Wie ITT Hifi 8012 + Ortofon OMB 5 richtig einstellen?

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Vectrexboy
Neuling
#1 erstellt: 24. Dez 2013, 21:03
Hallo liebes Forum,

ich habe zwei Fragen zu meinem ITT Hifi 8012 und meinem Ortofon OMB 5 System. Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet

Den Plattenspieler habe ich günstig bei mir in der Nähe gebraucht bekommen. Er ist optisch in einem schönen Zustand, nur die Nadel war verbogen, daher habe ich mir ein Ortofon OMB 5 Tonabnehmer besorgt.
Das System ist eingebaut und nach einer Justierungs von http://www.vono.ch/akustik/ersteHilfe/plattenspieler/ so gut es ging eingestellt. Nun habe ich zwei Fragen, da ich von Plattenspielertechnik/Tonabnehmer Einstellung etc. nicht sonders viel Ahnung habe und mir nur einiges angelesen habe.

1. Ist es evtl. schlimm für die Nadel oder Platte wenn Kröpfung, Überhang, Anti-Skating etc. vielleicht nicht 100% eingestellt? Es klingt alles sehr gut und habe auch schon mehrere Platten getestet. Ich habe nur bedenken, dass ich evtl. etwas nicht ganz genau eingestellt habe, und dadurch etwas kaputt mache.

2. Was ist die beste Auflagekraft für das Ortofon OMB 5 System? Bei den Angaben für die Auflagekraft habe ich unterschiedliche Sachen gelesen. Auf der Verpackung steht 12-22 mN, im Internet bei einigen Profuktinformationen bei ebay etc. stand etwas etwas von 1,75 g. Weiterhin habe ich gelesen, dass die Auflagekraft im oberen Drittel eingestellt sein sollte http://www.hobby-bastelecke.de/hifi/plattenspieler_justierung.htm Ich habe jetzt die Auflagekraft auf 1,9 g eingestellt, habe aber auch hier Angst, dass das evtl. falsch sein könnte und meine Platten zerstöre. Mit dieser eingestellten Auflagekraft habe ich auch schon einige Platten gehört, habe aber keine verschlechterung der Qualität oder Abnutzung feststellen können.

Leider kann ich den Plattenspieler nicht fachmännisch einstellen lassen, da hier in der Umgebung das soweit ich weiß keiner macht. Vor allem möchte ich das auch gerne selber können.

Ich möchte einfach nichts falsch machen bei der Einstellung, da mir die Platten und deren Langlebigkeit sehr am Herzen liegt. Wäre ganz toll wenn ihr mehr da helfen könntet oder Infos habt.

Schon einmal vielen Dank im voraus!

Und natürlich fröhliche Weihnachten!


[Beitrag von Vectrexboy am 24. Dez 2013, 21:04 bearbeitet]
akem
Inventar
#2 erstellt: 24. Dez 2013, 21:35
Die elliptische Nadel des OM5 ist gegenüber geometrischen Unzulänglichkeiten relativ tolerant. Weder Nadel noch Platte gehen davon gleich kaputt. Davon abgesehen gibt es zig mögliche Geometrien, die alle ein bischen unterschiedlich sind.
Jedes System wird normalerweise mit einem Auflagekraft-Bereich angegeben, oftmals noch in Verbindung mit einer "optimalen" Auflagekraft. In Wahrheit hat jedes System gewisse Fertigungstoleranzen (die mangels Qualitätskontrolle in der Preisklasse des OM5 auch noch besonders hoch ausfallen... Wenn Du ein gut klingendes Exemplar erwischt hast, kannst Du Dich glücklich schätzen!). Diese Toleranzen sorgen dafür daß die optimale Auflagekraft für jedes System anders ist und "erhört" werden muß. Der Mittelwert (hier die 1,75g) ist ein guter Anfangswert. Klingt es etwas zu hell oder gibt es Abtastverzerrungen in beiden Kanälen erhöhe die Auflagekraft ein wenig. Immer nur in kleinen Schritten vorgehen! Klingt es etwas dumpf verringere die Auflagekraft ein wenig.
Zum Antiskating: stelle das AS erstmal laut Skala ein. Dann schau mal, ob der Nadelträger beim Eintauchen in die Rille oder beim Anheben aus der Rille heraus gerade bleibt oder ob er sich seitlich bewegt. Bewegt sich der Nadelträger beim Anheben von rechts zur Mitte oder beim Eintauchen nach rechts (von vorne betrachtet) muß das AS erhöht werden. Andersrum entsprechend genauso. Hier ruhig in etwas größeren Schritten vorgehen, so in 0,2g Schritten.
Gibt es bei der Wiedergabe nur im rechten Kanal Verzerrungen muß das AS einen kleinen Tick erhöht werden (hier in wirklich winzigen Schritten vorgehen! Keine ganzen Skalenstriche!). Verzerrt es links muß das AS einen Tick verringert werden.

Gruß
Andreas
Vectrexboy
Neuling
#3 erstellt: 24. Dez 2013, 22:25
Schon einmal danke für die hilfreiche Antwort!

Also wie gesagt, im Augenblick bin ich bei ca 1,9 g und finde, dass es sehr gut klingt. Man hört kräftige Bässe und klare Höhen. Ist es denn besser noch höher oder tiefer mit dem Gewicht zu gehen, in Bezug auf die Langlebigkeit von Platten und Nadel? Ich habe gelesen, dass sowohl ein geringer als auch ein zu hoher Auflagewert Platte und Nadel beschädigen kann, und das will ich natürlich nicht. Wo ist beim Ortofon OMB 5 System oder allgemein bei Systemen eine Ober-/Untergrenze beim Auflagegewicht?

Das Anti-Skating scheint ordentlich eingestellt zu sein, da ich keinerlei Verzerrung links und rechts höre.
Kann denn da irgendetwas kaputtgehen, wenn AS falsch eingestellt ist?
akem
Inventar
#4 erstellt: 24. Dez 2013, 22:56
Ob es mit mehr oder weniger besser klingt muß man ausprobieren
Wenn es zu wenig wird hört man das schon, da steigen dann die Verzerrungen an. Wenn's zu viel wird sinkt die Nadel zu tief ein und der Systemkörper kann bei welligen Platten schon mal aufsetzen. Und der Klang wird wie gesagt auch etwas dumpf. Im Allgemeinen kann man aber mit (in Maßen) zu viel Auflagekraft nicht so großen Schaden anrichten wie mit zu wenig. Bei zu wenig taumelt die Nadel und schlägt unkontrolliert in die Rillenflanken ein. Diese werden dann beschädigt. Bei zu viel Auflagekraft steigt im Prinzip lediglich der Verschleiß von Nadel und Platte.
Beim Antiskating kann es bei falscher Einstellung auch Schäden geben. Zum einen nutzt sich die Nadel ungleichmäßig und vorzeitig ab. Das merkt man aber natürlich nicht sofort sondern erst nach einigen hundert Stunden (Deine ell. Nadel sollte so etwa 600...800h halten) Zum anderen kann es bei grober Fehleinstellung auch passieren, daß die Nadel irgendwann nach links oder rechts steht, wenn sie nicht auf der Platte aufliegt. Aber wenn Du wie oben beschrieben vorgehst, kann Dir das eigentlich nicht passieren.

Gruß
Andreas
janosch7
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 25. Dez 2013, 11:19
Das Ortofon passt suboptimal zum Arm, der ist viel zu schwer.

Frohes Fest Detlef
Vectrexboy
Neuling
#6 erstellt: 25. Dez 2013, 23:09
Inwiefern zu schwer? Das System was vorher verbaut war, hatte ein ähnliches Gewicht.
Was soll ich denn da machen?
janosch7
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Dez 2013, 01:11
Jetzt wird's kompliziert. Nicht das nur das Gewicht vom Tonabnehmer ist entscheidend, sondern auch die Nadelnachgiebigkeit. (Complance) Der ITT hat einen mittelschweren Arm, das Ortofon ist für leichtere Arme gedacht. Alles nicht so einfach auf die Schnelle zu erklären, versuch mal was über Tonarmresonanzen, Resonanzfrequenz etc. zu finden. Der ITT stammt übrigens vom Mitsubishi DP-86DA ab, kann auch deutlich bessere Abtaster vertragen.

Gruß Detlef
akem
Inventar
#8 erstellt: 26. Dez 2013, 01:22
Na, also so schlimm ist das nun wirklich nicht. Die Compliance des 5ers ist bei weitem noch nicht so hoch, daß ein mittelschwerer Arm es überfordern würde. Für Leichttonarme a la Dual ULM hatte man damals Compliancewerte in der Region 35 aufwärts. Nur weil die OM-Systeme heute zusammen mit den Uralt-Duals aus den 80ern verkauft werden heißt das nicht, daß sie optimal dafür wären.

Gruß
Andreas
Vectrexboy
Neuling
#9 erstellt: 26. Dez 2013, 21:30
Also habe ich jetzt meine Platten die ganze Zeit "falsch" abgespielt, da ich das falsche System für meinen Tonarm habe?
Habe allerdings wie gesagt nicht gemerkt, dass irgendwelche Platten durchs abspielen beschädigt wurden.


[Beitrag von Vectrexboy am 26. Dez 2013, 21:31 bearbeitet]
silberfux
Inventar
#10 erstellt: 26. Dez 2013, 21:45
Hi, wenn es gut klingt, ist doch alles ok. Grau ist fast jede Theorie. Es gibt Kombinationen zwischen Armen und Abtastern, die dürften eigentlich gar nicht gehen, gehen aber doch recht gut. Die Auflagekraft sollte bei 1,9 noch ok sein. Die Platten schaffst Du damit nicht. Eher mit einer unsauberen Justierung. Und Du weißt (mit Verlaub...) schon, dass Du mit dem OM5 fast an der untersten Einstiegsschwelle kratzt?

BG Konrad
Vectrexboy
Neuling
#11 erstellt: 26. Dez 2013, 22:41
Also ist eine unsaubere Justierung doch evtl. schlecht für die Platten?
Das es nicht das beste System ist, ist mir bewusst, leider habe ich nicht die finanziellen Mittel um viel in ein teures System zu investieren.
Was sind denn gute Alternativen, die preislich nicht all zu hoch sind? Eigentlich war ich mit diesem System auch zufrieden. Aber wie gesagt, ich bin auf dem Plattentechnik Gebiet absoluter Neuling und möchte einfach gerne wissen wie ich alles vernünftig einstelle.
akem
Inventar
#12 erstellt: 27. Dez 2013, 12:23
Wenn Du damit zufrieden bist, laß es erstmal drauf. Irgendwann ist die Nadel eh verschlissen, dann kannst Du eine bessere Nadel dafür kaufen. Die OM Serie ist eine Systemfamilie von Ortofon, wo alle Nadeleinschübe vom 3er bis zum 40er untereinander austauschbar sind.
Die Nadel des 5ers ist noch nicht so scharf, daß eine geringe Fehljustage schon zu Schäden führen würde. Außerdem darf man bei der Justage nicht vergessen, daß es so viele mögliche Geometrien zur Einstellung gibt (Baerwald, Loefgren, IEC diverse herstellereigene Variante) und jede davon ist genauso richtig wie falsch. Und wenn ich die Einstellung für eine Geometrie optimiere, ist die Einstellung aus Sicht aller anderen Geometrien schlichtweg falsch! Also: wann ist eine Justage richtig und wann ist sie falsch??

Gruß
Andreas
Vectrexboy
Neuling
#13 erstellt: 30. Dez 2013, 00:39
Also je "besser" eine Nadel ist, umso schlimmer ist es, wenn sie falsch justiert ist? Und da ich jetzt so eine billige habe, ist das evtl. in Ordnung, wenn sie nicht ganz genau eingestellt ist?
akem
Inventar
#14 erstellt: 30. Dez 2013, 16:04
So ungefähr kann man's ausdrücken.
Aber das mit der Justage ist eh so eine Sache. Es gibt zig Geometrien, nach denen man justieren kann. Und wenn man z.B. Baerwald justiert, ist die Justage nach allen anderen Geometrien "falsch". Also darf man es damit eh nicht so wahnsinnig genau nehmen. So ungefähr muß es natürlich schon stimmen, aber ob das System jetzt einen Zehntelmillimeter zu weit vorne oder hinten sitzt oder ob es um ein Winkelgrad verdreht ist, spielt keine so wahnsinnig große Rolle. Mach Dich da also nicht verrückt.

Gruß
Andreas
juergen1
Inventar
#15 erstellt: 30. Dez 2013, 22:07

akem (Beitrag #14) schrieb:
...ob es um ein Winkelgrad verdreht ist, spielt keine so wahnsinnig große Rolle
Hallo Andreas, wenn man den sowieso unvermeidlichen Spurwinkelfehler der Innenrillen von ca. =0,7 Grad auf 1,7 Grad erhöht, ist das schon gravierend, denn selbst bei ganz korrekter Justage kann es bei kritischen Passagen Verzerrungen geben.

Hallo Vectrexboy,
Schäden an de Platte sind eigentlich immer nur dann zu befürchten, wenn es aus irgendeinem Grunde Verzerrungen gibt.
Gruß
Jürgen
silberfux
Inventar
#16 erstellt: 31. Dez 2013, 13:53
Hi

auch wenn das Ausmaß verhinderbarer Schäden und das klangliche Optimierungspotenzial möglicherweise gering sind, gibt es doch eigentlich kein vernünftiges Argument dagegen, dass man sein System, egal welches, genau justieren sollte.

BG Konrad
Hörbert
Inventar
#17 erstellt: 31. Dez 2013, 16:35
Hallo!

Bei dem normalen OMB-5 (ohne "E" für elliptisch) das ohnehin eine Rundnadel besitzt gibt es eigentlich kein Optimierungspotential durch eine exakte Justage. Aber schon alleine der Übung halber solltest du versuchen die Justage so exakt wie möglich hinzubekommen.


MFG Günther
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