Shibata und Laufgeräusche

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Pentator
Stammgast
#1 erstellt: 11. Aug 2018, 12:56
Hallo,

bei meinen Recherchen habe ich des öfteren gelesen das Shibata-Nadeln dazu neigen ein hohes Laufgeräusch/Oberflächengeräusch zu erzeugen (richtiger Ausdruck?).
Ist das dann bei allen feinen Nadeln mit großer Abtastfläche so, oder gibt es da ein Shibata-spezifisches Phänomen? Und wenn ja warum?

Danke im Voraus und schöne Grüße,
Pete
tomtiger
Administrator
#2 erstellt: 11. Aug 2018, 14:28
Hi,

wo hast Du das gehört? Und warum soll das korrekt sein, nur weil es jemand behauptet?

LG Tom
Yamahonkyo
Inventar
#3 erstellt: 11. Aug 2018, 16:20
Hallo Pete,

Shibata und andere Feinschliffnadeln besitzen einen höheren Dynamikumfang. Sie sind in der Regel spitzer um tiefer in die Rille einzutauchen und besitzen eine größere Berührungs-, Abtast-, oder Oberfläche, wie auch immer man es nennen mag, mit der sie die Rille besser abtasten. Somit können mehr Informationen transportiert werden.

Dies kann dazu führen, dass bei schlecht gepressten, abgenutzten, oder verschmutzten Schallplatten auch mehr Störgeräusche hörbar werden.

Das liegt aber an den Schallplatten.

Die Nadeln selbst verursachen keinerlei Laufgeräusche.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 11. Aug 2018, 20:49 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#4 erstellt: 11. Aug 2018, 21:04
Hi,

das mit dem Dynamikumpfang verstehe ich nicht das hängt doch nur von der Modulation der Rille ab? Allerdings sehe ich das so, dass durch die - ich schreibe einmal - multiradialen Nadelschliffe, die Auflagefläche zur Rille vergrößert wird und die Fähigkeit steigt den Hochtonanteil entsprechend der Rille zu folgen. Wenn dann in der Fläche Dreck und „Milbenschweiß“ angelagert ist, macht sich der eben auf der ganzen abgetasteten zusätzlichen Fläche bemerkbar.
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 11. Aug 2018, 21:21

Pentator (Beitrag #1) schrieb:
Und wenn ja warum?


Nein, warum nicht?
mkoerner
Inventar
#6 erstellt: 11. Aug 2018, 21:41

Pentator (Beitrag #1) schrieb:
das Shibata-Nadeln dazu neigen ein hohes Laufgeräusch/Oberflächengeräusch zu erzeugen


Halt ich für ein Gerücht. Gut, Micro-Ridge halte ich für minimal besser aber wenn dann sind Shibata eher besser als Ellipsen und Sphären.

Wenn dem nicht so ist sollte man die Platte mal durch die Knosti jagen.

Ich kann mich diesbezüglich über meine 4 Shibatas nicht beschweren.

Mike
Dan_Seweri
Inventar
#7 erstellt: 12. Aug 2018, 08:00
Gibt es für die Ausgangsbehauptung irgendwelche Quellenangaben?
Pentator
Stammgast
#8 erstellt: 12. Aug 2018, 12:36
Danke soweit für die Antworten.

Zur Info: wurde u.a. hier im Forum behauptet. Und in einem anderen Forum. Und in einem dritten (internationalen). Die Quelle sind die Erfahrungsberichte der Leute die da geschrieben haben. Also vermutlich deren Ohren.

Was ist eine "Knosti"?

Schöne Grüße,
Pete
Yamahonkyo
Inventar
#9 erstellt: 12. Aug 2018, 13:05
Hallo Pete,

Knosti ist ein einfaches Waschgerät, mit dem man Schallplatten reinigen und statische Aufladungen, die beim Abspielen auftreten, reduzieren kann.

Das Teil ist gefühlte 100 Jahre auf dem Markt und wird immer noch gerne benutzt, weil es tut, was es soll.

Gruß Roland
tomtiger
Administrator
#10 erstellt: 12. Aug 2018, 14:05
Hi,


Pentator (Beitrag #8) schrieb:
Zur Info: wurde u.a. hier im Forum behauptet. Und in einem anderen Forum. Und in einem dritten (internationalen). Die Quelle sind die Erfahrungsberichte der Leute die da geschrieben haben. Also vermutlich deren Ohren.


kann ich mir so nicht recht vorstellen. Schärfere Schliffe sind justagekritischer (oder einfache Schliffe verzeihen eine Fehljustage mehr) und sind allenfalls empfindlicher auf Verschmutzung, aber ein höheres Laufgeräusch ... eher das Gegenteil wird behauptet bilde ich mir ein?

LG Tom
Pentator
Stammgast
#11 erstellt: 12. Aug 2018, 17:56
Meinst du ich hab mir das aus den Fingern gesogen, oder was?
Wie man aus meinem allerersten Post hier entnehmen kann, habe ich nicht viel Ahnung und Erfahrung von/mit den Schliffen und Rundungen (gehabt). Also habe ich gefragt und recherchiert. Dabei bin ich mehrmals auf solche Aussagen gestoßen.
Glaubs oder glaubs nich!

Aber ist auch ok jetzt. Ich geh dann mal davon aus dass das keine Probleme machen wird und lasse mich gegebenenfalls überraschen.
Dan_Seweri
Inventar
#12 erstellt: 12. Aug 2018, 22:06
Wie wäre es, hier einfach einmal ein paar Quellen zu verlinken? Dann kann man sich mit den dort getroffenen Aussagen auseinandersetzen. Ohne Quellenangabe sind die Shibata-Laufgeräusche nicht mehr als eine dürftige Behauptung.
frank60
Inventar
#13 erstellt: 12. Aug 2018, 22:34
Halte ich auch für ein Gerücht.

Daß alle Multifacettenschliffe kritischer auf Fehljustagen reagieren, ist ja nicht neu. Aber höhere "Laufgeräusche"?

Ich habe zwar keinen Tonabnehmer mit Shibata Schliff, aber einige mit vergleichbaren Nadeln. Da hat sich bei mir lediglich bestätigt, was oftmals berichtet wird, der Gyger S Schliff, der Shibata ganz ähnlich ist, produziert, gerade bei nicht mehr taufrischen Platten, weniger Störgeräusche, als andere Schliffe. Also genau das Gegenteil Deiner Behauptung.
Pentator
Stammgast
#14 erstellt: 12. Aug 2018, 22:46
Ähm, also ich weiß nicht ob ich Chinesisch schreibe, aber das war keine "Behauptung", sondern ich habe es beim tagelangen durchschiffen des Netzes irgendwo, bei diversen Stellen aufgeschnappt.

Ich wollte lediglich wissen ob da was dran ist und ich wüßte nicht was Quellenangaben da für einen Unterschied machen würden. Vielleicht hätte ich meine Frage etwas anders formulieren können, aber ich konnte ja nicht damit rechnen das mir hier grundsätzlich etwas böses unterstellt wird.

Danke jedenfalls frank60 für deine recht eindeutige Aussage! DAMIT kann ich etwas anfangen.
Mit rhetorischen Gegenfragen eher nicht...


Schöne Grüße,
Pete
tomtiger
Administrator
#15 erstellt: 12. Aug 2018, 23:32
Hi,


Pentator (Beitrag #14) schrieb:
ich wüßte nicht was Quellenangaben da für einen Unterschied machen würden.


nunja, es ist ja denkbar, dass da irgendwo ein Missverständnis entstanden ist, oder Ähnliches.



das mir hier grundsätzlich etwas böses unterstellt wird.


Niemand unterstellt Dir was Böses. Ich kann mich nicht erinnern, jemals sowas gehört zu haben, aber ich kann mich irren, drum frage ich nach.

LG Tom
Wuhduh
Gesperrt
#16 erstellt: 13. Aug 2018, 00:52
Nabend !

Irgendwie sind auch in diesem Thread zu dem Shibataschliff oder dem artverwandten Gyger S - siehe frank60 - die Aussagen bzgl. der Geräuschentwicklung verwirrend und für mich trotz Vorbildung nicht nachvollziehbar.

Wenn die Shibata mehr unten in der Rille schraddelt, begegnet sie auch mehr Fremdkörpern oder Störungen in der Plattenoberfläche. Die Fremdkörper könnten a) bestenfalls beiseitegeschoben werden oder b) HUPPS mit Geräuschentwicklung drüber oder c) Ansammlung an der Nadel.

Dasselbe passiert mW auch im " normalen " Abtastbereich der Tiefen- und Seitenschrift der Rille.

ABER die Shibata reagiert darauf konstruktionsbedingt sensibler, präziser als andere Schliffe. D.h. entgegen Frank's Aussage zur Gyger S werden MEHR Störgeräusche produziert, oder ?

Einen bescheidenen Einfluß wird auch die chemische Zusammensetzung des Vinyls haben.

Keine Ahnung, inwieweit Lencoclean original oder als Eigenmischung Einfluß auf die Geräusche in den Pausen oder leisen Passagen haben wird.


Ich kann nur aus einem lange zurückliegenden Vergleich zwischen der " FG70@vmsilver.de " und einer guten elliptischen Nadel melden, daß ich das VM silver ruckizucki wieder verkauft hatte, weil mir bei einem großen Teil meiner Platten die Raspelgeräusche Einlaufrille-Pausen-Auslaufrille auf den Keks gingen, obwohl ich durchweg meine Platten pflege und mit Abnutzungserscheinungen leben kann.

MfG,
Erik
tomtiger
Administrator
#17 erstellt: 13. Aug 2018, 03:39
Hi Erik,

da liegt ein Fehler in Deiner Logik:

https://www.audio-cr...ds/nadelschliffe.jpg

Wenn Deine Ellipse 0,2x0,7 mil ist, ist sie de facto eine Shibata mit der halben Höhe. Also ca. 6µm statt 13µm. Wie klein müssen die Staubpartikel sein, damit die 6µm hohe Auflagefläche dran vorbei rauscht, und die 13µm große sie mitnimmt?

Wir sind hier also bei den Partikeln, die da Geräusche verursachen könnten, weit im Feinstaubbereich.

Das ist aber vollkommen egal, denn wenn die 13µm mehr Staubpartikel abtasten würde, wäre einfach die Geräuschfrequenz höher. Wenn das Laufgeräusch lauter wäre, müsste die 13µm Auflagefläche dauernd über gleichmäßig verteilte größere Staubpartikel stolpern, was ebenso nicht sehr wahrscheinlich scheint.

Sinn macht es umgekehrt: kleine Unebenheiten im PVC, Mikrolöcher zur Veranschaulichung, da plumpst die 6µm Nadel rein und rauscht, die 13µm Nadel fährt über das Loch drüber. Aber auch da wäre die Rauschfrequenz höher, was noch niemand berichtete.


Wenn das Rauschen einfach nur lauter ist, brauchen wir eine Erklärung, wie beide zwar über gleich viele Partikel/Unebenheiten/wasimmer hüpsen, aber eine der beiden Flächen eine höhere Auslenkung hat.

Meine Erfahrung ist ebenfalls, dass schärfere Schliffe weniger rauschen. Allerdings kann es sein, dass ich immer eine alte Rundnadel oder Ellipse hatte, die schon abgenudelt wearen, und dann die neue Nadel mit scharfem Schliff rein tat. Damit lässt sich erklären, warum die dann weniger rauschte (eine neue Rundnadel hätte auch weniger gerauscht ... ).

Warum sie bei Dir mehr gerauscht haben soll, keine Ahnung ....

LG Tom
frank60
Inventar
#18 erstellt: 13. Aug 2018, 12:25

Wuhduh (Beitrag #16) schrieb:
Nabend !ABER die Shibata reagiert darauf konstruktionsbedingt sensibler, präziser als andere Schliffe. D.h. entgegen Frank's Aussage zur Gyger S werden MEHR Störgeräusche produziert, oder ?

Ich finde den entsprechenden Thread nicht mehr, aber Itgendwer hat hier Gyger S mal mit einem Schneepflug verglichen.
Auf jeden Fall nehme ich den Goldring 1042 genau deshalb immer dann, wenn es heißt, eine nicht mehr so gute Platte, bzw. deren musikalischen Inhalte, ins Digitale zu retten. Im direkten Vergleich habe ich da deutlich weniger Störgeräusche, als z.B. mit dem AT 150 MLX oder dem Elac ESG 796, beide mit vergleichbarem Multifacettenschliff. Selbst der VdH II Schliff des Letzteren produziert da hörbar mehr Störgeräusche.


[Beitrag von frank60 am 13. Aug 2018, 12:26 bearbeitet]
akem
Inventar
#19 erstellt: 13. Aug 2018, 21:13
Ich denke, daß hier nicht nur der Nadelschliff eine Rolle spielt sondern mehrere Faktoren:
- Zustand und Sauberkeit der Platte
- Politur der Nadel
- Sauberkeit der Nadel
- und ich würde sogar meinen: Aufhängung des Nadelträgers (Compliance) sowie die bewegte Masse

Gruß
Andreas
hoehne
Inventar
#20 erstellt: 14. Aug 2018, 10:03
Bei Dämmerlicht betrachtet, könnte man sehr wohl davon ausgehen, dass eine Shibata mehr Laufgeräusche hören lässt.
Liegt aber daran, dass diese tatsächlich "alles" aus der Rille rausholt und schlechte Pressungen gnadenlos enttarnt - oder eben vielleicht minderwertiges Vinyl.
Bei Licht, erkennt man jedoch, dass Schuld nur die schlechte Qualität des Vinyls ist und nicht der Shibata-Schliff. Kenne ich selbst. Habe Platten, die schlimmer als manche PictureLP vom Laufgeräusch her sind. zB
Karin Park - Apocalypse Pop (weißes Vinyl)
Marnie - Crystal Word (schwarzes und weißes jeweils schlecht)
M83 - O.S.T. Oblivion
.
.
.

Da habe ich mich manchmal selbst gefragt, ob vielleicht für diese Scheiben eine 2m Blue Nadel angenehmer klänge, weil diese mehr Mist "verzeiht".


[Beitrag von hoehne am 14. Aug 2018, 10:14 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#21 erstellt: 14. Aug 2018, 10:07
AT 3600 mit 4g
höanix
Inventar
#22 erstellt: 14. Aug 2018, 12:54
Die AT3600 schadet doch den Platten wurde hier im Forum festgestellt!
Also nimmt man lieber ein Ortofon SPU #1 E mit 4g.
Yamahonkyo
Inventar
#23 erstellt: 14. Aug 2018, 18:25
Genau, die verzeihen nicht nur grobe Verschmutzungen, sondern schaben sie gleich ab!
Um den restlichen Feinstaub loszuwerden höre ich übrigens jede Seite zweimal mit einer Shibata bei 5g!

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 14. Aug 2018, 18:28 bearbeitet]
sliceofhogan
Stammgast
#24 erstellt: 15. Aug 2018, 11:49
Meine Replicant s100 pflugt mit 3-3,5gr
Trotzdem meint einer:

I run an Ortofon Cadenza Bronze which has their Replicant 100 stylus. While it does require a bit more effort to achieve proper alignment I find it well worth the time. I have had too many cartridges to count over the years, with just about every other available stylus profile at one time or another. The Replicant 100 stylus achieves a level of silence in the groove that I have never before experienced, along with its superb tracking ability. There is a musical and effortless quality to the produced signal that is very enjoyable and engaging. Highly recommended!


Meine haengt am SPU Royal N - ist leise, aber leiser ist meine MC10 Special von vdH macht nog weniger nebengerausche.

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vdH MC-10

Am meisten krach machen meine "kleinen" AT-91 und EPC270c....

Bild des schreckens
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