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Die "Energiewende" in Deutschland - und nun?

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Franquin
Hat sich gelöscht
#1655 erstellt: 22. Jan 2012, 07:52

RheaM schrieb:
Franquin hatte ja mal einen abenteurlichen Bezug zwischen TV- Konsum, Bildung, Verdienst und Umweltbewusstsein hergestellt.


Nun, das mit dem Fernsehen und der Bildung war der Herr Prof Dr. Dr. Manfred Spitzer, Hirnforscher. Der Zusammenhang von Bildung, sozialem Status und Umweltbewusstsein stammt aus der Zeit, es ging um Wählerwanderung, darum wo die ehemaligen FDP-Wähler eine neue politische Heimat finden. Ich habe mir nur erlaubt, beides im Zusammenhang zu bringen und auf die aktuelle Diskussionssituation anzuwenden, ein Vorgang, der induktives Denken erfordert.


RheaM schrieb:
Abenteuerlich da er mit seiner selbstangemassten überdurchschnittlichen Intelligenz ( kluge Menschen würden das nicht machen )


Intelligenz und Klugheit sind nicht immer Brüder, intelligente Menschen wissen das.


RheaM schrieb:
sehr leicht hätte herausfinden können das ein tägl. 5h TV- oder PC "Genuss" in den sechzigern in der DDR kaum möglich bzw. für Kinder auch nicht atraktiv war.


Na, ja. Mit der Attraktivität hast Du recht. Aber wenn Du nicht im Tal der Ahnungslosen groß geworden bist, dann hattest Du auf jeden Fall Hiram Holiday oder Sprung aus den Wolken. Ich weiß ja nicht wie alt Du bist. Hier wurde es auch erst richtig schlimm mit der ersten Generation Kabel. Aber es ist doch erstaunlich, oder? Zwei Stunden Fernsehen im Kleinkindalter vierteln die Chance auf einen Bildungsabschluss. Und wie schnell kommen zwei Stunden zusammen, selbst wenn nur der Schnitzler läuft.


RheaM schrieb:
Und es gibt ja mittlerweile auch genug arbeitslose Akademiker.


In der Tat. Sozialpädagogen und Soziologen. Auf der anderen Seite fehlen sie, technische Ingenieure jeder Couleur.


RheaM schrieb:
Aber das nur nebenbei. Aber nach diesem Ranking

sozialranking
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,454914,00.html


leben im Süden besonders viele gutverdienende, also kluge und umweltbewusste Bürger. In BW gibts ja neuerdings sogar ne grün- rote Regierung. Nach dem alten Motto "an ihren Taten sollen sie gemessen werden, nicht an ihren Worten" müsste da ja auch der Ausbau der "Erneuerbaren" besonders weit fortgeschritten sein. Da stimmt mich folgende Karte dann doch nachdenklich



Würde sie mich auch. Nach dieser Studie sind die Bürger in den neuen Bundesländern überaltert, es gibt kaum Ausbildungschancen und eine hohe Arbeitslosigkeit. Die, die es drauf haben, sind längst woanders, und gehen dort positiv in die Statistik ein.


RheaM schrieb:


verteilung windkraft
...Bitte um Aufklärung!


Die Karten haben nichts miteinander zu tun. Das Eine ist eine demografische Sache, das Andere eine rein geografische. Die Windmühlen standen immer schon im Flachland, während in den Bergen die Mühlen am rauschenden Bach klapperten.

Schau Dir die Karte an und urteile selbst. Überlege Dir auch mal, wie die Verteilung von Talsperren und Pumpkraftwerken wohl aussehen würde.



Die Ost-West-Verteilung ergibt sich aus der Geschichte, der seit 1989 steigende Bedarf bei gleichzeitigem Wegfall von Kraftwerken wie Greifswald hat sicherlich in den letzten zwanzig Jahren zu einigen Kraftwerksneubauten geführt. Es ist doch klar, dass dabei auch Windkraftwerke sind, wenn es sich für die Investoren lohnt. Das tut es offenbar, und es ist ein wunderbares Beispiel für die Wirksamkeit gesellschaftlicher Lenkungskräfte wie Steuern und Subventionen, wenn es um die Durchsetzung von Zielen geht, die sich aus einem gesellschaftlichen Wandel ergeben.



RheaM schrieb:


P.S.: Was ist klüger, sich für ein sogenanntes besseres Leben sich die Nächte um die Ohren schlagen oder sich seine Zeit völlig frei einteilen zu können, nur unterbrochen durch ab und an notwendige Amtsbesuche?


Was ist ein besseres Leben in dem Zusammenhang? Grundsätzlich ist ein besseres Leben eher erstrebenswert für mich.
RheaM
Inventar
#1656 erstellt: 22. Jan 2012, 20:37
Und so sehen Menschen aus die sich über ein Atommüllager freuen

atomjubel

http://www.taz.de/Lukratives-Zwischenlager/!85353/
Soundy73
Inventar
#1657 erstellt: 22. Jan 2012, 21:58
Hallo Mimi001.

Ich kenne die Kriterien, ebenso ist mir die Problematik der Kennzeichnung bereits seit ~1973 geläufig
Da hatte ich nämlich die ersten Berührungspunkte mit diesem Thema, es wurden Sonden gestartet, die unser Sonnensystem verlassen würden. Ähnlich 1977 die Voyager-Missionen.
NASA Pioneer

Patrick Moore schlägt ja auch nicht vor, 50 Jahre Zwischenlagerung als Endlager anzusehen, sondern durch Ausbeutung auch des letzten Rests an Energie, den (für uns noch) Atommüll zu nutzen.

Ein weiterer Ansatz ist die Transmutation. Wenn es zum Beispiel gelänge (Plutonium steht ja ganz oben auf Deiner Liste!), dem Plutonium 239 vier Zusatzneutronen zu verpassen, fiele die Halbwertszeit auf bummelig 5 Stunden. Pu 243 wäre dann ein recht garstiger ß-Strahler, das ließe sich jedoch sehr gut abschirmen. Für ß-Strahlung reicht eigentlich schon 'ne dickere Folie.

Aber das ist alles Schnee von übermorgen, anscheinend jedoch ebenso, wie die gesicherte Stromversorgung aus regenerativen Quellen.

Wenn Milchmädchen rechnen, liest man:


Deutschland exportiert weiterhin Strom
Statistik widerlegt Atomlobby

Trotz des Atomausstiegs bleibt Deutschland ein Stromexporteur. Und am Strommarkt sind die Preise nicht höher als vor der Katastrophe in Fukushima. von Bernward Janzing


Im gleichen Artikel:


Windkraft, Sonne und Bioenergie legten spürbar zu; die Gesamtmenge an Ökostrom stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 18 Milliarden Kilowattstunden. Da zugleich die Erzeugung von Atomstrom um etwa 32 Milliarden Kilowattstunden zurück ging (von 140 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2010 auf nunmehr etwa 108 Milliarden) blieb eine Lücke von 14 Milliarden Kilowattstunden zu füllen.

Diese wurde fast komplett durch einen Rückgang des Exportüberschusses um zwölf Milliarden Kilowattstunden geschlossen. Die Erzeugung von Strom aus Kohle stieg nur von 263 auf 265 Milliarden Kilowattstunden - womit sich Warnungen, Deutschland müsse mit dem Atomausstieg seine Klimaziele begraben, als Makulatur erweisen.
aus: taz.de
2 Milliarden kWh aus der Kohle-Verstromung ergeben bei ~ 800g/kWh 160.000 Tonnen CO2 Quelle (-ich nehm' mal das Ökoinstitut, eh' man mir wieder "Lobbyseiten" vorwirft.)
tsieg-ifih
Gesperrt
#1658 erstellt: 23. Jan 2012, 17:17

Ein weiterer Ansatz ist die Transmutation. Wenn es zum Beispiel gelänge (Plutonium steht ja ganz oben auf Deiner Liste!), dem Plutonium 239 vier Zusatzneutronen zu verpassen, fiele die Halbwertszeit auf bummelig 5 Stunden.

Abgesehen dass es ein sehr dummes Beispiel ist, werden deine Milchmädchenrechnungen nur noch durch RheaM's Thesen überboten. 5 Stunden brauche ich eher um mich wieder abzuregen

Die Frage scheint eher zu sein, OB Transmutation überhaupt gesellschaftlich gewollt ist und sich wirtschaftlich lohnt ?

Das wird sich dann in Belgien in Mol bei Antwerpen zeigen, die Versuche kosten immerhin fast eine Milliarde Euro ab 2020.

Wäre es nicht sinnvoller lieber gleich mit dem Atommüll aufzuhören, anstatt zB. bei der Plutoniumendlagerung durch Transmutation von einer Million Jahre real auf ein paar tausend Jahre zu verkürzen?

Also bis der Dreck nicht mehr gefährlich ist, wobei so ganz ideologiefrei dieser Gedanke nicht ist,
weil eigentlich wird der mafiöse Shit nur von Atomreaktorentwicklung in Sicherheitsforschung umbenannt.


[Beitrag von tsieg-ifih am 23. Jan 2012, 17:19 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#1659 erstellt: 23. Jan 2012, 17:45
Auch wenn ab sofort jede Nation aufhören würde, ihre Kernkraftwerke zu betreiben, jede Nation aufhören würde mit der Nuklearmedizin, so verbliebe immerhin der bis zum Zeitpunkt "ab sofort" erzeugte Reststoffberg.

Damit ist dann das Endlagerproblem immer noch eines. Aber soweit denkt ja die selbsternannte Öko-Szene nicht, wie wir oben lesen können, in und der Antwort von tsieg-ifih.

Ich wende nochmal den Blick auf Myrrha:

Eine Kommission der OECD hat dieses MYRRHA-Projekt (Multi-purpose hYbrid Research Reactor for High-tech Applications) nun grundsätzlich positiv bewertet, aber auch auf offene Punkte hingewiesen. Das rund 960 Millionen Euro teure Projekt wäre ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem geschlossenen Brennstoffkreislauf, der Kerntechnikern vorschwebt. In diesem Szenario würden konventionelle Leichtwasserreaktoren ergänzt durch neue Reaktoren der vierten Generation sowie spezielle Transmutationsanlagen. Da die neuen Reaktoren mit schnellen Neutronen arbeiten sollen, könnten diese bereits einen Teil der in den konventionellen Reaktoren anfallenden Transurane „verbrennen“. Durch Neutroneneinfang und radioaktive Zerfälle entstünden dabei aus den langlebigen Isotopen kurzlebige oder stabile Isotope. Die zusätzlichen Anlagen würden ausschließlich dieser Transmutation in größerem Maßstab dienen, sodass unterm Strich praktisch keine langlebigen Abfallprodukte mehr anfallen würden. „Maschinen, die Abfälle aus der Welt schaffen und dabei auch noch Strom produzieren, haben einen gewissen Charme“, begründet Joachim Knebel das Interesse an diesem Szenario. Er leitet am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) das Programm für Nukleare Sicherheitsforschung und war Mitglied der Kommission, die das MYRRHA-Projekt evaluiert hat.
Mimi001
Hat sich gelöscht
#1660 erstellt: 23. Jan 2012, 18:24

Soundy schrieb:
Ich kenne die Kriterien,

Scheinbar nicht, denn Du fragtest

warum lagert man dann nicht oberirdisch


Und jetzt kommt mal wieder das alte, und ziemlich abgedroschene, (Hoffnungs)Argument des geschlossenen Brennstoffkreislaufs.
Ebenso die Transmutatiion.
Zur Zeit auch nur eine Erlösungsphantasie, deren wirtschaftliche und technische Machbarkeit noch überhaupt nicht erwiesen ist.

Soundy73
Inventar
#1661 erstellt: 23. Jan 2012, 21:30
Guten Abend Mimi001.

Lies bitte mal:


(20) Beim Betrieb von Kernreaktoren entstehen abgebrannte Brennelemente. Jeder Mitgliedstaat kann weiterhin seine Brennstoffkreislaufpolitik festlegen. Abgebrannte Brennelemente können entweder als wertvolle wiederaufarbeitbare Ressource betrachtet oder, wenn sie als radioaktiver Abfall eingestuft werden, zur direkten Endlagerung bestimmt werden. Unabhängig davon, welche Option gewählt wird, sollte die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle, die bei der Wiederaufarbeitung abgetrennt werden, oder abgebrannter Brennelemente, die als Abfall angesehen werden, in Betracht gezogen werden.
...
(23) Das typische Endlagerungskonzept für schwach- und mittelaktive Abfälle ist die oberflächennahe Endlagerung. Auf fachlich-technischer Ebene ist weitgehend anerkannt, dass die Endlagerung in geologischen Tiefenformationen derzeit die sicherste und ökologisch tragfähigste Option als Endpunkt der Entsorgung hochradioaktiver Abfälle und abgebrannter Brennelemente, die als Abfall angesehen werden, darstellt.

Zwar sind die Mitgliedstaaten weiterhin für ihre jeweilige Politik in Bezug auf die Entsorgung ihrer abgebrannten Brennelemente und ihrer schwach-, mittel- oder hochradioaktiven Abfälle verantwortlich, sie sollten aber die Planung und Umsetzung von Endlagerungsoptionen in ihre nationale Politik einbeziehen.
Da sich Einrichtung und Ausbau eines Endlagers über viele Jahrzehnte erstrecken werden, wird in vielen Programmen dem Umstand Rechnung getragen, dass sie flexibel und anpassbar bleiben müssen, z. B. um neue Erkenntnisse über Standortbedingungen oder etwaige Weiterentwicklungen des Entsorgungssystems berücksichtigen zu können.
Die Tätigkeiten im Rahmen der „Implementing Geological Disposal of Radioactive Waste Technology Platform“ (IGD-TP — Technologieplattform für die Verwirklichung der Endlagerung radioaktiver Abfälle in geologischen Formationen) könnten den Zugang zu Sachwissen und Technologie auf diesem Gebiet erleichtern.

Zu diesem Zweck können Umkehrbarkeit und Rückholbarkeit als Leitkriterien für die technische Entwicklung eines Entsorgungssystems verwendet werden.
Diese Kriterien sollten jedoch nicht an die Stelle eines optimal ausgelegten Endlagers treten, deren Verschluss auf einer vertretbaren Grundlage erfolgen kann.
Es bedarf eines Kompromisses, da die Entsorgung radioaktiver Abfälle und abgebrannter Brennelemente auf dem Stand von Wissenschaft und Technik beruht.
...
(39) Wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung, unterstützt durch technische Zusammenarbeit zwischen den Akteuren, können neue Möglichkeiten eröffnen, um die sichere Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle zu verbessern. Sie können auch dazu beitragen, das Risiko der Radiotoxizität hochaktiver Abfälle zu senken.
...
(3) Die nationale Politik beruht auf allen folgenden Grundsätzen:
a) die Erzeugung radioaktiver Abfälle wird durch eine geeignete Auslegung sowie Betriebs- und Stilllegungsverfahren (einschließlich der Weiter- und Wiederverwendung von Material) auf das hinsichtlich Aktivität und Volumen vernünftigerweise realisierbare Mindestmaß beschränkt;

aus: RICHTLINIE 2011/70/EURATOM DES RATES
vom 19. Juli 2011
über einen Gemeinschaftsrahmen für die verantwortungsvolle und sichere Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle

Ist zwar wenig spannende Lektüre, aber alles was ich anführte, steht da als rechtlich einwandfrei drin - Punkt -
Die in Deutschland nicht zulässige Wiederaufarbeitung von Brennelementen ist eine von Jürgen Trittin inszenierte Geschichte und beruht auf dem sogenannten Konsens von 2001

Hingegen ist der Glaube an Wind- und Solarenergie...
Zur Zeit auch nur eine Erlösungsphantasie, deren wirtschaftliche und technische Machbarkeit noch überhaupt nicht erwiesen ist.

Das hier ist das "Konzept":

Zum Beispiel die enorm wichtige Energiespeicherung:

Da die Speicherung der erneuerbaren Energien so wichtig ist, startete die Bundesregierung ein ihrem Energieforschungsprogramm auch eine spezielle Förderinitiative „Energiespeicher“. Sie ist mit 200 Mio. Euro ausgestattet. Erste Leuchtturmprojekte werden im Frühjahr 2012 starten.

Ottoleuchtturm
ZeeeM
Inventar
#1662 erstellt: 25. Jan 2012, 00:49
tsieg-ifih
Gesperrt
#1663 erstellt: 25. Jan 2012, 02:14

Das hier ist das "Konzept":

Zitat aus Konzept:
Erneuerbare sind Nr. 2 im Strommix
Sicher, bezahlbar und umweltfreundlich – so soll die künftige Energieversorgung Deutschlands aussehen. Sie wird sich aus erneuerbarer Energie speisen, ohne Kernkraft auskommen und so sparsam wie möglich sein. Bereits heute sind Wind, Sonne und Co. die zweitwichtigste Quelle bei der Stromversorgung.

Ich habe das Wesentliche fett hervorgehoben.

Und hier stehts nochmals kurz erläutert warum die EEG Umlage seit 2011 nicht mehr wesentlich steigt und Stromerhöhungen börsenabhängig sind :
klick

Wir sollten eigentlich endlich froh sein, dass der Weg dorthin erstens das Ziel ist und zweitens werden neue Innovationen kommen die wir mit Kernenergie nie gehabt hätten und gut Ding braucht Weile.
Wichtig ist auch dass aus Fukushima endlich gelernt wurde, anstatt wie gewohnt so zu tun, als ob nix gewesen wäre.

Anstatt wegen der baldigen Abschaltungen rumzunörgeln und nur weil wir bald nicht mehr vom AKW-Wahnsinn vor der Haustür umzingelt sein werden, sollte man sich lieber Gedanken machen, zu welchen Lasten die Energiewende gehen muss, es sei denn die Gewinne sollen wie bisher auch von den EVUs verjubelt werden


[Beitrag von tsieg-ifih am 25. Jan 2012, 02:31 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#1664 erstellt: 25. Jan 2012, 09:03
Achwas : Rösler will weniger Unterstützung für Solarenergie


Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will die Förderung der noch unwirtschaftlichen Solarenergie deutlich beschneiden. Diese verbrauche viele Fördergelder, liefere aber verhältnismäßig wenig Ertrag, sagte er im ARD-"Morgenmagazin". In der Wirtschaft seien die Stromkosten längst höher als die Personalkosten, sagte Rösler. Deshalb wolle er einen Vorschlag vorlegen, "wie wir uns vorstellen, die Kosten in den Griff zu bekommen", erklärte der Minister.
Hab' mal die Quimntessenz gefettet.
Und die versprochenen Arbeitsplätze: China auf dem Weg zum Weltmarktführer

Schöne "Neue Energie".

Ich werde dazu bei Gelegenheit mal das lesen: Energieprognose 2011-2030 für Deutschland von Exxonmobil.
Die Prognose entstand vor dem Moratorium.

Dass Japan jetzt endlich sämtlihe KKW überprüft und ertüchtigt, ist ja wohl nur die Konsequenz aus der krassen Fehlauslegung. Alles andere hätte mich sehr verwundert (noch mehr enttäuscht).
Franquin
Hat sich gelöscht
#1665 erstellt: 25. Jan 2012, 10:04

Soundy73 schrieb:
Achwas : Rösler will weniger Unterstützung für Solarenergie


Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will die Förderung der noch unwirtschaftlichen Solarenergie deutlich beschneiden. Diese verbrauche viele Fördergelder, liefere aber verhältnismäßig wenig Ertrag, sagte er im ARD-"Morgenmagazin". In der Wirtschaft seien die Stromkosten längst höher als die Personalkosten, sagte Rösler. Deshalb wolle er einen Vorschlag vorlegen, "wie wir uns vorstellen, die Kosten in den Griff zu bekommen", erklärte der Minister.


Na, woran mag das wohl liegen?
Mimi001
Hat sich gelöscht
#1666 erstellt: 25. Jan 2012, 11:24
Guten Morgen,

Soundy schrieb:
Hab' mal die Quimntessenz gefettet.
Und die versprochenen Arbeitsplätze: China auf dem Weg zum Weltmarktführer

Schöne "Neue Energie"


Auch wieder so ein Beitrag, bei dem man sich fragt was er uns sagen soll.
Natürlich konkurriert die Solarindustrie Deutschlands mit der in China, das gilt aber auch für die Textilindustrie , ebenso für die Spielzeugindustrie..., so what ?

Und Vorsicht:
Da Du die Studie, welche greenpeace in Auftrag gab , nicht lesen willst, so solltest Du die von Exxon erst recht nicht anpacken.
Ich kann Dir versichern dass Exxon handfestere Wirtschaftsinteressen hat, denn Greenpeace.
Die haben einen geschätzten Jahresumsatz von 370 Milliarden, dagegen sieht das Spendensümmchen von Greenpeace doch wirklich jämmerlich aus.
Exxon finanziert übrigens auch Klimaskeptiker.
Hier ein kleiner Artikel, in welchem auch auf das "Institut" EIKE, Du erinnerst Dich ?,eingegangen wird.

ZeeeM
Inventar
#1667 erstellt: 25. Jan 2012, 11:48

Franquin schrieb:
Na, woran mag das wohl liegen?


Weill man Arbeitskraft für einen Schleuderpreis bekommt, wenn man es geschickt anstellt wird die einem sogar bezahlt.
tsieg-ifih
Gesperrt
#1668 erstellt: 25. Jan 2012, 11:49

Ich kann Dir versichern dass Exxon handfestere Wirtschaftsinteressen hat, denn Greenpeace.
Die haben einen geschätzten Jahresumsatz von 370 Milliarden

Nach der Obama-Rede zur Energiewende soll mehr Gas, Wind- und Sonnenenergie genutzt werden.

Auch USA Schieferöl wird demnächst mit einer neuen Technik abgepumpt, die womöglich das Grundwasser belasten könnte, aber die Kapazität ist 5 x mehr als die Reserven der Saudis.

Mit dem Gas aber ist das so eine Sache, besonders wenn's mit dem Grundwasser in Berühung kommt, aber solange man kein Feuerzeug an den Wasserhahn hält ..

Der Kampf um die letzten Reserven hat begonnen

http://www.handelsbl...tik-ein/6106650.html
Soundy73
Inventar
#1669 erstellt: 25. Jan 2012, 15:02
Komisch, gerade heute Morgen hörte ich im Radio von der Neugründung des Emirats Dahme


Das Erdölvorkommen befindet sich in der Nähe der Dörfer Ressen und Guhlen westlich des Kleinen Schwielochsees (Dahme-Spreewald). „Wir vermuten dort ein Vorkommen mit bis zu 15 Millionen Tonnen Erdöl“, sagte Projektleiter Thomas Schröter der Berliner Zeitung. Außerdem wird wohl auch Gas vorhanden sein. Da es mit der aktuellen Technik nur möglich ist, maximal ein Drittel des Öls aus einer Lagerstätte zu fördern, wären dies etwa fünf Millionen Tonnen.


@Mimi001, schade der "Hier" hat nicht gefunzt, daher möchte ich fragen, was die Dichterin damit erläutern wollte.
Zu den "Klimaskeptikern" wird geschrieben:

Zahlreiche Mitglieder des Heartland Institutes sind am rechtskonservativen britischen "International Policy Network" beteiligt oder am "Bruges Group", einem eurokritischen Think-Tank des Königreichs, der wiederum enge Verbindungen zur rechtsradikalen British National Party unterhält.

..und die Bundesregierung unterhält enge Verbindungen zu Kommunisten, nämlich so, mit Nordkorea.
Ich selbst bin kein Klimaskeptiker, wie auch, wir haben ja ein Klima. Doch ist es in der Wissenschaft üblich, zu hinterfragen. Das ist in Sachen "Klimaerwärmung" aber absolut unerwünscht und hat sowas von "Basta"!
Und übrigens produziert und vermarktet grünfrieden ausschließlich Schlagzeilen , dagegen ExxonMobil Erdöl und Erdgas.


[Beitrag von Soundy73 am 25. Jan 2012, 15:03 bearbeitet]
anon123
Inventar
#1670 erstellt: 25. Jan 2012, 15:16

Ich selbst bin kein Klimaskeptiker, wie auch, wir haben ja ein Klima. Doch ist es in der Wissenschaft üblich, zu hinterfragen. Das ist in Sachen "Klimaerwärmung" aber absolut unerwünscht und hat sowas von "Basta"!

Nö. "Die Wissenschaft" ist sich fast ausnahmslos darüber einig, dass es (1) einen Klimawandel gibt und das (2) menschliches Handeln die Hauptursache der Erderwärmung ist. Habe ich Dir aber schon gezeigt und belegt, und zwar hier. Das ist in den letzten sechs Wochen auch nicht anders geworden, unabhängig davon, was Du behauptest oder woran Du Dich erinnern kannst/willst.

Soundy73
Inventar
#1671 erstellt: 25. Jan 2012, 21:26
Hmm ich weiß ja nicht, ob Du's schon wusstest:
Hier(PAGE21) kümmert man sich dabei um Zusammenhänge.

Etwa 50 Prozent des weltweit unterirdisch vorkommenden organischen Kohlenstoffs lagert in den nördlichen Permafrostregionen. Das ist mehr als die doppelte Menge des derzeit in der Atmosphäre vorhandenen Kohlenstoffs, der dort beispielsweise in Form der Klimagase Kohlendioxid und Methan auftritt. Gleichzeitig wirkt sich der Klimawandel in der Arktis besonders stark und rasch aus. So taut der Permafrostboden auf und setzt zusätzlich Klimagase frei, die diesen Effekt noch verstärken können.
....
Diese Datensätze aus dem Permafrost bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung globaler Klimamodelle. „Die heute verwendeten Modelle haben häufig noch Ungenauigkeiten , weil die Permafrostregionen mit all ihren Rückkopplungsmechanismen unterrepräsentiert sind“, sagt Hubberten. Im Rahmen von PAGE21 sollen jetzt dringend notwendige Schritte getan werden, um die Modelle zu verbessern. Sie liefern die Grundlage für Vermeidungs- und Anpassungsstrategien, die auf die Gesellschaft im 21. Jahrhundert zukommen.
Ich hab' da mal was gefettet.
Die dürfen also hinterfragen und korrigieren. Nichts anderes wollte ich (janz weit drobbe)gemeint haben. Ich hatte übrigens schon ziemlich früh Berührungspunkte mit dem AWI.

Kurzer Einwurf zum "Konzept":
Ich finde, dass 200 Millionen €uronen für die Förderung von Energiespeichern gegenüber:

Für die Förderung der Ökostromerzeugung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müssen die Stromkunden im Jahr 2012 voraussichtlich insgesamt über 14,1 Milliarden Euro aufbringen (2011: 13,5 Mrd. Euro, 2010: 8,2 Mrd. Euro). Ein Betrag, der zum Beispiel das Volumen des Länderfinanzausgleichs zwischen den Bundesländern deutlich übersteigt
...doch wohl etwas dürftig sind?
Quelle

Da die Speicherung der erneuerbaren Energien so wichtig ist,...

Im oben verlinkten "Konzept" sind mir einfach zuviele Fragezeichen.
Soundy73
Inventar
#1672 erstellt: 27. Jan 2012, 14:04
Ideen gibt's zur Energiespeicherung, für die man keine neuen Technologien bräuchte, z.B.
Ringwallspeicher
Ringwallspeicher-Hybridkrafwerk-m

Zur Umsetzbarkeit der Autor der obigen Studie, Dr.-Ing. Matthias Popp:

Wenn wir unseren Strom, als wesentlichem Element der Daseinsvorsorge einer modernen Industriegesellschaft, nicht (auch als Atomstrom) aus dem Ausland einkaufen wollen, dann werden wir uns für Lösungen entscheiden müssen, die im eigenen Land umgesetzt werden können.

Desertec (Strom für Europa aus der Sahara) halte ich, wenn es bedeutende Ausmaße annehmen soll, für relativ utopisch, weil wir unsere Abhängigkeit von Öl und Gas erweitern würden mit einer Abhängigkeit von Strom.

Keine Lösung wird es dabei zum „Null-Tarif“ geben....

, wie wir alle bereits einigermaßen deutlich merken
Franquin
Hat sich gelöscht
#1673 erstellt: 28. Jan 2012, 11:35
Der Wahnsinn hat Methode:

Regierungsprotokolle zu Fukushima fehlen

Aber alle machen natürlich alles richtig und bei uns passiert so etwas nicht.
tsieg-ifih
Gesperrt
#1674 erstellt: 28. Jan 2012, 14:13

Bewusstes Verschweigen oder ärgerliches Versäumnis?

Ich schätze eher das ersteres. In Japan wo jeder kleinste Furz über ein Formblatt geregelt wird, ist so ein Versäumnis eigentlich unvorstellbar
Franquin
Hat sich gelöscht
#1675 erstellt: 29. Jan 2012, 03:00
Auch hier in Deutschland werden Meißel in Maschinen vergessen, was zu Störfällen führt, andere Störfälle mit Austritt radioaktiver Substanzen fallen zufällig in Phasen, in denen alle Strahlendosimeter gleichzeitig nicht funktionieren, oder die Störungsmeldungen werden schlicht vergessen.

Ist Japan eigentlich schon pleite infolge der (neuerdings so genannten) "krassen Fehlauslegung" seiner Atomkraftwerke?
tsieg-ifih
Gesperrt
#1676 erstellt: 29. Jan 2012, 20:05

Ist Japan eigentlich schon pleite infolge der (neuerdings so genannten) "krassen Fehlauslegung" seiner Atomkraftwerke?

Nein noch lange nicht. Im Vergleich zur USA fällt die japanische Staatsverschuldung zum BIP zwar doppelt so hoch aus, nämlich über 200 % ! der Wirtschaftsleistung, aber Japan ist ein Exportland.

Im Vergleich zur USA die mehr importiert als exportiert, ist die Wettbewerbsfähigkeit von Japan viel besser, weil nicht nur durch immer neue Konjunkturprogramme eine langanhaltende Wirtschaftskrise seit 20 Jahren bekämpft wird, sondern vor allem, weil über 90 % der japanischen Schulden vertrauensvoll von Inländern gehalten werden und daher kein Problem sind. Japan hat also die höchste Verschuldung und dennoch zahlen die die niedrigsten Zinzen , im Gegensatz zu den USA Devisen, die von anderen Ländern in den Zentralbanken gebunkert werden vor allem China und Europa.

Also hat Japan regelmäßig einen Aussenhandelsüberschuss und verfügt nach China die zweitgrössten Devisenreserven der Welt.

Das Problem ist aber nicht nur in Japan, dass die demographische Entwicklung zeigt, dass immer weniger junge Köpfe die Schuldenlast tragen können.

Tja und die letzten Naturkatastrophen und Fukushima haben nicht dazu beigetragen, dass Japan die 10 % Haushaltsdefizitmarke unterschreitet.
Soundy73
Inventar
#1677 erstellt: 29. Jan 2012, 21:59
Wow Franquin, im Gegensatz zu Deiner, ist unsere Arbeitsstelle keine Marmeladenfabrik.
Hier arbeiten verantwortungsvolle und gut ausgebildete Familienväter und -mütter (und jetzt kommt von Euch gleich 'ne Simpson-Karrikatur ).
Daher ist mir extrem rätselhaft, wie Du als "Atomexperte" ( Huhn wo lacht ) zu Deinem Insiderwissen kommst?

"Neuerdings" war allerdings schon z.B. am 26.April 2011


In Japan stand am Beginn ein Naturereignis mit Schadensauswirkungen, für die die Sicherungssysteme der Anlage nicht ausgelegt waren und die diese nicht bewältigen konnten. In Tschernobyl war der Ausgangspunkt des Unfalls eine Kombination von technischer Fehlauslegung und menschlichem Versagen. Aber auch für Japan stellt sich die Frage der Unzulänglichkeit menschlichen Planens und Handelns. In der Unglücksregion sind Kernkraftwerke mit einer Störfallauslegung gegen Erdbebenereignisse errichtet worden, die die bekannten Ausmaße in der historischen Betrachtung nicht abdeckten.
Hab´s mal gefettet, was ausser Dir wohl jeder weiß?

Genaue Auslegungsdifferenzen (z.B. 10.000-jähriges Erdbeben, 10.000-jährige Flutwelle...) kann man ebenso nachlesen. Alles das, auch das Wissen, dass es bei unseren Anlagen eben anders ist, hilft uns aber hier nicht einen Fitz weiter. Noch immer ist Grünstrom nicht grundlastfähig. Einzige Ausnahme: Laufwasser-Kraftwerke und die gab's schon weit vor EEG.
RheaM
Inventar
#1678 erstellt: 29. Jan 2012, 22:09
hi soundy, deine Einstellung -kein Geld in Windparkbeteiligungen- ehrt dich, ist aber auch vernünftig. Immerhin gibts schon Fachanwälte die sich auf "Windparkgeschädigte" spezialisiert haben. Und die könnten schon bald viel Arbeit bekommen

http://www.taz.de/!48604/


Drohkulisse und Enteignung

Carsten Rodbertus änderte das Geschäftsmodell. Schon 2003 begann das Unternehmen damit, die Finanzierung seiner Windparks auf stimmlose Genussscheine umzustellen. Die Mindesteinlage wurde auf 2.500 Euro gesenkt, zahlbar in Raten ab 100 Euro. Immer mehr Geld von Kleinanlegern strömte in die Firma. Schließlich drängte Rodbertus auch die Kommanditisten der Windparkfonds, ihre Beteiligungen aufzugeben.

Im Sommer 2007 forderte der Prokon-Chef die Altgesellschafter auf, ihre Anteile zu 90 Prozent in stimmlose Genussscheine umzutauschen oder zum Preis von 80 Prozent der Bareinlage an seine Firma zu verkaufen. Andernfalls, so Rodbertus, würden die Kommanditgesellschaften "liquidiert", schreibt der Prokon-Gründer den Kommanditisten in einem Brief vom 15. November 2007, der der taz vorliegt. "Bei einer Liquidation der Beteiligungsgesellschaft erhalten die verbliebenen Gesellschafter lediglich den Liquidationserlös", heißt es darin.



Berechnungsfehler bei Windgutachten

Tatsächlich hat die langjährige Flaute bundesweit viele Windparks in Liquiditätsnot gebracht. Zwischen 2000 und 2006 war der Windertrag so schlecht, dass die Anlagen teilweise nur 80 Prozent des kalkulierten Stroms produzierten. Nach einer repräsentativen Auswertung des Anlegerbeirates im Bundesverband Windenergie laufen mittlerweile etwa 18 Prozent der deutschen Windparks so schlecht, dass diese nicht einmal ihre Tilgung erwirtschaften. Auch im Jahr 2009 war das Windangebot laut Prokon mies: Es lag "durchschnittlich bei nur 77 Prozent".


[Beitrag von RheaM am 29. Jan 2012, 22:14 bearbeitet]
Franquin
Hat sich gelöscht
#1679 erstellt: 30. Jan 2012, 00:33

Soundy73 schrieb:
Wow Franquin, im Gegensatz zu Deiner, ist unsere Arbeitsstelle keine Marmeladenfabrik.


Ich weiß nicht, woher Du Deine Informationen über andere Forenmitglieder beziehst, aber in diesem Fall sind sie definitiv falsch. Ich hatte bereits erwähnt, dass ich zur Jahreswende eine Software für Prüfstände erstellt habe. Du hast es möglicherweise verdrängt, weil es nicht ganz zu Deinen markigen Sprüchen passt. Aber es ist Realität. Auch wenn Dein Arbeitgeber Deine Lohnabrechnung zur Krankenkasse funkt, verlässt er sich auf die Ergebnisse meiner Arbeit und wenn Du demnächst an der Tankstelle mit Karte bezahlst, geht das nur mit Hilfe der von mir hergestellten Marmelade. Ich könnte weitere Beispiele liefern, eine längere Liste als die der Störfälle Deutscher Atomkraftwerke, und das will schon etwas heißen.

Die Marmeladenfabriken mit dem Meißel, den ausgefallenen Messgeräten und so weiter kannst Du in voller Länge in einem meiner früheren Beiträge beschrieben finden. Und zwar in dem, in dem ich die Störfälle in deutschen Atomkraftwerken aufgelistet habe.

Welche Geschmacksrichtung produzierst Du eigentlich morgen? Ich hätte gern Zwetschge mit Eierpflaume.



Soundy73 schrieb:

Hier arbeiten verantwortungsvolle und gut ausgebildete Familienväter und -mütter (und jetzt kommt von Euch gleich 'ne Simpson-Karrikatur ).
Daher ist mir extrem rätselhaft, wie Du als "Atomexperte" ( Huhn wo lacht ) zu Deinem Insiderwissen kommst?


Ich habe bei Wikipedia abgeschrieben. Dein Insiderwissen ist mittlerweile zum Allgemeinwissen geworden. Nicht für Dich vielleicht, aber für alle Anderen. Ich empfehle die Lektüre dieses Links http://www.geowiss.uni-hamburg.de/i-geogr/staff/grimmel/atomweb/atomkr.htm, unter dem Aspekt des von Dir zitierten und gefetteten Artikel des Bundesamts für Strahlenschutz.



Soundy73 schrieb:
"Neuerdings" war allerdings schon z.B. am 26.April 2011


Hier in diesem Forum, resp. bei Dir, kam es erst am 25. Jan 2012 an, in Deinem Beitrag #1664

---

Ich muss feststellen, dass Deine Argumentendefizite dazu führen dass Du beginnst, andere wider besseres Wissen in Wort und Bild zu verunglimpfen. Das Nächste wird sein, dass Du Dich selbst genau so lächerlich machst wie Deine Vasallen es bereits von Anfang an getan haben. Jürgen, sei ein Mann, beuge Dich den Realitäten und bitte die Moderation, diesen, Deinen Thread wegen fehlender Hoffnung auf eine plötzliche Anreicherung mit Sinnhaftigkeit zu schließen.
tsieg-ifih
Gesperrt
#1680 erstellt: 30. Jan 2012, 02:33

Jürgen, sei ein Mann, beuge Dich den Realitäten und bitte die Moderation, diesen, Deinen Thread wegen fehlender Hoffnung auf eine plötzliche Anreicherung mit Sinnhaftigkeit zu schließen.

Ob er Jürgen heisst sei dahingestellt, aber uns den Spass verbieten zu wollen finde ich doch etwas übertrieben
Franquin
Hat sich gelöscht
#1681 erstellt: 30. Jan 2012, 02:37


Ach, er schreibt doch auch in anderen Threads. Und der Gegenwind dort kostet nicht meine Zeit.

Soundy73
Inventar
#1682 erstellt: 30. Jan 2012, 12:29
Ich danke hiermit Franquin, auch im Namen der Hauptverwaltung und der Mineralölwirtschaft für seine geleistete Arbeit.

Bezüglich der geschmacklichen Vorlieben in Sachen Konfitüre, verweise ich auf z.B. Firma Zentis oder Schwartau

Kurzer Schwenk zu den von Dir bemängelten Sachverhalten:

den ausgefallenen Messgeräten
- es handelte sich nicht darum, (Hann-Uentrop 1986) dass sämtliche relevanten Aktivitätsüberwachungen etwa ausgefallen wären, sondern eine Fehlbewertung der Messwerte, aufgrund des vom Störfall in Tschernobyl erhöhten Untergrundes. Sicherheitsrelevante Grenzwerte sind übrigens Fehlbewertungen nicht unterworfen, da sie fest eingestellt werden und die Einstellung dokumentiert und (auch unabhängig) überprüft wird.

Zu den Erdbeben zitiere ich:

Erinnert werden sollte an dieser Stelle auch noch einmal daran, dass das der Auslegung
zugrunde liegende Bemessungserdbeben eine Eintretens- bzw. Überschreitungshäufigkeit
von etwa 10-5/a besitzt, also statistisch gesehen einmal in 100.000 Jahren zu erwarten ist.
Im Gegensatz dazu geht man bei konventionellen Bauwerken gemäß DIN 4149 oder Eurocode 8 von einem Erdbebenaus, das statistisch einmal in 475 Jahren zu erwarten ist. Entsprechend höher ist das Bemessungserdbeben.
Quelle

Bei dem zitierten Meißel handelte es sich um einen Mangel an Sorgfalt, dazu sind anschließend umfangreiche Vorschriften erstellt worden, denn nichts ist schlimmer als einen Fehler zu wiederholen.
Die Kritik am "Meißel" kann ich ausschliesslich dadurch relativieren, dass es sich bei Hauptkühlmittelpumpen um 5- 8 Megawatt-Motore handelt. Ich weiß nicht, ob hier von Euch jemals jemand solch ein "Trumm" gesehen hat.

Gegenwind stelle ich mich, obwohl weder Surfer noch Kiter oftmals gern

Ich bitte für die "Verunglimpfung" um Entschuldigung, konnte mir aber irgendwie die "lachenden Hühner" nicht verkneifen. Du siehst hierbei einmal, am eigenen Beispiel, wie es ist, zu Unrecht an der eigenen "Berufsehre" gepackt zu werden.

Ich wäre drauf und dran, den Thread ohne...

Hoffnung auf eine plötzliche Anreicherung mit Sinnhaftigkeit zu schließen
, aber ich denke immer noch, hier eine Informationsquelle für aufgeschlossene, Mitteleuropäer erstellen zu können, die sich fragen: Wie geht´s weiter mit der elektrischen Energieversorgung?


Jetzt steht auch noch die Elektromobilität in der Kritik:


Ein Ausbau der Flotte von Elektroautos auf eine Million Fahrzeuge bis zum Jahr 2022 führe zwar zu einer Reduktion der Treibhausgas-Emissionen im Verkehrsbereich von 6 Prozent. Mit effizienteren Benzinmotoren ließen sich aber 25 Prozent einsparen.
Quelle

Dann noch das Restrisiko:
Küsten-Windpark

Monteur stürzte mit Bauteil in die Tiefe

Der 31 Jahre alter Mitarbeiter war am Mittwoch mit einem Bauteil für eine Offshore-Windkraft-Anlage in die Tiefe gerissen worden. Die Plattform hatte sich aus bislang ungeklärter Ursache gelöst. Ein zweiter Mitarbeiter hatte sich gerade noch in Sicherheit bringen können.


Terrorismus könnte auch andere Ziele betreffen, sowas gab's schon:
z.B.Edersee 17.05.1943
Franquin
Hat sich gelöscht
#1683 erstellt: 31. Jan 2012, 09:38

Soundy73 schrieb:
Ich danke hiermit Franquin, auch im Namen der Hauptverwaltung und der Mineralölwirtschaft für seine geleistete Arbeit.


Mir wäre ja lieber, es wäre die Gaswirtschaft. Biogas, kennst Du bestimmt.


Soundy73 schrieb:

Kurzer Schwenk zu den von Dir bemängelten Sachverhalten:

den ausgefallenen Messgeräten
- es handelte sich nicht darum, (Hann-Uentrop 1986) dass sämtliche relevanten Aktivitätsüberwachungen etwa ausgefallen wären, sondern eine Fehlbewertung der Messwerte, aufgrund des vom Störfall in Tschernobyl erhöhten Untergrundes. Sicherheitsrelevante Grenzwerte sind übrigens Fehlbewertungen nicht unterworfen, da sie fest eingestellt werden und die Einstellung dokumentiert und (auch unabhängig) überprüft wird.


Jaja, und die Messgeräte für die Radioaktivität der Abwässer liegt dann in einem extra hergerichteten Nebenkanal mit speziellen Filtern, damit die Nadel am Messgerät nicht abbricht vor lauter Gesetzestreue.


Soundy73 schrieb:


Zu den Erdbeben zitiere ich:...


...eine Lobbyseite, was auch sonst. Ich habe eine Uni zitiert. Wem gleube ich wohl eher?


Soundy73 schrieb:
Bei dem zitierten Meißel handelte es sich um einen Mangel an Sorgfalt, dazu sind anschließend umfangreiche Vorschriften erstellt worden, denn nichts ist schlimmer als einen Fehler zu wiederholen.


Na, ja. Gut, dass Du es wenigstens weißt. Tepco weiß das jetzt auch.


Soundy73 schrieb:

Die Kritik am "Meißel" kann ich ausschliesslich dadurch relativieren, dass es sich bei Hauptkühlmittelpumpen um 5- 8 Megawatt-Motore handelt. Ich weiß nicht, ob hier von Euch jemals jemand solch ein "Trumm" gesehen hat.


Ich kann mir jedenfalls vorstellen, welche Mengen an Kühlmittel das Ding pumpt.

Und, was passiert, wenn so eine Pumpe verreckt.

Ein Meißel...
...Vor einem halben Jahr hat ein Eichhörnchen den gesamten Frankfurter Hauptbahnhof lahm gelegt. Etwa zehn Stunden lang.


Soundy73 schrieb:
Gegenwind stelle ich mich, obwohl weder Surfer noch Kiter oftmals gern


Wie die Fahnen im Schrebergarten. Drehen und winden.


Soundy73 schrieb:


Ich bitte für die "Verunglimpfung" um Entschuldigung, konnte mir aber irgendwie die "lachenden Hühner" nicht verkneifen. Du siehst hierbei einmal, am eigenen Beispiel, wie es ist, zu Unrecht an der eigenen "Berufsehre" gepackt zu werden.


Macht mir aber nichts, ich kann es ja entkräften.

Verunglimpfung ist ja auch ein Bruder der Argumentationslosigkeit und fällt auf den Verursacher zurück. Und natürlich auch der Ahnungslosigkeit, aber das betrifft wohl eher Andere hier.

Das Dumme ist, man ist gezwungen, zu reagieren, sonst glaubt das noch einer. Deshalb bin ich ja auch für eine Schließung dieses Threads.


Soundy73 schrieb:
Ich wäre drauf und dran, den Thread ohne...

Hoffnung auf eine plötzliche Anreicherung mit Sinnhaftigkeit zu schließen
, aber ich denke immer noch, hier eine Informationsquelle für aufgeschlossene, Mitteleuropäer erstellen zu können, die sich fragen: Wie geht´s weiter mit der elektrischen Energieversorgung?


Ja, wie geht es denn jetzt weiter? Produzieren die Marmeladenfabriken neuerdings Strom?


Soundy73 schrieb:
Jetzt steht auch noch die Elektromobilität in der Kritik:


Ein Ausbau der Flotte von Elektroautos auf eine Million Fahrzeuge bis zum Jahr 2022 führe zwar zu einer Reduktion der Treibhausgas-Emissionen im Verkehrsbereich von 6 Prozent. Mit effizienteren Benzinmotoren ließen sich aber 25 Prozent einsparen.
Quelle


Das hat Jörg Linser, Dipl. Ing. Maschbau, auch gesagt. Er hats sogar geschrieben, Ende der 60er. "Unser Auto, eine geplante Fehlkonstruktion." Eine wahnsinnig neue Erkenntnis also. Vielleicht findest Du es noch irgendwo.


Soundy73 schrieb:


Dann noch das Restrisiko:
Küsten-Windpark

Monteur stürzte mit Bauteil in die Tiefe

Der 31 Jahre alter Mitarbeiter war am Mittwoch mit einem Bauteil für eine Offshore-Windkraft-Anlage in die Tiefe gerissen worden. Die Plattform hatte sich aus bislang ungeklärter Ursache gelöst. Ein zweiter Mitarbeiter hatte sich gerade noch in Sicherheit bringen können.


Mein Gott, was für ein Schicksal.


Soundy73 schrieb:
Terrorismus könnte auch andere Ziele betreffen, sowas gab's schon:
z.B.Edersee 17.05.1943


Mach mir keine Angst, meine Frau ist gerade in der Gegend. Aber ich erinnere mich daran, dass wir darüber bereits mehrfach geredet haben. Ich muss nicht unter einer Staumauer leben. Dummerweise kann ich aber - zumindest hier in Deutschland, keinen Ort finden, der nicht durch Atomkraftwerke gefährdet wäre.

Wir drehen uns im Kreis. Ich wäre dafür, jetzt mal etwas Neues zu bringen oder aber die Tür zu schließen.

btw, Schwartau bei Foodwatch: Verbrauchertäuschung, das passt ja richtig ins Thema.
Soundy73
Inventar
#1684 erstellt: 31. Jan 2012, 10:42
Moin Fraquin.

Ich glaube nicht, dass zwei, die eigentlich mit "Elektrizität" ihr Brot verdienen, aufeinander "rumhackenimages/smilies/insane.gif müssen.

Die Unterstellung:

Jaja, und die Messgeräte für die Radioaktivität der Abwässer liegt dann in einem extra hergerichteten Nebenkanal mit speziellen Filtern, damit die Nadel am Messgerät nicht abbricht vor lauter Gesetzestreue

..müsste ich (bei uns) ansonsten mal weiterleiten an BaWü, NRW, KFÜ-SH,
McPomm, Bayern, Niedersachsen.


[Beitrag von Soundy73 am 31. Jan 2012, 14:20 bearbeitet]
Franquin
Hat sich gelöscht
#1685 erstellt: 31. Jan 2012, 11:37

Soundy73 schrieb:
Moin Fraquin.

Ich glaube nicht, dass zwei, die eigentlich mit "Elektrizität" ihr Brot verdienen, aufeinander "rumhacken müssen.


Moin Soudy73, mein Verdienst liegt aber eher im Sparen von Energie, denn performante Abfragen auf Datenbanken belasten die Server weniger.

Kennst Du den Film "Die Ritter der Kokosnuss"? Die Szene mit dem schwarzen Ritter?


Soundy73 schrieb:

Die Unterstellung:


ist keine. Mir fehlt gerade die Zeit, aber ich hatte es bereits erwähnt, in der Liste der Störfälle. Du kannst es ja selbst nachschlagen.
Soundy73
Inventar
#1686 erstellt: 31. Jan 2012, 11:41
Hallo Franquin, duweißt, die Zeit...

Du fragst:
Und, was passiert, wenn so eine Pumpe verreckt.


In Deutschland sind alle Kernkraftwerke mit vier Hauptkühlmittelpumpen ausgerüstet. Leistung beim DWR 7,5 MW el. Es reicht eine Pumpe um 100% der Nachzerfallswärme beim RESA (Reaktorschnellabschaltung)
ausreichend abzuführen.
Beim Station-Blackout (Verlust sämtlicher Eigen- bzw. Fremdversorgung mit elektrischer Energie) entsteht eine kurze Zeitspanne, in der die 10kV-Motore nicht gespeist werden können. Da reicht die kinetische Energie der Maschinen im "Austrudeln" für eine ausreichende Kühlung des Primärkreises. Nach start mindestens eines Diesels (von 4) steht, s.o. wieder ausreichend Energie zur Verfügung. Sollten alle HKP ausfallen, stehen vier Notspeisepumpen zur Verfügung, von denen auch eine für 100% ausreicht.
Bei Ausfall aller vier Dieselaggregate stehen zwei bis vier weitere gebunkert in Lauerstellung, vorgewärmt, mit automatischem start über das Reaktorschutzsystem. Versagen auch diese, gibt es einen Notstandsdiesel, der sowohl automatisch als auch von Hand gestartet werden kann und eine angeflanschte Notstandspumpe (ohne Elektrik) hat.
Bei FSA (Frischdampfsicherheitsabschluss), z.B. wie in Fukushima nach Abriss der Rohrleitungen zur Turbine, kann die Wärmeabfuhr über Abblasen in einen Abblasetank und gefilterte Druckentlastung erfolgen.

Zurück du den YD-Pumpen. Drehzahl, Drücke und Temperaturen im Eintritt und Austritt werden vom Reaktorschutzsystem überwacht. Höhenstand im RDB, in den Dampferzeugern (DWR) ebenfalls.
<Break>
muss
Soundy73
Inventar
#1687 erstellt: 31. Jan 2012, 15:05
Ich fand zu Abluft und Abwasser eine gut verständliche offen zugängliche Zusammenfassung.

Zu der Liste der Störfälle:

Ich liste mal die Vorkommnisse auf, die nur in einer Anlage, die mit radioaktiven Stoffen arbeitet, auftreten konnten. Ungeachtet, ob jemand zu Schaden kam, ausschließlich Austritt von gefährlichen Stoffen aus der Anlage, Personenkontamination oder Strahlenunfall.

23.06.1942 Labor Robert Döpel
07.12.1975 Greifswald (war heikel, Auswirkungen nach außen jedoch: keine)
13.05.1978 Jülich
18.06.1978 Brunsbüttel
04.05.1986 Hamm-Uentrop
27.07.2004 Neckarwestheim

Alle Vorgänge sind aufgelistet in der wiki

Alle anderen Geschehnisse, die dort aufgelistet sind, verließen entweder nicht den gesicherten Bereich, oder hätten (und haben!) sich auf anderen Industrieanlagen, gleich welcher Art, so oder ähnlich zutragen können.

Gegenübergestellt die Anzahl der meldepflichtigen Ereignisse. Man sieht, wie stringent hier die Bestimmungen sind.
tsieg-ifih
Gesperrt
#1688 erstellt: 31. Jan 2012, 16:42

Ich liste mal die Vorkommnisse auf, (...)

DAS hättest du nicht sagen sollen, denn damit hast du dir ein eigenes Grab geschaufelt.

Allein Biblis A und B haben vor 3 Jahren schon die 1000-Störfallmarke überschritten.
Hier wird's noch schlimmer 4000 Störfälle in Deutschland (hier nur paar Beispiele) klick :

Probleme gab es dennoch. Seit ihrer Inbetriebnahme kommen die 17 noch laufenden deutschen Kernkraftwerke insgesamt auf über 4000 Störfälle, die meisten ereigneten sich in den älteren Meilern. Eine Übersicht über die wichtigsten Vorfälle aus über 30 Jahren deutscher AKW-Geschichte:
klick

Neckarwestheim 1 und 2 meldeten seit Inbetriebnahme über 500 Störfälle.


Neckarwestheim und Biblis bleiben deshalb abgeschaltet !

Da aus Sparmassnahmen Wiki nur alle 2 Tage geht hier aus dem Google Cache den Wiki Link ausländischer Störfälle , wobei aus etlichen Ländern leider nur lückenhafte Informationen vorliegen :


[Bearbeiten] 1967

* Würenlingen/Schweiz: Der kleine Forschungsreaktor "Diorit" produzierte ein angeschmolzenes Brennelement, die Reaktorhalle wurde kontaminiert. Später erfolgte davon eine Abwasser-Charge, die dem 40fachen des Normalwertes entsprach. (Quelle: ASK, das heutige Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI))

[Bearbeiten] 1969

* Reaktor Lucens/Schweiz: Im Versuchskernkraftwerk Lucens kommt es zur Explosion von Brennelement Nr.59. Schweres Wasser trat in die Reaktorkaverne aus und kontaminierte diese. Die Aufräumungsarbeiten sollten noch bis 1971 dauern wobei 250 Fässer radioaktiven Mülls entstanden, welche noch bis 2003 auf dem Gelände gelagert wurden und anschliessend ins ZWILAG abtransportiert wurden.

[Bearbeiten] 1972

* Santa María de Garoña/Spanien: In den Anfangsjahren seines Betriebes verzeichnete dieser Siedewasserreaktor regelmäßig bedeutende Überschreitungen der – seinerzeit noch weniger restriktiv festgelegten – Abgabe-Grenzwerte (Quelle: IAEO)

[Bearbeiten] 1974

* ISCRE (Isotope Création Réacteur), Grenoble/Frankreich: Im August wurden 2500 Curie Radioaktivität durch ein Leck im Reaktorsystem ins Reaktor-Becken freigesetzt. Bei der Ableitung der Kontamination gerieten auch geringere Mengen Aktivität in die Kanalisation der Stadt.[1]

[Bearbeiten] 1979

* Doel 2/Belgien: Der Bruch eines Dampferzeuger-Heizrohrs führte zu einer leichten Abgabe von Radioaktivität in die Umgebung. Die Beherrschung dieses Störfalls erfordert vom Personal die korrekte Handhabung komplizierter Prozeduren. Die vier AKW-Blöcke von Doel liegen nur 8 km vor Antwerpen (Quelle: NEA-OECD)

[Bearbeiten] 1981

* La Hague/Frankreich: In der nordfranzösischen Wiederaufarbeitungs-Anlage für Kern-Brennstoff fielen die beiden Transformatoren für die Stromversorgung aus, und damit alle Elektro-Pumpen, welche die Nachzerfalls-Wärme aus den diversen Brennstoff-Lagerbecken abführen. Da weitere Redundanzen fehlten, musste vorübergehend von Hand eine Notversorgung aufgebaut werden. Weil die Nachzerfalls-Wärme des Brennstoffs in diesem Stadium bereits teilweise abgeklungen ist (degressiver Verlauf), bestand dazu einigermaßen genügend Zeit. Das Vorkommnis wurde mit INES 3 (ernster Störfall) eingestuft.

[Bearbeiten] 1982

* Doel 1 und 2/Belgien: Am 4. August 1982 trat nach Ausfall des 380-kV-Netzes und starken Spannungs-Schwankungen im Reservenetz in den beiden ältesten Doel-Blöcken der Notstrom-Fall ein. Vier Dieselgeneratoren starteten, konnten aber wegen Fehlern die zum Kaltfahren nötige Versorgung nicht gewährleisten. Als letzte Reserve trat in beiden Reaktorblöcken ein strom-unabhängiges, vom Dampf der Nachzerfalls-Wärme angetriebenes Kühlsystem in Aktion, bis nach ca. einer Stunde die Stromversorgung wieder hergestellt war.[2]

[Bearbeiten] 1986

* Mühleberg/Schweiz: Im Tschernobyl-Jahr nahm ein unabhängiger Physiklehrer Dosis-Messungen in der Umgebung des AKW Mühleberg vor. Zu seinem Erstaunen waren die Messwerte eines Tages ungewöhnlich hoch. Der Betreiber musste einen Filterschaden einräumen, der zu Freisetzungen bis knapp unterhalb des Grenzwertes führte. Angeblich haben weder Betreiber noch Aufsichtsbehörde HSK diese Freisetzung registriert. Die Werte sind noch heute (unbek. Datum) etwas erhöht.
* 4. Mai – Hamm-Uentrop – Im Kernkraftwerk THTR-300 Hamm-Uentrop traten radioaktive Aerosole aus. Zerbrochene Kugelbrennelemente verstopften Rohre der Beschickungsanlage, und man versuchte, sie mit hohem Gasdruck freizublasen. Weitere Versuche hatten zur Folge, dass sämtliche verklemmten Kugeln zerbrachen und Teile der Anlage verbogen wurden. Messgeräte waren zum Zeitpunkt des Vorfalls abgeschaltet, so ist über die genauen Mengen nichts bekannt. Der Reaktor wurde vorübergehend abgeschaltet. Am 1. September 1989 wurde die Stilllegung des THTR-300 aufgrund von Unstimmigkeiten über die weitere Finanzierung beschlossen[3][4].
* La Hague, Frankreich: 21. Mai 1986 – In der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague wurden 5 Arbeiter bei einem Unfall einer Strahlendosis ausgesetzt.[5] (INES: 2–3)

[Bearbeiten] 1989

* Krško/Slowenien (Jugosl.): Als korrekte Reaktion auf eine betriebliche Störung öffnete ein Ventil zur Druckentlastung des Reaktor-Kreislaufs druckbedingt. Nach Abbau der Druck-Transiente blieb es (wie vor dem Kernschmelz-Unfall 1979 in Three Mile Island) unvorgesehen in offener Stellung stecken. Aufgrund des damit verbundenen Kühlwasser-Verlustes schaltete sich die Notkühlung automatisch zu (sie wurde – hier im Gegensatz zu T.M.I. – vom Personal nicht irrtümlich wieder abgeschaltet). Nach ca. 15 Min. schloss sich das Ventil doch noch und die Notkühlung hatte den Reaktor-Kreislauf einigermaßen nachgefüllt. Leicht radioaktives Wasser war nach dem Störfall aus dem Containment-Sumpf zu entfernen, durch Abgabe in den benachbarten Fluss (Quelle: SKI-Report IRS)
* Vandellòs 1, Spanien: Durch ein Feuer im Kernkraftwerk Vandellòs wurden die Sicherheitssysteme stark in Mitleidenschaft gezogen. Es kam aber zu keinem schwereren Unglück, der Vorfall wurde mit INES 3 (Ernster Störfall) eingestuft.[6] Vandellòs 1 wurde in der Folge durch politischen Entscheid der spanischen Regierung definitiv stillgelegt.

[Bearbeiten] 1990

* Leibstadt/Schweiz: Beim Anfahren dieses Reaktors – an der deutschen Grenze gelegen – wurde nach drei Stunden bei einer Leistung von 20 % bemerkt, dass die Schnellabschaltung bei Anforderung nicht funktionieren würde. Der Reaktor wurde mit den Steuerstab-Motoren langsam heruntergefahren. Die Behörde HSK klassierte den Vorfall mit INES 2.

[Bearbeiten] 1992

* Dessel/Belgien: In der größten europäischen Fabrik zur Herstellung von MOX-Brennelementen (Uran-Plutonium-Mischoxid) ereignete sich ein Unfall: Ein Brennstab brach und MOX-Staub wurde freigesetzt. Dies führte bei mindestens einem Beschäftigten zu Plutonium-Einatmung. Plutonium ist radiotoxisch (Quelle: Öko-Institut).

[Bearbeiten] 1993

* Loviisa 2/Finnland: Im WWER-Reaktorblock russischer Bauart brach eine Speisewasser-Leitung vom Durchmesser 0,5 Meter (Quelle: STUK)
* Bugey/Frankreich Bei mehreren Reaktoren dort wurde an den Deckel-Durchführungen der Steuerstäbe massive Bor-Korrosion entdeckt. Die Aufsichtsbehörde sprach von einem gravierenden Problem. Es wurde später auch in Fessenheim gefunden. Alle betroffenen Reaktorbehälter-Deckel wurden in der Folge ausgewechselt.

[Bearbeiten] 1994

* Dukovany/Tschechien: Der Fehler eines Elektrikers beim Netz-Unterhalt führte zur Abkopplung aller vier Reaktorblöcke vom Netz. Zwei der Blöcke erreichten nach Lastabwurf Eigenbedarfs-Produktion, die anderen zwei verfehlten diese Prozedur und mussten nach Schnellabschaltung von ihren Notstrom-Dieselgeneratoren versorgt werden. Dabei startete einer der Diesel nicht automatisch und musste vor Ort manuell in Gang gesetzt werden. Daneben gab es noch eine große Zahl kleinerer Fehlfunktionen (Quelle: SKI-Report IRS)

[Bearbeiten] 1995

* Trillo/Spanien: Bei Inspektionen wurde festgestellt, dass die Hälfte der Stränge der Sumpf-Rezirkulation der Notkühlung mit Fremdkörpern blockiert waren. Gemäß der Behörde CSN handelte es sich um Fehldispositionen bei der acht Jahre zurückliegenden Bauphase, womit auch die Lieferfirma Siemens-KWU in der Verantwortung stand (Quelle: NRC- NUREG 0933)

[Bearbeiten] 1996

* Oskarshamn 1/Schweden: Bei dieser Anlage musste der Kernmantel wegen eines Risses in dessen Rundnaht von nahezu Umfanglänge ausgewechselt werden. Der Kernmantel ist Bestandteil der Einbauten des Reaktorbehälters. Sein Bruch könnte die Schnellabschaltung des Reaktors unmöglich machen. (Quellen: IAEO, SKI)
* Kernkraftwerk Borssele/Niederlande. Am 21. November 1996 kam es zu einem Störfall der Stufe 2 (INES).

[Bearbeiten] 1998

* Doel oder Tihange/Belgien: Belgien ist eines der wenigen westeuropäischen Länder, das wie die USA seine Störfälle mit Hilfe von sog. Vorläufer-Analysen auf die Risikorelevanz hin untersucht. Dabei verwendet die Aufsichtsbehörde AVN auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Gravierendstes Vorkommnis seit 1997 war in einem nicht näher umschriebenen Block der KKW-Standorte Doel oder Tihange ein kompletter kürzerzeitiger Ausfall der Komponenten-Kühlung. Viele der Betriebs- und Sicherheitssysteme sind für ihr Funktionieren auf Kühlung durch andere Systeme (die ausgefallenen) angewiesen, was die Tragweite dieses Störfalls veranschaulicht.

[Bearbeiten] 1999

* Blayais/Frankreich: Im vier Blöcke umfassenden KKW Blayais unweit von Bordeaux am Atlantik führte der Sturm Lothar zu einer Überflutung des Areals und zu einem teilweisen Ausfall der externen Stromversorgung. Zwei Blöcke mussten mit Hilfe der Notstrom-Dieselaggregate heruntergekühlt werden. Zudem wurde ein Teil der Notkühl- und Komponentenkühl-Pumpen überflutet und wäre bei Anforderung nicht einsatzfähig gewesen (Quellen: EDF, ASN)

[Bearbeiten] 2002

* Tihange, Belgien. Am 22. November 2002 ereignete sich im Block 2 ein Störfall (INES 2). Obwohl der Reaktor zu dieser Zeit heruntergefahren und nicht mehr kritisch war, produzierte der Reaktor aufgrund der Nachzerfallswärme immer noch Wärme, die wie im Leistungsbetrieb durch das Zirkulieren des Kühlmittels im Primärkreislauf abgeführt wird. Durch einen Test wurde fälschlicherweise ein Sicherheitsventil des Druckhalters geöffnet, wodurch der Druck im Primärkreislauf in kürzester Zeit von 155 bar auf 85 bar fiel. Der hohe Druck im Primärkreislauf während des Betriebs bewirkt, dass das Wasser auch bei hoher Temperatur nicht siedet, sondern im flüssigen Aggregatzustand verbleibt. Sinkt der Druck jedoch, verringert sich die Siedetemperatur des Wassers und es geht in den gasförmigen Zustand über. Dann kann die Nachzerfallswärme der Brennelemente nicht mehr abtransportiert werden und es besteht die Gefahr einer Kernschmelze. In diesem Fall jedoch wurden aufgrund des rapiden Druckabfalls mehrere Sicherheitssysteme aktiviert, die Wasser in den Reaktor einspeisten und so die Brennelemente weiter kühlten. Das fälschlicherweise geöffnete Überdruckventil wurde wegen Kommunikationsproblemen erst nach drei Minuten wieder geschlossen.[7]

[Bearbeiten] 2003

* Paks/Ungarn: 10. April 2003 – Beim Reinigen von Brennstäben im Block 2 des Kernkraftwerks Paks wurde deren Umhüllung beschädigt. Dabei trat radioaktives Gas aus, das einen „Ernsten Störfall“ (INES-Kategorie 3) verursachte. Es wurde niemand bei diesem Unglück verletzt. Die Messsonden in der Umgebung registrierten jedoch Edelgasbelastungen über den Grenzwerten.

* Kosloduj 3/Bulgarien: Im Volllast-Betrieb entstand plötzlich ein Primärkreis-Leck an einer Schweißnaht. Die Notkühlung trat in Funktion. Die mittlerweile stillgelegten Blöcke 1 bis 4 konnten hier – im Gegensatz zu den leistungsstärkeren Blöcken 5 und 6 sowie allen westlichen Druckwasser-Reaktoren – einzelne Segmente des Primär-Kreislaufs mit Ventilen absperren. Eine Absperrung wurde vorgenommen, womit der Wasserverlust nach relativ kurzer Zeit gestoppt werden konnte.

[Bearbeiten] 2004

* Vandellòs 2/Spanien: Die Aufsichtsbehörde CSN stellte fest, dass ihr der Betreiber dieses Werks über Jahre eine Leitungskorrosion verschwiegen hatte, welche die Funktionsfähigkeit der Komponenten-Kühlung hätte in Frage stellen können. Hätten die beiden Leitungen ca. gleichzeitig versagt (und nicht nur eine, wie geschehen), wäre der Reaktor kaum noch herunterkühlbar gewesen (INES 2)

* Balakowo/Russland: In Balakowo kam es am 4. November zu einem Zwischenfall. Der Reaktor wurde heruntergefahren. Nach Angaben des Betreibers Rosenergoatom trat keine Radioaktivität aus.

[Bearbeiten] 2005

* Sämtliche KKW/Frankreich: Die Aufsichtsbehörde ASN teilte mit, dass – im Falle eines Lecks im Reaktorkreislauf – bei Verstopfung der Leitungs-Saugsiebe der Notkühlung im Containment-Sumpf (mit Abfällen wie Isoliermaterial oder Lappen) "die Kühlbarkeit des Kerns nicht gewährleistet" sei. INES-Einstufung: 2. Es wurden Verbesserungs-Maßnahmen angekündigt. Dabei ist die Sauberkeit das kleinere Problem; das genannte Isoliermaterial löst sich erst aufgrund eines entstandenen Lecks ab, durch Druckkräfte des austretenden Wasserstrahls.

* Leibstadt/Schweiz: Im Kernkraftwerk Leibstadt kam es am 28. März 2005 zum Stillstand für fünf Monate. Grund hierfür war ein Schaden am Generator; die Reparaturarbeiten am Generator oblagen nicht der Aufsichtspflicht der HSK (Nukleare Aufsichtsbehörde), da der nukleare Teil des AKW nicht betroffen war.

* Windscale bzw. Sellafield, Großbritannien: 19. April 2005 – Nach dem schweren Unglück von 1957 und dem Unfall von 1973 gab es 2005 in Sellafield einen weiteren Zwischenfall (INES 3). Nach über 7 Monaten wurde ein Leck in der Wiederaufbereitungsanlage entdeckt, durch das ca. 83.000 Liter einer radioaktiven Flüssigkeit, bestehend aus Salpetersäure, Uran und Plutonium, austraten. Die betroffene Halle wurde massiv kontaminiert, so dass ferngesteuerte Maschinen die Entsorgung der Flüssigkeit vornehmen mussten.[8]

* Forsmark/Schweden: Aus dem Zwischenlager für schwach und mittelstark strahlenden Abfall im schwedischen Kernkraftwerk Forsmark gelangte am 29. Juni 2005 radioaktives Wasser in die Ostsee. In den Gewässern in der Nähe des Kraftwerks wurde das Zehnfache des Normalwerts radioaktiven Cäsiums gemessen. Dies liegt laut schwedischem Strahlenschutzinstitut SSI jedoch noch innerhalb der zulässigen Grenzen. Schuld an dem Leck waren vermutlich korrodierte Blechbehälter mit radioaktivem Abfall.

[Bearbeiten] 2006

* Kosloduj 5/Bulgarien: Während des Herunterfahrens des 5. Blocks am 1. März nach dem Ausfall einer Hauptkühlmittelpumpe blieben ein Drittel aller Steuerelemente in der oberen Position hängen. Zur Abschaltung des Reaktors musste eine Notborierung durchgeführt werden. Der Betreiber hatte den Zwischenfall ursprünglich auf INES Level 0 eingeordnet, aber die Aufsichtsbehörde korrigierte auf Level 2.[9][10]

* Forsmark/Schweden: Am 25. Juli 2006 wurde der Reaktor Forsmark-1 nach einem Kurzschluss in der Umspannstation, über die das AKW seinen Strom ans allgemeine Netz abführt, von der Stromversorgung automatisch getrennt. Dies führte zu einem Lastabwurf des Generators und die im Reaktor produzierte Wärme konnte nicht mehr in elektrische Leistung umgesetzt werden. Der Reaktor wurde über eine Schnellabschaltung heruntergefahren. Der Strom für die Steuerung des Kernkraftwerkes und die Speisepumpen, die die Nachzerfallswärme abführen müssen, fiel aus. Er musste ersatzweise durch Diesel-Notstromaggregate bereitgestellt werden. Jedoch konnten zwei der vier Generatoren nicht in das Notstromnetz einspeisen, da sie mit der 500 V Leitung elektrisch verbunden blieben, die jedoch ausgefallen war. Zusätzlich versagte die Stromversorgung für einen Teil der Messgeräte in der Leitwarte. Nach 23 Minuten konnten die beiden anderen Dieselaggregate manuell zugeschaltet werden. Durch diese Zuschaltung konnte der Wasserstand im Reaktor wieder auf Normalniveau angehoben werden.[11] Nach Angaben der schwedischen Strahlenschutzbehörde SKI sei eine akute Kernschmelze zu keiner Zeit des Störfalls zu erwarten gewesen, dennoch hätte es sich um einen sehr ernsten Zwischenfall gehandelt.

[Bearbeiten] 2007

* Leibstadt/Schweiz: Durch irrtümliche Auslösung des automatischen Druckabbau-Systems (DAS) während eines Tests im Normalbetrieb öffneten einige Ventile der Druckentlastung des Reaktorsystems. Das Wasser musste mit der Notkühlung nachgeführt werden (Quellen: IAEO, HSK)
* Dampierre/Frankreich: Ein ähnlicher Störfall wie in Forsmark: Ausfall von externem Netz einschließlich Reservenetz sowie von einem Notstrom-Dieselaggregat mit 100 % Versorgungs-Kapazität. Das Werk liegt ca. 80 km vor Paris. Der Reaktor wurde mit dem einzigen verbliebenen Diesel (100 %) heruntergekühlt. Dennoch stufte die französische Behörde ASN den Störfall nur mit INES 1 ein. Begründung: Es seien noch die Redundanz-Reserven eigendampf-getriebene Hilfsturbine (sofort einsatzfähig) sowie Gasturbine (deren Synchronisation könne aber Stunden dauern) vorhanden gewesen (Quellen: ASN, IRSN)
* Penly 2/Frankreich: Beim Wiederhochfahren des Blocks nach der Revision wurde im April nach zwei Tagen bei Tests bemerkt, dass alle Pumpen der Notkühlung während der zwei Tage im Anforderungsfall unverfügbar gewesen wären (Quelle: ASN)
* Cattenom/Frankreich: Das Werk an der Grenze zum Saarland entließ im Juni Zink in einer Konzentration in die Mosel, die über dem erlaubten Grenzwert lag. Die Jahreslimite sei aber nicht überschritten, schreibt EDF; wobei unklar bleibt, ob es sich um Normal-Zink (Schwermetall) oder um das radioaktive Isotop handelte.
* Kernkraftwerk Beznau 1/Schweiz: Am 21. August war Block 2 in Jahresrevision. Die blockgemeinsame Reservenetz-Einspeisung war für Wartungsarbeiten abgeschaltet. Zur Kompensation wurde der Notstands-Dieselgenerator des auf Volllast laufenden Blocks 1 im Leerlauf zugeschaltet. Nach Retablierung des Reservenetzes wurde bemerkt, dass dieser Diesel störungsbedingt seine Notstrom-Funktion nicht erfüllt hätte. Gemäß der Behörde HSK hätte theoretisch noch eine Querverbindung zum Notstands-Diesel des abgeschalteten Blocks 2 bestanden, dieser Diesel sei aber ebenfalls in Wartung gewesen. Hätte sich ein Hochwasser wie nur zwölf Tage zuvor eingestellt, hätte auch das Wasserkraftwerk nicht mit genügend Notstrom zur Verfügung gestanden. Bei zusätzlicher Unterbrechung des Hauptnetzes wären KKB 1 zur Verhinderung der Kernschmelze damit nur noch zwei Dieselgeneratoren übrig geblieben, jeder davon mit nur 50 % der erforderlichen Notstrom-Leistung. Auch diese oder die daran angeschlossenen Notkühl-Pumpen könnten eventuell relativ kurzfristig nach Zuschaltung störungsbedingt ausfallen.
* Vandellòs 2/Spanien: Nachdem die acht spanischen KKW-Blöcke in nur drei aufeinander folgenden Monaten 14 INES-Störfälle verzeichnet hatten, ereignete sich im Dezember in Vandellos noch ein ähnlicher Vorfall, wie oben unter Leibstadt beschrieben. Bei einem Test am laufenden Reaktor waren unvorgesehen einige Abschaltstäbe in den Kern eingefallen. Das habe, schreibt die Aufsichtsbehörde CSN, zu einem Druckabfall im Reaktor-Kreislauf geführt, und damit zur Auslösung der Notkühlung. Der danach erfolgende Druckaufbau führte auch zum Ansprechen von Reaktor-Sicherheitsventilen und Ausströmen von leicht kontaminiertem Kühlwasser in den Containment-Sumpf. Es wurde ein interner Notfall-Voralarm ausgelöst.

[Bearbeiten] 2008

* Paluel/Frankreich: In einem der vier Blöcke wurden im Februar Fehldispositionen von Isolations-Armaturen vorgefunden, die während mehr als fünf Monaten bestanden. "Dies stellte" schreibt die Behörde ASN "während besagtem Zeitraum die Dichtheit des Containments in Frage, wäre ein Unfall passiert". Eine Kernschmelze hätte also möglicherweise Freisetzungen zur Folge gehabt.
* Februar La Hague/Frankreich: Die in dieser Wiederaufarbeitungsanlage behandelten hochaktiven Substanzen setzen laufend explosiven Wasserstoff frei, der bei Reaktion mit Sauerstoff die Gebäudedichtheit, die wesentlich verletzlicher ist als bei westlichen Kernkraftwerken, bedroht. Zur Vermeidung einer Explosion wird die Gebäudeluft durch kontinuierliche Zirkulation von Wasserstoff befreit. Während 3,5 Stunden funktionierte diese Umwälzung nur noch im Normalbetrieb, beide Reserveluft-Stränge waren durch Defekt respektive Instandhaltungs-Arbeiten nicht einsatzfähig. (Quelle: ASN)
* April Ascó/Spanien: Entdeckung von Radioaktivität aus dem Brennelementegebäude auf dem Werksareal. Die Dosen lagen zwar unterhalb der Grenzwerte, dennoch stufte die Behörde CSN den Vorfall mit INES 2 ein: Der Betreiber hatte Monate lang deutliche Indizien (Auslösung von Aktivitäts-Alarmen) missgedeutet und zuletzt der CSN verharmlosende Daten geliefert.
* April Flamanville/Frankreich: Im Block 2 wurde gem. der Aufsicht ASN "starke Korrosion" in den Motor-Kühlleitungen beider Notstrom-Dieselaggregate festgestellt. Die Sicherheitsreserven für einen Notstromfall waren daher klein.
* Mai Cruas 4/Frankreich: Dieser Block befand sich im Revisions-Stillstand mit geöffnetem Reaktor. Plötzlich wurde bemerkt, dass zwei Ventile der Nachwärme-Abfuhr volle vier Tage nur teilweise offen standen, was die Nachzerfalls-Wärmeabfuhr deutlich behinderte. Von einem automatischen Alarm schreibt ASN nichts, es ist somit denkbar, dass das ganze nach diesen vier Tagen erst durch Dampf-Erscheinungen im Reaktor- Flutbecken bemerkt wurde (Anm.: KKW müssen den Brennstoff auch nach dem ersten Abkühlen und Öffnen des Reaktors kühlen, da die Spaltprodukte auch weiterhin, mit degressiver Intensität, zerfallen). Dass offenbar keine ungewöhnlichen Dosen registriert wurden, ist dadurch erklärbar, dass das Reaktorwasser vor dem Runterfahren technisch gereinigt wird.
* Juni Riwne/Ukraine: Knapp zwei Wochen nach Krško wiederholte sich dasselbe Szenario im ukrainischen Kernkraftwerk Riwne/Rowno. Diesmal berichteten die Medien nur sehr spärlich resp. gar nicht darüber. Das Kraftwerk wurde vorübergehend vom Netz genommen.
* Juli Eurodif/Frankreich: Am 8. Juli liefen in der Uran-Anreicherungsanlage Eurodif 30 Kubikmeter radioaktive Flüssigkeit aus und gelangten teilweise in umliegende Flussläufe (Quellen: ASN/IRSN)
* Juli Tricastin/Frankreich: Am 23. Juli wurden bei Wartungsarbeiten im Kraftwerk etwa 100 Menschen radioaktiv kontaminiert, allerdings unterhalb der Dosis-Grenzwerte (Quelle: ASN)
* Santa María de Garoña/Spanien: Am 15. Juli und am 19. August wurden die beiden Batterie-Systeme des Werks getestet. Deren ermittelte Kapazität war gemäß Behörde CSN ungenügend. Diese Gleichstrom-Systeme erfüllen bei Störfällen diverse Sicherheits-Funktionen, so etwa als Starthilfe für die Notstrom-Diesel oder Anzeige des Reaktor-Zustandes. Problematisch an diesem Ereignis ist vor allem auch, dass nach Feststellung der Fehlfunktion des ersten Systems am 15. Juli das zweite System vom Betreiber nicht sofort, sondern erst am 19. August getestet wurde.
* Fleurus, Belgien: 25. August 2008 – Im Bereich der Abfallbeseitigung des Instituts für Radionuklide (franz. Institut des Radioéléments (IRE)) im belgischen Fleurus kam es beim Umfüllen von flüssigen Abfällen zur Freisetzung von geschätzten 45 GBq Jod-131 über den Kamin. Die belgische Atomaufsichtsbehörde Agence Fédérale de Contrôle Nucleaire (AFCN) legte das IRE, ein Produzent von Radioisotopen für den Medizinbereich, sofort nach der Unfallmeldung still. Die Anwohner wurden sechs Tage nach dem Störfall von der Polizei über Lautsprecher vor dem Verzehr von Obst, Gemüse, Milch und Wasser aus der Umgebung gewarnt, nachdem der Krisenstab der Regierung die anfängliche Entwarnung widerrufen und das europäische Informationssystem ECURIE aktiviert hatte. Das Ereignis wurde als „Ernster Störfall“ der Stufe 3 auf der INES-Skala eingeordnet.[12][13]
* Oktober Gravelines 5/Frankreich: Während der Revision im Juni wurde der Motor eines der zwei Notstromdiesel ersetzt. Nach über drei Monaten erst, im Oktober, wurde festgestellt, dass dieser Ersatzmotor nicht ordnungsgemäß eingebaut war: Der Diesel wäre drei Monate nicht verfügbar gewesen, was einen deutlich zu langen Redundanz-Ausfall darstellt (Quelle: ASN).
* Ascó/Spanien: In der Doppelblock-Anlage wurden zwischen 5. September und 6. November acht INES-Störfälle registriert, davon fünf in Block II. (Quelle: CSN)

[Bearbeiten] 2009

* Cadarache/Frankreich: In der französischen kerntechnischen Anlage Cadarache wurden vermutlich schon im Juni bei Demontagearbeiten 39 Kilogramm Plutonium entdeckt. Die Atomsicherheitsbehörde stoppte die Arbeiten am 15. Oktober und ordnete den Störfall in die INES Kategorie 2 ein. Zudem warf sie dem Betreiber vor, das Ereignis nicht rechtzeitig gemeldet zu haben.[14]

* Cruas/Frankreich: Am 2. Dezember sammelte sich im Block 4 des Kernkraftwerks Cruas Laub und anderes Herbst-Schwemmgut im Fluss-Kühlwasserkreislauf und verstopfte ihn. Der Reaktor wurde abgeschaltet und mit der Fluss-unabhängigen Notspeisung über die Dampferzeuger in den Hot Standby gefahren. Der Reaktorkern muss jedoch auch nach diesem Vorgang mit dem Fluss-Kühlwasser – wegen des andauernden Nachzerfalls – im sog. Nachkühl-Betrieb weiter gekühlt werden, damit er nicht überhitzt und schmilzt. Es wurde der interne Notfallplan ausgelöst und als Notfall-Maßnahme der Abklingbecken-Kühlkreis der abgebrannten Brennelemente an den Reaktor-Kühlkreis angeschlossen. Nach 5,5 Stunden war die Verstopfung im Einlauf-Bauwerk beseitigt und der normale Nachkühl-Betrieb wieder hergestellt. Der Störfall wurde mit INES 2 eingestuft.[15]

* Fessenheim/Frankreich: Am 27. Dezember ereignete sich im Kernkraftwerk Fessenheim eine ähnliche Störung wie zuvor in Cruas, bei der Pflanzenreste in den Kühlkreislauf gerieten, als der Reaktor hochgefahren wurde (INES 1).[15]

[Bearbeiten] 2011

* Kernkraftwerk Tricastin/Frankreich: Am 16. Februar wurde festgestellt, dass in mehr als der Hälfte der Notstrom-Dieselgeneratoren der Blöcke 3 und 4 einige vor zwei Jahren zwecks Erneuerung eingesetzte Einzelteile bei etwas längerer Laufzeit des Diesels vorzeitig versagen können. Diese Qualitätsmängel erwiesen sich bei einem Test in einem anderen KKW als Totalausfalls-Ursache der Diesel, die aber dort nur zum kleineren Teil damit ausgestattet waren. Bei Ausfall des externen Stromnetzes und des Reservenetzes (Notstromfall) wäre damit bei Tricastin 3/4 die Stromversorgung zur Abfuhr der Nachzerfallswärme im Reaktorkern nicht gesichert gewesen, es hätte schlimmstenfalls sogar in beiden Blöcken zu einer Kernschmelze führen können. INES 2.[16][17]
* Doel/Belgien: Am 13. März 2011 wurde ein Schaden an der dampfgetriebenen Notspeise-Pumpe des Blocks 4 entdeckt und als Störfall der Stufe 2 (INES) eingestuft.[18]

[Bearbeiten] Siehe auch

* Liste von Unfällen in kerntechnischen Anlagen (INES Stufe 4 bis 7)
* Liste meldepflichtiger Ereignisse in deutschen kerntechnischen Anlagen (INES Stufe 1 bis 3)
* Liste der Kernkraftwerke

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ Le Monde, 29. September 1974
2. ↑ Strålsäkerhetsmyndigheten SKI-Report IRS Event code 022100: PDF
3. ↑ BUND: Atomkraft in Deutschland – Unfälle in Deutschland
4. ↑ Bürger Initiative Umweltschutz Hamm e.V. zitiert aus Der Spiegel: Funkelnde Augen – Der Hammer Reaktortyp galt als zukunftsträchtig
5. ↑ nuclearfiles.org: Accidents 1980's, 18. Mai 2006
6. ↑ IAEO: Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse, 21. Mai 2006
7. ↑ Nuclear issues information service – Serious incident vindicates Belgian nuclear phaseout (englisch)
8. ↑ ask1.org: Windscale / Sellafield – Strahlendes Beispiel Großbritannien, 18. Mai 2006
9. ↑ Presseinfo vom 5. Mai 2006; IPPNW Deutschland
10. ↑ Nuclear Monitor 647, 30. Juni 2006 (englisch)
11. ↑ Weiterleitungsnachricht der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) zum Ereignis in Forsmark 2006
12. ↑ Anwohner sollen kein Gartenobst essen. Spiegel Online (31. August 2008). Abgerufen am 1. September 2008.
13. ↑ Simon Coenen (25. August 2008): Iodine-131 release in the environment (englisch). Internationale Atomenergieorganisation. Abgerufen am 1. September 2008.
14. ↑ http://www.fuldaerze...usland/art666,966956
15. ↑ a b Medienmitteilung vom 3. Dezember 2009
16. ↑ IRSN-Analyse
17. ↑ INES-Klassierung ASN
18. ↑ http://brf.be/nachrichten/national/193451/
catman41
Hat sich gelöscht
#1689 erstellt: 31. Jan 2012, 21:11
@Soundy,


, aber ich denke immer noch, hier eine Informationsquelle für aufgeschlossene, Mitteleuropäer erstellen zu können


ganz schön vermessen von Dir, zu behaupten, das nur Du die anderen richtig informieren kannst!

lg
Harry
ZeeeM
Inventar
#1690 erstellt: 31. Jan 2012, 21:32

catman41 schrieb:
ganz schön vermessen von Dir, zu behaupten, das nur Du die anderen richtig informieren kannst!


Das kann schon sein, das er diesem Eindruck höchst überzeugend unterliegt, oder?
Franquin
Hat sich gelöscht
#1691 erstellt: 31. Jan 2012, 21:57
Ich denke, es handelt sich um ein Missverständnis. Die paar wenigen gelisteten Unfälle sind rein atomspezifisch, die anderen sind so zusammengefasst.


Soundy73 schrieb:

Alle anderen Geschehnisse, die dort aufgelistet sind, verließen entweder nicht den gesicherten Bereich, oder hätten (und haben!) sich auf anderen Industrieanlagen, gleich welcher Art, so oder ähnlich zutragen können.


Wobei der Ausfall eines Generators in einer Schuhfabrik sicherlich weniger schwere Folgen haben wird als der Ausfall eines Generators in einem Atomkraftwerk.

Schön, dass damit damit die Aussage widerlegt ist, dass die Deutsche Atomindustrie Fehlerquellen ausschalte, sobald sie bekannt werden. Die meisten Störfälle basieren auf Defekten, die in anderen Bereichen auch auftreten. Die also vermieden worden wären wenn die Aussage richtig gewesen wäre.

Zu Biblis mal eine Wiederholung:

16. Dezember 1987 – Biblis – Störfall im Block A des KKW Biblis. Beim Anfahren des Reaktors klemmte ein Ventil, das eine Anschlussleitung an dem unter 150fachem Atmosphärendruck stehenden Reaktorkreislauf absperren muss, und blieb offen. Erst nach 15 Stunden nahm das Betriebspersonal die aufleuchtende Warnlampe ernst, man hielt die Ansteuerlogik der Lampe für defekt. Das Personal fuhr den Reaktor nicht sofort herunter, sondern öffnete ein zweites, redundantes Sicherheitsventil, um das verklemmte Ventil durchzuspülen und so zu schließen. Das Ventil schloss nicht und 107 Liter radioaktiven Kühlwassers liefen in den Ringraum. Das Sicherheitsventil schloss Sekunden später. [10] Der Störfall kam erst nach einem Jahr durch einen Artikel in einer amerikanischen Fachzeitschrift (Nucleonic Weeks) an die Öffentlichkeit,


Ich finde das schon ganz schön frech...
Soundy73
Inventar
#1692 erstellt: 31. Jan 2012, 22:26
Tut er!

Ist aber ganz schön schwierig, fast schlimmer als seinerzeit in der Schule, mit Parka und Turnschuhen

1967 Würenlingen/Schweiz, Personen-/Umweltschäden? Keine
1969 Reaktor Lucens/Schweiz Personen-/Umweltschäden? Keine
1972 Santa María de Garoña/SpanienPersonen-/Umweltschäden? Keine
1974 ISCRE (Isotope Création Réacteur), Grenoble/Frankreich Personenschäden keine, Umweltschäden?-lasse ich so stehen, es trat etwas aus = Störfall
1979 Doel 2/Belgien DEHEIRO ist ein Auslegungsstörfall, der ohne menschliches Zutun vom Reaktorschutzsystem beherrscht wird => Märchen oder Auslegungsmangel
1981 La Hague/Frankreich =Störfall, INES3!
1986 Mühleberg/Schweiz
Freisetzungen bis knapp unterhalb des Grenzwertes
Lasse ich mal so im Raum stehen, kenne ich keine Hintergründe.
1986 Hamm-Uentrop (D)hatten wir oben bereits
1986 La Hague,Frankreich Personenschaden=>schwerer Störfall INES 2-3
1986 Tschernobyl Ukraine, kennt jeder
1989 Krško/Slowenien (Jugosl.) Das Wasser aus dem Containmentsumpf wurde meines Wissens gereinigt, s.v.w.o. =>Auslegungsstörfall ohne Personen-/Umweltschäden
1989 Vandellòs 1, Spanien Auslegungsstörfall, keine Personen-/Umweltschädigungen aufgrund des Ausmaßes der Brandschäden und der daraus erwachsenden Gefährdungen INES 3
1990 Leibstadt/Schweiz Schweres Organisationsversagen => INES 2 Personen- oder Umweltschäden -keine


Kann ich gelegentlich fortsetzen, mir geht die Zeit aus.
Bis hierher hatte ich fünfmal Schweiz. Dort wurden die Laufzeiten auf 60 Jahre verlängert

Auch auf "die Warnlampe" in Biblis A komme ich zu schreiben und wozu hat eine Schuhfabrik einen Generator?
Eher schon eine Biogasanlage. Weiß die freiwillige Feuerwehr, wie sie sich bei einem Brand in der Mittelspannungsebene (10 kV!) verhalten muss? Wen erwisch's evtl. dabei? (getting interesting )
Franquin
Hat sich gelöscht
#1693 erstellt: 01. Feb 2012, 00:06

Soundy73 schrieb:
... und wozu hat eine Schuhfabrik einen Generator?


Der Generator in der Schuhfabrik ist ein Synonym für einen Sack Reis in China, der gerade umfällt. Es ist mir nämlich völlig egal, ob anderswo Maschinen kaputt gehen. Ich möchte nicht dass sie in einem Atomkraftwerk kaputt gehen.
tsieg-ifih
Gesperrt
#1694 erstellt: 01. Feb 2012, 00:35

Soundy73 schrieb:
986 Tschernobyl Ukraine, kennt jeder

allein das zu zitieren ist schon der Hammer
Soundy73
Inventar
#1695 erstellt: 01. Feb 2012, 08:39
Also war der Pfusch in Tschernobyl für einen "Gutmenschen" kein Störfall (INES 7)?

@Franquin: Maschinen gehen aber kaputt, das solltest Du als technisch verierter Programmierer wissen. Eben aus diesem Grunde setzt die Kernenergie auf Redundanz und Diversität.
Nirgends außer z.T. im Flugzeugbau ist es ähnlich ausgeprägt.

Ich erwarte eine Antwort auf die Ausbildung der Brandschützer im Sektor neue Energien, sowie z.B. das Rettungskonzept für die Offshore-Windenergie.

Bin heute Offline, daher lasst euch Zeit.
catman41
Hat sich gelöscht
#1696 erstellt: 01. Feb 2012, 21:15
@Soundy,


Dort wurden die Laufzeiten auf 60 Jahre verlängert


wenn Du das so g..l findest, muß Du dort hinziehen!


Weiß die freiwillige Feuerwehr, wie sie sich bei einem Brand in der Mittelspannungsebene (10 kV!) verhalten muss?


Warum sollte sie das nicht wissen?

lg
Harry
Soundy73
Inventar
#1697 erstellt: 02. Feb 2012, 08:49
Moin Harry, deshalb:

Feuerwehrdienstvorschrift

Wie du dort lesen kannst, wird jeder Feuerwehrmann geschult in:

Vorgehen der Feuerwehr bei Atomaren, Biologischen und Chemischen (kurz: ABC) Gefahren


Von elektrischer Gefährdung (Mittelspannung, Trafobrand, "Solarkraftwerk") steht da nichts drin. Das sind Sonderausbildungen, die jeder in der Kraftwerks-Feuerwehr Tätige absolviert. Bei den "Freiwilligen" allenfalls ein Truppführer - das kostet nämlich Geld und wird z.B. vom TÜV angeboten.
Mimi001
Hat sich gelöscht
#1698 erstellt: 02. Feb 2012, 11:04
Ja und,
was genau willst Du damit sagen ?

Traffobrände können auch in Atomkraftwerken ausbrechen.
So geschehen in Krümmel, die Anlage lief weiter auf voller Leistung...




[Beitrag von Mimi001 am 02. Feb 2012, 11:31 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#1699 erstellt: 02. Feb 2012, 14:39
Hallo Mimi001.

Danke für den Anstoß zu weiteren Erläuterungen.

Das Feuerwehr-Erstangriffpersonal auf Kerkraftwerken stellt die fahrende Schicht.
hierbei handelt es sich um ausgebildete Feuerwehrleute, die im "Erstberuf" Schichtmechaniker und Schichtelektriker sind. Schichtelektriker sind:
A) Im Besitz einer gültigen Schalterlaubnis.
B) Erfahren im Umgang mit Nieder-/Mittel- Und Hochspannung und wiederkehrend geschult.
C) Ortskundig und gegenüber ihren Mechanikerkollegen weisungsbefugt bei Elektrounfällen und -bränden.

Schichtmechaniker sind:
A) "Schaltberechtigt" für mechanische Freischaltungen. Das heißt: Nach Anweisung durch die Schichtleitung können und dürfen diese:
z.B. Die Ölzuführungen zu Trafos absperren, Rohrleitungen druckentlasten und sind,
B) da sowas auch deren Brot ist, ortskundig.

Jetzt frag' mal bei Deiner Ortsfeuerwehr nach, wie es denn mit den Einspeisetrafos und der Netztopologie eines beliebigen größeren Supermarktes in Deiner näheren Umgebung aussieht. Ich danke für die Mitarbeit.

Deine Information ist übrigens unzureichend. Bei Ausfall eines AT-Trafos (Krümmel) kommt es zu einer automatischen Leistungsabsenkung auf 50%. In jedem mir bekannten Kraftwerk sind zwei auf 75% Nenn-Dauerleistung des Generators ausgelegte Trafos eingebaut. Das bedeutet, dass bei Ausfall eines Trafos, kurzzeitig die gesamte Generatorleistung über einen Trafo abgeführt werden kann, weil die Generator-Leistungsregelung eben nur endlich schnell ist.
In Brokdorf und Unterweser kam es in der Vergangenheit zu Trafoausfällen in dieser Art. Auswirkungen => Null

Weiter mit den Vorkommnissen (@Franquin):

1992 Dessel/Belgien, Plutoniuminkorporation, eindeutig Störfall, 1 Person verletzt.

1993 Loviisa 2/Finnland, trotz der Bauart des Reaktors griff das Sicherheitssystem => Auswirkungen keine
Bugey/Fessenheim/Frankreich, bei der zyklischen Wartung/Inspektion erkannter Mangel, Auswirkungen keine.

1994 Dukovany/Tschechien menschlicher Fehler, Auswirkungen für Mensch und Umwelt => Null

1995 Trillo/Spanien bei der zyklischen Überprüfung festgestellter Fehler mit weitreichender Auswirkung auf alle vergleichbaren Anlagen. Umrüstung der Ansaugsysteme aller bestehenden Anlagen, abhaken unter "lessons learned", Auswirkungen keine.

1996 Oskarshamn 1/Schweden Bei der zyklischen ZFP festgestellter Materialfehler (dafür prüft man) Auswirkungen hätten, könnten, eventuell, sind aber nicht

schlapp,schlapp, schlapp wenn ich wieder fitter bin und Zeit finde, geht's weiter.
Mimi001
Hat sich gelöscht
#1700 erstellt: 02. Feb 2012, 15:47

Deine Information ist übrigens unzureichend.


Habe ich auch grade gelesen.
Trotzdem: Was willst Du uns sagen ?




[Beitrag von Mimi001 am 02. Feb 2012, 17:15 bearbeitet]
catman41
Hat sich gelöscht
#1701 erstellt: 02. Feb 2012, 17:13

Mimi001 schrieb:

Deine Information ist übrigens unzureichend.


Habe ich auch grade gelesen.
Trotzdem: Was willst Duuns sagen ?


:prost


das von AKW's keine Gefahren ausgehen, da in der Panik jeder alles richtig macht - s. Japan und Tschernobyl.

lg
Harry
Soundy73
Inventar
#1702 erstellt: 02. Feb 2012, 17:46
Hallo Mimi001.

Laut tsieg-ifih habe ich mit dem Link auf die "Störfalliste" mein
ein eigenes Grab geschaufelt.


Also ist es wohl meine Fleißaufgabe, einmal Störfall und (ich nenne es einmal so) "Vorkommnis" in das rechte Licht zu rücken. Das Ziehen der Quintessenz kann ich keinem wegnehmen, bewerten muss jeder für sich selbst. Der geneigte Leser erhält aber eventuell Informationen, die durch einseitige/unwissende Schilderung so nicht zugänglich waren. Ich bin verpflichtet, keine Insiderinformationen preis zu geben, was jedoch die Presse schreibt, darf ich wohl mit Hintergrundwissen füllen. Überall werde auch ich das nicht können, aber schau'n mer mal.


[Beitrag von Soundy73 am 02. Feb 2012, 17:47 bearbeitet]
RheaM
Inventar
#1703 erstellt: 02. Feb 2012, 21:09
Komisch, das hier hat unsere ökogehirngewaschene Mainstreammedienlandschaft wohl übersehen, oder passt das nicht ins solarselige Deutschland?

http://www.evwind.com/noticias.php?id_not=12045

und für alle die kein spanisch können

http://www.heise.de/tp/blogs/8/151336

und auch China kürzt nach nur 3 Jahren die erst 2009 eingeführte Solarförderung

http://www.wissen.de...ftd/UB/60163276.html

Die Kommunisten wissen halt wie Marktwirtschaft geht, da müssen unsere grünen Ökoträumer noch viel lernen.
Soundy73
Inventar
#1704 erstellt: 03. Feb 2012, 10:27
Moin RheaM.
Spanien kann sich halt (€uro-Krise) die Öko-Träumerei nicht leisten. Kostet viel, bringt wenig. dass hat ja selbst die Bundesregierung gemerkt. Die kann nur nicht ganz so schnell zurückrudern, dann würde sie ja noch unglaubwürdiger, als sie schon ist, mit dem "Energiekonzept" aus: Man müsste und bald könnte...

In China gibt es einen ganz anderen Grund. Wieso sollte man wertvolle Devisen opfern, und sich die Solarmodule selbst auf's Dach pflanzen? Das kann man doch immer noch, wenn die Abzockerei in Deutschland nicht mehr so ergiebig ist. Denn China liegt ja solargünstiger als wir - fast am Polarkreis

Harry fragt berechtigt, wie man davon ausgehen kann, dass:
da in der Panik jeder alles richtig macht - s. Japan und Tschernobyl.
Eben davon kann man nicht ausgehen und man geht nicht davon aus.
Es sind dafür diverse Systeme vorgesehen, die bei aufgrund physikalischer Parameter messbarer, nennen wir es mal Probleme, automatisch einen für längere Zeit sicheren Zustand herstellen.
Das ist immer mein Tenor, bei Störungen im Reaktorschutz: "Wir haben Zeit, analysieren, denken, Auswirkung abchecken - erst dann handeln." -Das bringe ich auch "naßforschen Youngstern" bei, die eventuell meinen, mit schneller Reaktion glänzen zu müssen.

Eingriffe in Sicherheitssysteme sind möglich, aber nie ohne Absprache in einem gößeren Team, und schriftlichem "Briefing". Nie übereilt, immer muss soetwas gemeldet werden. Meistens muss es auch von unabhängigen Gutachtern/der Behörde zugestimmt werden. Dafür gibt es so'ne Art "rotes Telefon". Nie sind Eingriffe in Sicherheitssysteme eilig, dann wären diese völlig falsch konstruiert.
Soetwas wie in Tschernobyl, dass man ohne Sicherheitssysteme, oder an ihnen vorbei, die Anlage betreibt, ist absolut undenkbar. Viele meldepflichtige Ereignisse resultieren eben daraus, dass Randbedingungen für Sicherheitssysteme, irrtümlich nicht eingehalten wurden. Daher hat man bei sicherheitsrelevanten Anlagen überall: Den Hosenträger zusätzlich zum Gürtel Der Mensch ist fehlbar, deshalb werden Fehler kommuniziert. Wiederholung vermeiden - lernen.
Franquin
Hat sich gelöscht
#1705 erstellt: 03. Feb 2012, 11:27

Soundy73 schrieb:
Der Mensch ist fehlbar, deshalb werden Fehler kommuniziert. Wiederholung vermeiden - lernen.


Es ist gerade zehn Beiträge her:


16. Dezember 1987 – Biblis – Störfall im Block A des KKW Biblis....Der Störfall kam erst nach einem Jahr durch einen Artikel in einer amerikanischen Fachzeitschrift (Nucleonic Weeks) an die Öffentlichkeit,


Ich frage mich manchmal, ob Du noch in den Spiegel schauen kannst, Jürgen.
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