Ein kleines JBL Duet III Review

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Tob8i
Inventar
#1 erstellt: 09. Jul 2011, 12:31
Da man zu den JBL Duet III so gut wie keine Tests oder Erfahrungen im Internet findet, möchte ich nun mal etwas mehr zu diesem Modell schreiben, da es das schon verdient hat. Und die Auswahl an Stereo Lautsprechern für den PC ist inzwischen leider auch ziemlich begrenzt. Es hat ja auch nicht jeder den Platz für aktive Studiomonitore.

Über die kleinen JBL Systeme, vor allem die 2.1 Systeme, wird gerne gesagt, dass sie ähnlich schlecht sind wie Bose. Da muss ich zustimmen, denn wirklich guten Klang habe ich noch bei keinem der PC Systeme von JBL oder Harman/Kardon gehört. Aber dafür sind sie nicht so überteuert wie Bose und das Design gefällt mir besser.

Meine Erwartungen an die JBL Duet III war deshalb auch schon gar nicht so groß. Habe sie günstig als B-Ware bekommen, aber versuche meine Erfahrung in Relation zum normalen Preis von 60 – 70 Euro zu schreiben. Eins vorweg, Apple und andere Apple Händler wollen 130 Euro dafür. Das sind die Lautsprecher auf keinen Fall wert.

Hatte das Modell schon länger im Blick, da mir das Design gefällt, aber es war mir zu teuer für den vorgesehenen Verwendungszweck. Es soll nur am Notebook benutzt werden, um dort ein Bisschen Musik zu hören oder einen Film zu schauen. Am PC habe ich ein paar aktive Studiomonitore und gute Kopfhörer, die hauptsächlich eingesetzt werden. Das kleinere Duet Modell wollte ich aber auch nicht kaufen, weil ich mich dann am Ende vielleicht geärgert hätte, doch nicht das große genommen zu haben, wobei ich zu den Klangunterschieden wirklich nichts sagen kann, da ich die Duet noch nie in einem Elektronikmarkt gefunden habe. Bei der B-Ware war der Preisunterschied sowieso klein und dann habe ich direkt das größere Modell genommen.

Früher hatte ich gern solche typischen 2.1 Systeme mit übertrieben viel Bass. Dass er matschig war und viel überdeckt hat, war mir relativ egal. Hauptsache man hat den Bass gut gespürt. Das Logitech Z3 hatte ich einige Jahre, aber selbst auf einer niedrigen Stufe war der Bass schon immer ziemlich präsent. Seit ich neutralere Kopfhörer verwende, habe ich aber eigentlich keine Lust mehr drauf gehabt. Habe das Logitech Z3 trotzdem noch etwas behalten, weil ich meistens über Kopfhörer höre und die Lautsprecher nicht so oft verwendet habe. Anfang letzten Jahres habe ich dann die SoundSticks günstig bekommen. Fand sie schon immer schön und irgendwie war mir ein 2.1 System zu dem Zeitpunkt doch noch lieber als Studiomonitore. War auch schon mal eine bessere Entscheidung als das Logitech, weil der Bass nicht mehr so aufdringlich und matschig war, aber man zahlt halt doch auch noch das Design mit. Sie gefallen mir immer noch, aber auf Dauer wollte ich einfach doch einen runderen Klang mit schönen Mitten. Also habe ich mir doch ein paar Studiomonitore gekauft, allerdings auch in der Preisklasse der SoundSticks. Ich habe vorher wirklich nicht viel mit Lausprechern gehört und da hätte sich etwas Teureres einfach nicht gelohnt. Das hat sich seitdem aber geändert.

So viel also zur Vorgeschichte und dass man einordnen kann, wie meine Bewertung ausfällt und ob man sich dort wiederfindet.

Verpackung:
Wie immer bei den PC Systemen von JBL oder Harman/Kardon kommt das System in einem stabilen Karton. Nicht ganz so dick wie bei anderen Modellen, aber trotzdem sicher genug, um heil beim Kunden anzukommen. Innen liegt erst einmal eine kleine Anleitung. In einer eierkartonartigen Innenverpackung liegen dann sicher die Lausprecher, welche auch nochmal in Tüten eingepackt und die Rückseiten mit Schutzfolie beklebt sind. Bei mir waren die Kabel nicht noch in extra Tüten verpackt, aber ich kann nicht genau sagen, ob das auch bei Neuware der Fall ist. Ist mir so persönlich lieber. Jedes Kabel einzeln zu verpacken, ist nur sinnloser Müll.

Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist gut, alles ist sauber lackiert und zusammengebaut. Auch die Spaltmaße sind nicht zu groß. Auf den Bildern sieht es so aus, als wären die Standfüße aus Alu, aber es ist nur lackiertes Plastik. Unten ist an den Standfüßen ein Gummiring angebracht, damit sie möglichst stabil stehen, was bei einer Höhe von etwa 30cm und dem relativ geringen Gewicht auch sinnvoll ist.

Das Netzteil ist übrigens etwas breiter. Am Aufstellungsort habe ich nur eine billige Steckdosenleiste mit dicht nebeneinander liegenden Steckdosen und dort wird eine zweite vom Netzteil verdeckt. Habe dann auch direkt mal den Stromverbraucht ohne angeschlossene Quelle gemessen. Ausgeschaltet verbrauchen sie konstant ganze 4 Watt und eingeschaltet etwa 9 Watt. Wer den Stecker drin lassen möchte und sich über den Stromverbraucht seiner Geräte Gedanken macht, sollte das System also lieber an eine abschaltbare Steckdose hängen.

Der Aufbau gestaltet sich auch sehr einfach, so dass man die Lautsprecher eigentlich auch ohne Anleitung aufbauen und aufstellen kann, wenn man gar keine Ahnung von Audiotechnik hat. So etwas finde ich immer praktisch, da ich viele Leute kenne, die selbst bei so etwas schon Probleme haben. Alle Kabel sind bereits an den Lautsprechern. Nur noch das Netzteil ist einzeln. Jeder Stecker hat seine spezielle Form, so dass man nichts verwechseln kann.

Was mir persönlich fehlt, ist eine Kennzeichnung der Lautsprecher. Auch in der Anleitung ist auf keinem der Bilder ersichtlich, welcher Lautsprecher auf welche Seite muss. Ich gehe einfach mal davon aus, dass der mit der Lautstärkeregelung der rechte ist.

Positiv anzumerken ist noch, dass das System einen richtigen Lautstärkeregler hat. Normalerweise werden bei JBL ja gern die Touchtasten verwendet, die zwar eine schöne Spielerei sind, aber mir gefällt ein richtiger Lautstärkeregler doch besser, vor allem weil man sieht, wie weit man aufdreht.

Klang:
Man kann durch das dichte Gitter auf der Vorderseite leider nicht erkennen, wie viele Treiber verbaut sind. Vom Klang her würde ich auf einen Breitbänder tippen. Das würde mich doch mal interessieren und vor allem ein Vergleich mit dem kleineren Modell, dass etwa 5cm niedriger ist, aber sonst wohl sehr ähnlich sein soll. Laut Marketing sind jedenfalls unterschiedliche Treiber verbaut. Habe jetzt aber auch keine Lust, die Lautsprecher aufzuschrauben und reinzuschauen.

Ich stimme nur selten mit irgendwelchen Tests und Amazon Rezensionen überein, wenn diese bemängeln, dass nicht viel Bass vorhanden ist. Das ist auch hier wieder der Fall. Der Bass ist nicht mit dem Körper spürbar, aber er ist da. Allerdings nicht sehr präzise, aber für den Preis recht ordentlich.

Eine Amazon Rezension bemängelt, dass die Duet III wie 10 Euro Lautsprecher klingen. Das stimmt natürlich nicht, auch wenn ich im ersten Moment auch den Eindruck hatte, weil durch den Breitbänder der Frequenzumfang doch begrenzt ist. Richtiger Tiefbass oder brillante Höhen bekommt man da nicht raus. Trotzdem klingen die Lautsprecher doch deutlich homogener als ein 10 Euro Lautsprecher. Wahrscheinlich hat er einfach nur übertrieben. Weiterhin dachte ich im ersten Moment, dass sie doch irgendwie nach den Satelliten der SoundSticks klingen. Da ich aber die SoundSticks schon länger nicht mehr gehört habe, war es wohl eher dieser typische Sound der JBL PC Systeme, der mich daran erinnert. Aus der Erinnerung würde ich allerdings sagen, dass die Duet doch runder klingen als die Satelliten. Sie haben auch viel bessere Mitten, welche bei 2.1 Systemen ja meistens kaum vorhanden sind.

Habe dann noch ein wenig Musik verschiedener Genres gehört und einen Film und ein paar Folgen einer Serie geschaut. Je nachdem, wie laut die Musik abgemischt war, hatte ich das Gefühl, dass die Lautsprecher schon leicht verzerren. Beim Film und bei der Serie, welche scheinbar beide duetlich leiser sind als die getestete Musik, konnte ich das dagegen nicht feststellen. Allerdings ist mir dort aufgefallen, dass sie nicht sehr laut sind. Also in einem ruhigen Raum kann man damit locker auskommen, aber in lauterer Umgebung haben sie einfach nicht genug Leistung. Aber bei solchen Lautsprechern sollte man ja sowieso nicht erwarten, dass sie eine Party beschallen können.

Zur Abstimmung kann ich nicht so viel sagen. Bei Lautsprechern fällt es mir oft schwer, das gut rauszuhören. Sie sind nicht wirklich neutral, aber es ist auch nichts stark überbetont. Die Mitten sind etwas präsenter, was halt am Treiber liegt. Gerade bei der Serie hat mich der beschränktere Frequenzbereich nicht gestört und ich habe mich schnell an den Klang gewöhnt. Vor allem Stimmen werden relativ natürlich wiedergegeben.

Fazit:
Abschließend stellt sich natürlich die Frage, ob ich Duet III empfehlen würde. Wenn man nur ein paar schicke Lautsprecher für den Schreibtisch sucht und damit keine ganzen Räume beschallen will, dann kann ich sie empfehlen. Der Preis ist leider schon etwas zu hoch, aber das ist bei der Marke ja normal. Ich hätte sie mir aber für 60 oder sogar 70 Euro eher nicht gekauft. Der Klang ist mir dann doch wichtiger als das Aussehen. Für den Preis, den ich gezahlt habe, bin ich aber auf jeden Fall sehr zufrieden und sie erfüllen genau den Zweck, für den ich sie bedacht hatte.

Es gibt natürlich auch noch Alternativen, die ich erwähnen möchte. Zuerst wären da mal die Creative T20 und T40. Direkt vergleichen mit den Duet konnte ich noch nicht, aber ich würde schon sagen, dass sie klanglich besser sind. Die T40 jedenfalls. Das Design der Creative gefällt mir persönlich nicht wirklich, weshalb ich sie mir nicht kaufen würde. Außerdem würde ich beim Preis der T40 lieber schon nach Studiomonitoren schauen. Leider hat Logitech seine guten Stereosysteme, die es vor ein paar Jahren gab, aus dem Programm genommen. Sie haben jetzt neue Modelle, die ich noch nicht hören aber anschauen konnte. Das Design gefällt mir überhaupt nicht und sie fühlen sich einfach nur billig an. Weiterhin habe ich noch Modelle von Edifier und Audioengine gefunden, die aber auch schon wieder in Richtung Studiomonitore zu gehen scheinen. Bose hat natürlich auch noch Stereolautsprecher im Angebot, aber die brauche ich wohl gar nicht zu erwähnen. Die kleinen Bose konnte ich schon hören und da gefallen mir die Duet deutlich besser.
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