Cambridge Sonata AR30 Lautstärkeregelung knackt

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JensB
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Feb 2023, 11:51
Hallo,

in geistiger Umnachtung habe ich den oben genannten Receiver gekauft. Cambridge fand ich schon immer nett. Leider musste ich beim Aufschrauben feststellen, dass das Teil schon ziemlich digital ist....... Ich hinegegen bin eigentlich eher beim Analogen stehen geblieben

Folgendes Problem zeigt sich:

Beim Betätigen des Lautstärkereglers knackt es ziemlich laut aus den Boxen. Man hört im Prinzip jeden Impuls des Gebers. Dabei ändert sich zwar auf dem Display die Lautstärke, nicht aber in den Lautsprechern, die bleibt immer gleich. Leider fand ich keine Schaltplan von dem Teil im Netz, nur vom Nachfolger MK2. Wenn ich das richtig gesehen habe, sind die beiden aber an einigen Stellen sehr ähnlich. Ein Chip ist für die Eingangswahl und die Lautstärke verantwortlich. Den würde ich als ersten versuchen zu tauschen.

Oder ist der Fehler vielleicht typisch und es gibt einen einfachen Fix?

Gruß
Jens
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 07. Feb 2023, 13:40
Du kannst ja die Bezeichnungen der beiden IC vergleichen.
Für mich wäre das IC U1 PT2319 der wahrscheinlichere Kandidat, schon deshalb, weil er das Audio-Signal direkt beeinflusst. Ob ein vorgeschaltetes IC, das zudem noch das Display ordnungsgemäß ansteuert, diesen akustischen Effekt hervorrufen kann, wäre zumindest weniger wahrscheinlich.

Funktionieren denn die anderen Funktionen dieses Audio-IC (Bass, Treble, Eingangswahl)?

Du könntest (wohl dosiert), U1 mit dem Föhn bearbeiten. Falls es Bonding-Probleme gibt, könnte die Funktion hierdurch kurzzeitig wiederhergestellt werden. Ich kenne dieses Knacken etc. durchaus von DSP-Chips. Ich nutze zum Testen dann Kopfhörer.

Leider ist U1 kaum mehr erhältlich. Das andere IC habe ich bei den seriösen Anbietern für 7,50 € gefunden.

p.s.
Die Datenblätter der IC sind zum besseren Verständnis im Netz verfügbar. Dies hilft ggf. auch, wenn in Deinem Cambridge andere IC verbaut sein sollten.


[Beitrag von CarlM. am 07. Feb 2023, 13:41 bearbeitet]
JensB
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Feb 2023, 13:56
Hallo Carl,

ja, diese IC hatte ich auch in Verdacht. Den werde ich dann heute Nachmittag mal mit der Heißluftstation bearbeiten. Mal sehen, ob es eine Änderung gibt. Ansonsten hast du wohl Recht, das Teil ist wohl nicht ganz einfach zu bekommen. Bei ebay fand ich aber ein Angebot, Versand direkt aus China. Mal sehen.......

Gruß
Jens
JensB
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Feb 2023, 11:57
Hallo Carl,

die IC war es nicht. Beim Testen fiel mir auf, dass ein Widerstand in der Spannungsversorgung massiv heiß wird. Beim Messen musste ich feststellen, dass die +12 Volt Versorgung nicht da ist.

Leider habe ich noch immer nicht den richtigen Schaltplan gefunden um den Übeltäter zu entlarven. Ich habe jetzt die U1 und U14 mittels "bypass" versorgt, das Gerät läuft. Laut Schaltplan der V2 gibt es noch zwei Transistoren an +12 Volt (Q5 und Q6), diese hat aber meine Version nicht verbaut. Und Leiterbahnen verfolgen ist nahezu unmöglich.......

Ich forsche mal weiter, welche Funktionen jetzt nicht da sind. Momentan habe ich nur einen fliegenden Aufbau.

Gruß
Jens


[Beitrag von JensB am 09. Feb 2023, 11:58 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 09. Feb 2023, 12:15
Du müsstest schon etwas präziser kommunizieren und auch Fragen beantworten. Sonst wird es mit der Unterstützung schwierig.

Welcher Widerstand wird heiss? Wenn es z.B. R47 wäre, dann ist das normal. Der muss 20V abbraten.

Zu den beiden genannten Transistoren:
Das sind nach meinen Unterlagen die Schalttransistoren, um das Relais für den Kopfhörer zu betreiben .... sprich: die eigentliche Last wäre hier das Relais.
JensB
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Feb 2023, 12:43
Hallo Carl,

sorry, da habe ich wohl ein paar Fragen überlesen.

Es ist tatsächlich R47, der wird aber unnormal heiß. Wenn ich am Ausgang des 7812 messe, liegen dort auch keine +12 Volt an, sondern lediglich rund 230 mV. Irgend ein Verbraucher hat wohl einen zu geringen Widerstand und führt zum (fast) Kurzschluss.

Ich habe jetzt R23, R82 und R77 ausgelötet und per Drahtbrücke mit dem Ausgang des 7812 verbunden. Jetzt funktioniert das Gerät mit voller Ausgangsleistung und ohne Knacken. Die Eingangswahlschaltung funktioniert ebenfalls. Klangregelung kann ich nicht testen, weil ich keine Fernbedienung dazu habe.

Auch den Tunerteil habe ich noch nicht getestet, den habe ich zur besseren Übersicht gerade ausgebaut.

Wenn ich im jetzigen Zustand die Kopfhörer einstecke, schaltet das Relais die Lautsprecher stumm. Das scheint also zu funktionieren.

C49 hätte ich noch in Verdacht, kann ein defekter Kondensator solch ein Verhalten hervorrufen?

Gruß
Jens


[Beitrag von JensB am 09. Feb 2023, 12:45 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 09. Feb 2023, 13:06
Vielleicht kannst den Fast-Kurzschluss ja auch im stromlosen Zustand diagnostizieren?
Häufig kommt man da mit dem Multimeter im Modus Widerstand 0..200 Ohm weiter.

"Verbraucher" können in diesem Fall auch die häufig defekten Elkos mit niedriger Spannungsfestigkeit sein auch ein Defekt des Spannungsreglers 7812 ist nicht ausgeschlossen. Als Elko käme C71 100 µF 16V am Ausgang infrage.
Ich würde also den Netzstecker ziehen und dann den Widerstand zwischen Ausgang Spannungsregler und GND messen.

Nochmal zum "Bratwiderstand": er hat 5W. Das reicht, um sich ordentlich die Finger zu verbrennen. Der Spannungsregler kann maximal 1,5 A. Der Widerstand kann aber nur maximal 20V abbraten. Dann fließen 200mA ---> 4W. Schon bei 250mA abgefordertem Strom würden 25 V am Widerstand anfallen, was dann aber eine deutliche Überlastung (6,25W) bedeuten würde.

Dies einmal zur Einschätzung der Rahmenbedingungen und dass hier kein Kurzschluss im eigentlichen Sinne vorliegen muss.
JensB
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Feb 2023, 13:45
Hallo Carl,

um weiterzukommen, habe ich gerade die Leiterplatte ausgebaut. Bisher kam ich an Alles ja von oben heran.

C71 kann ich ausschließen. Ich habe das 12 Volt Kabel aus dem Connector ausgepinnt. Dann liefert das Netzteil 12 Volt. Eben habe ich C49 erneuert und mit dem Ohmmeter auf der Leiterplatte 0,6 Ohm gemessen. Ich versuche jetzt, die 12 Volt Leiterbahn zu verfolgen. Aber jetzt muss ich erst mal zur Arbeit........

Gruß
Jens
JensB
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Feb 2023, 17:30
Es hat mir keine Ruhe gelassen................ Ganz links oben im Schaltplan hatte ich C67 übersehen. Dort kommen auch noch 12V an. Und C67 hatte einen Innenwiderstand von 0,8 Ohm.

Fall gelöst. Fakt ist, dass das Löten von 0602 SMD Widerständen nicht zu meinem Hobby werden wird
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 09. Feb 2023, 17:52

JensB (Beitrag #9) schrieb:
Fakt ist, dass das Löten von 0602 SMD Widerständen nicht zu meinem Hobby werden wird :.


Ist ja auch 'ne Erfindung für Maschinen.
Wenn es passt löte ich auch normale Teile ein - hier mit 25 oder 35V Spannungsfestigkeit. Das SMD-Teil mit 25V ist im übrigen genauso groß wie die 16V-Type.

... und ? Alles schon wieder zusammengebaut? Was dast der Funktionstest?
JensB
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Feb 2023, 18:40
Klar ist das Ding zusammen gebaut. Klingt wirklich sehr gut! Aber irgendwie bin ich vom Grundrauschen ziemlich enttäuscht. Über Kopfhörer deutlich zu hören. Auch aus den Boxen, wenn man sehr nah dran ist. Das kann der Luxman L210 und auch der NAD701 besser!
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 09. Feb 2023, 18:55
Ja, der L210 ist auch einer meiner Favoriten. Ich habe hier mehrere davon "auf Lager".
Für ca. 100 € ein Supergerät, servicefreundlich und - ggf. auch weil es kein Relais hat - ein toller Sound.
Ideal für Anfänger auf dem Gebiet der Restaurierung von Vintage-HiFi.

Das Rauschen beim Cambridge kann natürlich mit den OPAmps zu tun haben. Da müsste man gucken, was verbaut ist und ob man da etwas optimieren kann.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß mit dem Gerät ...
HG
Carl


[Beitrag von CarlM. am 09. Feb 2023, 18:56 bearbeitet]
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