American Boss Enstufe defekt

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lacky771
Neuling
#1 erstellt: 08. Jan 2013, 22:48
Hallo Leute!

Google sei dank hab ich euch gefunden

Hab hier eine American Boss Autoendstufe vor mir liegen mit defektem "Netzteil" (nennt man das bei Autoendstufen auch so? - schraub sonst eher an TV´s)

4 Transistoren haben einen satten Schluß. Es sind "NDB7051" in einem To-251AA Gehäuse. Leider ist der nirgends mehr lieferbar.

IRFZ46NL hätt ich liegen aber die sind doch deutlich schwächer als die originalen ..

Welchen Ersatztyp könnt ihr mir empfehlen?
Und was wird in so einem Fall mitkontrolliert damit die Transitoren nicht gleich wieder flöten gehn?

Die Endstufen sind scheinbar in Ordnung, hab ich schon kurz durchgemessen ...

besten Dank schon mal im voraus

lacky
WarlordXXL
Inventar
#2 erstellt: 10. Jan 2013, 00:24
Also du kannst die IRFZ46N warscheinlich schon nehmen. Die Ströme werden im Netzteil sowiso nie erreicht. Um auf Nummer Sicher zu gehen würde ich aber die IRFZ48N nehmen.

Also ich würde sagen folgende Typen kannst du problemlos verwenden

IRFZ48N
IRF3205 (Gate Widerstände auf 47 Ohm anpassen)
IRF1010N (Gate Widerstände auf 47 Ohm anpassen) <----sehr teuer


Wichtig zur Kontrolle: Du brauchst ein Oszi, Mulitmeter und besstenfalls ein regelbares Netzteil....

Das Netzteil hat einen PWM (Pulsweitenmodulation) Controller (Meist TL494, TL493 oder SG3525, SG3525)

Ist ein IC im DIL 16 Gehäuse. Von dem musst du dir mal das Datenblatt schnappen und schauen wo der seine Ausgänge hat. An beiden Ausgängen musst du mit dem Oszi nen sauberen Rechteck messen. Dann ist der TL in Ordnung (bitte ohne eingelötete NT Fets messen)

Weiterhin gehen die Ausgänge des PWM zu Treiber Transistoren die es auch ab und an mal zerlegt. Dann gehts weiter auf die NT Fets. Du kannst also an den NT Fet Lötpunkten schon nachmessen ob da n sauberes Rechteck anliegt.

Wie gesagt...alles mit ausgelöteten NT Fets.

Wenn sauberer Rechteck anliegt und sonst nirgends ein Kurzschluss auftritt kannst du die Stufe mal mit FETs bestücken.


Zum Testen der Endstufe:

Optimal wäre es wenn du ein Netzteil hast wo du eine Strombegrenzung einstellen kannst. Im Leerlauf sollte der Amp nicht mehr als 1-2A ziehen.

Wenn du den Endstufenteil testhalber mal abkoppeln willst (um nur das Netzteil zu testen) kannst du die Doppeldioden auslöten. Wenn die raus sind, wird der Endstufenteil nicht mehr versorgt. Dann könntest du schauen ob das NT für sich allein läuft. Strombedarf sollte dann bei ein paar hundert Milliampere sein


Hoffe das Hilft dir.

Grüsse

Micha


[Beitrag von WarlordXXL am 10. Jan 2013, 00:27 bearbeitet]
lacky771
Neuling
#3 erstellt: 10. Jan 2013, 00:38
Wau! Na das nenn ich mal eine genaue Beschreibung!! Geräte sind alle vorhanden, werd mir das morgen mal alles anschaun und die IRFZ48 bestellen.

Mit den hintergrund Infos von dir krieg ich das Teil bestimmt hin.

Werd jedenfalls weiter berichten ...


Einen Megadank jedenfalls!!!
lacky771
Neuling
#4 erstellt: 11. Jan 2013, 00:40
So, mal ein kurzer Zwischenbericht.

Hab alle Nt-Mosfets rausgeholt und mal gemessen. An Gate liegen 3,78 Volt an mit einer Frequenz von 18,07 Khz - rechteck sieht nicht so übel aus. Siehe Foto vom Oszi - was meint Ihr dazu?... alles direkt an den Gate´s gemessen.

3 Gatewiderstände sind mit den Fets gestorben, sind/waren bereits 47 Ohmige. Wenn ich die auch noch wechsle müsste NT wieder laufen.

Was mir noch zu denken gibt sind 2 Widerstände sekundärseitig. Beide haben 3 Watt und 8k2 Ohm und 2k2 Ohm. Hab sie am Foto eingekreist. Warum es die gegrillt hat is mir nicht wirklich klar - ergibt wohl erst Sinn wenn da überall Spannung anliegt.

oszi rechteckspannung



IMAG0203
WarlordXXL
Inventar
#5 erstellt: 11. Jan 2013, 01:13
Hey ho

Wenn ich mir das Bild der Stufe so anschaue, merk ich gerade, dass es das selbe Layout wie meine alte Boss Endstufe ist.

Ist ein China Board mit mächtig viel Leistung. Denk bitte daran, alle NT Fets auszutauschen. Wenn du andere Typen verwendest, dann immer alles tauschen.

Das Rechteck sieht gut aus. Ich denke das wird was.

Der 2K2 Ohm Widerstand ist für die Spannungsversorgung der OPVs. Da wird dir ne 15V Spannung mittels den Widerständen und Z Diode realisiert.

Die Widerstände sind meist falsch dimensioniert. Je nach Sekundärspannung würde ich eher über 3 Kiloohm nehmen. Das Problem haben sehr sehr viele Amps. Da wird bei allen Serien mit Standartbestückung gearbeitet, egal wie hoch die Sek Spannung ist. Und wenn ich mir die Sek Elkos (80V) anschaue sind 2,2K Ohm wohl zu klein.....

Also ich würde einen etwas höheren Wert versuchen und schauen ob die OPVs im Filterteil noch ausreichend versorgt werden.

Wofür der 8k2 Ohm Widerstand ist weiß ich jetzt leider nicht aus dem Kopf.

Und miss bitte noch mal jeden einzelnen Endstufentransistor in alle Richtungen durch. Eigentlich ist es nicht normal, dass ein NT einfach so stirbt. Meist reißt ein defekter Endstufentransistor den Rest mit in den Tod.

Grüsse

Micha


[Beitrag von WarlordXXL am 11. Jan 2013, 01:15 bearbeitet]
lacky771
Neuling
#6 erstellt: 15. Jan 2013, 23:57
So, Freunde der Blasmusik!

Heute sind die Ersatzteile gekommen, hab alles tadellos einlöten können und macht auf dem ersten Blick mal einen guten Eindruck.

Die Endstufe zieht im Leerlauf etwa 0,8 A. Mit Oszi hab ich mir noch mal die Gatespannung angekuckt - immer noch tadelloses Rechteck.

Sekundärseitig bekomm ich rund 55 Volt + sowie auch -. Von demher auch alles bestens, nur die zuvor abgerauchten 3 Watt Widerstände geben mir doch noch etwas zu denken. Da ich deinen Tip erst gelesen hab nachdem ich bereits bestellt hatte sind es welche geworden die gleich viel Ohm haben jedoch in 5-watt ausführung. Alle 3 werden nach 5 bis 10 min doch ziemlich heiß - gefühlte 60 grad ... bin mir nicht sicher ob das auf dauer hält so ...

Soll ich die Widerstände doch abänder so wie du vorschlägst? Müsste dafür nochmal neu bestellen, denke nicht dass ich was gebrauchtes rumfliegen hab was passt ...

Aja, Spannung nach den Widerständen beträgt -6 Volt (dieser Widerstand wird heißer als der andere) bzw rund + 15 Volt beim 2. Widerstand...
WarlordXXL
Inventar
#7 erstellt: 16. Jan 2013, 00:01
60C sind für die 5W Widerstände vertretbar. Wenn du die gegen einen höheren Watt Wert getauscht hast wird das wohl halten solange sie sich nicht selbst entlöten......aber wenn sie das tun, kannst du ja immer noch welche bestellen. Ansonsten schau mal ob du noch was 1KOhmiges rumfliegen hast was du bei denen in Reihe löten kannst. Wenn nicht, einfach erst mal testen.

Ich halte allerdings die 0.8A für etwas wenig. Prüfe mal bitte ob die OPVs im Filterteil mit Spannung versorgt werden. An denen müssen +15V und -15V anliegen.

Falls die versorgt sind, teste die Endstufe mal ohne Last....also Oszi an die ausgänge und mal per Cinch ein Signal rein.

Gruss

Micha
lacky771
Neuling
#8 erstellt: 16. Jan 2013, 11:49

Ich halte allerdings die 0.8A für etwas wenig. Prüfe mal bitte ob die OPVs im Filterteil mit Spannung versorgt werden. An denen müssen +15V und -15V anliegen.



So, gerade nochmal nachgemessen. Die -15 waren vorhanden aber die + Schiene stimmte nicht. Dort brach die Spannung auf etwa +6 Volt ein. (hab die gestrigen Messergebnisse wohl verwechselt oder irgendwo ne falsche Masse erwischt)

Hab nun Die OP´s rausgeschmissen und nochmal kurz gemessen und siehe da, -15 und +15 sind vorhanden.

Werd nun die OP´s neu bestellen und gleich auch nochmal die Lastwiderstände mitbestellen.


[Beitrag von lacky771 am 16. Jan 2013, 13:37 bearbeitet]
WarlordXXL
Inventar
#9 erstellt: 16. Jan 2013, 17:55
Die opvs gehen wirklich sehr sehr selten kaputt.

Löte mal einen nach dem anderen ein um zu schauen ob es wirklich an einem von denen liegt.

Sehr oft geht auch die besagte Z Diode neben deinem verschmorten Wirderstand kaputt. Evtl. Hat die schon einen Schaden, so dass die Spannung einbricht.

In einigen Stufen wird diese Versorgnungspannung auch mittels Festspannungsregler oder mit 2 Tranistoren geregelt. Ich glaub aber bei der Stufe ist das nur mit den Lastwiderständen und z Diode.

Gruss

Micha
lacky771
Neuling
#10 erstellt: 22. Jan 2013, 23:15
So, Freunde, weiter gehts

Die OPV´s sind eingetroffen und heute hatte ich auch Zeit sie einzulöten. Dummerweise ist der Fehler zwar besser aber immer noch da. Wenns überhaupt ein Fehler ist ...

Hab jetzt im Filterteil wie bisher die -15 V und an der +15 V Seite immer "nur" noch etwa +9 Volt. Ist schon mehr als zu Anfang aber immer noch nicht das was es sein soll denke ich ...

Die von dir beschriebene Z-Diode (15V) hab ich mal rausgenommen und getauscht, brachte keine Besserung.

Also weiter gesucht und die + und - Schiene mal verglichen, in groben Zügen sollten die ja ähnlich aufgebaut sein und welch Überraschung - dem ist nicht so! Fand einen 1kOhm Widerstand der von + nach Masse ging. An der Minusseite ist dieser zwar auch aufgedruckt und die Leiterbahnen sind auch vorhanden jedoch ist der Widerstand (offensichtlich ab Werk) nicht bestückt.

Löte ich nun diesen Widerstand aus dann hab ich die +15 V.... Der Widerstand ist aber in Ordnung, hab ihn sogar gegen einen neuen getauscht, auch mit dem neuen bricht die Spannung wieder auf rund 9 Volt ein.

Hab nun dennoch mal das Radio angeschlossen und einen Probelauf gemacht. Sieht so schlecht nicht aus Allerdings werden nicht alle Entstufen transistoren gleich warm. 2 werden um einiges wärmer als die restlichen. Soll ich die auch noch tauschen??
WarlordXXL
Inventar
#11 erstellt: 23. Jan 2013, 00:19
Hey ho

Das die Endstufen unterschiedlich warm werden ist vollkommen normal. Liegt an den Tolleranzen der verbauten Bauelemente.

Bau die Stufe am bessten mal zusammen und teste und leichter bis mittlerer Last.
PS: Die 9V mit dem 1 K Ohm Widerstand sind ungewöhnlich. Evtl. reichen die 9V um die OPVs zu versorgen....aber so bestückt hab ich das noch nicht gesehen.

Gruss

Micha


[Beitrag von WarlordXXL am 23. Jan 2013, 00:19 bearbeitet]
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