Yamaha A-S700 Endstufe raucht ständig ab

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BlackGale44
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jan 2022, 16:51
Einen wunderschönen guten Tag liebe Community,

zuallererst wünsche ich euch ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr 2022




Zu meinem Problem: Seit einiger Zeit sitze ich an einem Yamaha A-S700 Stereo Vollverstärker, dessen Endstufe defekt ist.

Zuerst möchte ich mal kurz mein Messequipment erwähnen.

Oszilloskop: Rigol DS1054 Z
Komponententester 1: Joy-It TLCR T7
Komponententester 2: PeakTech ESR 70
Multimeter: Lobinger 870C
Labornetzteil: OJE QJ300E


Zu dem Hauptproblem: Die Widerstände R151, R152, R113, R114, R115 und R116 rauchen in kurzer Zeit ständig ab. Zudem werden demnach Q113 und Q114 heiß.

In der Sektion Endstufe habe ich bereits fast alle Transistoren gegen neue Transistoren vom gleichen Typ ausgetauscht.
Welche Transistoren nicht ausgetauscht wurden, sind die am Kühlkörper, sowie Q119A, Q119C, sowie Q120A und Q120C.

Die Kondensatoren und auch die großen Elkos 2x (12000μF 71V) habe ich mit dem Komponententester geprüft, diese scheinen völlig in Ordnung zu sein.
Ebenfalls alle anderen Widerstände (bis auf die erwähnten Widerstände die ständig nach neu ersetzen abrauchen), scheinen auch in Ordnung zu sein.
Die Dioden D101 bis D106 sind gegen neue ausgetauscht wurden, allerdings sind es statt die Originalen 1SS133 gegen 1N4148 ersetzt wurden.
Die Keramik Widerstände R111, R112 und R135, R136 ( 0,22 Ohm und 3W) sind messtechnisch auch OK.

Habe ich irgendwas vergessen, keine Ahnung
vielleicht ist wieder irgendwas neues schleichend kaputt gegangen, ohne das ich es mitbekäme...

Im Service Manual vom A-S700 auf der Seite 42, sowie Seite 47 ist der Schaltplan.


Ich bin echt am verzweifeln Ich hoffe sehr, dass ich die irgendwann mal wieder zum Laufen bekomme, schließlich habe ich noch einen Zweiten A-S700 der einwandfrei läuft.

Daher vielen vielen dank vorab für Eure Bereitstellung und Hilfe!


[Beitrag von BlackGale44 am 02. Jan 2022, 16:52 bearbeitet]
gst
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2022, 21:24
Das ist ein Fall für ein regelbares Doppeltnetzteil oder ein Regeltrenntrafo. Hast du so etwas?
Bei der Aufzählung der Widerstände ist mir aufgefallen, dass beide Endstufen defekt sind. Habe ich da etwas
falsch verstanden? Wenn nicht, sind beide Railspannungen vorhanden?
Wenn du die Möglichkeit hast, zB. 2 Spannungen von 3 oder 4 Volt statt der Versorgungsspannung von +- 50V
an die Endstufe zu legen und dann alle BE-Spannungen zu testen, könntest du vielleicht den Bösewicht(e) einkreisen.
(alles, was nicht ca. 0,6V bei npn oder -06,V bei pnp hat, ist verdächtig!)
gst
BlackGale44
Stammgast
#3 erstellt: 03. Jan 2022, 18:12
Trenntrafo habe ich leider nicht, zumindest noch nicht. Soll zukünftig statt finden mir eins zu besorgen. Stattdessen muss ich russisch mit der Glühbirne als Strombegrenzer arbeiten.

Beide Endstufen haben einen defekt genau.
Also die Railspannungen sind vorhanden.


Zudem habe ich am Labornetzteil +3V GND und -3V eingestellt.


1



2

Ich habe wie du gesagt hast die B-E Spannung mal bei allen Transistoren gemessen (Linker und Rechter Kanal).
Folgende Transistoren sind mir Negativ aufgefallen.

Q114: 1,85 V
Q104: 28,5 mV



Bei diesen Transistoren weis ich nicht so ganz, ob ich diese Kritisieren kann, oder ob diese in Ordnung sind:

Q103: 0,43 V
Q109: 0,70 V
Q110: 0,70 V
Q105: 0,41 V
Q106: 0,42 V
Q125: 0,79 V
Q126: 0,79 V
Q111: 0,77 V
Q112: 0,77 V


Die restlichen nicht aufgezählten Transistoren bewegen sich in den 0,6 V Bereich.
BlackGale44
Stammgast
#4 erstellt: 03. Jan 2022, 20:57
Der Q104, ist ein 2SA970 GR ist defekt, dieser wird mir am Komponententester nur noch als Widerstand angezeigt. Da der ja schon neu ist, denke ich, das er erneut durchlegiert ist. Ich habe noch welche da, in wie fern noch weitere Bauteile kaputt sind

Das selbe gilt auch für Q103, ebenfalls ein 2SA970 GR, dieser wird vom Komponententester nicht erkannt, also auch defekt.
gst
Inventar
#5 erstellt: 04. Jan 2022, 23:10
Hallo,
ich gehe davon aus, dass dein Komponententester zwischen pnp und npn unerscheidet. Deine
Defekt-Erkennungen sind deshalb mit Sicherheit ok?
Q114 ist sicher defekt. Bei Q 104 kann man das nicht sagen, weil evtl. Q106 allen Strom aus der Konstantstromqelle Q126
"für sich" beansprucht.
Der Komponententester kann nicht die hohen Spannungen simulieren, unter dem die Transistoren im der Schaltung arbeiten
müssen. Ich empfehle, von Q103 bis Q119 alles herauszurupfen und zu ersetzen. Den 2D1915 habe ich nicht nachbekommen,
alles andere sollte über die bekannten Händler Mouser, digikey etc zu bekommen sein, kosten tun die nicht viel.
Ich habe den durch einen anderen npn Kleinsignaltrasistor mit sehr hohem Stromverstärkungsfaktor ersetzt.
Die Endstufen-Transistoren durch Entlöten eines Beins der Widerstände 187...194 stillegen. Die nun fehlenden
Basis-Emitter-Übergänge der Endtransistoren durch eine normale Diode 1N4001 etc und 50 Ohm R gegen die Mittenspannung nachbilden.
Wenn du jetzt die Endstufe mit + - 3 oder 4 Volt betreibst, sollte nichts schmurgeln oder wegbrennen. Die Mittelspannung sollte
bis auf 40... 50 mV schon stimmen. Wenn das nicht ist, ist da noch irgendwo Murks!
Wenn das läuft, kann man wieder alle Endransistoren anschließen. Die volle Betriebsspannung über Lampe erst dann dranlegen,
wenn alles vorher stimmt.
gst


[Beitrag von gst am 04. Jan 2022, 23:11 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 05. Jan 2022, 01:23
Hier zur Unterstützung der Fehlersuche ein Schaltplan des linken Endverstärkers mit farblich markierten Schaltungsstufen.

Yamaha A-S700 schematic detail left power amp stages marked


Ob es angesichts der aktuellen Beschaffungsprobleme wegen Pandemie ratsam ist, alle Bauteile flächendeckend erneuern zu wollen, würde ich in Ruhe überlegen.
Wer nicht schon alle Regale mit Bauteilen gefüllt hat, der wartet oft recht lange bzw. muss auf Fake-Transistoren aus ebay oder Alibaba zurückgreifen.


- Johannes
gst
Inventar
#7 erstellt: 05. Jan 2022, 11:12
na, von ebay oder alibaba bestellen wäre schon blöd.
Der TE besorgt, was er kann, und für den Rest würde ich aus meinem Fundus schauen. Dönberg hat auch fast alle Transistoren auf Lager.
gst
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2022, 12:17
Die "blaue Stufe 5" (s.o.) gibt es aktuell noch bei Digikey als Original Sanken ab Lager.
BlackGale44
Stammgast
#9 erstellt: 05. Jan 2022, 18:03
Der Komponententester kann zwischen PNP und NPN unterscheiden das tut er ja.


Danke für den Schaltplan, also soweit wie möglich bestell ich nur Originalteile, da ich selbst schon schlechte Erfahrung mit Alibaba etc. gemacht habe. Ich kaufe auch immer mehr von den zum Beispiel Transistoren, damit ich welche auf Lager habe.
Sonst von anderen Geräten, wo dieser vorzufinden ist undnintakt ist. Wenns wirklich nicht beschaffbar ist, dann warten warten warten....


Da ich aus Zeitgründen noch nicht weiter gekommen bin, meldebich mich, sobald ich neue Erkenntnisse habe.

Wird darauf hinaus laufen, nicht nur ein Teil der Endstufe zu erneuern, sondern ggf. alle Transistoren und Widerstände "vielleicht" auch zu erneuern.

Ich muss die Endstufe in Ruhe nochmal genauer betrachten.


Soweit aber trozdem vielwn dank für eure Beiträge.
gst
Inventar
#10 erstellt: 05. Jan 2022, 19:24
Die Endstufe ist von Yamaha jahrzehntelang fast unverändert verbaut worden, vom AX596 und RX797 und A-S700.
Normalerweise sind die nicht kaputtzukriegen, aber das Umschalten des Impedanzschalters während des Betriebes
ist offenbar der knockout. Jedoch sind alle voll gleichstromgekoppelte Endstufen empfindlich, und wenn nur einziger Transistor
als Teil der Kette nicht richtig funktioniert - wird häfig auch ein erheblicher Teil der anderen in den durchlegierten Abgrund gezogen.
Da kann auch der Protect-Modus häufig nicht helfen. Ob du als TE auch alle Widerstände tauschen musst, wäre ich unsicher, aber alle
Halbleiter bis auf die Endstufentransistoren auf jeden Fall, und ich musste schon trotzdem die Endstufentransistoren tauschen.
Ich hatte mal das Vergügen...
http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-16526.html

Viel Erfolg!
gst
BlackGale44
Stammgast
#11 erstellt: 05. Jan 2022, 23:44
In der Tat. Nicht umsonst steht auf der Geräterückseite, in der Bedienungsanleitung und sonst wo "SET BEFORE POWER ON!"


Die Treiberendstufen die sich an den Kühlrippen befinden, gehen eher seltener kaputt. Hatte aber auch schon Endstufen, wo die großen Endstufentransistoren sichtbar kaputt waren. Wenn es kracht und raucht, dann ist es zu spät


Ich werde noch mal die Transistoren austauschen und dann am Labornetzteil mit +-3V und GND hochfahren. Und nicht gleich mit dem Trafo vom A-S700 im betrieb nehmen. War ich selber etwas daneben


Ich hoffe jedoch den A-S700 wieder zum laufen zu bringen, so schlecht ist dieser gar nicht.
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