SW im Millisekundentakt an/aus, nun ganz tot

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tobinator
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Jan 2021, 11:43
Moin,

mein treuer Kenwood SW-501 hat vor wenigen Tagen begonnen, nach dem Einschalten ultraschnell an- und auszuschalten, also Standy und Wakeup in schneller Folge. Dann at er sich wieder beruhigt und lief einwandfrei. Gestern fiel mir nun auf, dass er gar nichts mehr sagt. Also kein Strom nach Einschalten, keine LED, nichts.
Zum Glück fiel mir das mit dem schnellen Geklacker ein/aus noch ein, denn ich sehe da einen Zusammenhang, wenn ich auch nichts diagnostizieren kann. Habt Ihr eine Idee?

Gruß

Tobi
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 26. Jan 2021, 09:48
Hallo Tobi,

der Trafo wird primärseitig mit 1,6A-Träge abgesichert. Möglicherweise ist durch die hohe Schaltfrequenz jetzt die Sicherung durch.

Ansonsten würde ich mal im Bereich der symmetrischen Kleinspannungsversorgung nach einem defekten Elko suchen -> C811, C812 (2.200µF/25V).

Ein Schaltplan findet sich hier.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 26. Jan 2021, 09:50 bearbeitet]
tobinator
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Jan 2021, 10:54
Hallo, PBienlein!

Danke für den Tipp. Ich habe auch alle Schaltpläne, kann sie aber nicht lesen, da ich nicht vom Fach bin.
Ich verstehe die Pläne nicht bzw. die Funktion der einzelnen Schaltpläne und Teile.
Rein laienmäßig verstehe ich den Stromausfall als eine Folge der hohen Schaltfrequenz. Von daher frage ich mich, welcher Defekt an welchem Bauteil diese ausgelöst haben kann?
Kannst Du aus dem Schaltplan ersehen, wo die Sicherung sitzt? Muss ich die Box zum Wechseln zerlegen?
Kann die hohe Schaltfrequenz ein Relaisschaden sein, den dieses Teil auslöst?

https://www.ebay.de/...3:g:~-gAAOSw8OteRxYA

Ich selber werde da nicht rangehen, aber es hilft vielleicht, wenn man den Fehler schon eingegrenzt hat, um dann einen Fachmann zu finden.

LG

Tobi
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 26. Jan 2021, 11:11
Die Relais gehen in den seltensten Fällen kaputt. Meist sind es jedoch Elektrolytkondensatoren, die mit vielen Betriebsjahren ihre Kapazität verlieren oder ganz einfach kaputt gehen. Das kann dann im Extremfall dazu führen, dass eine Versorgungsspannung nicht mehr sauber generiert werden kann und zu so einem "schnarrenden" Relais führt.

Bei diesem Subwoofer werden zunächst zwei mal 15 Volt generiert (+15V und -15 V) und aus den +15V noch einmal +5V für den µProzessor, der das Ganze steuert. Irgendwo in diesen Spannungserzeugungen würde ich mit der Suche ansetzen. Daher mein Tipp mit den oben genannten Elkos.

Natürlich kann der Fehler auch woanders liegen. Das Relais käme aber als aller letztes infrage.

Gruß
PBienlein
tobinator
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Jan 2021, 22:36
Nun habe ich ihn heute noch einmal eingeschaltet. Und er ließ sich auch einschalten. LEDs leuchteten und er klackte, wie es sich gehört. Kurze Zeit später wieder für etwa 5 Sekunden an/aus, dann wieder Ruhe, aber an. Aber: Es gibt keinen Ton von sich. Habe Testton vom AVR angelegt, nichts zu hören.
Bestätigt das Deine Elko-Theorie? Die Sicherung kann es ja nun nicht mehr sein.
Fragen:
Wie komme ich bei dem Modell ran?
Muss da irgendwie wegen Hochspannung aufpassen trotz Netzstecker ziehen?
Erkenne ich defekte Elkos irgendwie äußerlich - z.B. an aufgeblähten Enden?
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 28. Jan 2021, 09:39

Die Sicherung kann es ja nun nicht mehr sein.


Korrekt. Das sehe ich auch so.


Bestätigt das Deine Elko-Theorie?


ich würde sagen, es schließt sie jedenfalls nicht aus. Also als erstes die beiden Elkos C811, C812 überprüfen. Dabei kann man einen Blick auf die Sicherungswiderstände davor (R801, R802) werfen, bzw. auf deren Lötstellen. Diese beiden Widerstände werden möglicherweise sehr warm, weshalb in vielen Fällen "kalte" Lötstellen entstehen können.

Die Elkos sollten mit einem Kapazitätsmessgerät geprüft werden. Manchmal zeigen sich Defekte durch ein gewölbtes Dach, dann kann man blind tauschen.

Hier ist zwar kein Schaltnetzteil verbaut, dennoch sollte man im Bereich der beiden großen Siebkapazitäten und darüber hinaus im Bereich der beiden Railspannungen möglichst keine Kurzschlüsse fabrizieren, denn die beiden 10.000µF/63V-Elkos dürften ihre Ladung noch lange behalten. Entladewiderstände sind - zumindest laut Schaltplan - nicht vorhanden! Es geht hier weniger um Leib und Leben als vielmehr um den Endstufen-Treiber-IC (UPC1298V), welcher bei Kurzschlussaktionen möglicherweise Schaden nehmen könnte, ganz abgesehen von den beiden Endstufen-Transistoren (2SA1941/2SC5198).

Wie man bei diesem Modell an die Elektronik kommt, ist der Explosionszeichnung im verlinkten Service Manual zu entnehmen. Präziser kann man es nicht beschreiben.

Gruß
PBienlein
tobinator
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 28. Jan 2021, 17:52
Ich danke Dir zunächst für Deine wie immer hochqualifizierten und hilfreichen Ansätze.
Ich muss nun überlegen, ob ich mich da selbst rantraue und das zielführend ist oder ich lieber gleich einen neuen bestelle.
Allerdings - ich liebe ihn! ER hat so eine unfassbare Power. Da wird es schon schwer, mit einem Budget von um die 400 € etwas vergleichbares zu finden. In der Wahl sind Klipsch R-12SW und Elac SUB3030.

Aber lieber würde ich den Kenwood wieder hinbekommen. Zu dumm, dass man selbst leider nicht alles kann.

BTW: Reciht für Löterei ein einfacher Lötkolben oder benötigt man - habe i ch gerade mal aufgeschnappt - so etwas wie eine Entlötpumpe o.ä. ?
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 28. Jan 2021, 19:55
Um Elkos zu tauschen reicht ein einfacher Lötkolben mit ein paar wenigen Watt. Sobald man mehrere "Beinchen" gemeinsam auslöten muss, beispielsweise um ein mehrpoliges IC auszutauschen, kommt die Pumpe ins Spiel. Die Dinger kosten aber nur ein paar Euro und sind auf jeden Fall eine gute Investition.

Solltest Du da nicht weiterkommen können oder wollen, kannst Du mir ja mal eine PM senden...

Gruß
PBienlein
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