(Yamaha A1020 Transistoren brennen durch) LS-Schutzrelai schaltet nicht durch

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hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 21. Jul 2017, 13:31
Hallo,
bin ganz neu hier im Forum und hoffe ihr könnt mir mit eurem Fachwissen weiterhelfen.

Es geht um einen Yamaha A1020 Vollverstärker, bei welchem mir alle Transistoren der Linken Seite durchbrennen (5 von der Vorverstufe und alle 4 Endstufentransis).

Habe bereits alle Transistoren durch Passenden Ersatz getauscht, allerdings sind dann beim einschalten sofort wieder alle linken durchgebrannt.

Also nochmal 4 neue Endstufentransistoren eingebaut. Ersatztransistoren für die Vorstufe hatte ich nichtmehr da. Also war der nächste Test um falsche Vorstrufentransistoren zu Identifizieren, die Funktionierende Vorstufe von Rechts nach Links zu Bauen (Linke und Rechte Vorstufe sind laut Schaltplan und Platine exakt gleich aufgebaut) Nun funktionierte auch der Linke Kanal wieder.
Direkt nochmal alle Bauteile für die Vorstufe bestellt (2x) und noch pinibler auf passende Transistoren geachtet.
Eingebaut, wieder Lautstark durchgebrannt.

Für den nächsten Test wurden die 4 Kaputten Endstufentransis ausgelötet, die Kaputten Teile der Vorstufe getauscht.
Um die "Ersatzvorstufe" auszuschließen wurde diese anstelle der Rechten Originalen Vorstufe eingesetzt und es Funktioniert tadellos.

Demnach brennt es nur durch sobald beide Vorstufen gleichzeitig angeschlossen sind.

Alle Elektrolytkondensatoren wurden ausgebaut und überprüft, leider konnte ich nur bis maximal 200 uF messen. Dabei wurde nur einer gefunden der etwas weiter weg von seiner Angabe ist (180 anstatt 220 uF).
Dieser sitzt hinter dem Relais und soweit ich das beurteilen kann zwischen den beiden Kanälen. Könnte dieser der Grund für das Durchbrennen sein?

Ich hoffe ihr könnt mit meinen Angeben etwas anfangen und mir weiterhelfen, ich möchte nicht noch mehr Rauch produzieren.

Gruß und vielen Dank schonmal im vorraus
hobadoba

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[Beitrag von hobadoba am 21. Jul 2017, 13:36 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 21. Jul 2017, 19:38
Ein grundlegender Tipp, bei den nächsten Einschalten, statt der primären Netz-Sicherung eine Glühlampe 230 Volt mit ca. 60..80. Watt in Reihe schalten, als Schutz für die neuen Transistoren. Leuchtet die Lampe bei dem Einschalten dauerhaft hell auf, so kann man davon ausgehen, dass es ohne Lampe zu einer Zerstörung der neuen Teile kommen wird. Leuchtet die Lampe nur kurz auf und geht dann ins Glimmen über, so ist dies ein Hinweis, dass die Endstufe wahrscheinlich ohne Zerstörung laufen wird, wenn man die Lampe wieder raus nimmt.
So kann man nach und nach die Bauteile austesten, Messungen machen usw.
Wenn du meinst, dass die Elkos ein Problem sind, dann tausche sie, sie kosten nicht viel. Nimm paar Pansonics z.B.

Zu den Problem. Ich kenne die Endstufe nicht, da wissen hier sicher andere Leute mehr. Aber, so wie es verstanden habe, hast du die Transistoren von der intakten Endstufe in die kaputte Endstufe gebaut und dann funktionierte die kaputte Endstufe wieder ? So sind Defeke in den anderen passiven Bauteilen wahrscheinlich auszuschliessen. Falls es so ist, so liegt wahrscheinlich an der Qualität der Halbleiter, dass heisst, auch wenn da die gleiche Bezeichnung oben steht, haben diese wohl andere Eigenschaften oder es sind schlichtweg Fakes. Oder der Ruhestrom ist zu hoch, oder die Endstufe fängt an zu schwingen, allerdings verabschieden sich die Endstufen dann meist nicht gleich nach dem Einschalten.

Bollze

PS. Im Schaltplan sind Widerstände mit einen Dreieck und Ausrufezeichen versehen, es sich wahrscheinlich Sicherungswiderstände, diese mal alle prüfen, sie können auch ohne optische Anzeichen kaputt sein oder zu hochohmig. Auch mal die grossen weissen 4 Keramikwiderstände prüfen..


[Beitrag von Bollze am 21. Jul 2017, 19:49 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 21. Jul 2017, 20:57
Ein Tipp: Du kannst je Kanal ein Paar Leistungstransistoren erst mal weglassen beim Einbau.

Dann brennt im Zweifelsfall nur ein Paar durch. Der Verstärker funktioniert trotzdem einwandfrei.

Weglassen kann man TR213 und TR217, weil die Ruhestromautomatik bei den beiden anderen Transistoren die Ruhestromsensoren anschließt.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 21. Jul 2017, 21:24
Hier noch mal die einzelnen Schaltungsstufen farblich markiert im Schaltplan des Yamaha A-1020:

Yamaha A-1020 schematic detail left power amp with stages marked
Broesel02
Inventar
#5 erstellt: 21. Jul 2017, 21:37
Auch von mir der dringende Rat: Eine Glühbirne in Reihe davor. Ich hätte sonst schon wer weiss wie viele Transistoren zerschossen.
Ich würde diesen Verstärker mit einer 100 Watt Birne starten,- aber das ist noch nicht entscheidend.
Was für Ersatztransistoren hast du dir besorgt? Und wo?
Hast du die Isolierplätchen geprüft? Da schleicht sich auch schnell mal Schmutz ein, eventuell neue nehmen. Hast du auch die anderen Bauteile, und zwar ALLE, nicht nur die Transistoren geprüft?

Richard


[Beitrag von Broesel02 am 21. Jul 2017, 21:38 bearbeitet]
urwefi
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Jul 2017, 22:34

Poetry2me (Beitrag #4) schrieb:
Hier noch mal die einzelnen Schaltungsstufen farblich markiert im Schaltplan des Yamaha A-1020:

Yamaha A-1020 schematic detail left power amp with stages marked


Hallo hobadoba,
das Problem mit den gleichspannungsgekoppelten Verstärkern kenne ich.
Wird denn da vorher irgendwas warm, oder verabschieden sich die Transistoren allemal schlagartig?
Entferne mal bitte die Widerstände R267 und R269, sodass die Endstufe TR213, TR215, TR219 und TR217 autark läuft, ohne die Darlington-Vorstufe TR103, TR107, TR105 und TR109.
Wenn die Endstufe TR213, TR215, TR219 und TR217 dann nicht mehr abraucht, liegt das Problem offenbar an der Darington-Treiberstufe.
Wenn die autarke Endstufe dann läuft, spiele mal ein kleines Sinussignal von ca. 1-2 Vss und ca. 1kHz auf die Basisanschlüsse der Endstufe TR213, TR215, TR219 und TR217.
Klemme den Sinusoszillator bitte nicht direkt an die Basisanschlüsse, sondern mache da einen Kerko von ca. 0,1µF dazwischen, sodass Dir der Sinusoszillator nicht versehentlich abraucht.
Du müsstest dann in dem Lautsprecher einen Ton hören.
Bei Erfolg unterhalten wir uns wieder.
Es kann gut sein, dass die Endstufe durch das Poti YR 207 einen viel zu hohen Ruhestrom bekommt, zumal der Ruhestrom dann an allen Endstufen zugleich falsch bzw. zu hoch ist. Das kann damit zusammenhängen, dass die Originaltransistoren in der Endstufe mit einem besonders hohen Ruhestrom und erhöter Stromverstärkung extra selektiert bzw. hergestellt wurden/waren. Denn nicht immer ist da wo auch draufsteht 2SC3182N und 2SA1265N auch tatsächlich einer drin. Denn der Zusatz "N" macht mich deshalb stutzig.
Wenn es so ist wie ich meine, so wird die Endstufe bei dem allerkleinsten Eingangssignal total übersteuert, und der Basisstrom zu hoch wird, sodass die Darlington-Treiberstufe TR103, TR107, TR105 und TR109 den Strom nicht mehr liefern kann.
Die Folge ist dann, dass der ganze Kram dann abraucht, bevor Du überhaupt den Netzstecker ziehen kannst.
Der C255 hat damit nichts zu tun. Das ist nur ein Glättungskondensator für die Betriebsspannung des Differenzverstärker TR203 und TR205. Und auch für TR207 und TR209.

Viel Erfolg...

MfG. Urwefi


[Beitrag von urwefi am 21. Jul 2017, 23:44 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 22. Jul 2017, 12:11
Du hast jetzt schon mehrere nützliche Tips erhalten.

Bevor Du aber wieder Strom darauf gibst und einschaltest, würde ich Dir wirklich die beiden Tipps von Richard noch mal empfehlen:

1. Alle Teile der letzten drei Stufen prüfen. Sehr wahrscheinlich ist mindestens einer der Widerstände durchgebrannt. Ich denke vor allem die Emitterwiderstände in der Stufe 6 (R271 / R273 / R275 /R277) und der Arbeitswiderstand in der Stufe 5 (R265), sind Kandidaten. Wenn ein Leistungstransistor durchbrennt, kann er auch mal die volle Railspannung auf den Basisanschluss durchlassen und dann sind auch ide Basiswiderstände der 6. Stufe betroffen (R267 und R269) betroffen.

Yamaha A-1020 schematic detail left power amp with suspicious resistors marked


2. Eine 100W Glühbirne (keine LED- oder Stromspar-Birne) auf der Primärseite (Netzanschluss) vorschalten. Das kann man z.B, statt Primärsicherung (F201/F202) einschleifen. Die Glühbirne wird hochohmig, wenn viel Strom fließt. Dadurch begrenzt sie den Strom auf ein Maß, bei dem noch nicht so viel kaputt geht im Verstärker.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 22. Jul 2017, 12:14 bearbeitet]
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 22. Jul 2017, 14:56
Wow danke für die vielen Antworten!
Dann werd ich mir gleich mal ne Birne mit viel Watt besorgen.


Die Großen Transistoren waren aus der Bucht als Ersatzkondensatoren für die Originalen angeboten.
Alle anderen sind von Reichelt. Herrausgesucht über die Originalnummer und falls wurde mittels einer Internetseite einer mit Gleichen Daten gesucht (Seite muss ich raussuchen welche das war)
Als nächstes werde ich wohl die echten Originalen aus China bestellen.

Geprüft wurden bis jetzt nur alle Elektrolytkondensatoren und ein paar Widerstände.
Heute Abend werd ich mal weiter die Bauteile durchgehen.

Es wird nichts warm. Wenn man den Einschalter drückt, verabschieden sich die Transistoren sofort.
Aber nur wenn beide Vorstufen eingesteckt sind. Wenn man nur eine einsteckt läuft der jeweilige kanal in dem sie steckt ohne Probleme. Auch mit Ersatztransistoren.

Muss mal nach und nach eure Tipps durchgehen ob ich dann einen fehler finde.
Ich geb auf jedenfall eine rückmeldung sobald etwas überprüft wurde.

Gruß hobadoba
urwefi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 22. Jul 2017, 15:12

hobadoba (Beitrag #8) schrieb:

Aber nur wenn beide Vorstufen eingesteckt sind. Wenn man nur eine einsteckt läuft der jeweilige kanal in dem sie steckt ohne Probleme. Auch mit Ersatztransistoren.

Das verstehe ich nicht.

MfG. Urwefi
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 22. Jul 2017, 15:36
Ich auch nicht ganz. Vermute mal es sind die kleinen Platinen gemeint wo die beiden stromverstärkenden Stufen 4 und 5 drauf sind.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 22. Jul 2017, 16:45
Wie in Post #7 vermutet: Der Arbeitswiderstand R265 der Treiber Stufe 5 hat einen schwarzen Ring. Der ist also durchgebrannt.

Damit werden auch alle neu eingebauten Leistungstransistoren sofort voll durchgesteuert, quasi "aufgemacht", so dass die Transistoren die positive und negative Railspannung miteinander verbinden.

Yamaha A-1020 resistor R265 possibly defective

Trotzdem noch alle anderen Widerstände der letzten drei Stufen prüfen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 22. Jul 2017, 16:47 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 22. Jul 2017, 16:53
Hinweis: Das dreieckige Icon mit Ausrufezeichen neben manchen Bauteilen bedeutet in Yamaha Schaltplänen, dass diese Bauteile mit möglichst genau eingehaltenen Spezifikationen ersetzt werden sollten.
urwefi
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 22. Jul 2017, 17:11

Poetry2me (Beitrag #11) schrieb:
Wie in Post #7 vermutet: Der Arbeitswiderstand R265 der Treiber Stufe 5 hat einen schwarzen Ring. Der ist also durchgebrannt.

Damit werden auch alle neu eingebauten Leistungstransistoren sofort voll durchgesteuert, quasi "aufgemacht", so dass die Transistoren die positive und negative Railspannung miteinander verbinden.

Trotzdem noch alle anderen Widerstände der letzten drei Stufen prüfen.

Sollte das wirklich stimmen, dann lag ich ja mit meinem Ruhestrom für die Endstufen sehr nahe an dem Problem.

MfG. Urwefi
Broesel02
Inventar
#14 erstellt: 22. Jul 2017, 18:23
Bite bitte keine Transistoren mehr aus China oder aus der Bucht bestellen. Du kannst mir das Geld schenken, das ist stressfreier . Sag mal was du brauchst und ich suche dir etwas gleichwertiges aus aktueller Produktion heraus.
Der Chinamann schreibt dir auf die Gehäuse immer das was du bestellt hast. Aber was da drin ist weisst du nie!
Und Kessler verkauft den gleichen Chinakram.

Ich habe gerade mindestens 10 OPA 2604 fortgeworfen. Alle Schrott. Chinaware. Da kostet die Fehlersuche so viel Geld und Zeit das sich der Mehrpreis zu Originalware immer lohnt!.

Richard
eckibear
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 22. Jul 2017, 22:40
Vergiss den ganzen Graumarkt-Krempel aus China!

Ich war beruflich eine Weile nah am Thema dran. Mein Auftrag bestand in der Weiterentwicklung von verschiedenen Testmethoden, um solche Fälschungen schneller und sicher zu identifizieren.

Seit einigen Jahren sind auch Waren aus England zunehmend "kontaminiert". Das liegt u.A. an einigen Zollabkommen zwischen GB und China/ Hong-Kong, aber mutmaßlich auch an dem, was man als "colonial footprint" bezeichnet: Viele gewachsene geschäftliche Beziehungen, leider nicht immer gerade seriös.
Von England wird die Ware meist problemlos (weil unverdächtiger) in die EU und andere Länder weiter verkauft.

Über Mittelsmänner, oft Geschäftsführer von Briefkastenfirmen zur Tarnung, kommt fake Ware inzwischen aber auch immer häufiger direkt in alle Länder Europas und die USA.
Das müssen nicht unbedingt Asiaten sein, im Gegenteil. Gegen Geld machen viele Leute inzwischen Alles.

In einem mir bekannten Fall konnte ein chinesischer "Student" in Ostdeutschland als potenter Verteiler identifiziert werden. "Studiert" hatte er nur zur besseren Tarnung.
Englische Ermittler haben schon etliche Fälle aufgedeckt, in denen sogar im EU-Inland "produziert" wurde, teilweise auch unter Ausbeutung von modernen Arbeitssklaven, denen gleich bei Ankunft die Ausweise abgenommen wurden und die auch vielen anderen menschenverachtenden Schikanen ausgesetzt wurden.

Das beste ist, nur bei offiziel eingetragenen Distributoren der Hersteller zu kaufen. Damit hat man noch immer die größte Chance keinem Fake aufzusitzen. Außerdem weiß man einigermaßen sicher, dass keine kriminellen Machenschaften wie oben im Spiel sind.

Über die Folgen der Fake Teile ist schon viel gesagt worden. Gehe ganz einfach vom Schlimmsten aus, das kommt der Realität am nächsten.
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 23. Jul 2017, 09:55
Defekte Elektrolytkondensatoren:

Wenn diese Kondensatoren Hitze oder Wärme ausgesetzt sind, dann altern sie 10-fach bis 100-fach schneller und fallen aus.
HiFi-Hersteller nutzen das gelegentlich als Methode der geplanten Obsoleszenz.

Hier im Yamaha A-1020 findet man Hitzequellen bei den Brat-Widerständen, welche aus den Rail-Spannungen +/- 57V die an mehreren Stellen verwendete +/- 18V Versorgung erzeugen. Auch die Eingangsstufe der Endverstärker verwendet diese Spannungen.

Weiterhin wird die 24V Protection-Versorgung (incl. Relais) über einen Brat-Widerstand aus 57V erzeugt.

Alle Elkos in der Nähe solcher Hitzequellen sollten unbedingt getauscht werden, um existierende oder zukünftige Defekte auszuschließen.

Yamaha A-1020 heat sources and affected capacitors nearby

- Johannes
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 24. Jul 2017, 11:23
Vielen Dank schonmal für die weiteren kompetenten Ratschläge.
Wie schon von euch vermutet ist der Widerstand R265 durch. Desweiteren hab ich noch den Widerstand R273 ohne Durchgang gefunden.
Werde jetzt mal alle Widerstände Durchmessen und dann alles erforderliche bestellen.

Der Plan ist vorerst nur die 4 Transistoren auf der linken Seite zu erneuern. Also den C3182 und A1265.
Und die genannten Widerstände und Elkos natürlich.
Oder sollte ich gleich alle 8 tauschen?
Transitoren such ich auf Link



Poetry2me
Ich auch nicht ganz. Vermute mal es sind die kleinen Platinen gemeint wo die beiden stromverstärkenden Stufen 4 und 5 drauf sind.

- Johannes
urwefi



hobadoba (Beitrag #8) schrieb:

Aber nur wenn beide Vorstufen eingesteckt sind. Wenn man nur eine einsteckt läuft der jeweilige kanal in dem sie steckt ohne Probleme. Auch mit Ersatztransistoren.


Das verstehe ich nicht.

MfG. Urwefi


Ja die beiden stromverstärkenden Platinen hab ich gemeint.
Zum Test hatte ich eine Seite ausgesteckt um zu prüfen ob er dann läuft.
Sobald nur eine der beiden Platinen eigesteckt war lief die jeweilige Seite tadellos.
Als beide eigesteckt waren machte es sofort beim einschalten peng.

Dann hab ich noch eine Frage zum "Schwingen",
ist es wichtig, dass beide Seiten exakt gleiche Transistoren verbaut haben (also nicht nur von den werten)? Oder ist das ungünstig für das Aufschwingen der Stufe.
Außerdem messe ich bei den kleinen Platinen unterschiedliche Widerstandswerte unten an den Pins.
650 zu 550 Ohm

Gruß hobadoba
Broesel02
Inventar
#18 erstellt: 24. Jul 2017, 15:41
Es ist nicht unbedingt notwendig in beiden Kanälen dieselben Transistoren verbaut zu haben. Aber innerhalb eines Pärchens sollten sie schon aus der gleichen Charge stammen und einen zueinander passenden hFe Wert haben.
Wegen etlicher auch teurer eigener Erfahrungen kann ich dir, wie bereits Eckibaer, versichern daß es das wichtigste ist erst einmal überhaupt richtige Transistoren zu bekommen. Digikey, Mouser Farnell sind nach meinen Erfahrungen sichere Adressen. Das blaue C nicht so unbedingt.
Wenn die Endtreiber weg sind und die davorliegenden Transistoren auch weggeflogen sind musst du halt weiter ind Richtung Eingang nach defekten Bauteile suchen. Der letzte Differenzverstärker ist auch gefährdet, die Ruhestromregelung, die Strombegrenzung und so weiter und so weiter.
Wo misst du die Unterschiedlichen Widerstände an den Pins?
Du hast uns aber immer noch nicht verraten wo du deine Teile gekauft hast, vielleicht sind ja all unsere Befürchtungen gar nicht notwendig?
Alle passiven Teile sind auch noch nicht geprüft oder?
Du kannst natürlich immer weiter Transistoren bei deinen Reparaturversuchen abbrennen lassen aber ein Transistor gibt, wenn er denn seinen Spezifikationen entspricht, in einem Verstärker nicht ohne Grund auf. Entweder war halt die Party zu heiss und der Verstärker wurde überhitzt und überlastet oder, und das ist viel häufiger der Fall, ein anderes Bauteil ist defekt welches dafür sorgt daß die Transistoren nicht im vorgesehenen Arbeitsbereich arbeiten können und dann überlastet werden.
Erst wenn du dir wirklich sicher bist das alle anderen beteiligten Bauteile in Ordnung sind macht es Sinn auch die Transistoren wiedereinzusetzen. Nimm dir Zeit für die Fehlersuche, diese Zeit ist gut investiert.
Richard
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 27. Jul 2017, 17:40
So Teile sind gekommen.
Hab alles eingebaut mit Glühbirne gestartet und wie erhoft ging die Birne in ein glimmem über.
Danach Sicherung rein und er Läuft wieder wie gewohnt.


Folgende Teile wurden getauscht:

R265
R273
R267

und alle Elkos nahe der Hitzequellen.


Vielen Dank nochmal an die schnelle und kompetente Hilfe.

Grüße Hobadoba
urwefi
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 27. Jul 2017, 21:57

hobadoba (Beitrag #19) schrieb:

Hab alles eingebaut mit Glühbirne gestartet und wie erhoft ging die Birne in ein glimmem über.
Danach Sicherung rein und er Läuft wieder wie gewohnt.
Folgende Teile wurden getauscht:
R265
R273
R267
und alle Elkos nahe der Hitzequellen.
Vielen Dank nochmal an die schnelle und kompetente Hilfe.
Grüße Hobadoba

Na denn herzlichen Glückwunsch!!
Wir helfen natürlich gerne alle. Denn das steigert ja auch unseren geistigen Horizont.

Der Ursprung des Fehlers lag vermutlich an R265. Denn der hat vermutlich den Ruhestrom von TR 215 in eine unverschämte Höhe getrieben, sodass der R 267 und R 273 auch in Rauch aufgegangen sind.

Um eventuell entstandene Verzerrungen zu vermeiden, solltest Du mit einem Ozilloskop am Lautsprecherausgang und einem 1KHz Sinus-Signal am Eingang prüfen, ob die an- und absteigende Sinusflanke nahe dem Nulldurchgang keinen Knick hat. Ist da ein Knick vorhanden, dürfte der Ruhestrom der Endstufe zu niedrig sein.

Richtig war natürlich auch, dass Du die Elkos an der Hitzequelle auch getauscht hast. Hast Du denn auch 105°C Elkos verwendet?

Fazit:
Gleichspannungsgekoppelte Verstärker ist das mieseste überhaupt was man nur reparieren kann. Ich selbst mache auch immer einen großen Bogen darum.

MfG. Urwefi


[Beitrag von urwefi am 27. Jul 2017, 22:21 bearbeitet]
Lass_mal_hören
Stammgast
#21 erstellt: 27. Jul 2017, 22:33

Broesel02 (Beitrag #18) schrieb:
Es ist nicht unbedingt notwendig in beiden Kanälen dieselben Transistoren verbaut zu haben. Aber innerhalb eines Pärchens sollten sie schon aus der gleichen Charge stammen und einen zueinander passenden hFe Wert haben.
Wegen etlicher auch teurer eigener Erfahrungen kann ich dir, wie bereits Eckibaer, versichern daß es das wichtigste ist erst einmal überhaupt richtige Transistoren zu bekommen. Digikey, Mouser Farnell sind nach meinen Erfahrungen sichere Adressen. Das blaue C nicht so unbedingt.


Bei meiner Verstärker-Restauration (btw - was hat eigentlich das "ratio"/Vernunft in diesem Ausdruck zu suchen? ) hatte ich sowohl bei Mouser, Digikey, Reichelt und eBay (auch Kessler und direkt aus China) geordert. Alles von eBay und die Endtransistoren von Reichelt sind wieder rausgeflogen und durch Teile von Digikey ersetzt.
Spannend dabei: bei Mouser bestellte KSA992-Transistoren haben schwankende und niedrigere hFE-Werte als der gleiche Typ von Digikey. Das hätte ich nicht erwartet. Andere Charge, ok. Aber schankende Werte in einer Lieferung? Ohne Schleichwerbung machen zu wollen: bei denen von Digikey hatten alle 15 Stück exakt die gleichen Werte.
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 28. Jul 2017, 07:48
[b]___GRATULATION___ zur gelungenen Reparatur :prost[/b]


[Beitrag von Poetry2me am 28. Jul 2017, 07:51 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#23 erstellt: 28. Jul 2017, 08:36

Lass_mal_hören (Beitrag #21) schrieb:
Bei meiner Verstärker-Restauration hatte ich sowohl bei Mouser, Digikey, Reichelt und eBay (auch Kessler und direkt aus China) geordert. Alles von eBay und die Endtransistoren von Reichelt sind wieder rausgeflogen und durch Teile von Digikey ersetzt.
Spannend dabei: bei Mouser bestellte KSA992-Transistoren haben schwankende und niedrigere hFE-Werte als der gleiche Typ von Digikey. Das hätte ich nicht erwartet. Andere Charge, ok. Aber schankende Werte in einer Lieferung? Ohne Schleichwerbung machen zu wollen: bei denen von Digikey hatten alle 15 Stück exakt die gleichen Werte.


Also sowohl Mouser als auch Digikey vertreiben KSA992 nur von ON Semiconductor/Fairchild, wie da diese Unterschiede zu- stande kommen sollen, ist mir unklar. Wie eckibear weiter oben schon schrieb, diese beiden sind wirklich vertrauenswürdige Quellen.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 28. Jul 2017, 08:37 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 28. Jul 2017, 11:08
ja, sehe ich auch so.
Richard hatte mir mal von einer Charge aus einer Mouser-Bestellung erzählt, wo ebenfalls alle Transistoren sehr ähnliche Werte hatten. Offensichtlich führen moderne Fertigungstechniken zu gleichförmigeren Ergebnissen.

- Johannes
Lass_mal_hören
Stammgast
#25 erstellt: 28. Jul 2017, 11:40
Hallo Lennart,

ja, das war auch die Info, die ich hatte. Mouser gilt als seriös und gute Quelle. Alle anderen Teile von denen sind ja auch ok. Ich würde hier deswegen auch keine pauschale Aburteilung draus machen und ich bestelle weiterhin auch bei Mouser, falls ich nochmal etwas brauche.
Nur um die eBay-Chinaware mache ich einen großen Bogen. Die hFE-Werte der neuen 2SB596 z.B. liegen zwischen 85 und 184.
eckibear
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 28. Jul 2017, 14:35

Lass_mal_hören (Beitrag #25) schrieb:
hFE-Werte der neuen 2SB596 z.B. liegen zwischen 85 und 184. :{


Das allein wäre noch kein sicherer Nachweis für eine Fälschung.
Dem Datenblatt (2SB596) zufolge "darf" dieser Transistor bei Ic = 0.5A Kollektorstrom ein hfe zwischen 40 und 240 haben.
Bei Ic = 3A muss hfe nur noch größer als 15 sein.

Dann gibt es hier, wie bei anderen japanischen Herstellern, noch diverse Zusatzbuchstaben hinter der Typbezeichnung:
R, O, oder Y.
Damit wird der gesamte hfe Bereich in drei Teilbereiche aufgeteilt, damit eine grobe Gruppierung möglich ist.
Teile ohne den Zusatzbuchstaben dürfen wieder den gesamten Bereich einnehmen.

Europäische Hersteller haben ein ähnliches System, nur mit anderen Zusatzbuchstaben (A,B,C) oder Ziffern.

Ganz grundsätzlich muss man darauf achten, dass die Messbedingungen für hfe und Anderes den Herstellerangaben entsprechen.
Bei Leistungstransistoren kann man den einfachen Handheld-Messinstrumente praktisch nicht vertrauen, denn deren Messstrom für Ic liegt nur bei wenigen mA.
Das ist viel zu wenig für eine sinnvolle Messung. Gefordert werden oft 1A oder noch mehr, was ja auch dem vorgesehenem Einsatzbereich entspricht.
Gerade im unteren Ic Bereich streuen hfe Werte erheblich (Halbleiter-Physik, wg. Rekombination in der Basiszone), obwohl sie sich bei höheren Strömen oft stark angleichen.
Das Verhalten im unteren Ic Bereich hängt auch noch stärker von der Temperatur ab als im oberen sogen. Sättigungsbereich.


[Beitrag von eckibear am 28. Jul 2017, 15:42 bearbeitet]
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 13. Okt 2019, 12:41
Hallo zusammen,

jetzt lief der Verstärker einwandfrei bis vor kurzem durch, bis auf einmal nach dem einschaltein nichts mehr zu hören war.
Nach genauem hinhören konnte ich feststellen, dass das Lautsprecherscchutzrelai nicht durschaltet. Ich habe es daraufhin ausgelötet und getestet. Es funktioniert leider noch. Wäre auch zu einfach gewesen. ..

Auf den roten und blauen Leitungen zur Platine liegt Strom an. Problem liegt dann wohl auf der Platine.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe
Grüße
Poetry2me
Inventar
#28 erstellt: 13. Okt 2019, 15:22
Dann waren doch irgendwo Fake Transistoren dabei.

Ich würde die einzelnen Transistoren der letzten Stufen nochmals alle prüfen.
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 13. Okt 2019, 20:38
Also die Transistoren sind noch alle in Ordnung.
DB
Inventar
#30 erstellt: 14. Okt 2019, 19:09
Wie groß ist denn die Mittenspannung?

MfG
DB
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 16. Okt 2019, 12:47
Hallo DB,

das übersteigt leider meine Fachkenntnisse . Was ist die Mittenspannung und wo kann ich die messen.
Vielen Dank.
CarlM.
Inventar
#32 erstellt: 16. Okt 2019, 13:03
Wenn Du im Posting #7 die Grafik anguckst, ist der Verstärker nahezu spiegelbildlich aufgebaut. In der Mitte verläuft eine Linie ununterbrochen von links nach rechts. Diese "Mitte" entspricht im Übrigen dem Endstufenausgang. Im violetten Bereich befinden sich dann nahe dieser "Mitte" 2 Paare von Emitterwiderständen. Der Pin, der mit der Mitte verbunden ist (z.B. an R273 oder R277), lässt sich gut nutzen, um dort die Spannung abzugreifen. Sie wird dann gegen GND gemessen. Sie sollte so niedrig wie möglich - also nahezu 0 - sein. Da aber ja ein Defekt vorliegen könnte, wählt man lieber zunächst einen höheren Messbereich - außer man hat ein Gerät mit automatischer Umschaltung.
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 16. Okt 2019, 14:04
Danke für die Top Beschreibung.
Also zwischen den beschriebenen Pins und GRD hab ich ca. 9,3 mV.
hobadoba
Schaut ab und zu mal vorbei
#34 erstellt: 20. Okt 2019, 23:23
Von was wird das Schalten des Relais alles beinflusst?
Schaltet es erst wenn alle Transistoren aufgeladen sind oder spielen da noch andere Parameter eine Rolle?
CarlM.
Inventar
#35 erstellt: 21. Okt 2019, 00:03
Du hast Dich sicherlich verschrieben und meintest, dass zunächst die Kondensatoren und Elkos aufgeladen sein müssen.

Verstärker mit einem Lautsprecher-Schutzrelais besitzen eine Schutzschaltung (Protection), die je nach Typ unterschiedlich funktioniert.
Da der Schutz angeschlossener Lautsprecher im Vordergrund steht, prüft eine Schaltung ob am Endstufenausgang eine zu hohe Gleichspannung anliegt.
Dies hast Du mit der letzten Messung der "Mitte" überprüft. Häufig werden Relais deaktiviert wenn der Wert größer als 100mV ist. Aber auch andere Limits sind denkbar.

Es kann noch andere Kriterien geben.Dies hängt vom Verstärker ab. DC am Ausgang prüfen alle (mir bekannten).

Wenn also nach dem Einschalten die Spulenspannung am Relais vorhanden ist (und dem entsprechend die Elkos geladen sind), schaltet das Relais die Lautsprecher frei, wenn keines der obigen Kriterien dagegen spricht. Eine gewisse Verzögerung beim Einschalten ist gewollt, damit beim Einschalten des Geräts entstehendeImpulse nicht als Knall- oder Ploppgeräusche an die Lautsprecher gelangen.

Wenn bei Deinem Verstärker das Schutzrelais nicht schaltet, muss zunächst geprüft werden, ob die Schutzschaltung dies verhindert oder ob die Schutzschaltung bzw. Relaisspannungsversorgung defekt ist. Die Spannungen, die an den Anschlüssen der Transistoren der Schutzschaltung messbar sein müssen, kann man auf der letzten Seite des SM finden.
Ob das Relais mit Spannung versorgt wird und ob es eigentlich schalten sollte, kann man an den beiden Pins der Relaisspule messen.


[Beitrag von CarlM. am 21. Okt 2019, 08:26 bearbeitet]
50Herz
Neuling
#36 erstellt: 16. Apr 2022, 03:10
Hallo zusammen, nach jahrelangen mitlesen melde ich mich aus gegebenen Anlass mal.Ich habe mir jetzt wieder einen A1020 zugelegt, bzw. warte auf den. Der war/ist sehr gut, rockt ordentklich.

Der A1020 ist ein sehr guter Verstärker, hat aber eine Besonderheit die kritisch oder auch zerstörerisch sein kann. Das ist mir vor über 30 Jahren passiert. Die Klangreglung, Bass- und Höhenregeler sind im Rückkopplungszweig der Endstufe!

Die Lötanschlüsse sind sehr fein, das "reflow Lötverfahren" nicht so super zu der Zeit, der Print der Platine auch nicht , etwas dünn Kupfer. Was noch dazukommt, die Platine ist so verbaut, dass man es nicht sehen kann und der Lötkolben da nicht hinkommt. Also die ganze Hauptplatine ausbauen! Kein Spass ! Ach so, wenn dort die Lötstellen nicht gut sind (sogenannte kalte Lötstelle), und das war bei dem Verstärker der Fall, ist die Gegenkopplung "offen" und die Endstufe schwingt. Den Verstärker hatte ich gebraucht, repariert, mit Garantie gekauf, meinem Bruder geschenkt. Der Verstärker ca. 3 Jahre "mitgemacht", abgeraucht, wurde für ca. 350 DM repariert und hat dann ca. 6 Monate funktioniert. Dann stand er bei mir auf den Tisch, ich war sauer.
Schlecht repariert, zu viel Wärmeleitpaste, Trans gewechselt die nicht defekt waren, schlecht gelötet UND den Fehler nicht behoben!!! Ich denke das Problem mit den Klangreglern dürfte/kann häufiger vorkommen. Es muss nicht an den Endstufentransistoren liegen, oder Überlast, wenn das Dingen mal raucht ! Und, "schwingen" kann, muss nicht, auch zu sofortiger Zerstörung führen....


Frohe Ostern Lothar
Poetry2me
Inventar
#37 erstellt: 17. Apr 2022, 13:58
Hallo Lothar,

vielen Dank für das Teilen Deiner wertvollen Erfahrung!

Bei dem Yamaha A-1020, den ich für einen Arbeitskollegen bearbeitet habe, hatte ich diesen Teil der Schaltung bzw. diese Platinen gar nicht angefasst. Das war dann vielleicht ein Glücksfall, bei dem auch noch keine Probleme mit dieser erweiterten Endstufen-Gegenkopplung aufgetreten waren.

Ich habe noch mal nachgesehen:
Die eigentliche Tone Control Gegenkopplung sitzt auf der Hauptplatine in der Nähe der Eingangsstufen des Verstärkers. Das sind keine allzulangen Wege. Aber der Tone Direct Umschalter wird per Kabel auf die senkrecht stehende Platine hinter der Front geführt und dort betätigt. Dieser Teil ist sehr unzugänglich und evtl. auch thermisch stärker belastet, weil jahrelang eng eingekapselt betrieben worden und damit lange heiß gelaufen.

Der unmittelbare Konkurrent des Yamaha A-1020 am Markt war damals Luxman L-410. Auch dieser Vollverstärker hat die Klangregelung in der Gegenkopplung der Endstufen. Dort werden sogar noch mehr Teile "ausgelagert" an die Front. Allerdings sind diese Platinen gut belüftet und auch einfacher zugänglich bei einer Reparatur. Stabilitätsprobleme gibt es auch dort gelegentlich, wenn auch wegen der schlechten Lötstellen an konstant heiß laufenden Transistoren auf der Hauptplatine.

Wie auch immer, es gibt bei diesen Klassikern immer irgendwelche Sorgen. Man muss sie nach 40 Jahren mit viel Aufmerksamkeit untersuchen und die Schwachstellen jeweils finden.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 17. Apr 2022, 14:00 bearbeitet]
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