Yamaha YST-SW800 Endstufe defekt?

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BlackGale44
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jun 2021, 15:37
Hallo liebe Community,

wie oben beschreiben habe ich einen Yamaha YST-SW800 der leider defekt ist.
Folgendes: Der Subwoofer ließ sich nicht mehr einschalten und habe das Aktiv Modul ausgebaut und direkt Optisch schon ein defekt gefunden am Netzteil.
Q202 hatte wohl mal geknallt. Ich habe nun folgende Teile ersetzt:

Q202,Q204, R2014, R215, R216, R217, C212, C213
Zudem habe ich gleich Neue Isolationsscheiben (Glimmerscheiben) + Wärmeleitpaste erneuert. Soweit so gut. Nachdem ich alles wieder soweit zusammengebaut habe, schaltete ich das Aktiv Modul mit einer vorgeschalteten 100 Watt Glühbirne wieder ein. Er ließ sich auch einschalten, jedoch Piepte der Trafo T202 sehr leise und zudem begann der Kühlkörper wo die großen Transistoren Q202 & Q204 drauf sitzen etwas heiß zu werden und schaltete das Aktiv Modul vorerst wieder ab.

Ich habe den Stecker CB201 abgezogen, der meines Erachtens nach für die Spannungsversorgung der Endstufe zuständig ist.
Nun habe ich das Aktiv Modul wieder im betrieb genommen und komischerweise war das leichte Piepen komplett weg und das zweite Relais für den Lautsprecherausgang schaltete frei und das Aktiv Modul lief ohne Probleme. Zudem wurde diesmal der Kühlkörper nicht heiß, sondern blieb nach 15min. Laufzeit lauwarm. Aber ohne Stromversorgung der Endstufe direkt. an CB201 befinden sich die Kabel RED BLACK RED (also laut Schaltplan +B1 E -B1).

Leider hab ich kein Oszilloskop, wo ich jetzt weiter machen könnte. Was ich noch gemacht habe, mit dem Multimeter bei CB201 bei +B1 und -B1 jeweils gegen E circa 118V AC gemessen. am Poti VR201 soll man die Spannung einstellen können. Dies habe ich jedoch nicht gemacht und die Stellung gelassen.

Nun gehe ich aus, dass das Netzteil OK ist. Ich vermute ein defekt an der Endstufe selbst.

Leider komme ich dort nicht weiter, das ich kein Oszi besitze. Ich hoffe ggf. nun auf Hilfestellung Eurerseits.
Ich bedanke mich herzlich vorab für jede Hilfe.


P. S. als kleiner Nachtrag, beim Anstecken des CB201 Steckers fällt die Spannung drastisch auf 1,6V ein, gemessen von +B1 zu E und -B1 zu E am Stecker. Auch das LS Relais fällt aus. (Kurzschluss?)


[Beitrag von BlackGale44 am 22. Jun 2021, 20:00 bearbeitet]
BlackGale44
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jun 2021, 12:45
Also die Endstufe muss ein defekt haben. Da diese sich ebenfalls nicht im Betrieb nehmen lassen will mit dem Labornetzteil. Es ist ein Kurzschluss.

Die Gleichrichterdioden D47, D48 sind in Ordnung. Diese habe ich im Diodenmodus meines Multimeter geprüft.

Ob die Endstufentransistoren defekt sind?
Hat ggf. jemand keinen Tipp für mich?
PBienlein
Inventar
#3 erstellt: 23. Jun 2021, 14:50
Hallo BlackGale44,


Hat ggf. jemand keinen Tipp für mich?


Hä?

Also das Manjual jibbet hier. Da steht eigentlich alles drin, was der geneigte Reparateur so zum Reparieren der Elektronik benötigt. Auch lässt sich dort sehr schön ablesen, welche Bauteile zu welchen Funktionsgruppen gehören und es wird sogar ein Tipp gegeben, welche Halbleiter mit hoher Wahrscheinlichkeit defekt sein könnten.

Sollte die Endstufe selbst einen Schuss haben, so gilt auch hier: Leistungshalbleiter (zuerst) messen und dann "nach vorne" arbeiten. Irgendwo wird da was im Argen liegen, was in aller Regel auch mit einem Multimeter mit Diodenmessfunktion gefunden werden kann. Der Schaltplan ist ja sehr hilfreich - insbesondere das Blockschaltbild für eine grobe Orientierung!

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 23. Jun 2021, 14:52 bearbeitet]
BlackGale44
Stammgast
#4 erstellt: 23. Jun 2021, 18:10
Danke für deine Antwort.

Ich werde wohl im Grunde um ein Oszi nicht drumherum kommen, mir mal eins zu kaufen. Außerdem ein Komponententester. Soviel ich mitbekommen habe ist das ein Operationsverstärker.

Laut Service Manual sollte ich auch die Transistoren Q204 und Q205 gegen neue ersetzen, dies habe ich nicht gemacht. Sondern nur Q202 und Q203 (sind 2SC4140). Leider gibt es die 2SC4140 nur noch aus dem Fern Osten mit sehr langer Lieferzeit. Eventuell gibt es auch eine Alternative zu den Transistor?

im Verstärker Teil im SM auf Seite 8 gut zu sehen habe ich einen defekten Q1A Transistor (2SA1837) gefunden der laut Multimeter in Durchlassrichtung 0,051V und in Sperrichtung 0,01V hatt (sollte eigentlich OL sein). Ich habe diesen ausgetauscht und der Verstärker lässt sich mit dem Labornetzgerät anscheinend im Betrieb nehmen. Leider nur bis +32VDC und -32VDC.

Die Stromaufnahme kommt mir etwas seltsam vor

20210623_175713


Am Original Netzteil lässt die Endstufe sich weiterhin nicht im betrieb nehmen. Vielleicht Taktet das Netzteil nicht richtig

Desweiteren kann ich keinen Ersatz für die Mosfets (im SM auf Seite der Endstufe finden die direkt an den großen Kühlkörper befestigt sind. Auch hier die Originalen aus dem fern Ost mit langer Lieferzeit.

Wie müsste ich die Mosfets am besten mit dem Multimeter prüfen?
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 24. Jun 2021, 07:43
Hallo,


Wie müsste ich die Mosfets am besten mit dem Multimeter prüfen?


Eine Anleitung findet sich mit wenigen Klicks im www, wenn man nur mal die Suchmaschine bemüht... Ein recht brauchbares Beispiel gibt es hier. Um es kurz zu machen: egal wie man die Messstrippen des MM am MosFET anlegt, er muss eigentlich überall sperren, mit Ausnahme einer Messung zwischen D und S, wo die integrierte Schutzdiode gemessen werden kann. Da erfolgt also ein Messergebnis der Diodenschwellspannung von 0,4 bis 0,7V.

Als Ersatz für die Endstufen-MosFETs (200V, 13A) könnte der N-Channel IXTA60N20T funktionieren (200V, 60A). Den gibt's aber nicht im isolierten TO-220-Gehäuse, weswegen man ihn entsprechend isoliert einbauen müsste! Aktuell ist er bei Mouser gelistet, aber nicht gerade als besonders günstig zu bezeichnen.

EDIT: ebenfalls bei Mouser findet sich der FQPF19N20 (200V, 19A), der bereits im isolierten TO-220-3 Häuschen daher kommt. Und das Beste: er ist auch noch wesentlich günstiger! Sollten sich also wirklich defekte Endstufen-MosFETs finden, so wäre das mein TOP-Austauschkandidat.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 24. Jun 2021, 08:03 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#6 erstellt: 24. Jun 2021, 15:22

BlackGale44 (Beitrag #4) schrieb:
... und der Verstärker lässt sich mit dem Labornetzgerät anscheinend im Betrieb nehmen. Leider nur bis +32VDC und -32VDC.

Die Stromaufnahme kommt mir etwas seltsam vor

20210623_175713




Bist Du Dir sicher das Du am Ausgang mehr wie +/-30 V hinbekommst .

Kurzbeschreibung des Labornetzteils:


2 Kanäle je 0-30V, 0-5A
In Reihe schaltbar: 0-60V, 0-5A
Parallel schaltbar: 0-30V, 0-10A
1 Kanal 5V, 3A Festspannung
Laborbuchsen mit Klemmterminals für 4mm Stecker oder zum Anklemmen von Kabeln
Ringkerntrafo mit Einschaltstrombegrenzung
Passive und Aktive Kühlung
Stabiles Stahlblechgehäuse mit Tragegriff
Stapelbar
Stromanschluss mittels Kaltgerätekabel


in Reihe 0-60 V
Wegen der Stromaufnahme, das kommt drauf an, wie Du das Teil überhaupt angeschlossen hast Das sieht man auf dem Bild leider nicht.
Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 24. Jun 2021, 15:30 bearbeitet]
BlackGale44
Stammgast
#7 erstellt: 24. Jun 2021, 17:23
So, nachdem ich mir eine gut, erklärte Video Anleitung angesehen habe, wie man Mosfets mit dem Multimeter richtig messen tut, habe ich mich direkt dann gemacht an meine Endstufe.

Q18, Q16, Q22, Q24 sind also sogenannte N-Channel Mosfets ("2SK2378) und Q25, Q23, Q17, Q19 sind P-Channel Mosfets (2SJ406). Alle N-Channel Fets sind laut Messungen im Funktionellen zustand. Nur ein P-Channel scheint defekt zu sein. der Kandidat ist Q17!

Q17 (2SJ406) hat eine Schwellspannung von 0,053V und in Sperrrichtung 0,04V.
Ich vermute dieser hat einen Kurzschluss.

Demzufolge würde ich allerdings ALLE Mosfets gleich erneuern wollen und zufolge würde ich als Alternative die FQPF19N20 Mosfets (N-Channel) nehmen.
Bei dem P-Channel bin ich mir nicht ganz sicher ob ich den FQP12P20, ebenfalls bei Mouser verwenden kann
Diese werde ich dann mit Glimmerscheiben Isolieren von dem Kühlkörper. Glimmerscheiben habe ich ohne ende in allen Gehäusegrößen da.



Lieber Uwe, so wie ich das sehe, kann ich mit dem Labornetzteil im Reihe die 64V erreichen, jedoch brauch ich eine + und - Spannungsschiene und daher ein GND Bezugspunkt. Deshalb nur +-32V

im BLAU dargestellt wären dann die 64V


InkedInked20210623_175713_LIli


[Beitrag von BlackGale44 am 24. Jun 2021, 19:50 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 24. Jun 2021, 17:33
Genau so ist es. War etwas verwirrt, weil Du oben "Leider" geschrieben hast. Wenn Du +/-60V haben möchtest brauchst Du 2 Labornetzteile, so wie es @CarlM macht
BlackGale44
Stammgast
#9 erstellt: 25. Jun 2021, 10:25
Ja, das würde durchaus Sinn machen. Zumal die meisten Endstufen meist mehr Spannung haben (Zumindest bei Yamaha)

Ich hoffe nur, die von mir vorgeschlagenen P-Channel Mosfets kann ich verwenden



[Beitrag von BlackGale44 am 25. Jun 2021, 10:28 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 26. Jun 2021, 09:50
Hallo,


Ich hoffe nur, die von mir vorgeschlagenen P-Channel Mosfets kann ich verwenden


Ja, die sollten passen. Eine zusätzliche Isolierung ist bei beiden Ersatztypen NICHT notwendig und sogar kontraproduktiv, weil die Wärme dann nicht schnell genug abgegeben werden kann.

Gruß
PBienlein
BlackGale44
Stammgast
#11 erstellt: 27. Jun 2021, 10:23
Dann werde ich die N -und P Channel bestellen.

Ohne Isolierung? Ich meine, das dadurch die Wärme schlechter abgegeben werden kann ist klar.
Ist aber der Drain PIN des FQP12P20 nicht durchkontaktiert mit dem Gehäuse des Mosfets?
Nicht, dass das Auswirkung mit dem Aktiv Modul hat, da der Kühlkörper direkt mit dem Aktiv Modul verbunden ist. Nehme an GND.
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 27. Jun 2021, 10:43
Das siehst du ja, wenn die Teile da sind. Ich bin von voll isolierten Gehäusen ausgegangen. Wenn das anders sein sollte, muss natürlich isoliert eingebaut werden.

Gruß
PBienlein
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