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Yamaha A-1020 Reparatur

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nftchx
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Feb 2022, 13:24
Hallo zusammen ,

vorerst: ich hab so gut wie keine Elektronik Kenntnisse, kann aber löten und mit einem Multimeter umgehen. Ich bin auch schlau genug nicht an die offen geführte Netzspannung zu fassen etc.

Ich habe seit etwa 10 Jahren einen Yamaha A-1020 der die meiste Zeit kaputt rumsteht und den möchte ich gerne reparieren. Ich habe schon ein paar Threads gelesen, aber wirklich geholfen hat es mir nicht.

Zur Problembeschreibung:
Grund für das damalige Wegstellen des Gerätes war das Aufsteigen von weißem Rauch aus dem Gerät selbst. Davor hat der Verstärker ein paar Monate gut seine Arbeit geleistet.
Nach Öffnen des Gerätes konnte an einem kleinen Board was an den Kühlkörper geschraubt ist auf der rechten Seite erkennen, dass 2 kleine Transistoren und die Widerstände auf selbigem Board durch gebrannt sind.
Die habe ich dann neu gekauft und eingelötet.

Leider hat die ganze Übung nichts gebracht, beim nächsten Einschalten sind die Bauteile wieder zerstört worden.

Wenn ich das Gerät ohne das kleine Board anschalte passiert nichts, es fängt nichts an zu schmoren, aber das LS Schutzrelais schaltet auch nicht durch.

Ich habe jetzt an den Transistoren, die an den großen Kühlkörper geschraubt sind, folgende Messung durchgeführt:
Bei schwarzen Transistoren: Mit der roten Messprobe an das linke bein des Transistors, mit der schwarzen an das mittlere Bein des Transistors.
Bei grünen Transistoren: genau andersrum, ansonsten ist der Messwert auf meinem Multimeter immer höher geklettert.

Folgende Werte habe ich ermittelt, von links nach rechts:
V Farbe Transistor
0.483V Schwarz
0.483V Schwarz
0.513V Grün
0.519V Grün

0.001V Schwarz
0.001V Schwarz
0.001V Grün
0.001V Grün

Ich gehe davon aus, dass die Rechts Endstufe defekt ist? Ich hätte erwartet, dass ich bei den rechten Endstufe ähnliche Messwerte zu erwarten sind.
Wie gehe ich jetzt am besten weiter vor?

Hier noch Bilder vom Gerät:
PXL_20220213_095911630

Linkes Board an Kühlkörper

Defektes Board der rechten Seite
PXL_20220213_100023178

PXL_20220213_095921198

Über hilfereiche Tips und Hinweise würde ich mich freuen

Viele Grüße
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 13. Feb 2022, 22:58
Hallo nftchx,

Willkommen im Forum!

1. Der Hinweis, dass sich schon mehrere Threads hier im Forum befinden, wo es um Yamaha A-1020 Reparatur geht:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-14722.html

http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-16725.html


2. Gerät auf keinen Fall wieder einschalten, wenn die kleine Platine nicht drin ist. Da wird nur noch mehr durchbrennen. Erst Fehler finden und reparieren.

3. Service Manual im Netz besorgen: elektrotanya.com pder hifiengine.com


- Johannes
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 13. Feb 2022, 23:14
Die von Dir mit 0.001 V gemessenen Transistoren sind sicherlich defekt - d.h. sie haben einen inneren Kurzschluss.
Es wird aber noch mehr defekt sein. Die mit den gelb-roten Pfeilen markierten weißen Keramikwiderstände müssen unbedingt geprüft werden. Sie müssen sehr niedrige Werte (Messbereich 0..200 Ohm) haben, die ähnlich wie die sind, wenn man beide Messspitzen aneinander hält.

pxl-20220213-095921198_1144461

Der Widerstand im roten Rahmen sieht ebenfalls so aus als sei er sehr heiss geworden. Desweiteren habe ich Dioden gemarkert, die ebenfalls geprüft werden müssen.

Letztlich sind das aber nur Beispiele, die nur sagen sollen, dass es mit dem Austausch der defekten Transistoren auf dem Kühlkörper nicht getan ist.
Ohne eine ausführliche Prüfung aller Bauteile in dem Bereich wird es keine abschließende Reparatur geben.

Die Links von Johannes sind da sicherlich auch hilfreich.


[Beitrag von CarlM. am 13. Feb 2022, 23:15 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Feb 2022, 01:04
Hallo Johannes und Carl,

danke für die Antworten und Willkommen [heisen

Die anderen Threads habe ich gesehen, ich konnte aber für mich nicht so wirklich was Nützliches für mich als Laie herauslesen. Das Gerät werde ich nicht mehr einschalten und das Service Manual werde ich mir besorgen.

Die mit den gelb/roten Pfeilen markierten Widerstände konnte ich überprüfen, die angezeigten Messwerte waren immer so +- 0.2 Ohm

Die Dioden habe ich auch überprüft, der Spannungsabfall war um die 0.6V

Die defekten Transistoren habe ich mal ausgelötet. Wo bekomme ich den Ersatz her? Gibt es einen empfehlenswerten Shop?

Danke und gute Nacht
Sebastian
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 14. Feb 2022, 01:08
Hier ein Schaltplan der linken Endstufe. Hier habe ich zum besseren Verständnis die Schaltungsstufen farblich markiert.
(den hatte ich auch in dem anderen Thread schon verwendet)


Yamaha A-1020 schematic detail left power amp with stages marked


Die kleine Platine, welche bei Dir durchgebrannte Bauteile enthält, ist im Schaltplan durch eine gestrichelte Umrandung als separate Platine gekennzeichnet und kommt einmal pro Kanal links/rechts vor.

Sie enthält
a) den Ruhestromtransistor, Teil von Stufe 3 (grün)
b) die gesamte Stufe 4 (dunkelblau), Vortreiber-Stufe
c) die gesamte Stufe 5 (orange), Treiber-Stufe (allerdings ohne den Arbeitswiderstand R265 dieser Stufe, der sich wieder auf der Hauptplatine befindet)

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 14. Feb 2022, 01:36 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 14. Feb 2022, 01:24
Ich würde Dir als Ersatz die Original Toshiba Type 2SA1941 und 2SC5198 vorschlagen.
Die sind verfügbar und aus meiner Sicht besser als die Nachbauten mit den aktuellen Bezeichnungen.

Das Photo beim verlinkten 2SA1941 ist falsch. Korrekt ist das Photo beim 2SC5198. Das kann ich zuverlässig sagen, weil ich das Paar auch mehrfach dort gekauft habe.

www.reichelt.de/hf-b...?&trstct=pol_8&nbc=1
www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&LA=3&nbc=1&q=2sc5198

Zumindest den gebräunten Widerstand solltest Du auch tauschen. Denke auch daran, ggf. eine Entlötpumpe und Entlötlitze für das saubere Entlöten zu bestellen.

Bei der erneuten Montage die isolierenden Glimmerscheiben und (silberfreie) weiße Wärmeleitpaste nicht vergessen.

p.s.
Die Teile auf der kleinen Platine sehen auch nicht gut aus.


[Beitrag von CarlM. am 14. Feb 2022, 01:31 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 14. Feb 2022, 01:42
Ich teile die Meinung von Carl, dass da noch mehr zu prüfen ist, als nur die offensichtlich durchgebrannten Bauteile. Im Grunde sind dir Stufen 4, 5 und 6 verdächtig und alles entlang der farbigen Linie ist zu prüfen. Auch der Ruhestromtransistor und andere Bauteile der Stufe 3 könnten Schaden haben. Meistens sind es nicht alle Bauteile, aber leider jedes mal unterschiedliche.

Der Tipp mit den Toshiba Transistoren ist auch gut.

- Johannes
nftchx
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 14. Feb 2022, 13:23
Alle Komponenten auf dem kleinen Board scheinen defekt zu sein - leider finde ich die Bauteile bei Reichelt nicht? Wie finde ich da Ersatz? Bzw. wie muss ich suchen dass ich die Bauteile finde
Defekt sind TR110 (grün), TR108 (schwarz), TR106, TR104, TR102 und beide Widerstände

Weite müsste ich also die Bauteile, die auf deinem Schaltplan auf den Linien liegen auf der Seite der rechten Endstufe finden und dann prüfen bzw. mit der linken Endstufe vergleichen.

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die große Hilfe
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 14. Feb 2022, 15:24
Die kleinen Transistoren im TO92 Gehäuse sind durchaus zu finden:

2SC2240-GR und Komplementärtyp 2SA970-GR:
https://www.reichelt...=446&nbc=1&q=2sc2240
https://www.reichelt...A=446&nbc=1&q=2sa970


Die größeren Transistoren im TO-220Fa Gehäuse (Fa=Vollplastik) findet man ebenfalls:

2SA1306 und Komplementärtyp 2SC3298 (die höhere hFE-Stufe -Y ist nicht unbedingt gefordert laut Schaltplan und bei Reichelt nicht klar versprochen)
https://www.reichelt...LA=3&nbc=1&q=2sa1306
https://www.reichelt...LA=3&nbc=1&q=2sc3298
nftchx
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 14. Feb 2022, 16:04
Ah okay, hab mich nur blöd angestellt und das Falsche in das Suchfeld eingegeben.

Wegen der Wärmeleitpaste: ist diese hier okay?
https://www.reichelt...?&trstct=pos_5&nbc=1

SC 3298 ist leider bei Reichelt nicht lieferbar, kann ich hier auch einen anderen Transistor verwenden?
Oder ist es besser, genau diesen Transistor in einem anderen Shop zu bestellen?
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 14. Feb 2022, 16:18
https://www.darisusg...5A--20W-TO220FP.html

oder als Paar:
www.ebay.de/itm/1650...2:g:s1QAAOSwXolhMMgy

Paste ist okay.
Widerstände:
www.reichelt.de/duen...&trstct=pos_10&nbc=1

Ich würde aber das Trimmpotentiometer noch austauschen.
1 kOhm linear
leider kenne ich die aktuelle Bauform nicht. Eventuell kann man einen Spindeltrimmer einsetzen.


[Beitrag von CarlM. am 14. Feb 2022, 16:19 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 14. Feb 2022, 19:44
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es aber auch einen der Leistungstransistoren aus der letzten Stufe 6 (violett) erwischt. Siehe Hinweis von Carl.

Es lohnt sich, alle vier Leistungstransistoren mal mit mindestens zwei Pins abzulöten und bei jedem Transistor zu messen: Immer zwischen zwei der drei Pins eine Messungen in beide Richtungen.
Multimeter steht auf Widerstandsmessung im Dioden-Modus






SOLL-WERTE:

NPN-Typ:
Basis --> Emitter = 0.600
Emitter --> Basis = kein Durchgang
Basis --> Collector = 0.600
Collector --> Basis = kein Durchgang
Collector --> Emitter = kein Durchgang
Emitter --> Collector = kein Durchgang

PNP-Typ:
Basis --> Emitter = kein Durchgang
Emitter --> Basis = 0.600
Basis --> Collector = kein Durchgang
Collector --> Basis = 0.600
Collector --> Emitter = kein Durchgang
Emitter --> Collector = kein Durchgang


Beliebige der Strecken können bei Schaden durchgebrannt sein und dann nahe Null Ohm als Widerstand haben oder ohne Durchgang in beide Richtungen obwohl Basis-Anschluss in der Messung vorkam.

Auch die anderen Transistoren (sind alles japanische Typen) haben diese Pinbelegung.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 14. Feb 2022, 20:34 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 14. Feb 2022, 20:16

Poetry2me (Beitrag #12) schrieb:
Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es aber auch einen der Leistungstransistoren aus der letzten Stufe 6 (violett) erwischt. Siehe Hinweis von Carl.
- Johannes


Die Transistoren habe ich schon versucht zu überprüfen, siehe erster Beitrag. Soweit ich feststellen konnte sind alle Transistoren der rechten Endstufe defekt.

Die Tage mach ich daran die restlichen Bauteile zuüberprüfen und dann wird bestellt


[Beitrag von nftchx am 14. Feb 2022, 20:17 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 14. Feb 2022, 20:36
Nimm am besten zumindest von den kleinen Transistoren und von den Widerständen immer ein größere Anzahl, z.B. 10 Stück.

Die Elkos rund um die Hitzequellen sind alle Toast (jetzt oder in naher Zukunft) und kannst Du unbesehen erneuern.
Siehe dazu die anderen Threads.


[Beitrag von Poetry2me am 14. Feb 2022, 20:38 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 14. Feb 2022, 21:04

CarlM. (Beitrag #11) schrieb:

Ich würde aber das Trimmpotentiometer noch austauschen.
1 kOhm linear
leider kenne ich die aktuelle Bauform nicht. Eventuell kann man einen Spindeltrimmer einsetzen.


ist das Bauteil in der mitte (VR206) der Trimmpoti? Vielleicht kannst du ja auf dem Bild die Bauform erkennen

PXL_20220214_132428185

Danke für den Tipp, dann werde ich die Elkos auch neu machen


[Beitrag von nftchx am 14. Feb 2022, 21:05 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 14. Feb 2022, 21:46
Das sollte dann dieses sein:
www.reichelt.de/eins...?&trstct=pol_1&nbc=1

1 kOhm linear
Abstand zwischen den beiden Pins der Kohlebahn: 5mm
Abstand zwischen gedachter Verbindungslinie der obigen Pins zum Pin des Schleifers: 10mm
Wellenaufnahme: Schlitz für Schraubendreher

Am besten zwei Stück ordern und die andere Seite auch erneuern.
nftchx
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 15. Feb 2022, 22:41
Kleines Update:
Ich hab jetzt einfach mal alle Kondensatoren ausgelötet die um die großen Widerstände stehen, die kommen dann neu.

Das rechte kleine Board ist auch schon komplett von seinen Komponenten befreit

Hier Bilder von der Beute:

PXL_20220215_193302870.NIGHT PXL_20220215_193225720.NIGHT PXL_20220215_193151279.NIGHT

Die großen Kondensatoren haben unten merkwürdige Spuren, wenn ich es richtig verstanden hab ist das aber nur Kleber vom Hersteller?

Die anderen beiden kleineren hatten ganz leicht sowas wie Ruß auf der oberfläche

Eine Frage hab ich noch: wie finde ich hier Ersatz? Worauf muss ich beim Kauf achten? Die original verbauten Kondensatoren scheinen nicht mehr verfügbar zu sein. Oder kann ich einfach jeden Kondensator verbauen, der der Bezeichnung auf dem Kondensator gleich ist?


[Beitrag von nftchx am 15. Feb 2022, 23:01 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 26. Feb 2022, 14:07
Ich wollte nochmals Fragen, ob mir jemand konkrete Tipps geben kann für Ersatz Kondensatoren?

Ausgelötet habe ich:
2x Rubycon Black Gate F 25V 1000µF
2x nichicon MUSE 80V 220µF
ohne ersichtliche Kennzeichnung: 35V 41µF
ELNA 6.3V 100µF
nichicon MUSE 16V 22µ

Die meisten anderen Bauteile habe ich schon getauscht, ich hänge quasi noch an den Kondensatoren
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 26. Feb 2022, 14:36
Auswahl der Kondensatoren macht an manchen Stellen zwar Sinn, aber da geht es nicht wirklich um Hersteller oder Baureihe, die besonders "gut" ist, sondern es geht um optimierte Parameter, und zwar je nach Position im Schaltplan.

Im Grunde kannst Du Dir diese Fragen auf genereller Ebene auch selbst beantworten, wenn Du jeweils den Katalog der führenden Hersteller ansiehst.
Hier ist der von Nichicon als Beispiel:

https://www.nichicon.co.jp/english/products/alm_mini/index.html


Dort schaust Du unter Spalte 1 unter Classification = "For audio equipment"

Du willst im Grunde
-- bedrahtete ("Through Hole") Standard Aluminium Elkos, keine Chip Kondensatoren (SMD)
-- 105°C Beständigkeit und
-- Long Life.

Die anderen Eigenschaften für Audio sind dort schon in der Regel relativ OK (Low ESR, niedrige Dielektrische Absorbtion, geringer Leckstrom, ...).

Ich habe oft mal Serie UKZ genommen, würde jetzt aber auf UKA gehen wegen 105°C
Bipolare gibt es leider nur mit 85°C

Wesentlich bessere Eigenschaften in fast jeder Hinsicht haben Folienkondensatoren, die man aber bis maximal 10µF 50V (Wima MKS2) in passendem Formfaktor und 5mm Rastermaß bekommt.

Ich habe oft bei größeren Kapazitäten noch kleine Folienkondensatoren parallelgeschaltet (meistens unten an der Platine angebracht).

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 26. Feb 2022, 14:43 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 26. Feb 2022, 14:51
Übrigens ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Ellko C231 (L) bzw. C232 (R) mit 47µF 35V durch den Endstufenschaden kaputt gegangen ist. Also diesen unbedingt wechseln.
Er liegt parallel zur Ruhestromschaltung.
CarlM.
Inventar
#21 erstellt: 26. Feb 2022, 14:54
Ich möchte doch noch etwas ergänzen. Du solltest immer die Bauteilnummer (= Beschriftung auf der Platine) mit angeben.
Im konkreten Fall finde ich drei Elko-Werte sowohl in der Phono-Stufe wie auch in der Protection und der Endstufe.
Es kommt aber sehr auf die konkrete Anwendung an, um z.B. konkrete Aussagen zur Spannungsfestigkeit zu machen.
Und noch wichtiger: In der Phonostufe ist der 47µF-Elko bipolar B.P. und dies trifft auch auf den Elko C258 22µF 6.3V B.P. in der Protection zu.

Hier einmal die Elkos, die ich bzgl. den genannten Werten finde:
Phono:
C315/316 100 µF 6.3V
C333/334 47µF 16V B.P.
C335/336 1000 µF 25V

Protection:
C258 22 µF 16V B.P.
C259 100 µF 6.3V
C260 47 µF 35V
C261/262 1000 µF 25V

Endstufe:
C213/214 100 µF 6.3V
C231/232 47 µF 35V
C255/256 220 µF 80V
C239 bis 242 47 µF 35V


[Beitrag von CarlM. am 26. Feb 2022, 14:56 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 26. Feb 2022, 15:45
Danke, mit deiner Antwort hast du mir schon sehr geholfen.

C232 habe ich schon ausgelötet und wird ersetzt, ich hab mich in meinem unteren Beitrag vertan:
35V 41µF ist 35V 47µF

Hier mit den Bauteilnummern:
2x Rubycon Black Gate F 25V 1000µF: C261/C262
1x nichicon MUSE 80V 220µF C255
ohne ersichtliche Kennzeichnung: 35V 47µF C232
ELNA 6.3V 100µF C259
nichicon MUSE 16V 22µ C258
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 26. Feb 2022, 16:03
47 µF 35V sowie 220 µF 80V würde ich je zweimal kaufen, damit Du dann ggf. auch den Elko im anderen Kanal ersetzen kannst.

Hier eine beispielhafte Liste. Natürlich sind auch andere Hersteller oder Bezugsquellen möglich:

www.reichelt.de/elko...ct=pos_14&nbc=1&&r=1
www.reichelt.de/elko...?&trstct=pol_4&nbc=1
www.reichelt.de/elko...?&trstct=pol_5&nbc=1
www.reichelt.de/elko...&trstct=pol_13&nbc=1
www.reichelt.de/elko...?&trstct=pol_5&nbc=1

Anmerkungen:
Die Modellreihe SU von Panasonic umfasst bipolare Elkos.
Grundsätzlich besteht keine besondere Veranlassung, die Spannungswerte jeweils zu erhöhen. Die vorgegebenen Werte liegen in allen Fällen deutlich über den Erfordernissen der Schaltung (Beispiel: 80V: vorliegende Spannung real: 60V). Dennoch: 80V-Typen sind schwer zu bekommen.


[Beitrag von CarlM. am 26. Feb 2022, 16:07 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 26. Feb 2022, 19:32
Danke für die Auflistung, sehr sehr Hilfreich!

Eine Frage hab ich noch zu C255/C256: Ich finde bei mir nur C255, direkt unter RY201, was glaube ich das LS Schutz relais ist oder? C256 konnte ich nicht finden.

Ich werde eh alle Kondensator ein paar mal Bestellen


[Beitrag von nftchx am 26. Feb 2022, 20:36 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#25 erstellt: 26. Feb 2022, 19:52

nftchx (Beitrag #24) schrieb:
C256 konnte ich nicht finden.


Ja, da habe ich mich verguckt.
nftchx
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 02. Mrz 2022, 11:20
Die restlichen Teile sollten die Tage hier ankommen und ich hab noch eine Frage zum ersten Einschalten.
Ich hab schon einmal gelesen, dass man eine Glühlampe in Reihe vor den Verstärker schalten soll um den Strom zu begrenzen. Gibt es hier alternativen? Ich hab leider keine Glühlampe noch eine Vorrichtung mit der ich die Lampe in Reihe schalten könnte.

Meine Idee wäre eine besonders schwache Sicherung (ca. 5A?) zu verbauen und so versuchen schlimmeres zu verhindern. Ergibt dies Sinn oder ist es Quatsch?
gst
Inventar
#27 erstellt: 02. Mrz 2022, 12:39
Die Glühbirne in Serie beim Netzeingang zu schalten ist schon der Königsweg für normal ausgestattete User:
- verschleißt nicht
- schützt den Verstärker wirklich
- beruhigt den Blutdruck beim Einschalten

Schmelzsicherung:
Eh 7-8 A geflossen sind, kann schon etwas defekt geworden sein, was man nicht so schnell wieder beschaffen kann.


Die andere Alternative ist der Regeltrenntrafo, aber da ist der Besitz nicht so verbreitet.

gst
nftchx
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 02. Mrz 2022, 14:42
okay, dann bau ich mir so ein teil, danke für deine antwort
nftchx
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 03. Mrz 2022, 16:50
So Verstärker gibt wieder seine ersten Töne von sich, ohne dass dabei was kaputtgeht
Dafür allen Beteiligten hier schon mal ein großes Dankeschön, ohne euch wäre ich nicht so weit gekommen.

Ich habe mir so eine Vorschaltlampe gebaut und die ging auch wieder nach einer kurzen Zeit aus.

Leider ist der Verstärker noch nicht ganz problemlos: Ich bin mir nicht sicher, ob der Verstärker nicht damals schon ähnliche Probleme hatte. Ist schon ne ganze Weile her und ich hab ihn als etwas zickig in Erinnerung.

Allerdings habe ich in der Wartezeit auf die neuen Kondensatoren einmal die Front demontiert und mit Kontakt60 versucht, die Input Schalter zu reinigen, teilweise haben 2 Kontrollleuchten gleichzeitig geleuchtet. Das Problem mit den 2 gleichzeitig leuchtenden Kontrollleuchten konnte ich beheben.

Ich musste aber ganz schön an den Knöpfen ziehen, um die runterzubekommen. Habe ich hier eventuell die Potis beschädigt?

Lautstärkeregler:
- Wenn ich den Lautstärkeregler ganz nach links drehe (=aus) kann ich auf dem linken Kanal noch ganz leise Musik hören. Drehe ich den Lautstärkeregler nur ein kleines bisschen weiter lauter, höre ich nichts mehr. Also so wie ich es eigentlich erwarten würde wenn der Regler ganz Links steht. Leichtes Ziehen/Drücken bringt teilweise auch etwas.
Drehe ich weiter nach rechts wird die Musik, wie erwartet lauter.
- Beim Verstellen der Lautstärke knarzt der linke Kanal etwas

Treble Level:
Wenn der Treble Level nicht auf etwa -4 steht habe ich ein relativ lautes Hintergrundrauschen.
Steht der Regler, bei etwa -4 ist Ruhe und man kann schon eigentlich normal Musik hören.

Idle Voltage/Current Einstellung:
Ich habe versucht, hier die Spannung auf die im Service Manual geforderten 8mV (+/-2 2mV) einzustellen, leider ohne Erfolg. Ich habe an den Potis VR207/VR208 gedreht, aber konnte keine Veränderung am Messgerät festellen? Ich habe auch Schwierigkeiten hier durchgängige Messergebnise zuerzielen. Bei jedem ein und ausschalten sind die Werte anders. Das Drehen am Treble Regler verändert auch die Idle Voltage, zumindest manchmal..

Tone Bypass:
Beim Drücken des Tone Bypass Schalters ändert sich das Hintergrundrauschen merklich, obwohl alle Tone Control Regler in der Mitte stehen. Ich hätte hier erwartet, dass sich eigentlich nichts ändern soll, wenn alle Regler auf Neutral stehen.

Vielen Dank nochmals an alle Helfer
CarlM.
Inventar
#30 erstellt: 03. Mrz 2022, 17:19

nftchx (Beitrag #29) schrieb:
Allerdings habe ich in der Wartezeit auf die neuen Kondensatoren einmal die Front demontiert und mit Kontakt60 versucht, die Input Schalter zu reinigen, teilweise haben 2 Kontrollleuchten gleichzeitig geleuchtet. Das Problem mit den 2 gleichzeitig leuchtenden Kontrollleuchten konnte ich beheben.


Die Empfehlung von Kontaktchemie lautet, dass man dann mit WL oder 61 nachspülen muss. Kontakt 60 ist selbst korrosiv! Siehe hier:
www.reichelt.de/kont...NTRY=445&LANGUAGE=de
Man löst nämlich nur die Oxid- und Sulfidschichten. Sie bleiben dann irgendwo im Potigehäuse. Die nun freie Oberfläche ist weiterhin Angriffen durch Kontakt 60 ausgesetzt.

Thema Idle/Ruhestrom:
Welche Werte (wenn auch schwankend) misst Du denn? Die Vorschrift ist: Gerät warm laufen und Volumenregler auf 0.

Thema Tone Bypass:
Durch diese Funktion wird nicht eine neutrale Einstellung herbeigeführt. Vielmehr wird die gesamte Schaltung der Klangregelung übersprungen (= quasi ein Bypass). Es ist also piep-schnurz-egal wie welche Regler stehen. Deshalb ist diese Taste so wertvoll, um Defekte in der Klangregelung zu verorten oder auch auszuschließen.

Thema Volume=0:
In der Position 0 wird der mittlere Kontakt - also der Schleifer - auf GND gelegt. Signal auf GND (Masse) heisst ----> absolute Stille.
Wenn man also dennoch etwas hört, ist der Widerstand zwischen dem mittleren Pin und GND >0. Dies deutet auf noch bestehende Korrosion, Verunreinigung oder auch Kontaktprobleme hin.


[Beitrag von CarlM. am 03. Mrz 2022, 17:22 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 03. Mrz 2022, 17:53
Ich habe das Gerät ein paar Minuten warm laufen lassen und dann Folgende Messwerte ermittelt:

Rechter Kanal: 18.7mV,
Linker Kanal: 4.1mV

Ich habe mir jetzt Kontakt 61 bestellt und werde dann damit die Schalter nochmal alle durchspülen.

Die Tone Bypass Funktion habe ich so weit verstanden, ich hätte nur nicht erwartet, dass durch das Drücken der Taste sich groß der Klang verändert wenn eh alle Regler schon in der Mitte stehen?

Soll ich wenn ich das Kontakt 61 habe einfach mal alle Potis und Schalter durchspülen?

Edit: Wegen Ruhrspannung: Wenn ich am linken Poti drehe kann ich hören wie der Trafo lauter brummt wenn ich das Poti nach rechts drehe. Es passiert also etwas, ich kann es nur irgendwie nicht messen.


[Beitrag von nftchx am 03. Mrz 2022, 18:19 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 06. Mrz 2022, 18:33
Mit Kontakt 60/61 hab ich mittlerweile die Regler gut in den Griff bekommen.

Leider habe ich beim Versuch des Einstellens der Leerlauf Spannung einen Fehler gemacht und an der falschen Stelle gemessen (LS Ausgang, nicht an den Testpunkten). Leider habe ich den Fehler gemacht das ganze ohne Vorschaltlampe zu machen und muss jetzt Lehrgeld zahlen...

Um es kurz zu machen: Jetzt habe ich mir die linke Endstufe zerstört. Die defekten Teile (die ich finden identifizieren konnte) habe ich getauscht, unter anderem:
- Alle Transistoren der Endstufe: TR219, TR217, TR215, TR213
- Elko C231 (geplatzt)
- Alle Bauteile auf der kleinen Platine
- Widerstand R265

Wenn ich den Verstärker anschalte, leuchtet abwechselnd die Vorschaltlampe stärker und dann die Lampen am Verstärker, immer abwechselnd. Das ganze wiederholt sich so alle 1 bis 1.5s

Hat hier vielleicht noch jemand einen Tipp für mich? Die Bauteile auf den farbigen Linien wie sie von Johannes hervorgehoben sind habe ich kontrolliert
nftchx
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 08. Mrz 2022, 18:41
Die linke Endstufe habe ich wieder ans Laufen gebracht, leider klingt sie schrecklich.
Mit der rechten bin ich eigentlich ganz zu frieden aber es ist klar dass noch so einiges nicht stimmt.

- Ich bekomme die Ruhe Spannung einfach nicht eingestellt. Ich kann an den Potis VR207/VR208 drehen wie ich möchte. An den Test Punkten verändert sich nichts. Links messe ich 1.4mV und rechts 0.00mV.

Dann habe ich noch ein konstantes Brummen was mit drehen am Lautstärke Regler lauter und Leiser wird.

Ich denke am wichtigsten ist es erstmal die Ruhe Spannung einzustellen? Mein Multimeter habe ich auf DC und 200m eingestellt, das müsste doch richtig sein oder?
Poetry2me
Inventar
#34 erstellt: 09. Mrz 2022, 08:52

Die linke Endstufe habe ich wieder ans Laufen gebracht, leider klingt sie schrecklich.


Falls Du mit Lautsprechern getestet hast und dabei die Glühbirne noch davor hattest, dann wundere Sich nicht über einen stark kratzigen Klang. Mit vorgeschalteter Glühbirne kann der VErstärker keine höheren Ströme liefern, das Netzteil bricht dabei immer wieder ein (Kratzen).
Teste ohnehin lieber nur mit Kopfhörern, die ziehen nur geringen Strom aus den Ausgängen. Außerdem riskierst Du nicht Deine Lautsprecher, falls etwas mit der Endstufe noch nicht OK ist.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#35 erstellt: 09. Mrz 2022, 08:57
Thema Ruhestrom bzw. entsprechend gemessene Spannung am Emitter-Widerstand:

Vorsicht: Da scheint noch etwas an Deinem Ruhestrom Schaltkreis nicht in Ordnung zu sein.

Wenn C231 platzt, dann ist das die Folge der durchgebrannten Transistoren der Stromstufe, denn dann muss dieser Kondensator volle Railspannung aushalten. Trotzdem kann noch der Ruhestromtransistor durchlegiert sein (C-E-Kurzschluss innen) oder schlimmer: Der Ruhestrom-Schaltkreis hat Unterbrechung am Ruhestromtransistor oder einem in Reihe liegenden Widerstand, dann führt das zu Vollaussteuerung der Leistungstransistoren bis zum Exitus.

Also schön vorsichtig. Alle Spannungen an der kleinen Extraplatine am Kühlkörper messen, da sind die meisten der beteiligten Bauteile drauf.

- Johannes
Yahoohu
Inventar
#36 erstellt: 09. Mrz 2022, 10:26
Moin,

wisst ihr welches unwohle Gefühl mich bei solchen Threads ergreift?
Das diese Geräte irgendwann bei Ebay-Kleinanzeigen auftauchen.

Gruß Yahoohu
nftchx
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 09. Mrz 2022, 14:02
Ja, ich habe mit Glühbirne und Lautsprecher getestet.
Zum Testen habe ich ganz kleine, billige Regallautsprecher verwendet, wenn die drauf gehen würden wäre es nicht so schlimm. Einen defekt des linken Lautsprechers habe ich durch quer tauschen schon ausgeschlossen, eben so die Audioquelle.
Wenn ich den Balance Regler ganz nach links drehe kann ich deutlich hören, dass mit der Linken Endstufe noch etwas nicht stimmt. Wenn ich den Balanceregler ganz nach rechts drehe ist alles i.O.

Ohne Vorschaltlampe habe ich es auch probiert, hat aber keine Verbesserung gebracht.

Im Kopfhörerbetrieb klingt der Verstärker eigentlich ganz normal bzw. besser, erst wenn die kleinen Lautsprecher angesteuert werden hört man Verzerrungen. Wenn ich Kopfhörer und Lautsprecher gleichzeitig betreibe, höre ich auch die Verzerrungen deutlich in den Kopfhörern. Im Kopfhörerbetrieb ist auch das Brummen hörbar.

Ich habe leider noch keine messpitzen mit haken mit denne Ich sicher im Verstärker messen kann, die besorge ich mir jetzt.
Poetry2me
Inventar
#38 erstellt: 09. Mrz 2022, 15:30
Ich habe entdeckt, dass im originalen Schaltplan an vielen Stellen die Spannungsangaben FALSCH sind.

Hier ein Schaltplan der linken Endstufe des Yamaha A-1020, mit von mir korrigierten Spannungsangaben.
Die Spannungswerte habe ich noch hellgrün unterlegt, damit man sie besser erkennt.

Yamaha A-1020 schematic detail left power amp with stages marked voltages corrected

EDIT:
Die Spannungsgangaben oberhalb der Emitterwiderstände waren jeweils "0.32V" bzw. "-0.32". Das ist natürlich Quatsch
Gemeint war vielleicht 0.032V und -0.032V, also 32mV (Millivolt)? Das ist evtl. ein missglückter Hinweis auf die Ruhestromeinstellung.
Ein Soll-Ruhestrom bei 32mV wäre so ungefähr 136mA pro Leistungstransistor. Dann würde jeder der acht Leistungstransistoreen in Ruhe jeweils 8,3 Watt verbraten, in Summe 67 Watt Ruheleistung. Das wäre viel zu viel.

Und tatsächlich: Im Service Manual wird 8mV +/-2mV Spannungsabfall über einen Emitterwiderstand vorgeschrieben, was einen Ruhestrom von ca. 36mA entspricht. Das ist immer noch ordentlich hoch.
Aus der Spannungsangabe im Schaltplan habe ich also 0,008 und -0,008 gemacht, was 8mV entspricht.

Möge es bei der Fehlersuche helfen.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 09. Mrz 2022, 16:53 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 09. Mrz 2022, 16:16
Vielen Vielen Dank, ich bin mir sicher, dass es beim Fehlersuchen helfen wird
Poetry2me
Inventar
#40 erstellt: 09. Mrz 2022, 16:55
Habe noch mal den Schaltplan und den Text darunter angepasst auf die korrekte 8mV Spannungsangaben bei den Emitter-Widerständen.
Poetry2me
Inventar
#41 erstellt: 09. Mrz 2022, 17:00

Im Kopfhörerbetrieb klingt der Verstärker eigentlich ganz normal bzw. besser, erst wenn die kleinen Lautsprecher angesteuert werden hört man Verzerrungen.


Das ist ein klares Anzeichen dafür, dass die Verzerrung erst bei höheren Strömen kommt. Somit könnte die Überstromschutzschaltung einen Schaden haben. Das wäre Transistor TR229 ganz rechts im Schaltplanausschnitt. Diese Kameraden opfern sich gerne mal, wenn es ernst wird. Auch seine ganze Beschaltung sollte man prüfen.

- Johannes
nftchx
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 10. Mrz 2022, 01:18

Das wäre Transistor TR229 ganz rechts im Schaltplanausschnitt. Diese Kameraden opfern sich gerne mal, wenn es ernst wird. Auch seine ganze Beschaltung sollte man prüfen.


TR229 habe ich kurzer Hand mal gegen einen Neuen ersetzt.
Die Widerstände R307, R303, R309, R311 habe ich überprüft und für gut befunden. Gibt es noch Bauteile die prüfen sollte?

Eine interessante Eigenheit habe ich noch herausgefunden:
Wenn ich den Treble Regler nach links drehe wird ab ca. -4 die Vorschaltlampe hell und es ploppt leise im Lautsprecher. Unabhängig von linker oder Rechter Endstufe.
Poetry2me
Inventar
#43 erstellt: 10. Mrz 2022, 08:54
Vorsicht:
Wenn die Glühbirne hell wird, dann fließt plötzlich zu viel Strom.

Ursache könnte ein Schwingen bzw. Eigenoszillation durch Instabilität des Verstärkers sein. In der Regel kann man das nicht nicht direkt hören, weil die Schwingfrequenz oberhalb des hörbaren Bereiches liegt, aber es kann den Hochtöner innerhalb von Millisekunden durchbrennen.
Hörbare Artefakte des Schwingens sind eine Art Rauschen und bei hohem Strom auch ein Brummen dass Trafos, weil er so viel Strom liefern muss.

Erst mal messen, wo in der Schaltung noch Schieflage der Gleichspannungen bzw. defekte Bauteie sein könnten.

Ist der Offset am Ausgang <50mV?
Ist der Ruhestrom messbar?
Sind auch wirklich alle Emitterwiderstände OK?
Denkbar wäre auch, dass noch in der Auto Class A Erkennung was kaputt ist, oder einer der Widerstände rund um TR229.
etc.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Mrz 2022, 08:58 bearbeitet]
nftchx
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 10. Mrz 2022, 11:12
Im normalen Betrieb habe ich definitiv ein hörbares Rauschen, auch wenn der Trebble Regler nicht bei -4 steht.

Wie messe ich den Offset am Ausgang und den Ruhestrom?

Ich habe nochmals mal alle Emitterwiderstände der Linken Endstufe rausgeholt.
Sie sind von vorne schauend von links nach rechts durch nummeriert

emitter_widerstaende_links

Nummer 1 wurde scheinbar mal etwas heiß, aber alle Widerstände haben 0.2Ohm Widerstand, sollten also okay sein?

Im Gerät messen kann ich leider noch nicht, weil mir noch die richtigen Messspitzen fehlen. Die sollten aber die nächsten Tage kommen.


[Beitrag von nftchx am 10. Mrz 2022, 11:20 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#45 erstellt: 10. Mrz 2022, 11:16
Ich würde es so angehen, bei den Stufen 6, 5, 4 und 3 die Spannungen zu messen.

Yamaha A-1020 schematic detail left power amp with final stages marked

Dann würde man wahrscheinlich erkennen können, was los ist.

Immer bedenken, dass die Rail-Spannungen durch die vorgeschaltete Glühbirne leicht eingesackt sind. Nur um den Ruhestromtransistor TR101 herum sollte das keine Rolle spielen, dort sind beispielsweise +1.7V und -1.7V nach wie vor zu erwarten. Er ist als Konstantspannungsquelle geschaltet (Vbe-Multiplier).

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Mrz 2022, 11:24 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#46 erstellt: 10. Mrz 2022, 11:34
Offset am Ausgang messen:

Da geht es erst mal ums Grobe, also nicht um ein paar Millivolt hin oder her. Somit kannst Du die Offset-Spannung gegenüber Masse an einem der Emitter-Pins der Leistungstransistoren messen, oder an einem beliebigen Pin eines Emitter-Widerstandes oder an der Ausgangsspule.


Emitter-Widerstände messen:

Geht mit dem normalen Multimeter ohnehin nur ungenau, weil alleine die Kontaktstelle und die Messkabel schon ein paar Milliohm haben.
Solange Du keine Unterbrechung am Widerstand hast und so ungefähr der Wert bei herauskommt ist alles erst mal gut.

Allerdings würde ich auf lange Sicht die Emitterwiderstände austauschen, wenn sie dauerhaft heiß geworden sind, weil sie den Wert verändert haben könnten. Das ist hier auch deshalb wichtig, weil immer zwei Leistungstransistoren parallel arbeiten und dabei die Emitterwiderstände für gleichmäßige Verteilung des Stromes sorgen.
nftchx
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 10. Mrz 2022, 14:07
Eine absolute Anfängerfrage habe ich noch: Wo nehme ich am besten die Masse am Verstärker?
gst
Inventar
#48 erstellt: 10. Mrz 2022, 16:16
ich denke, dass Poetry in #43 mit Recht auf ein mögliches Schwingen hinweist, was dir die Höchtöner kosten kann, ohne dass du es hörst.
Unanhängig vom jetzigen Zustand deiner Kette Verstärker-Lautsprecherbox, kann es nicht schaden, in der Lautsprecherbox den jeweiligen
Hochtöner mit einer 1 A-Schnursicherung zu versorgen. Wenn die durchgebrannt ist, war dann etwas im Argen. Im Normalbetrieb stört die nicht.
gst
prengelmeister
Stammgast
#49 erstellt: 10. Mrz 2022, 16:51
Moin,
die Auto Class A- Schaltung in dieser Yamaha Verstärkerbaureihe bereitet nach einem Betrieb
über Jahrzehnte immer das endgültige Aus des ansonsten hervorragenden Amps vor.

Da du gerade am Ruhestrom arbeitest, lege den Schaltungsteil der Biasanhebung komplett still.
( zur Not am Class- A- Taster einfach ablöten! )

Das verhindert nach erfolgreicher Reparatur das endgültige Abrauchen des Geräts.
Grüsse
Harty
nftchx
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 10. Mrz 2022, 18:45

Hochtöner mit einer 1 A-Schnursicherung zu versorgen. Wenn die durchgebrannt ist, war dann etwas im Argen. Im

Danke für den Tipp, leider kann ich die Lautsprecher nicht Zerstörungsfrei öffnen, es sind wirklich ganz billige.


Das verhindert nach erfolgreicher Reparatur das endgültige Abrauchen des Geräts.
Grüsse


Danke für den Tipp, werde ich beherzigen. Ich konnte eh nie einen Unterschied zwischen Auto Class-A An oder Aus raushören.
Poetry2me
Inventar
#51 erstellt: 10. Mrz 2022, 20:09
Masse für Messungen:

Masse ist in den allermeisten Geräten mit dem Gehäuse und dem Kühlkörper verbunden. Also kannst Du das Gehäuse als elektrischen Referenzpunkt verwenden.
Ansonsten müsstest Du z.B. die Mittelanzapfung der symmetrischen Sekundärwicklung am Trafo verwenden, oder die Mittelmasse der großen Siebkondensatoren, oder oder oder. Die Masse sollte an vielen Stellen im Gerät zugänglich sein.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Mrz 2022, 20:11 bearbeitet]
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