Neues System für Dual CS 455-1

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Nicolas_Groß
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Apr 2012, 16:13
Guten Tag wertes Forum.

Ich besitze seit ca. 3-4 Jahren den Dual CS 455-1 Plattenspieler, doch seit zwei Monaten ist der linke Kanal zu leise. Nachdem ich Fehlerquellen, wie Anti-Skating, Kabel sowie Kontakte ausschließen konnte, beschloss ich mich das System mit dem Multimeter auf Wiederstand zwischen rechts und rechts G, sowie links und links G zu messen. Dabei stellte sich heraus, dass der Wiederstand zwischen Links und Links G unendlich ist, weshalb ich annehme, dass mein System über den Jordan ist. Da ich den Großteil meiner Musiksammlung auf Vinyl habe, muss nun ein neues System her. Ich hatte bis zum Defekt das vormontierte Ortofon OMB10 System verwendet und war damit ohnehin im Bereich der Tiefen nicht ganz glücklich. Nun wollte ich mir ein paar Vorschläge eurerseits für passende Systeme, innerhalb der Preisspanne von 70 bis 200€, anhören. Ich bin wenn das preislich realisierbar ist auch gerne für MC Tonabnehmer offen. Den Plattenspieler kann ich wahlweise an meinem Harman/ Kardon pm655, meinem Marantz 2238B oder meinem Rotel RX 600A betreiben. Ausgegeben wird über Lautsprecher von Canton aus der Quinto Serie. Eine Höhenbetonung wäre folglich nicht gerade von Vorteil.

In mein Sichtfeld sind bereits die Ortofon 2 M Red, sowie das Ortofon OMB 20. Gibt es da bereits ein System das man vorziehen sollte und für diesen Plattenspieler geeignet ist?

Mit freundlichem Gruß

Nicolas


[Beitrag von Nicolas_Groß am 17. Apr 2012, 16:16 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 17. Apr 2012, 16:41
Hallo,

unendlicher Widerstand ist selten, soll aber mal vorkommen.

Das OM20 ist schon ein qualitativer Sprung, das 10er hat eine getippte Nadel, 20er ist reiner Stein.
Wenn Du Geld übrig hast : es gibt auch das 30er....für knapp über 200 Euro.

Peter
akem
Inventar
#3 erstellt: 17. Apr 2012, 19:19
Kann das sein, daß der Dual kein extra Erdungskabel hat? Dann ist der zerstörte linke Kanal kein Wunder... (hatte ich bei einem Onkyo-Dreher auch schon )

Zu Tonabnehmern: das OM20 ist der selbe Body wie das OM10. Wenn Du mit der Baßwiedergabe des 10ers nicht glücklich warst, wirst Du es mit dem 20er auch nicht.
Ein MC-System geht definitiv nicht, dazu ist der Tonarm zu leicht (das ist ein ULM - Ultra Low Mass Tonarm, der eher leichte Tonabnehmer mit hoher Nadelnachgiebigkeit braucht). Wenn Du mehr Bass willst kannst Du Dir das mal anschaun: http://www.zum-shop....17-337_p12063_x2.htm Das ist ein amerikanisches System, "warm" abgestimmt. Die Basse sind voluminös aber doch konturiert, nur im Hochton hapert's an der Feinauflösung etwas (Verrundungsradius 0,4x0,7mil - die preiswerteren Audio-Technika-Nadeln haben 0,3x0,7mil, die besseren 0,2x0,7mil). Spielt aber trotzdem musikalisch geschlossen und homogen, wenn auch wie gesagt etwas "dunkel".
Die Ortofon 2M-Serie ist technisch seeehr artverwandt mit der OM-Serie, damit dürftest Du tendentiell auch eher nicht glücklich werden. Der Generator schaut verdächtig ähnlich aus und sogar die Nadeleinschübe der einen Serie soll bei der jeweils anderen Serie passen
Was im preiswerteren Bereich auch noch gut gehen dürfte ist das hier: http://www.zum-shop....17-549_p12231_x2.htm Die Nadel ist zwar schon nicht mehr ganz so weich aufgehängt, wie es für den Arm ideal wäre, notfalls kann man hier aber mit 1-2 Gramm Zusatzgewicht nachhelfen, ohne gleich den Verstellbereich des Gegengewichtes zu überfordern. Das System ist ein Audio-Technika AT-95-E mit erheblich besserer Nadel. Den Nadeln des "Originales" sagt man massive Qualitätsschwankungen nach, von für's Geld saugut bis plattenzerstörend (also defektem Diamanten) scheint bei dieser Wundertüte alles drin zu sein. Manche haben das System mehrfach umtauschen müssen, um endlich was brauchbares zu kriegen - Qualitätskontrolle ist bei dem Preis halt nicht drin, das muß dann der Kunde machen... Das AT-95-HE hat eine HyperElliptische Nadel, das ist wohl in etwa vergleichbar mit Ortofon's Fine-Line Schliff (nur deutlich billiger ) Das originale AT-95-E klingt spritzig und dynamisch, hat aber eine nicht zu verleugnende "Badewannen-Charakteristik", also betonte Bässe und Höhen. Aber vielleicht suchst Du ja genau das??

Gruß
Andreas
Nicolas_Groß
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Apr 2012, 20:21
Vielen Dank schonmal, der Dual hat zwar ein Massekabel, aber ich halte es durchaus für möglich, dass es nicht richtig festgeschraubt war. Also "Badewannen-Charakteristik" möchte ich sicher nicht. Das bekommt den Quintos, die bereits ein bisschen Taunus Sound haben bestimmt nicht gut. Ich suche ein eher warm abgestimmtes System, weshalb ich das ADC System schonmal als äußerst attraktiv empfinde, allerdings wundert mich der niedrige Preis schon ein wenig. Ich könnte mich auch nochmal mit den Ortofon OMB System anfreunden, da dieses im Bereich der Mitten und Höhen recht detailreich war, aber ein warm abgestimmtes System wäre mir doch deutlich lieber. Gibt es denn einen vergleichbaren warm Abgestimmten Tonabnehmer, den man auch das Prädikat detailverliebt verleihen könnte? Von dem ADC Tonabnehmer finde ich auch leider keine Reviews von der Fachpresse.



Was ist von diesem Tonabnehmer zu halten?

Der "Grado Blue" wird in der Stereo mit "Festem pulsierendem Bass, glutvollen Mitten und deszenten Höhen" beschrieben. Würde er sich auch eignen und wie sieht es hier mit der Auflösung aus? Das Magazin verlieh ihm beim "Klang Niveau" 54%...

Auflagegewicht: 1,5 g
Gewicht: 5,5 g
Ausgangsspannung: 5mV
Befestigung: ½ ( S )


http://www.ebay.de/i...&hash=item3a730cb176

Mit freundlichem Gruß

Nico


[Beitrag von Nicolas_Groß am 17. Apr 2012, 20:25 bearbeitet]
Detektordeibel
Inventar
#5 erstellt: 17. Apr 2012, 20:54
Also am Dual 455 gab auch das Dual 251E als Alternative zum Om10 ab Werk.

Es handelt sich um die Dualbezeichnung für das recht bassige Audio Technica 91 aber mit elliptischer Nadel. AT91 gibts für Klingelgeld und die elliptische Nadel kostet auch nicht viel, würd ich selber aber auch dem OM10 vorziehen.
Die Grund-Charakteristik ist vergleichbar mit dem AT 95 aber es hat nicht diese tlw. recht fießen höhen.
Wobei ich die HE Nadel von Thakker dafür leider nicht kenne.

Ansonsten könnte ich mir vorstellen das hier ein Shure M97 oder einer der älteren Vorgänger deinem Geschmack entsprechen könnten.
akem
Inventar
#6 erstellt: 18. Apr 2012, 08:55
Zum ADC: das sind "New Old Stock" Systeme. ADC gibt es leider nicht mehr, Peter Pritchard weilt nicht mehr unter den Lebenden. Die Systeme gibt es schon seit Jahrzehnten, die Versorgung mit Ersatznadeln ist auch bestens und Aufrüstoptionen mit besseren Nadeln gibt es auch. Für Tests müßtest Du wahrscheinlich in den 70er und 80er Jahren suchen...

Zu Grado: dazu gibt es geteilte Meinungen. Ich hab mal zwei Grado-Nadeln unterm Mikroskop gesehen, beide waren verdreht auf dem Nadelträger. Seither ist Grado für mich unten durch. Eines davon nannte ich mein Eigen (das Prestige Gold für damals immerhin 400-500 DM), das Klang wie eingeschlafene Füße, leblos, lustlos, bassfrei. Allerdings muß man auch dazu sagen, daß es an einem Thorens TP90 Arm lief (wurde ab Werk so geliefert), der für das System eigentlich zu schwer ist.
Dazu kommt, daß Grado bis in sehr hohe Preisklassen hinein keine nackten Diamanten verbaut sondern nur getippte / gebondete Diamanten. Dabei besteht ca 80% der "Nadel" aus Lötzinn und nur ganz vorne ist ein kleiner Diamantsplitter drin, der dann hergeschliffen wird. Naja, Lötzinn ander Nadelspitze ist wie ne Bleikugel am Bein eines 100m-Sprinters. Nicht umsonst verlangt z.B. Ortofon stolze Aufpreise für einen nackten Diamanten ggü einem getipptem. Das 2M Red hat einen getippten, das Blue einen nackten Diamanten. Und jetzt schau Dir den Preisunterschied an...
Andere Leute finden die Systeme aber toll. Lucky wird Dir sicher noch einen Tip zum ungewöhnlichen VTA der Grados geben, wenn es denn ein Grado werden sollte.

Gruß
Andreas
Nicolas_Groß
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Apr 2012, 14:29
Hmm, also für mich wären bisher der ADC Tonabnehmer und der Grado Blue in der engeren Auswahl. Bei dem ADC kann man bei nur 54€ eigentlich nichts falsch machen, da er falls er wirklich ein Fehlgriff seien sollte, kein riesen Loch in meinem Geldbeutel hinterlassen würde. Der Grado wurde in der Stereo nunmal mit dem Eigenschaften beschrieben, die ich mir von einem Tonabnehmer wünschen würde und mit einem für die Preisklasse guten Klangniveau ausgezeichnet. Ich würde ihn bisher dem ADC vorziehen, aber würde mich vorher interessieren wie er sich an meinem leichten ULM Tonarm macht... Die technischen Daten sind denen des OMB20 schließlich recht ähnlich, oder täusche ich mich da? Außerdem sieht der Grado leider nicht so aus, als könnte man bei ihm die Nadel tauschen, oder ist das auch ein Trugschluss?
akem
Inventar
#8 erstellt: 18. Apr 2012, 19:20
Doch bei den Grados (zumindest bei den "Nicht-Holzgehäuse-Serien") kann man definitiv schon die Nadel tauschen. Funktioniert nur etwas anders als üblich.
Zur Sach- und Lachpresse: vergiß es... vergiß ALLES, was Du jemals da drin gelesen hast, 99% davon sind bestenfalls Halbwahrheiten oder komplett falsch. Wenn man solche Magazine richtig interpretieren will muß man zwischen den Zeilen lesen und idealerweise den Autor kennen. Ich hab mal ein Praxissemester für so ein Testlabor gemacht, daß für einige Magazine die Messungen gemacht hat und dabei auch den einen oder anderen Autor persönlich kennengelernt. Und glaub mir: was im Heft steht (oder besser ausgedrückt: für den unbedarften Leser drin zu stehen scheint...) und was man unter 4 Augen im Klartext erfährt ist nicht wirklich immer das Gleiche Also: lieber UNabhängigen Leuten glauben - die Hifipresse lebt von der Hifi-Industrie und wird über Werbung finanziert, nicht von den paar Heften, die man da verkauft... Und die Hand, die einen füttert, beißt man schließlich nicht. Wenn in einem "Test" auch nur der kleinste Mangel angesprochen wird (und sei es auch noch so verharmlost) heißt das im Klartext: Finger weg - Schrott! Bei einem auch nur halbwegs brauchbaren Gerät wird alles in den Himmel gelobt. Tja, und das fiese ist, die richtig, richtig guten und im besten Sinne "preis-werten" Geräte werden unter Wert verkauft, weil ein schnöder "Standard-Lautsprecher" aus der Massenproduktion für 2000 Euro ja im Leben nicht besser klingen darf wie ein hochglanz-klavierlackbemaltes und vom Dalai-Lama höchstselbst geweihtes High-End Kleinstseriengerät für den zehn- oder hundertfachen Preis...
Also: vergiß es einfach

Gruß
Andreas
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