City Pop

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FreundderMusik
Neuling
#1 erstellt: 05. Jan 2021, 23:30
Ich bin neulich über die Spotify Viral-50 Charts auf das Lied Mayonaka no Door von Miki Matsubara aufmerksam geworden, hierbei handelt es sich um ein japanisches Lied. Das Genre nennt sich "City Pop" und scheint mir noch sehr unbekannt in Deutschland zu sein. Hat aber wohl international ein revival? Ich würde es als eine Mischung aus Jazz/Soul/Funk/Rock beschreiben.

Gibt es hier vielleicht weitere City Pop Fans? Wenn ja, wie seit ihr auf City Pop aufmerksam geworden? Gab es vielleicht in den 80ern schon eine kleine Fangemeinde in Deutschland?


[Beitrag von FreundderMusik am 05. Jan 2021, 23:33 bearbeitet]
Hannes1000
Neuling
#2 erstellt: 11. Jan 2021, 22:14
Hallo

Den Begriff City Pop kannte ich noch nicht, ich habe aber ein Album in meiner Sammlung, welches auch in diese Richtung geht.

Haruomi Hosono - Hosono House (1973)

Das bewegt sich auch irgendwo zwischen Rock, Funk und Soul.
Aufmerksam geworden bin ich darauf durch eine Doku über den kanadischen Musiker Mac Demarco.
Der hat die Platte empfohlen und schöpft wohl auch sonst eine Menge Inspiratrionen aus der
"noch" recht unbekannten japanischen Musikszene der 70er und 80er Jahre.

https://www.discogs....-House/master/392100

Hier ein Hörbeispiel:



Ich habe festgestellt, dass seit ein paar Jahren viele japanische Titel wiederentdeckt und in
Europa und Nordamerika neu aufgelegt werden.

Vor allem Soundtracks, elektronische Musik und Ambient.
In dieser Richtung habe ich in den letzten Jahren einige Platten gakauft

Zum Beispiel Midori Takada



Viele Grüße,
Hannes
KennyFanBoy
Stammgast
#3 erstellt: 19. Aug 2021, 00:47
hallo ich bin auch ein city pop fan : )

ich kannte diese musik richtung schon immer aber ich wusste erst später als ich kein kleines mehr war wie man das nennt. meine eltern haben noch viele alte cd's aus japan und ich es erinnert mich an viele video spiele die ich spiele zum beispiel classic sonic the hedgehog ( die 2D spiele zum beispiel ). ich finde es cool das city pop 2017 so berühmt wurde auf der welt.

ich bin übrigens 17 also weiß ich nicht ob das in den 80ern auch schon so war
KennyFanBoy
Stammgast
#4 erstellt: 02. Feb 2022, 11:36
hallo , ich habe gerade diesen thread hier wieder gefunden



das album heißt first light und es ist von makoto matsushita

ich hab versucht die gleiche version zu finden wie die die ich auf cd habe die ist jedenfalls besser als die remastered version von 2018 die man auf youtube findet und die ist echt schrecklich im vergleich.
Marcus_MD.
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Mai 2022, 11:18
Hallo liebe Japan-Freunde

hatte beim Stöbern den Thread hier entdeckt, ist zwar schon älter, aber was soll's, schreibe trotzdem mal was...


FreundderMusik (Beitrag #1) schrieb:
Das Genre nennt sich "City Pop" und scheint mir noch sehr unbekannt in Deutschland zu sein.


Teils teils, also im Einheitsbrei des öffentlichen "Dudelfunks" wird sowas gewiß nicht gespielt u. taucht auch nicht in den Mainstream-Charts auf.
Aber in (deutschen) Sammlerkreisen ist "City Pop" durchaus schon seit etlichen Jahren bekannt.


Ich würde es als eine Mischung aus Jazz/Soul/Funk/Rock beschreiben


Genau, das trifft es ganz gut, ich würde noch das Genre "AOR" dazunehmen.
Viele Alben, die unter "City Pop" laufen, sind stilistisch ziemlich durchwachsen: von souligen Balladen, über 1-2 Jazz-Funk Tracks bis zu rockigen Titeln ist da oft eine recht bunte Mischung zu finden.


Gibt es hier vielleicht weitere City Pop Fans? Wenn ja, wie seit ihr auf City Pop aufmerksam geworden? Gab es vielleicht in den 80ern schon eine kleine Fangemeinde in Deutschland?


Ich komme eigentlich aus der "Soul-Disco-Funk Ecke", bin seit den frühen 80ern aktiv mit Sammeln, Börsen usw..
So Anfang/Mitte der 80er kam in der "Börsen-Szene" ein ziemlicher Hype auf mit Interpreten wie Toshiki Kadomatsu, Tatsuro Yamashita, Junko Ohashi und den AB's.
Soweit ich mich erinnere, fiel der Begriff "City Pop" da noch nicht, bei uns waren diese Japan-Sachen eher so eine "exotische" Ergänzung zu den Soul, Funk & Boogie Platten aus US/UK, die wir primär gesammelt haben.

Man könnte schon von einer "kleinen Fangemeinde" sprechen, zumal die Anzahl japanischer Interpreten, mit denen wir hierzulande so in Kontakt kamen, doch sehr überschaubar war.

In den 90ern tauchten auf der CD-Serie "Mastercuts" (UK) vereinzelt Japan-Tracks auf, die eher in Richtung "mellow Jazz-Funk" gingen und mich erahnen ließen, dass es da noch viel mehr in dem Stil gibt.
Das Internet, mit speziellen Blogs & Foren, hatte dann ein gewaltiges Tor geöffnet... und je tiefer man da zum Thema "City Pop", oder auch "J-Funk" recherchiert, desto mehr klasse Interpreten & Alben habe ich da auch entdeckt.

KennyFanBoy (Beitrag #4) schrieb:
das album heißt first light und es ist von makoto matsushita


Oh ja, da haste aber gleich mal einen "Knaller" rausgesucht
Ist auch eines meiner Top-Alben, die ich durchgängig gut finde (habe sehr viel in dem Stil).

Grad gesehen, Du bist erst, also mittlerweile jetzt 18 ?
Finde ich klasse, wenn die jüngere Generation Zugang zu alter, aber immer noch guter & anspruchsvoller Musik findet und sogar noch CDs kauft !

Im Bereich "City Pop", ob nun mellow-jazzig, funky oder auch neuere Sachen (Yuko Imai, Hitomitoi, Paris Match, Ice), gibt's für mich immer noch viel zu entdecken, das ist schon ein großes Feld.

Wäre schön, wenn man den Thread wieder "aufwecken" könnte, na ja, mal sehen ob's noch jemand interessiert...
MOS2000
Inventar
#6 erstellt: 08. Mai 2022, 12:32
Ich bin in der Szene gar nicht drin, lerne aber gerne Neues kennen.
City Pop scheint jedenfalls für mich eher nicht geeignet.
Aber vielleicht will ja noch jemand mal quer einsteigen, und das Label "Light In The Attic" hat 2 Sampler zusammengestellt, welche sicher für Anfänger wie mich einen guten Querschnitt darstellen...Pacific Breeze vol 1 und 2.

Hier kann man mal reinhören...
Von Teil 1 finde ich gerade nur einen Amazon Link...
https://www.amazon.d...gid=pla-658686960926

Teil 2 ist auch auf Bandcamp.
https://va-pacificbr...aor-boogie-1972-1986

Als das vor zwei oder drei Jahren mal einen kurzen Hype hatte bin ich da auch über die Sampler eingestiegen, mir ist die Mischung aber zu beliebig.

Liebe und Grüße
MOS2000
Marcus_MD.
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Mai 2022, 15:36
@MOS2000

Hast Du gut ausgesucht die 2 Sampler, genau wie Du sagst, präsentieren sie einen guten Querschnitt.

zu Pacific Breeze 1:
https://lightintheat...aor-boogie-1976-1986
--> neben den Hörproben ist links auch gut zusammengefasst, um was es bei "City Pop" geht

die meisten Tracks in voller Länge zum Reinhören:
https://www.discogs....And-Boogie-1976-1986
https://www.discogs....And-Boogie-1972-1986

Für mich sind auf beiden Samplern einige traumhafte Stücke drauf, aber klar auch welche, die mir nicht so zusagen.

Ja ja, Kommentare wie "zu beliebig" oder "belanglos" habe ich auch schon von meinen "Funk Kumpels" gehört, die bei "Midnight Star" anspringen, aber bei softeren, jazzigen Stücken auf "Durchzug" schalten.
Knackigen 80s Boogie höre ich ja auch, aber brauche zwischendurch auch mal groovigen Jap. Jazz-Funk, den ich oft als differenzierter & facettenreicher empfinde als etwa vergleichbare US-Produktionen.

Wenn wir hier bei einigen Drinks auf der Terrasse beisammensitzen u. "mein" City-Pop läuft im Hintergrund, kam aber auch schon ein paar Mal "ey Hammer, was läuft da gerade ??"... und schon fast ungläubig "echt, das ist Japan?".

Ist doch schön, wenn die Leute (mich eingenommen) für sich was neues entdecken u. wenn nicht, auch ok
KennyFanBoy
Stammgast
#8 erstellt: 13. Mai 2022, 21:54
[/quote]Oh ja, da haste aber gleich mal einen "Knaller" rausgesucht
Ist auch eines meiner Top-Alben, die ich durchgängig gut finde (habe sehr viel in dem Stil).

Grad gesehen, Du bist erst, also mittlerweile jetzt 18 ?
Finde ich klasse, wenn die jüngere Generation Zugang zu alter, aber immer noch guter & anspruchsvoller Musik findet und sogar noch CDs kauft ![/quote]

ich hab auch vor ein paar jahren eine cd von soul media & jiro inagaki mitgenommen. das höre ich jetzt kaum noch und ich hör fast nur heavy metal oder thrash metal, oft auch death metal und black metal aber ich höre auch citypop, aber das ist eher eine ausnahme. ich finde man merkt aus musik aus den 80ern einen bestimmten zeitgeist heraus und da gibt es noch viele andere aspekte wie die produktion, aufnahme, die meistens durch die im vergleich zu heute eher begrenzte technik dafür gesorgt hat dass man oft kreativere wege finden musste um eine aufnahme annehmbar klingen zu lassen. technisch ist eine billig produktion aus den 80ern schlechter, aber es hat so viel charakter dass ich eine schrammelige rumpelkammer-aufnahme von 1982 zu 99% einer heutigen top-produktion vorziehe. und dazu kommt dass heutzutage alle nur noch so heuli-heuli musik hören wollen mit einem text den ein 14 jähriger der von seiner freundin verlassen wurde hätte schreiben können, unterlegt von einer melodie die ein kindergärtner kreativer schreiben können. außerdem hören sich alle sänger heute komplett gleich an und das nervt extrem.

citypop ist auch ein cooles genre auch wenn ich manchmal das gefühl habe dass vieles dazu tendiert irgendwie sehr gleich zu klingen, aber da gibts trotzdem einige richtig großartige songs, z.b yurie kokubu hat einige extrem geile songs geschrieben, da fallen mir "just a joke" und "tobashite taxi man" ein. taeko ohnuki hat "4 am" und "jajauma musume" geschrieben und das ist beides geil. und über tatsuro yamashita muss man ja wohl nicht mehr diskutieren...

ich kenn aber gar nicht so viele. ich höre diese musik noch lange nicht so oft wie ich metal höre und dadurch entdecke ich weitaus weniger. ein anderer störfaktor ist dann noch dass es einen haufen "best of citypop" playlists gibt von denen 95% der playlists die selben paar lieder haben. und das nervt weil das fast alles ist was man auf youtube dazu findet. youtube selbst schlägt auch fast immer nur die selben paar lieder vor, also ist der algorhythmus selber auch keine allzugroße hilfe, und deswegen kenne ich außer den ganz bekannten auch keine anderen die auch großartig sind.
Mr._Lovegrove
Inventar
#9 erstellt: 22. Mai 2022, 08:40
Leute, da habt ihr ja was rausgeholt! Ich bin vor einer Woche ca. eher zufällig über diesen Fred gestolpert und - zack - in eine mir vorher völlig unbekannte Musikwelt vorgestossen. Bin ganz hin und weg und höre mich seitdem durch knapp drei Dutzend Alben. Diese Mischung aus Jazzfunk, Disco, R'n'B und Pop ist ja wirklich sagenhaft geil.
Meine bisherigen Favoriten sind Momoko Kikuchi (vorallem das "Adventure" Album hat mich umgehauen), S. Kiyotaka & Omega Tribe, Yoshino Fujimal und natürlich der Großmeister dieses Genres Tatsuro Yamashita.
MOS2000
Inventar
#10 erstellt: 23. Mai 2022, 17:51

Mr._Lovegrove (Beitrag #9) schrieb:
... da habt ihr ja was rausgeholt! ... ist ja wirklich sagenhaft ...

Na das ist doch toll, wenn jemand, der an sich schon sehr viel mit Musik zu tun hat, über solche Threads dann doch noch was Neues entdeckt. Ich denke das ist der Nutzen eines Boards im besten Sinne.

Ich habe einige Anlehnungen an die City-Pop-Sachen, die aber viel stärker in traditionelle und elektronische Richtungen gehen...meist ist das perkussions-getriebene Musik. So ist zum Beispiel Midori Tadaka bei mir in der Sammlung und ich finde das ziemlich grandios - habe hier die Alben "Lunar Cruise" und "Through The Looking Glass", außerdem die Kooperation mit einigen anderen jap. Schwergewichten bei "Mkwaju Ensemble - Mkwaju".

Ein Sampler der bei mir voll eingeschlagen hat - auch von Light In the Attic - "Kankyō Ongaku (Japanese Ambient, Environmental & New Age Music 1980 - 1990)". Da geht es sehr minimal und Ambient-Like zu, aber die Sachen überraschen einen oft - einen Teil davon könnte man sicher in der Ecke des City Pop verorten. Mir war eben der "...-Pop" Anteil bei vielen anderen Sachen sonst zu hoch.

Liebe und Grüße
MOS2000
Marcus_MD.
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 25. Mai 2022, 23:17
Vielleicht nicht so bekannt, hier noch ein schöner Kanal zum Stöbern & Entdecken:

https://www.dailymotion.com/japan-84/videos

Alles gefällt mir da auch nicht, aber es sind zwischendrin schon 'ne ganze Menge richtig gute Sachen dabei (wenn man mal die Seite immer weiter runterscrollt...).

Auch ein Tip (für Einsteiger) wäre evtl. die Serie "Light Mellow":

https://www.discogs....Groove-Artist-Series

Hier sind die eher soulig-funkigeren Tracks der entsprechenden Interpreten ganz gut zusammengestellt, wie ich finde.

Aus meiner Erfahrung sind die meisten Solo-Alben schon recht durchwachsen, was mal stark in den Folk-Bereich gehen kann, mal nerviger "Girlie-Pop", bis zu Stücken, die mir zu jazzig-experimentell sind.

Auch bei den Genre-Angaben auf discogs.com muss man ganz schön aufpassen.
Da sind viele Alben (wohl aus Unwissenheit) als "Funk/Soul" getagged, obwohl es reines Schlager-Pop Gedudel ist.
Aber auch umgekehrt, habe ich für mich schon sehr coole Disco & Jazz-Funk Tracks auf LPs gefunden, die dort als "Pop" abgetan werden.

Tja, bleibt oft nur, etliche Alben auf Verdacht durchzuhören, um auf "gut Glück" die eigenen Favoriten aufzustöbern und dabei auch Stücke zu entdecken, die eben nicht auf den einschlägigen Playlists hoch- u. runter gespielt werden.
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