die Ohren hat und ich ihm keinen zusätzlichen Kram aufbürden will, wäre es mir lieber, es erst mal so zu versuchen.

Also werde ich als erstes den Stecker abziehen. Sollte er sich anschliessend einschalten, wäre das die halbe Miete, dann schau ich weiter.

Wünsch mir Glück!
-Houdini-
Stammgast
#28 erstellt: 26. Mai 2020, 20:49
Hallo Johannes!

Poetry2me (Beitrag #26) schrieb:
Du hast nicht zufällig eine Messung am Ausgang der FR-Endstufe machen können?

Neee.... Schämen

Besonders verdächtig wäre dann Q1019, aber es könnte auch der kleine SMD-Transistor Q1014 sein (Unterseite der Platine)

Super, dann werden die beiden auch "rüber machen". Wenn schon Kannibalismus, dann richtig!

Danke Euch beiden! Ich halte Euch auf dem Laufenden.
-Houdini-
Stammgast
#29 erstellt: 27. Mai 2020, 12:26
Moin, da bin ich wieder...

CarlM. (Beitrag #25) schrieb:
Du könntest bestenfalls einmal ausprobieren, was passiert, wenn Du das Stromkabel von dem Modul abziehst, auf dem die defekte Endstufe liegt.

Habe ich gemacht (es war natürlich nicht W1001, sondern die zwei dicken Schraubanschlüsse in der Mitte.. ).

Leider wieder nichts. Langsam muß ich annehmen, daß nicht nur die Endstufe(n), sondern die ganze Kiste geschrottet ist.

Ich werde noch die anderen Transistoren verpflanzen, aber große Hoffnungen mache ich mir nicht mehr. Das dauert allerdings noch ein Weilchen, weil ich dazu wieder alles auseinander rupfen muß. Melde mich dann wieder.

CarlM.
Inventar
#30 erstellt: 27. Mai 2020, 15:07
Na ja, jetzt weisst Du jedenfalls, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit noch andere Baustellen zu bearbeiten sind. Da hilft nur eine sehr strukturierte Vorgehensweise. Diese beginnt mit der Prüfung aller Spannungsversorgungen inkl. deren Sicherungen und - soweit vorhanden - Sicherungswiderständen.

Ich denke aber, dass Du Dir langsam über die grundsätzliche Strategie Gedanken machen solltest. Der AVR ist ein ziemlich komplexes Gebilde bei dem auch noch Software und Hardware miteinander verwoben sind. Vielleicht ist ein Verkauf als defektes Gerät ja die bessere Lösung. Es gibt immer Bedarf z.B. an funktionierenden HDMI-Platinen etc.


p.s.
Zu Deinem letzten Post: Auf den Platinen werden die Anschlüsse in der Regel mit Infos versehen. +B und B- stehen dabei für die Railspannungen der Endstufen.


[Beitrag von CarlM. am 27. Mai 2020, 15:08 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#31 erstellt: 27. Mai 2020, 21:40
Das Layout der AMP(2) Platine mit vier Kanälen drauf:

Yamaha RX-A2030 PCB layout top

Auf der Unterseite der Platine finden sich die Transistoren der vorderen Stufen (hier für Kanal SRB und FR)

Yamaha RX-A2030 PCB layout AMP2 input transistors FR SBR marked

Diese SMD-Bauteile würde ich nicht versuchen zu verpflanzen. Das erfordert SMD-Erfahrung und spezielle Werkzeuge.
Bei dem SMD-Transistor Q1014 würde ich aber mal mit dem Multimeter im Dioden-Modus messen, ob er in Ordnung ist.
Er steuert Q1019 an, der ein normaler "through-hole" Transistor ist und ausgelötet werden kann. Diesen verdächtige ich insbesonders, falls es noch einen Defekt geben sollte.
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