Celestion UL6 alte Weiche restaurieren

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Runners1987
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jun 2015, 22:30
Guten Abend zusammen,
ich möchte eine alte Weiche einer Celestion UL6 restaurieren, bzw alle Elkos austauschen.
Allerdings werde ich aus der Weiche nicht ganz schlau
TT ist 4 Ohm HT nicht beziffert gehe aber auch von 4 Ohm aus.
Seriell zum Hochtöner + sind zwei Elkos parallel geschaltet (also 12 + 8 = 20 uf)
Parallel eine mittelgroße Spule die nicht genau beziffert ist ausser mit "732" ich weiss aber nicht ob das mh werte sind.
Seriell zum TT + eine Große Spule (Rotes Kupfer kein naturfarbenes) mit "1648" ,
parallel ein 16uf Kondensator.
Es handelt sich also um ein 12 db Filter allerdings scheinen die beiden Treiber mit unterschiedlichen Trennfrequenzen zu arbeiten. Wer wird daraus schlau?
Welche Kondensatoren sollte ich für den HT nehmen und welche für den TT?
Ich würde Audyn für HT nehmen und günstige MKP für den TT, was sagt ihr dazu?
Sollte ich auch die Spulen auswechseln? Allerdings habe ich die Werte nicht, wie kann ich die
mit einem Multimeter herausfinden?

LG Runners
Der_RiPol-Axel
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Jul 2015, 15:43
Hallo Runners,
ist denn eine der beiden Weichen - oder beide - defekt?
Oder geht es nur darum, die Lautsprecher zu Tunen - also zu verbessern?

Vor einem solchen Eingriff sollte man die Weiche erst gründlich analysieren:
1) Also ein Schaltbild aufzeichnen, und alle ersichtlichen Bauteilewerte eintragen.
2) Vorzugsweise die el. Frequenzgänge der Weiche und den Impedanzverlauf messen. Wichtig: mit Festwiderständen (4R7 bis 8R2), die an Stelle der Lautsprecher, angeschlossen werden.
3) Danach die Bauteile mit unbekannten Werten ausbauen und auf deren Kapazität bzw. Induktivität&Serienwiderstand ausmessen.

Nun könnte die Weiche 1:1 nachgebaut werden und die korrekte Funktion sollte mit der Pegelmessung und Impedanz übereinstimmen.

Allerdings stellt sich bei diesem Aufwand auch die Frage danach, ob nicht evtl. sogar Verbesserungen (im Frequenzverlauf) durch Ändern der Bauteile möglich wäre. Dazu ist es aber erforderlich die Schallpegel der Lautsprecher vorher zu Messen um zu sehen, was man hier sinnvollerweise tun kann.
Aus welcher Ecke kommst Du denn?
Da ich nicht mehr so oft hier bin gerne auch unter Axel@ridtahler.de

Gruß, Axel
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 09. Jul 2015, 17:30
Nur ein Tip:

Sinn macht es in keinster Weise die Spulen zu tauschen. Auch halte ich den Einsatz von MKP/MKT Kondensatoren nur in HT und MT Schaltungen für sinnvoll. Niemals in TT Kreisen. Dort bitte nur "ordinäre" Elko´s verbauen, da andere Kondensatoren evtl. Frequenzbedingte negative Einflüsse haben.

Aber als erstes würde ich die alten Kondensatoren einmal durchmessen...
Der_RiPol-Axel
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Jul 2015, 18:10
Hallo Rabia,

> Sinn macht es in keinster Weise die Spulen zu tauschen.

Das kann man so aber nicht sagen.
Spulen können bei Überlast in Sättigung gehen und verursachen dabei Verzerrungen. Und manche Billig-Kernspulen machen das auch.
Zudem haben Spulen auch einen (DC-) Widerstand der das Verhalten (Güte) beeinflusst und bei der Weichenauslegung berücksichtigt werden muss.

> Niemals in TT Kreisen.

Da würde aber Herr Mundorf widersprechen . . . . . . ....

> da andere Kondensatoren evtl. Frequenzbedingte negative Einflüsse haben.

Und da widerspreche ich. Bei genau gleichen Werten wird ein Elko keinen anderen Einfluss haben als ein MKS, P oder .....
Aber es sind bei einem Elko die Verluste (Tang Delta) deutlich größer.

Elkos unterliegen aber sehr viel mehr einem Alterungsprozess (und können austrocknen) als ein Wickel-Kondi, da macht es schon Sinn, alte Elkos zu prüfen und evtl. zu ersetzen, es müssen ja nicht gleich Goldsnakeölpapier-Kondensatoren sein.

Wichtig ist, dass man weiß was man tut und an welcher Stelle der Weiche welche Änderungen sinnvoll sind.
Deswegen hatte ich ja auch geschrieben, dass bei solchen gravierenden Eingriffen es sicher sinnvoll ist, gleich noch mal den Pegelverlauf (der mittlerweile auch gealterten Chassis) anzusehen und dann mit den neuen Bauteilen gleich auch den Frequenzgang entsprechend anzupassen. Solche Maßnahmen werden dann auch wirklich hörbar. Stellt sich die Frage ob die alte Substanz diesen Einsatz wert ist . . . . .....

Gruß,
Axel
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 09. Jul 2015, 18:17
Und wieder höre ich was anderes! Das muß ja nichts schlimmes heißen. Ich lasse mich immer gerne des besseren belehren.

Du bist der Erste (den ich kenne), der dies anders sieht...
Runners1987
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 10. Jul 2015, 13:29
Ich habe jetzt alle Kondensatoren gegen jantzen Cross Caps getauscht und dachte erstmal ich hätte irgendwas falsch gemacht weil der Klang sich so dermaßen verändert hat, überhaupt nicht mehr Vintage
die Celestion klingen jetzt richtig klar gefällt mir aber sehr gut.
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 10. Jul 2015, 14:25
Hi,
Runners1987 (Beitrag #6) schrieb:
... und dachte erstmal ich hätte irgendwas falsch gemacht weil der Klang sich so dermaßen verändert hat, überhaupt nicht mehr Vintage...

...na ja,

30, evtl. 40 J. alte Elkos gg. 400 V- MKPs zu tauschen,
einen größeren Sprung kann man kaum machen,
und dann im sensiblen Mitteltonbereich (2-Weg), da soll sich wohl was tun.

Schön, dass es bei dir klanglich passt...

Gruss,
Michael
*cafenoir*
Neuling
#8 erstellt: 08. Mai 2016, 23:48
also, bei dieser Box ist im Tieftonzweig ein 12dB/Okt Tiefpass und im Hochton ein 18 dB/Okt Hochpass eingebaut. Das ist bei vielen englischen Lautsprechern absolut gängig und wird auch bei vielen heutigen Konstruktionen so gemacht. Ein Grund dürfte der sein, dass man damit den Hochtöner entlastet und auch weniger mit der Resonanzfrequenz desselben zu kämpfen hat, die in der Regel bei den alten Hochtönern aus dieser Zeit ohne angekoppeltes Volumen und Ferrofluid ziemlich nah am Einsatzbereich liegt. Daraus folgt, dass in der oben erwähnten Weichenbeschreibung ein Fehler war, es sind nämlich 2 Kondensatoren im Hochtonzweig in Reihe, wie das beim 18dB/Okt Filter nun mal so ist, in der Mitte zwischen dem 8µF und dem 12µF liegt die Parrallelspule nach Masse, so daß es nicht 20µF sind, die vor dem Hochtöner liegen sondern eben nur die Reihenschaltung von 8 + 12 µ, also theoretisch 4,8 µF, was man aber auch nicht so sagen kann, weil da ja noch die Spule nach Masse liegt. 20µF taugen für einen Mitteltöner sind aber definitiv für einen Hochtöner mit 25mm Kalotte zu viel. Die verbauten Elcaps sind wohl mit die besten Tonfrequenzelkos die es je gab und zu schade zum wegschmeißen, ich habe in dutzenden von Celestion Lautsprechern die Kondis nachgemessen und die Werte lagen durchweg über den aufgedruckten Werten. Lag das also an der Alterung ??? Klar ist es möglich diese durch Folien auszutauschen, ob das aber immer besser klingt - ist wohl Geschmacksache. Celestion hat sicher diese Elcaps nicht nur aus Kostengründen verbaut. Auch in der legendären und nicht gerade billigen SL6 werkeln Elkos. Auf jeden Fall sollte man Grundkenntnisse des Weichenaufbaus mit unterschiedlicher Flankensteilheit beherschen und desweiteren die Spulen bloß drin lassen. Da kann man sich nur verschlechtern, Celestion hatte damals schon fast 40 Jahre Erfahrung und hat Lautsprecher sauber abgestimmt, wie das ein guter Kcch eben auch macht. Mir ist kein englischer Lautsprecher bekannt, der im Bassbereich 1,6 oder 2,0mm Kupferspulen verwendet, wie das in vielen teuren Lautsprechern deutscher Provenienz geschieht. Von dem Motto viel hilft viel profitiert nur die Industrie, sorry mundorf und co. think about


[Beitrag von *cafenoir* am 08. Mai 2016, 23:55 bearbeitet]
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