B&W CDM 1 Hochtöner defekt ?

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Soundwise
Inventar
#1 erstellt: 08. Feb 2007, 18:35
Hallo zusammen,
ich weiß, das Thema wurde 2005 schon diskutiert, trotzdem schreib ich hier einen neuen Thread.

Hab gebrauchte B&W CDM 1 erworben, die irgendwie sehr muffig klingen. Sie waren laut Vorbesitzer jahrelang nicht in Betrieb.
Ich habe die Hochtöner zum Testen separat vom Tiefmitteltöner angeschlossen.
Sie spielen schon, wenn auch nur sehr hohe Frequenzen und irgendwie für die eingestellte Lautstärke sehr leise.
Beide Hochtöner spielen aber sehr ähnlich !
Meine Anlage ist auf die B&W CDM 1 NT abgestimmt, kann es sein, daß es daran liegt ?
(Creek 5250SE, Cambridge CD6, Inakustik Black and White 202, Kimber 8TC Biwire)

Bringt erneutes Einspielen den Hochtonbereich wieder in Fahrt, oder handelt es sich um einen Defekt ?
Ich muß schnell reagieren, da ich im Falle eines Defekts zuviel für die B&Ws bezahlt hätte, Rechnung oder Garantie gibt es nicht mehr.

Danke schon für die Antworten
Günther
WhyLee
Stammgast
#2 erstellt: 09. Feb 2007, 16:08
Hi Günther!

Ich habe auch B&W CDM1 und habe auch ein Hochtönerproblem gehabt.
Das hat sich so gezeigt, daß bei der rechten Box manchmal die Höhen zu leise erschienen (vor allem beim Leise-Hören) und ab einer gewissen Lautstärke dann wieder richtig eingesetzt haben.
Hab vorher nicht genau gewusst, ob der AMP oder die Box einen Defekt hatte. Nach vertauschen der Anschlüße (L/R) war der Defekt noch immer bei der selben Box, also Defekt war an der Box. Hab dann hinten das Terminal wo innen die Freuqenzweiche drauf ist aufgeschraubt und da schaute alles ok aus.
Hab dann den Hochtöner abgeschraut und siehe da ==> Kabelschuhe sind OHNE besondere Zugbelastung von den Lötfahnen runtergerutscht. Also schlechte mechanische Verbindung der Anschlußkabel. Das solltest du mal checken. Weiters hab ich dann festgestellt, daß Standard-Billigbauteile in der Frequenzweiche verwendet wurden. Problematisch ist das bei den Kondesatoren. Diese dürften signifikant altern. Eine zunehmende Müdigkeit in den Höhen konnte ich mit den Jahren definitiv feststellen. Und im Hochtonzweig ist ein CLC-Hochpass. Das Signal muß also durch 2 müde Billigsdorfer Kondensatoren durch. Also auch ein ähnliches Phänomen wie bei dir. Zwischen der alten und der NT dürfte aus Sicht der Elektronik kein signifikanter Unterschied sein.
Das hört sich auf der einen Seite sehr frustrieren an, weil die Teile irgendwie 'schleichend kaputt' werden, aber auf der anderen Seite eröffnet das eine ganz neue Perspektive an Tuningmöglichkeit. Ich habe meine Frequenzweiche mit überschaubarem Budget schon fein getunt und das Ergebnis liegt ganz, ganz weit über dem originalen Auslieferungszustand. Das ist etwas was ich dir wirklich empfehlen kann! Wenn du zum Tuning mehr informationen brauchst, ich hab irgendwo mal was zusammengeschrieben und hab noch Fotos davon. Schreib einfach mal ein Mail an mich.
WhyLee
Stammgast
#3 erstellt: 09. Feb 2007, 16:28
Noch kurz eine Entscheidungshilfe bzgl. Zurückgeben oder behalten: Wenn du mit Lötkolben und Heißklebepistole umgehen kannst oder das ein Bekannter von dir kann, dann bitte behalte die CDM1.
Der Austausch der Originalkondensatoren durch gleichwertige kostet dir ca. 10 Euro. Dann klingen sie wieder frisch wie früher.
Wenn du ca. 100 Euro in feine Kondensatoren und Spulen investierst dann hast du wirklich einen Traum von räumlicher Abbildung und Präzision!
(Nebenbei empfehle ich noch die Verwendung von 2 mit Sand gefüllten Boxenständern auf Spikes. (Ob darunter noch eine Granitplatte Sinn macht, hab ich noch nicht getestet.
WhyLee
Stammgast
#4 erstellt: 09. Feb 2007, 17:06
Hab noch schnell ein paar Bilder meiner Frequenzweiche online gestellt.
1.Original-Weiche der CDM1
http://www.whylee.at/images/tuning/weiche_original.jpg
2. Weiche mit getuntem Hochtonzweig (Audyn-Caps von Intertechnik)
http://www.whylee.at/images/tuning/weiche_hochtontuning.jpg
3. Weiche mit getuntem Hochton und Tieftonzweig
http://www.whylee.at/images/tuning/weiche_hochtieftontuning.jpg

Mit Heißklebepistole Bauteile ordentlich fixieren. (Die Spule muß man schräg raufkleben, sodaß man unter der Spule mit dem Gabelschlüssel noch zu den kleinen Muttern für die Boxenklemmen rannkommt)
Die Werte der neuen Bauteile können im Bild abgelesen werden.

Es gäbe natürlich noch feinere Bauteile (z.B. Mundorf), aber die sind dann so groß, daß man sie nicht mehr rein brinngt.
Da müßte man eine externe Frequenzweiche basteln.
Eine Verbesserung wäre auch noch der Austausch der Drähte zu den Lautsprecherchassis gegen hcohwertige versilberte Drähte und das Anlöten an die Lautsprecherchassis, da die original-Klemmen eher nicht das Gelbe vom Ei sind.
Viel Spaß beim Tunen,
euer DJ Funkmaster High-End-Bastler WhyLee.
obscurom
Neuling
#5 erstellt: 05. Mai 2010, 04:17
Hallo
Ich bin neu hier im Forum. Ich betreibe seit 35 Jahren Lautsprecherselbstbau. Ich möchte einmal sagen das eine Veränderung der Frequenzweiche immer hörbare Änderungen ergibt.Dies betrifft auch einen Austausch von Bauteilen
(Kondensatoren u. Spulen) selbst wenn sie exakt den gleichen Wert besitzen.
Die Hersteller der Frequenzweichen (besonders die von Edelboxen)haben oftmals Monate daran gesessen um die Feinabstiimung der Box mittels Frequenzweiche zu optimieren.
Ich würde keinesfall in der Weiche verbaute Elektrolykondensatoren durch Folienkondensatoren ersetzen.
Es ist richtig das Elektrolykondensatoren nach ca.10 bis 20 Jahren altern. Diese sollte man dann aber entweder durch originale oder andere hochwertige Elektrolytkondensatoren ersetzen. Man kann diese im Hochtonbereich bestenfalls mit einem kleinen hochwertigen Folienkondensator brücken (0,1 bis 0,5 uF).
Nun zur B&W CDM 1:
Ich besitze selbst ein Paar dieser hervorragenden zwei-Wege Boxen. Das Hochtonproblem tritt bei dieser Box mit den Jahren sehr häufig (immer)auf.
Das mit dem mangelhaften Klemmenanschluss ist zweifellos ein Grund. Ein anderer ist das Ferrofluid in den Hochtönern welches im Laufe der Zeit verhärtet. Dieses Ferrofluid ist nach acht bis zehn Jahren nicht mehr Flüssig sondern ausgetrocknet und bröckelig. Damit behindert es die Schwingungsfreiheit der Schwingspule im Luftspalt. Die Schwingspule wird im wahrsten Sinne des Wortes ausgebremst.
ABHILFE :
zwei neue Originalhochtöner ---- oder
REPARATUR :
Ich will gleich vorweg nehmen das ich selbst mit der Reparatur noch nicht ganz zum voll befriedigenden Ergebnis gekommen bin. Jedoch spielen die Hochtöner wieder völlig frei und im wahrsten Sinne des Wortes völlig losgelöst.
Es ist noch eine geringfügige Erhöhung des Frequenganges im Bereich der Resonanzfrequenz vorhanden, die man evtl. durch einen Saugkreis in den Griff bekommen könnte. Aber dies wäre nur die zweitbeste Möglichkeit der Reparatur.
Die beste Möglichkeit ist nach Entfernung der alten Ferrofluidreste eine neue Füllung des Luftspaltes mit frischem Ferrofluid. Doch Vorsicht : dieses Ferrofluid muß eine ganz bestimmte Viskosität haben um den Frequenzgang nicht zu verbiegen. Ich habe schon ein bisschen recherchiert, habe aber noch nicht herausbekommen wer es für B&W produziert. Wer was weiß bitte melden.
Aber wie gesagt, die Box klingt auch ohne Ferrofluid wieder hervorragend wenn man nur die alten verklebten Reste herausholt.
1. Ausbau des Hochtöners
2. die Haltegabel entfernen die den Magneten von hinten gegen die Frontplatte drückt
3. den Magneten ganz vorsichtig linear nach hinten rausziehen
4. Herdplatte einschalten, nicht heisser als 40-50 Grad(man fägt gerade an sich zu verbrennen wenn man den Fingertest macht. Auf keinen Fall heisser weil sonst die magnetischen Eigenschaften leiden !! Aluminiumfolie drauflegen damit die Herdplatte vor Verschmutzung geschützt wird. Auf die Alufolie kommt Küchenpapier zwei-oder Vierlagig auch Löschpapier geht.
5. den Hochtöner mit dem Luftspalt nach unten auf das saugende Papier legen. Vorsicht der Magnet wird von der Herdplatte sehr stark angezogen, also erstmal die Finger dazwischen behalten und dann vorsichtig und langsam ablassen. Durch die Wärme wird nun das verhärtete Ferrofluid wieder etwas flüssig und wird vom Küchenkrepp aufgesogen. Den Magneten immer mal ein bisschen übers Krepp drehen man sieht dann schon die braune Masse.
Leider bleiben trotz dieser Maßnahme die etwa 90% vom Fluid herausholt noch Reste im Luftspalt. Diese holt man am Besten mit einem Zahnstocher um den man ein wenig nicht fusselndes Material wickelt (z.B. Verbandmull)und den man mit etwas Alkohol tränkt(Parfüm geht auch). Eine etwas fummelige Sache, aber geht. Eventuell noch an der Schwingspule vorhandene Fluidreste mit einem Wattestäbchen und Alkohol entfernen (Stäbchen darf nicht nass sein, nur wenig feucht).
Gruß Martin
Danach wieder vorsichtig zusammenbauen und Musik geniessen.


[Beitrag von obscurom am 07. Mai 2010, 04:07 bearbeitet]
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