NAD C370 Spannungsstabiltätsproblem

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eric777
Neuling
#1 erstellt: 23. Apr 2022, 23:09
Hallo
Bei mir liegt ein NAD C370 auf dem Tisch. Der hatte ein übliches Fehlerbild mit dem Protectionmodul. Der Austausch der entsprechenden Kondensatoren hat zur Behebung der Einschaltverzögerung geführt.

Mein Problem ist aber folgendes:
Beim nachmessen der verschieden Betriebsspannungen ist mir aufgefallen, dass der Negative Pfad der +/- V68 für den vorderen Teil der Endstufen nicht richtig arbeitet:
mit beiden Endstufen liegen nur +68 / -17V an,
mit einer (egal welche) sind es +68 / - 37V,
wenn ich beide Endstufen abziehe sind volle +68/-68V vorhanden.
Es ist nur der negative Pfad der spinnt.

Die Elkos des negativen Zweiges habe ich schon gewechselt, ohne Erfolg.
Die Schaltung verstehe ich nicht im Detail , ich kann die infrage kommenden Bauelemente nicht ermitteln.

Vielleicht kann mir jemand helfen das zu verstehen, oder mir eine TIP geben?

Ich hänge einen Ausschnitt aus dem Schaltplan an:
Der Gesamte Schaltplan ist im Netz vorhanden.

Spannungsstabilisierung V68 +/-

Mit freundlichen Grüßen
Eric


[Beitrag von eric777 am 23. Apr 2022, 23:55 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 24. Apr 2022, 08:59
Ich würde sagen, da zieht etwas zu viel Strom aus dem Spannungsregler für die vorderen Stufen.
Die Spannung sinkt ab, es scheint aber keinen Titalschaden zu geben, obwohl der Regler keinen Überstrom-Schutz eingebaut hat. Wahrscheinlich wirkt der Vorwiderstand R722 & R723 sich jeweils aus.
Es scheint in beiden Endstufen (Last des Reglers) jeweils ein zu hoher Strom gezogen zu werden, der sich aufsummiert wenn beide Endstufen angeschlossen sind.
Seltsam, an beiden Endstufen entsteht diese Last auf gleiche Weise und gleichzeitig. Hat jemand vor Dir an dem Gerät schon herumgelötet?

- Johannes
eric777
Neuling
#3 erstellt: 24. Apr 2022, 09:59
Hallo Johannes,
nein, an dem Ding habe nur ich rumgelötet.

Das ist ja genau meine Frage. Ein zu großer Strom in beiden Endstufen gleichzeitig? Das erscheint mir unwahrscheinlicher als das die Stabilisierungschaltung einknickt. Dazu müsste ich aber mehr über die Schaltung wissen, damit ich gezielter messen kann. Ich werde jetzt mal versuchen die Stromaufnahmen von beiden Seiten zu ermitteln.
Die genannten Wiederstände sind die Sicherungen (FS).

Eric
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 24. Apr 2022, 10:22
Die genannten Widerstände R722 & R723 sind dann wohl "Fusible Resistors", vielleicht ist das mit "FS" gemeint. Denn sie sind mit einem Widerstand von 33 Ohm angegeben.
Will heißen, die müssten eigentlich schon durchgebrannt sein (?)

Aber vielleicht ist gerade das der Fehler:
Ein Defekt an R723 führt dazu, dass hier die negative Spannung des Reglers (und zwar nur diese) einbricht, oder?

Soviel ich weiß, ändern Fuse bzw. Fusible Resistors gerne über die Jahre ihren ohm'schen Wert. Falls dieser zu hoch geworden ist ...?
Eine Wertänderung würde auch erklären, warum er bisher nicht durchgebrannt ist.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 24. Apr 2022, 10:24 bearbeitet]
eric777
Neuling
#5 erstellt: 24. Apr 2022, 10:29
Das ist interessant.
Das lässt sich prima überprüfen.
Ich brauche im Betrieb R723 nur überbrücken und schauen was die Spannung macht.
Oder ich vergleiche den Spannungsabfall über beide.

Danke Johannes
eric777
Neuling
#6 erstellt: 24. Apr 2022, 10:52
Ich habe R723 nachgemessen. Der ist komplett hochohmig, aber ohne Zeichen von Defekt oder Wärme.
Nebenbei ist auch interessant warum dann die Schaltung dann noch so "halb" gearbeitet hat?

Ich hoffe es gibt keine tiefere Ursache des Ausfalls.
Danke
Gruß Eric
Elektronator
Stammgast
#7 erstellt: 24. Apr 2022, 11:20

eric777 (Beitrag #6) schrieb:
...Nebenbei ist auch interessant warum dann die Schaltung dann noch so "halb" gearbeitet hat?...

Wenn R723 unterbricht, erhält Q712 keinen Kollektorstrom mehr.
Der Basisstrom über R717, R719 und R721 fließt aber weiter durch die Basis-Emitter-Diode von Q712 und die Last.
Der Basisstrom reicht selbstverständlich nicht, um die Last ausreichend zu versorgen.
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 24. Apr 2022, 15:37
@eric777:
____GRATULATION____ zur gelungenen Reparatur

Der hochohmig gewordene Sicherungs-Vorwiderstand im negtiven Spannungsregler für die Railspannung -68V dürfte es schon gewesen sein.

Wenn keine oder nur kleine Ströme durchfließen, dann wirkt es sich nicht aus, aber sobald man Last daran hängt, bricht die Spannung ein.

Ich wage mal die Prognose, dass keine weiteren Folgeschäden auftreten werden.

Sonnigen Sonntag noch
- Johannes
eric777
Neuling
#9 erstellt: 24. Apr 2022, 20:25
Na, ich traue dem ganzen noch nicht ganz.

Ich hab jetzt so einen Sicherungswiderstand nicht da, aber ich war neugierig.
- Leistungsmesser vor dem Gerät
- Spannungsmessung an der negativen Seite
- eingeschaltet und den Sicherungswiderstand überbrückt
- dann war die negative Spannung bei korrekten -68 Volt --> Erfolg
- aber die Leistungsaufnahme des gesamten Gerätes ging um 20 Watt nach oben ???

- dann habe ich eine Endstufe abgezogen: Spannung OK, Leistungsaufnahme nur um 2 Watt nach oben
- dann die andere Endstufe probiert: mit demselben Ergebnis wie die Erste


Was soll mir das sagen?
Die 20 Watt entsprechen bei +/+68 Volt 140mA, aber ich kann natürlich nicht sagen was den Mehrverbrauch verursacht. Es können auch die Endstufen sein - aber beide ?
Jetzt warte ich erstmal auf den Sicherungswiderstand.

Gruß Eric
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 24. Apr 2022, 23:09
Baue erst mal einen normalen 33 Ohm Widerstand ein. Ob der "Fusible" ist spielt keine Rolle erst mal.

Dann würde ich auch den anderen 33 Ohm Widerstand prüfen, bei der positiven Railspannung.

Ansonsten gibt es auch sonst einige Fuse Resistors in der Schaltung, die sollten ALLE getauscht werden. Man kann ihnen nicht mehr trauen, auch wenn manche davon heute noch ihren Wert haben.

Andere Widerstände in der Schaltung haben die Kennzeichnung "FP". Ich vermute das steht für "Flame Proof", entwickeln also bei Überlastung keine offene Flamme. Diese würde ich vorsichtshalber mal untersuchen.


- Johannes
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