PC oder NAS?

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Nick11
Inventar
#1 erstellt: 20. Feb 2011, 16:13
Hallo,

habe mal diese Grundsatzfrage, weil mir der Unterschied zwischen "normalem" PC und einer NAS nicht so ganz klar ist.

Anforderungsprofil: ich will
- CD's möglichst verlustfrei rippen (FLAC, dbPoweramp) und an Squeezebox Touch, Linn, Netbook o.ä. streamen
- TV-Aufnahmen von der internen Platte meines Satreceivers dorthin auslagern
- ca. 4 TB Kapazität + Spiegelung des ganzen als Backup (dachte da an 4*2 TB), dazu evtl. spätere Erweiterungsmöglichkeit
- vermutlich WLAN
- keinen allzu hohen Stromverbrauch (Dauerbetrieb?), da die Kiste nur max. 2-3 Stunden täglich genutzt wird

Wo liegt hier eigentlich der zentrale Unterschied zwischen PC und NAS?
Spare ich mit einer NAS etwas, oder habe dafür andere Beschränkungen?

Danke vorab,
Nick11
ArneArne
Stammgast
#2 erstellt: 20. Feb 2011, 17:33
Hallo Nick,

die Aufgabe eines NAS ist schnell beschrieben: Speichern von Daten und bereitstellen eben dieser im Netzwerk.
Viele Fertig-Nas-Geräte die man kaufen kann haben daher ein sehr eingeschränktes Betriebssystem. Andere Geräte lassen sich z.B. durch Addons in ihrer Funktionalität erweitern (Download-Programme, Mailserver o.Ä.)
Die meisten aktuellen Nas-Geräte kommen auf grund ihrer Aufgaben auch mit sehr reduzierte HArdware daher und können daher meist mit weniger elektrischer Leistung auskommen.



Ein PC dagegen hat ein weites Aufgabenfeld und ist daher meist nicht in der hardware so gezielt optimiert. Man kann ihn dafür aber freier nutzen.
Lowther
Stammgast
#3 erstellt: 20. Feb 2011, 17:44
Moin,

im Prinzip sind NAS Systeme auf den Anwendungszweck abgespeckte PCs die meist unter LINUX laufen.
Wesentlicher Vorteil ist der gegenüber normalen Desktop PC niedrigere Stromverbrauch. In der aktuellen c´t Ausgabe wird im Artikel "PC-Mythen aufgeklärt, Seite 91" vorgerechnet das ein älterer Desktop PC im Leerlauf ca. 50 Watt Strom verbaucht, ein aktuelles NAS (für den Homebreich) typischerweise 10 Watt. Daraus wird ein Energieverbrauch von ca. €100 für den PC und €20 ermittelt im Dauerbetrieb im Jahr. Bei Leistungsstärkeren PC bzw. größeren NAS werden die Kosten natürlich variieren, aber es bleibt immer dabei das die Stromkosten für einen PC weitaus höher liegen. Die Kosten für ein NAS armortisieren sich damit in einem überschaubaren Zeitraum.

In NAS Systemen werden meist CPUs mit geringerer Leistungsfähigkeit und weniger Arbeitsspeicher eingesetzt. Durch den Einsatz von LINUX bzw. für den Anwendungszweck als Fileserver sind auch keine zig GHz CPUs oder RAM notwendig. Wenn auf dem NAS allerdings zusätzliche Anwendungen wie z.B. Squezzebox Server laufen sollen, sollte man darauf achten das das NAS nicht zu langsam ist.

Bei meinem Zyxel NSA 320 habe ich z.B. eine 1,2GHz ARM? CPU und 512 MB Ram. Damit läuft der SB Server (ist natürlich dann auch eine abgestimmte Linux Version für das NAS) ausreichend schnell.

Den Stromverbrauch vermindere ich mit meinem NAS zusätzlich indem ich ein- und Auschaltzeiten definiert habe. z.B. für Nachts.Da geht mit einer Tabelle in der im Browser Tool mit dem alle Einstellungen vergenommen werden können. Sollte ich dann dochmal in diesen Zeiten Musik hören wollen, kann das NAS wake-on-Lan, d.h. es fährt automatisch hoch wenn ich mein SB-Radio oder Touch anschalte (dann muss ich aber ca. zwei Minuten warten bis das NAS hochgefahren ist.

Zum Thema Spiegelung, bzw. Raid 1 lohnt es sich mal im Netz ausführlich nachzulesen. Viele denken Raid ersetzt die Sicherung der Daten. Das stimmt nicht.

Ich zitiere mal aus dem o.a. Artikel in der c´t 5/2011 Seite 93: " Redundanz allein macht noch lange keinen sicheren Datenspeicher aus. Ein Festplattenverbund... sorgt zwar dafür, dass ein PC oder Server weiter arbeiten kann, wenn eine Platte aufällt. Ein RAID sichert die Daten aber nicht vor versehentlichem Löschen, Virenbefall, Diebstahl oder der Beschädigung des gesamten Rechners (Feuer, Überschwemmung). Aus diesem Grunde sollte man von wichtigen Daten stets eigenständige Backups anfertigen, die an einem sicheren Ort aufbewahrt werden."

Natürlich hängt der Grad der Sicherheit immer von dem Aufwand ab den man betreiben will.

Meine inzwischen recht große Musiksammlung würde bei Datenverlust einen riesen Aufwand für das neu Rippen bedeuten. Zwar habe ich ein Backup in Form der CDs aber wie gesagt der Aufwand diese dann wieder zu rippen wäre riesig.

Ich sichere meine Daten durch externe USB Festplatten und auf meinem Arbeitsplatz PC. Auf die Raid Option habe ich bei meinem NAS verzichtet und betreibe es im JOBD Modus, d.h. beide 1 TB Platten werden logisch als eine behandelt.

Gruß
Matthias
XphX
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Feb 2011, 18:26
Du willst einen vollwertigen Computer, schließlich sollen damit CDs gerippt werden. Ein NAS hat nicht einmal ein CD-Laufwerk geschweige denn Software dafür.

Ein NAS nimmst du dir, wenn du einen Speicher im Netzwerk brauchst, auf den mehrere Clients (auch gleichzeitig) darauf zugreifen.

Kostenpunkt bei dir: Ca. 400 Euro für einen passenden Computer mit stromsparender Hardware (ca. 40-100 Watt Stromverbrauch, je nach Last).
Nick11
Inventar
#5 erstellt: 20. Feb 2011, 20:49
Die Frage nach dem DVD-Laufwerk hatte ich mir auch schon gestellt. Mit einem solchen ist es also keine NAS im eigentlichen Sinne mehr, oder?

Ein so drastisch reduzierter Stromverbrauch der NAS hat natürlich wirklich was. Wobei man ja vielleicht in beiden Fällen einen bedarfsgesteuerten Betrieb einrichten kann?

Was mir bisher auffiel: bei gleicher Plattenkapazität scheint ein PC tendenziell sogar etwas billiger zu sein. Täuscht der Eindruck? Wäre ja komisch ....
XphX
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Feb 2011, 21:39
Also ein selbstgebauter PC ist sicher immer billiger, aus dem Grund hab ich mir meine NAS selbst zusammengebastelt

Rechnest du dann so 200 Euro für Zusammenbau und Software dazu, vielleicht noch mehr (Gewinnmargen), relativiert sich das sicher wieder.

Ein NAS bietet ja nichtmal eine Möglichkeit, eigene Software zu installieren, du kannst auch nicht einfach ein Laufwerk reinstecken und dann Windows installieren. Ein fertiges NAS aus dem Handel kann ausschließlich Daten bereitstellen, evtl. noch übers Internet und einen Medienserver bereitstellen.

Ich verstehe nicht ganz, warum ein NAS für dich soviel mit einem Computer zu tun hat. Du kannst weder Tastatur noch Maus anstecken, hast kein Clientbetriebssystem wie Vista oder Sieben oder Mac OSX...

Natürlich arbeitet da drin normale Hardware, aus diesem Grund kannst du dir, wenn du möchtest, ein NAS auch selbst basteln. Bei 4TB bringt es aber eigentlich nur einen minimalen Kostenvorteil. Mein NAS hab ich nur deshalb selbst gebastelt, weil du bei 10-20TB damit mindestens einen Tausender einsparst.

Wenn du einfach nur einen Computer mit 4TB (Aufrüstmöglichkeit gibts) suchst, der CDs konvertiert und noch zu viel mehr geeignet ist, ist das ja kein Problem! Stromsparend lässt sich machen, ist aber bei 2-3 Stunden/Tag nicht arg relevant.


[Beitrag von XphX am 20. Feb 2011, 21:39 bearbeitet]
derGünni
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Feb 2011, 17:10
Nick schrieb:

habe mal diese Grundsatzfrage, weil mir der Unterschied zwischen "normalem" PC und einer NAS nicht so ganz klar ist.

PC oder NAS? Vom Heimnetz betrachtet mal ganz simpel gesagt, PC läuft ohne NAS, NAS aber nicht ohne PC Also wenn schon dann PC und NAS.
Details, s.Vorredner
Nick11
Inventar
#8 erstellt: 26. Feb 2011, 19:45
Da hast Du nicht ganz unrecht, bzw. insofern war die Frage nicht ganz exakt gestellt. Vermutlich wurde trotzdem klar, was gemeint war.

Danke erstmal an alle hier, hat mir bisher schon sehr geholfen.
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