Einstellung Thorens TD 295 MK IV // Goldring 1012 GX // Einstellen

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Crippler22
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 18. Jun 2019, 11:39
Moin,

ich habe mir gestern o.g. Plattenspieler günstig gekauft. Jetzt wollte ich ihn vernünftig einstellen (was der Vorbesitzer offenbar nicht gemacht hatte - beim Absenken des Tonabnehmers hat der Tonarm immer nach rechts gezogen, so dass das Absenken eher nach Prinzip Glück funktionierte), stoße aber an meine Grenzen.

Der Spieler hat den TP 41 Tonarm.

Beim Justieren der Auflagekraft (mittels Gegengewicht, das an einem Nylonfaden hängt) gibt es in der Bedienungsanleitung folgenden Passus:

"Zur Einstellung der Auflagekraft wird nun dasGegengewicht mit einer Hand am Verdrehen gehindert, während mit der anderen Hand die vorne am Gewicht befindliche Skalenscheibe so gedreht wird, dass die Nullmarke senkrecht über der Strichmarkierung des Tonarmrohres steht"

Mein Problem: Eine Strichmarkierung am Tonarmrohr ist nicht zu finden (auch nicht am Gegengewicht). Nirgends. Die Nullmarke kann also gar nicht festgelegt werden, und mir geht der Wert flöten.

Was mich noch ein bisschen wundert: das Gegengewicht ist relativ bald schon so, dass der Tonarm "in der Schwebe" ist. Allerdings ist das extrem unausbalanciert, je weiter ich in Richtung gedachte Platteninnenrille gehe, desto mehr reißt das Gewicht den Tonarm wieder nach oben. Der Arm befindet sich also nur recht nah am gedachten Plattenanfang "in Schwebe".

Nehme ich das trotzdem als Referenz"stelle", und hänge ich das Antiskating-Gewicht an, zieht mein Tonarm sofort nach rechts (unabhängig davon, an welche Kerbe des Tonarms ich den Faden hänge) und ist völlig aus dem Lot. Das kann ich nur wieder gerade biegen, in dem ich mehr Gewicht hinten dazu gebe, aber das MUSS ja zwangsläufig falsch sein...

Wie dem auch sei, ich frage mich, ob der Goldring 1012 GX jetzt einfach generell zu schwer für den Tonarm ist (habe leider keinen anderen TA da, um was anderes dranzuschrauben).

Standardmäßig wurde der Dreher ja mit dem AT95e verkauft, welcher lt. Hersteller 5,7 g wiegt. Der Goldring TA hat lt. Herstellerangaben ein Gewicht von 6,3 g.

Oder kann es sein, dass einfach der Tonarm völlig im A**** ist?

Falls jemand auch einen Tipp bzgl. der fehlenden Markierung hat, freue ich mich sehr.

(Thorens schreibt mir auf eine Kundenanfrage eben: "Die Haltestange für das Antiskatinggewicht ist die Markierung", was in meinen Augen auch überhaupt keinen Sinn macht - die Haltestange ist ja ein fester Bezugspunkt, d.h., egal, wie weit ich das Gegengewicht anschraube, es wäre immer die gleiche Stelle der Nullpunkt)

Vielen Dank schon mal in die Runde!
cone-A
Stammgast
#2 erstellt: 18. Jun 2019, 11:51
Der Tonarm ist ja ein Project-Produkt mit Faden-Antiskating. Die Tonarme haben öfter keine Skala drauf. Alternativ kann es sein, dass jemand das Tonarmgewicht getauscht hat. Solange er überhaupt auszubalancieren ist, ist das kein prinzipielles Problem. Da bist Du auf eine Tonarmwaage angewiesen, die es aber für kleines Geld gibt.

Beim Ausbalancieren muss man das Antiskating-Gewicht aushängen. Damit müsste das Phänomen des "hochreissens" verschwinden und überall die gleiche Schwebe herrschen.

Die Haltestange wiederum ist die Skala für das Antiskating und nicht das Auflagegewicht. Da müsste Pi mal Auge die mittlere Rille die richtige sein.

P.S. Hier ist die Bedienungsanleitung für den Original-Tonarm: https://www.project-...ung_1anniversary.pdf

Leider auch "mit Skala"


[Beitrag von cone-A am 18. Jun 2019, 11:52 bearbeitet]
Albus
Inventar
#3 erstellt: 18. Jun 2019, 11:53
Tag,

bei dem Gerät scheint das Gegengewicht zu fehlen, sieh dir bitte den kompletten Tonarm mit Gegengewicht (!) in der verlinkten BDA an: https://thorens.com/...da-td295-mkiv-DE.pdf
Am Faden hängt nur das Antiskating-Gewicht(chen).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 18. Jun 2019, 11:54 bearbeitet]
Crippler22
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 18. Jun 2019, 12:08
Hi,

vielen Dank Euch beiden.

Ich denke mal, es ist alles da - das Gegengewicht, und der Ring mit der Skala:

tonarm_013jkvh

tonarm_0288jj2

Klar, das Ausbalancieren mache ich ohne Antiskatinggewicht. Da habe ich ja auch genau das Problem, dass es eben keine Gegengewichtsstellung gibt, bei der der Arm in jeder Position schwebt. Ist er vorne in der Schwebe, ist er in der Platteninnenrille zu schwer. Balanciere ich ihn aus, dass er in der Platteninnenrille schwebt, ist er am Plattenanfang deutlich zu schwer...

Tonarmwaage habe ich eine mechanische von Ortofon. Die bringt mir aber hier irgendwie gar nichts, weil bei "In-Schwebe-Stellung" Plattenanfang deutlich zu leicht (Waage bewegt sich gar nicht), bei "In-Schwebe-Stellung" Plattenende deutlich zu schwer.

Und wenn ich, wie gesagt, das Antiskatinggewicht dranhänge, nachdem ich den Arm auf "In-Schwebe-Stellung" an Plattenanfang ausgerichtet habe, verreißt es meinen Tonarm gleich komplett...
Yamahonkyo
Inventar
#5 erstellt: 18. Jun 2019, 12:21
Hallo,

diene Ausführungen klingen ziemlich konfus.
In-Schwebe heißt, dass der Tonarm sich weder nach vorne, noch nach hinten neigt.

Schau dir mal bitte folgendes Video an. Darin ist das sehr gut erklärt.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 18. Jun 2019, 12:24 bearbeitet]
Crippler22
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 18. Jun 2019, 12:34
Hi,

sorry, wenn das alles ein bisschen durcheinander klingt. Ich hatte zu meiner Kinderzeit bis hinein ins Jugendalter (ca. 30 Jahre her einen Plattenspieler, der "hatte halt einfach funktioniert". Solche Sachen wie Antiskating und Auflagekraft waren mir damals natürlich komplett unbekannt.

Meine alten Platten - zu denen in meiner Jugendzeit noch etliche von Bekannten dazu gekommen sind, weil diese damals ihre Musiksammlung auf CD umgestellt hatten, und, ja mei, der Bub' mag doch Platten so gerne - habe ich nie weggeschmissen.

Und jetzt ist es Zeit, das alles wieder aufleben zu lassen (mein Kindchen soll doch auch gerne die ganzen Hörspiel-LPs kennen, die Papa zu seiner Zeit angehört hat :), und nach 30 Jahren in die Plattenwelt einzutauchen - diesmal als Erwachsener - ist ein Gefühl, wie in eine völlig neue Welt zu geraten

Also, nochmals sorry, wenn es ein bisschen konfus klingt.

Was ich meinte: normalerweise sollte es doch eine Position geben, in welcher der Tonarm in jeder Stellung schwebt. Also nicht nur in einer - richtig?

Das tut er aber nicht - oder ich bin zu doof dafür.

Oder verstehe ich das falsch, und "schweben" meint nur, er soll nicht nach rechts und nach links ausreißen?

Wenn ich den Tonarm ausbalanciere, so dass er in der Position, in der eine 12" LP anfängt, schwebt - wird er, wenn ich den Arm weiter nach links schiebe, immer leichter, zieht also durch das Gegengewicht nach hinten, je näher ich in Richtung Platteninnenseite bewege. Und das sollte eigentlich nicht sein, richtig?

Stelle ich das Gegengewicht so ein, dass der Arm etwa in der Mitte einer 12''-Platte "schwebt", also ausbalanciert ist, wird der Arm schwerer, je näher ich wieder Richtung 12''-Plattenanfang gehe, und er sackt nach unten.

Ist das so einigermaßen verständlich?

Wenigstens hat sich in der Zwischenzeit das Rätsel um die ominöse "Nullstellung" bzw. der Markierung des Tonarmrohrs gelöst: laut Thorens ist das tatsächlich der Zapfen, an dem der Nylonfaden angehängt wird.


[Beitrag von Crippler22 am 18. Jun 2019, 12:36 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#7 erstellt: 18. Jun 2019, 12:40
Schau dir das Video an. In-Schwebe darf sich der Tonarm weder nach vorne, noch nach hinten absenken.
Crippler22
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 18. Jun 2019, 12:55
Ja, danke, habe ich gemacht.
Und wenn es, wie gesagt, diesen Punkt nicht gibt, heißt es: Tonabnehmer zu schwer oder Tonarm hinüber?
vinylrules
Inventar
#9 erstellt: 18. Jun 2019, 13:01
Hast Du denn das Antiskating deaktiviert vor dem Ausbalancieren? Also den Faden wirklich abgehängt? Wenn das so ist, dann einfach mal so ungefähr ausbalancieren, die Auflagekraft mittels Skala einstellen und mit der Balkenwage kontrollieren - diese Ortofondinger sind nämlich an sich ziemlich genau. Wenn der Arm sich nicht 100% ausbalancieren lässt steht entweder der Spieler schief oder ein Armlager ist nicht richtig eingestellt (Pro-ject halt), was auch solche Effekte bewirken kann. Ist aber nicht wirklich schlimm es sei denn, der Arm lässt sich im Lager bewegen.


[Beitrag von vinylrules am 18. Jun 2019, 13:06 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#10 erstellt: 18. Jun 2019, 13:05

vinylrules (Beitrag #9) schrieb:
Hast Du denn das Antiskating deaktiviert vor dem Ausbalancieren?

Antiskating-Gewicht komplett abhängen!
Crippler22
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 18. Jun 2019, 13:10
Ja, natürlich hab ich Antiskatingfaden beim Ausbalancieren komplett abgehängt - hatte ich ja schon geschrieben.

Das mit dem nicht richtig eingestellten Lager ist aber vllt. ein guter Tipp, klingt jedenfalls in Deiner Aussage so, als wäre das ein bekanntes Problem.

Ich habe das jetzt alles mal so eingestellt, wie ich denke, dass es gut ist, und werde mir testweise mal eine Platte anhören.

Danke Euch jedenfalls schon mal für die Antworten! Ich weiß das zu schätzen
Albus
Inventar
#12 erstellt: 18. Jun 2019, 13:33
Tag,

das Ausbalancieren soll gemäß BDA, Seite 11, zweiter Absatz, "zwischen Tonarmstütze und Plattenteller" geschehen - nicht irgendwo im Abspielbereich (oder gar rechts neben der Tonarmstütze). Ich empfehle, diesen Hinweis der BDA zu beachten.

Es gibt Bedingungen im Zusammenhang mit einer Endabschaltung, die zur genauen Beachtung der angewiesenen Position zum Ausbalancieren zwingend einzuhalten sind (bei einer mechanischen Automatik beispielsweise oder Skatingkompensation per Federzug). Es gibt auch Plattenspieler, bei denen ist das Ausbalancieren rechts neben der Tonarmablage vorzunehmen, der Arm ist über die Ablage nach außen zu heben.

Also, auf ein Neues, aber genau nach der BDA, Seite 11, zweiter Absatz.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 18. Jun 2019, 13:48 bearbeitet]
Crippler22
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 18. Jun 2019, 16:00
Besten Dank, Albus,

so habe ich das jetzt gemacht.

Dann ist es anscheinend doch normal, dass die Positionierungen an anderer Stelle ein anderes Ergebnis im Zusammenspiel mit dem Gegengewicht bringen.

Dann ist ja alles bestens

Danke nochmal!
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