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Beste Musikrichtung für Vinyl und Klangeigenschaften

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Autor
Beitrag
Mondain73
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 28. Nov 2019, 16:46
Welche Art von Musik hört Ihr über Schallplatten? Gibt es eine prädestinierte
Musikrichtung für analoge Musik?

Welche Klangeigenschaften hat Vinyl?
hpsonic
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Nov 2019, 17:11
Hallo,

Welche Art von Musik hört Ihr über Schallplatten?

Rock, Pop 70er und 80er Jahre. Blues, Bluesrock. Wenig Klassik und Jazz.

Gibt es eine prädestinierte
Musikrichtung für analoge Musik?

Meines Wissens nach nicht.

Welche Klangeigenschaften hat Vinyl?

Am besten hier von einem (angehenden?) Fachmann beantwortet https://curdt.home.hdm-stuttgart.de/PDF/Vinyl.pdf

LG
HP
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 28. Nov 2019, 18:58
Hallo,

ich höre überwiegend das, was ich in den 1970er und 1980er Jahren auf LP für teuer selbstverdientes Geld gekauft habe (ausser Klassik - die hab ich fast komplett auf LP weggegeben als die CD erschien und meine Sammlung peu a peu durch Silberlinge ersetzt).

Da sind dennoch eine Jazz-Sachen dabei, die meist nie oder wenn nur in kleiner Auflage wieder auf CD rauskamen (in den 80er-90er Jahren war das Internet noch wirklich Neuland).

Neuere Sachen hab ich (überwiegend) auf CD gekauft weil Plattenpressungen immer übler in der Qualität wurden, klar, marketingmäßig sollte die CD
gepusht werden. Heute scheint das Wissen und die Erfahrung für gute Aufnahmen auf LPs wohl verloren zu sein, denn was ich meist gehört habe an Neuerscheinungen war leider überwiegend enttäuschend.

Peter
Holger
Inventar
#4 erstellt: 28. Nov 2019, 19:12

8erberg (Beitrag #3) schrieb:
Heute scheint das Wissen und die Erfahrung für gute Aufnahmen auf LPs wohl verloren zu sein, denn was ich meist gehört habe an Neuerscheinungen war leider überwiegend enttäuschend.


Nicht meine Meinung.
Ich höre ausschließlich Vinyl und tue dies sehr sehr zufrieden.
Und ich kaufe sehr viel Neuware, zuletzt z. B. LPs von Colour Haze, Alice Cooper und John Coltrane.
Zaianagl
Inventar
#5 erstellt: 28. Nov 2019, 19:53

Heute scheint das Wissen und die Erfahrung für gute Aufnahmen auf LPs wohl verloren zu sein, denn was ich meist gehört habe an Neuerscheinungen war leider überwiegend enttäuschend.


Deckt sich mit meinen Erfahrungen, wobei ich das weniger auf nicht vorhandenes Fachwissen zurückführe, sondern ganz einfach auf die Gesetze des Marktes.
Ein spezielles, heute idR zusätzliches Vinyl Mastering verursacht zusätzliche Kosten, diese will man gering halten. Gekauft wird trotz suboptimaler Umsetzung offensichtlich trotzdem.
Desweiteren muss schon bei der Musikproduktion selbst "Rücksicht" auf Vinyl genommen werden, was erstens auch Zusatzaufwand bedeutet und zweitens evtl Einschnitte in die eigentlich geplante bzw gewünschte Umsetzung.


[Beitrag von Zaianagl am 28. Nov 2019, 20:00 bearbeitet]
Vogone
Inventar
#6 erstellt: 29. Nov 2019, 09:31
Hi!

Hauptsächlich 70ger/80ger Rock/Hardrock und Pop.
Zudem kam noch Instrumental/Electronik hinzu (also: Kraftwerk, You, R. Schröder, Yanni, Droids uva.)
Und dann war da noch die Italozeit (Romanelli, Xenon, Marcio, etc.)
Aber auch Jazz oder Klassik liegt hin und wieder auf dem Plattenteller.

Ich behaupte mal, keiner hat eine größere Sammlung als ich.
Danach kam wenig interessantes neues hinzu. (pro Jahr max. eine neue CD oder LP)

Viele Titel gibt es nur auf LP/Maxi oder sind auf CD anders.

Vinyl klingt in der Tat schon etwas anders als CD. Für mich im direkten Vergleich fast immer besser.

VG
kölsche_jung
Moderator
#7 erstellt: 29. Nov 2019, 10:39

Mondain73 (Beitrag #1) schrieb:
Welche Art von Musik hört Ihr über Schallplatten?

alles mögliche ... 60er/70er/80er/90er/Rock/Punk/Indie

Gibt es eine prädestinierte Musikrichtung für analoge Musik?

ich würde es andersrum machen ... was (für mich) nicht von LP geht sind sehr dynamische Sachen ... mein "Lieblingsbeispiel" ist da die carmina burana, da nähern sich die sehr leisen Stellen zu sehr dem Rillenrauschen. Klassik finde ich generell schwierig.
Daneben habe ich Probleme mit elektronischer Musik, bei zB "soundflächen" a la jarre stören mich ggfs auftretende Nebengeräusche (kleine Knackser).

Welche Klangeigenschaften hat Vinyl?

Im besten Fall ... gar keine.
Beim Vinylschnitt wird zwar der Bass auf Mono summiert und der Hochton ab 12- 14 kHz "beschnitten". Das spielt aber mE in der Praxis keine Rolle, da - zumindest bei meiner Musik - bei zB 15 kHz eh kaum was zu hören ist ... kleiner Tipp ... einfach mal 8 / 10 / 12 / 14 /16 kHz-Töne abspielen.

Die Erweiterung des Frequenzbereiches bei der CD auf 20 kHz war mE ein reiner Marketinggag und taugt nur zum Hifi-Quartett spielen, für Musik hätte es das mE nicht gebraucht ... von SACD/HiRes und so nem Krempel mal ganz zu schweigen

Vor Jahren hat mal ein user einen Datenträger erstellt, 20 Tracks, jeweils recht (unnötig) hoch aufgelöste Digitalaufnahmen gleicher Tracks von CD und LP, bei Klassik war die LP relativ einfach identifizierbar, bei Jazz/Rock/Pop waren die Unterschiede (beim sehr konzentrierten Abhören über Kopfhörer) gerade so erkennbar ... ein Track CD/LP war für mich absolut nicht unterscheidbar (da hab ich dann auch prompt falsch geraten)
spacelook
Stammgast
#8 erstellt: 01. Dez 2019, 01:53

Vogone (Beitrag #6) schrieb:

Aber auch Jazz oder Klassik liegt hin und wieder auf dem Plattenteller.
Ich behaupte mal, keiner hat eine größere Sammlung als ich.
Vinyl klingt in der Tat schon etwas anders als CD.


Bow ey - du bist ja echt Spezialist.
Bei solch einer großen Sammlung kommt selbst bei mir Neid auf.
Aber in der Tat: solche "schwachmatische" Beiträge haben eigentlich hier im Forum nichts zu suchen.
Gruß Klaus
whitehead_eagle
Stammgast
#9 erstellt: 03. Dez 2019, 09:23
Ich höre Rock, Pop, Jazz und Blues. Zwischendurch aber eher selten Schlager und Volkstümliches.

Aber mit Abstand am liebsten höre ich Klassik.
Sehr viele diverse Komponisten.

Mein absoluter Favorit ist aber Mozart. Am liebsten Opern und Messen. Natürlich liebe ich auch seine Symphonien, Klavierkonzerte, Hornkonzerte und natürlich sein Klarinettenkonzert.

Ich finde jede Musikrichtung ist gut geeignet für Vinyl.
Die Aufnahme muss einfach sehr gut sein.
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 03. Dez 2019, 09:45
Hallo,

naja, Klassik hat bei Schallplattenwiedergabe schon seine Nachteile, ob Dynamikbeschränkungen (DGG machte bei 55 dB Schicht, viele Andere bei 50 dB), ob "Knicks- und Knacks".

Ich hab damals aus lauter Frust meine recht große Klassiksammlung peu a peu durch Silberlinge ersetzt.

Peter
kölsche_jung
Moderator
#11 erstellt: 03. Dez 2019, 11:49

8erberg (Beitrag #10) schrieb:
Hallo,

naja, Klassik hat bei Schallplattenwiedergabe schon seine Nachteile, ...

sehe (höre) ich genau so ... bei dem damaligen VergleichsDatenträger konnte ich bei einem Klassikstück bereits nach wenigen Sekunden abgehört über Lautsprecher eine 100% sichere Unterscheidung treffen ... und zwar nicht wegen etwaiger Knackser (da waren nämlich keine), sondern wegen des "verwaschenen" Klangs.
Wobei das Aufnahme-setup insgesamt tadellos war, das stellte sich ja bei den anderen Vinyltracks heraus, die ansonsten nur schwer von den jeweiligen digitalen pendants unterscheidbar waren.
whitehead_eagle
Stammgast
#12 erstellt: 03. Dez 2019, 17:18
Ja eben, darum sprach ich von guten Aufnahmen.

Die meisten LPs sind eben keine gute Aufnahmen. Dass ist aber nicht nur bei Klassik so, sondern auch bei Rock und Pop.

Als Beispiel. Ich habe mir vor wenigen Jahren eine neue versiegelte Abba Gold Greatest Hits Platte gekauft. Diese ist einfach nur grottenschlecht. Der Klang ist verwaschen, Pegel übersteuert, keine Dynamik, einfach schlechter Klang. Schade ums Geld.

Stimmt: Bei Klassikplatten kommt das noch häufiger vor, ist also viel ausgeprägter, aber zum Glück nicht bei allen.

Noch eine kleine Anmerkung am Rande: Ich höre natürlich Klassik auch viel von meinem Marantz SACD Player.


[Beitrag von whitehead_eagle am 03. Dez 2019, 17:32 bearbeitet]
Michelle_Collector
Stammgast
#13 erstellt: 03. Dez 2019, 17:40

whitehead_eagle (Beitrag #12) schrieb:


Die meisten LPs sind eben keine gute Aufnahmen. Dass ist aber nicht nur bei Klassik so, sondern auch bei Rock und Pop.

Als Beispiel. Ich habe mir vor wenigen Jahren eine neue versiegelte Abba Gold Greatest Hits Platte gekauft. Diese ist einfach nur grottenschlecht. Der Klang ist verwaschen, Pegel übersteuert, keine Dynamik, einfach schlechter Klang. Schade ums Geld.

Stimmt: Bei Klassikplatten kommt das noch häufiger vor, ist also viel ausgeprägter, aber zum Glück nicht bei allen.

:prost


Jeder hat da so seine Erfahrungen , sowohl mit mässigen Vinylscheiben , als auch mit CDs ....

Ich richte mich mehr an den guten Tonträger-Ausgaben aus und da gibt es genügend , sowohl Vinyl
(vor allem die älteren Ausgaben) , als auch gut gemachte Silberlinge.

Ein bisschen Sachkenntnis und Ehrgeiz sollte beim Hobby halt auch dabei sein.

M.
whitehead_eagle
Stammgast
#14 erstellt: 03. Dez 2019, 17:53

Michelle_Collector (Beitrag #13) schrieb:

whitehead_eagle (Beitrag #12) schrieb:


Die meisten LPs sind eben keine gute Aufnahmen. Dass ist aber nicht nur bei Klassik so, sondern auch bei Rock und Pop.

Als Beispiel. Ich habe mir vor wenigen Jahren eine neue versiegelte Abba Gold Greatest Hits Platte gekauft. Diese ist einfach nur grottenschlecht. Der Klang ist verwaschen, Pegel übersteuert, keine Dynamik, einfach schlechter Klang. Schade ums Geld.

Stimmt: Bei Klassikplatten kommt das noch häufiger vor, ist also viel ausgeprägter, aber zum Glück nicht bei allen.

:prost


Jeder hat da so seine Erfahrungen , sowohl mit mässigen Vinylscheiben , als auch mit CDs ....

Ich richte mich mehr an den guten Tonträger-Ausgaben aus und da gibt es genügend , sowohl Vinyl
(vor allem die älteren Ausgaben) , als auch gut gemachte Silberlinge.

Ein bisschen Sachkenntnis und Ehrgeiz sollte beim Hobby halt auch dabei sein.

M.


Was die mangelnde Sachkenntniss und den Ehrgeiz angeht hast Du wahrscheinlich Recht vor allem wenn Du von Dir selbst sprichst.
Michelle_Collector
Stammgast
#15 erstellt: 03. Dez 2019, 18:05
Nein , hast Du falsche Schlussfolgerung gezogen ...

Ich bin mit meinem Plattenbestand zufrieden und meine (Musik) Gäste ebenfalls und
beneiden mich darum

M.
whitehead_eagle
Stammgast
#16 erstellt: 03. Dez 2019, 18:48
Wahrscheinlich genauso richtig oder falsch wie deine Schlussfolgerung vorher.

Was die Plattensammlung angeht, da bist Du bestimmt nicht der einzige der diesbezüglich beneidet wird, geht mir mit meinen Gästen genauso.

Übrigens habe ich sehr viele Platten vererbt bekommen vor allem mit klassischer Musik.

Natürlich sind viele von diesen nicht perfekt, egal, ich freue mich darüber dass ich sie überhaupt geschenkt bekommen habe.
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 03. Dez 2019, 19:03
Hallo,

Ihr Glücklichen. Ich musst mir große Teile meiner Sammlung kaufen, das war als Stift in den 70ern mit gut 200 DM für den Monat inne Knippe (und Mofa) nicht einfach.
Eine Platte kostete schnell um die 20 DM.

Peter
Holger
Inventar
#18 erstellt: 03. Dez 2019, 19:23

whitehead_eagle (Beitrag #12) schrieb:
Die meisten LPs sind eben keine gute Aufnahmen.


Die meisten meiner LPs schon.

Aber so ist das eben - ich habe die guten, andere haben andere...

whitehead_eagle
Stammgast
#19 erstellt: 03. Dez 2019, 19:33

Holger (Beitrag #18) schrieb:

whitehead_eagle (Beitrag #12) schrieb:
Die meisten LPs sind eben keine gute Aufnahmen.


Die meisten meiner LPs schon.

Aber so ist das eben - ich habe die guten, andere haben andere...

;)


Keine Sorge. Ich habe auch genügend sehr gute LPs.
.JC.
Inventar
#20 erstellt: 03. Dez 2019, 20:09
Hi,


Vogone (Beitrag #6) schrieb:
Ich behaupte mal, keiner hat eine größere Sammlung als ich.


behaupten kann man viel ...
aber hier Forum gibt´s lustige Leute.
(ich glaube er so um 30.000 LPs)

Stellt doch mal eure besten LPs vor.
Von mir als Tipp: Mike Batt - Waves
Michelle_Collector
Stammgast
#21 erstellt: 04. Dez 2019, 20:04
Ja , Mike Batt kenne ich und habe ich , ist aber nicht meine Referenz :
Mike war kein Audiophiler , da wurde am Mischpult alles kaputt geregelt

Den Rest hat die Plattenfirma erledigt ...

Meine Referenzen :

Direktschnitte :
Z.B. Miller & Kreisel - Flamenco Fever
Sheffield , Toshiba , Crystal Clear

Damit lässt sich an entspr. Anlagen schnell aufzeigen , dass CD der Schallplatte
nicht überlegen ist bzw. Dynamikvorteile hat

M.
whitehead_eagle
Stammgast
#22 erstellt: 04. Dez 2019, 20:53
Meine Referenzen die mir gerade so spontan einfallen.


Rock und Pop:

U2: The unforgettable Fire (absolute Topaufnahme)

Simple Minds: Once Upon A Time (absolute Topaufnahme)

OMD: English Electric (sehr gute Aufnahme)



Klassik:

Lang Lang: The Chopin Album (sehr gute Aufnahme)

Burkie
Inventar
#23 erstellt: 05. Dez 2019, 02:12

Mondain73 (Beitrag #1) schrieb:
Gibt es eine prädestinierte
Musikrichtung für analoge Musik?

Welche Klangeigenschaften hat Vinyl?



Hallo!

Man muß das Pferd anders herum aufzäumen.

Musik spielt im Studio erstmal völlig rein und klar.

Und dann muß man hören, was Vinyl daraus macht.

Schallplatte hat nun einmal gewisse klangtechnische Nachteile, wie z.B.:
* eingeschränkten Frequenzgang
* eingeschränkte Aussteuerbarkeit in den Bässen wie in den Höhen
* welligen, ungleichmäßigen Frequenzgang (Klangverfärbungen)
* Verzerrungen/Klirr
* Rillenrauschen
* geringen Dynamikumfang (Unterschied zwischen laut und leise; leise säuft ab im Rillenrauschen, laut stirbt in Verzerrungen)
* zischelnde scharfe S-Laute
* Rumpeln, Störgeräusche
* verwaschenden Klang


Die prädestinierte Musikrichtung für "analoge Musik" ist diejenige, bei denen sich diese ganzen Fehler von Vinyl nicht hörbar deutlich störend bemerkbar machen.

Seit etwa den 60ern wurde die Musik im Studio dann auch so aufgenommen und teilweise so gespielt, dass sie soweit "entschärft" war, damit selbst noch die Schallplatte damit zurecht kam.

Beispielsweise sangen gute Plattensänger scharfe S-Laute entschärft als weiche "Sch-Laute", damit es auf Platte nicht verzerrte und zischelte.
Spätestens bei der Überspielung des Masterbandes auf Platte wurde häufig stark dynamik-komprimiert, damit auch die leisen Stellen der Musik noch fast so laut wie die lauten Stellen klangen, damit nicht die Plattenstörgeräusche die leisen Stellen überdeckten.
Bei Unterhaltungsmusik ging das auch so in Ordnung, das klang immer noch gut und OK.


Bei Klassik aber eher nicht, da war doch eine hohe Dynamik gefragt. In den leisen Stellen aber störten die Platten-Störgeräusche, bei den lauten Stellen die Verzerrungen. Es war immer nur ein schlechter Kompromiss.


Bei Unterhaltungsmusik (Pop, rock, etc.) mag ein verwaschener Klang teilweise vorteilhaft gewesen sein, um gewisse Schwächen der Intonation zu verschleiern. Ordentlich laut auf Platte überspielt, auf Mono-Singles mag der verwaschene Sound durchaus aufregend und subjektiv gut geklungen haben, und gewisse Schwächen der Intonation wurden etwas verschleiert. Man konnte die einzelnen Instrumente nicht mehr heraus hören, nur den Gesamt-Sound hören.

Das entspricht nicht dem natürlichen Hören von Live-Musik im Studio oder auf kleinen Bühnen, bei der keine großartige Beschallungsanlage nötig ist. Auf der "akustische" Instrumente wie Drums, Bläser, Klavier unverstärkt schon klingen, die "elektrischen" Instrumente wie Bass-Gitarre und E-Gitarre über ihre Instrumenten-Verstärker gut hörbar sind, und lediglich der Sänger über eine Anlage singen muss.


Somit ist die prädestinierte Musikrichtung für "analoge Musik" diejenige Musik, bei der es nicht so darauf ankommt.
Schlechter Klang klingt auch auf Vinyl immer noch so ungefähr gut.

Grüße
.JC.
Inventar
#24 erstellt: 05. Dez 2019, 09:39
Moin,
guter Beitrag Burkie.
8erberg
Inventar
#25 erstellt: 05. Dez 2019, 10:20
Hallo,

es ist nunmal so das Tonträger ein Geschäft sind. Und Produkte sollen sich halt verkaufen, also wird das Produkt dahingehend optimiert, dass es bei der Zielkundschaft gut ankommt.

Die Zielkundschaft der 70er Jahre hatte äusserst selten einen Altar-Turm mit 15 Zoll Tonarm und Shibata sondern meist einen Plastikbomber - mit Keramik oder einfachem Magnetsystem und Rundnadel, mit etwas Glück einen Dreher der die DIN 45 500 erfüllte...

Das alles mit dem Reinen, Wahren, Guten hört sich unwahrscheinlich toll an und ist idealistisch gedacht.
Aber denkt einer das Zitronenfalter Südfrüchtekaltverformer sind? Also...

Peter
kölsche_jung
Moderator
#26 erstellt: 05. Dez 2019, 10:29
Hi Burkie,

auch wenn ich dazu neige, dir irgendwie Recht geben zu wollen ... so ist das nicht richtig

Burkie (Beitrag #23) schrieb:
...
Schallplatte hat nun einmal gewisse klangtechnische Nachteile, wie z.B.:
* eingeschränkten Frequenzgang

stimmt so nur bedingt, es ist mit einem gewissen Aufwand möglich bis über 40 kHz zu schneiden (s. CD4), bei sehr tiefen Frequenzen und Vollaussteuerung kann es allerdings bei der Abtastung problematisch werden


* eingeschränkte Aussteuerbarkeit in den Bässen wie in den Höhen

ist nicht eingeschränkter als bei digital ... über 0 ist halt zuviel, wobei digital da noch ungemütlicher auf Fehler reagiert


* welligen, ungleichmäßigen Frequenzgang (Klangverfärbungen)

mit ordentlichem Equipment und unter Berücksichtigung der technischen Grundlagen bekommt man schon einen sehr linearen FQ-Gang hin ... jedenfalls (hier tatsächlich mal) um Welten genauer als Lautsprecher im Raum


* Verzerrungen/Klirr
* Rillenrauschen
* geringen Dynamikumfang (Unterschied zwischen laut und leise; leise säuft ab im Rillenrauschen, laut stirbt in Verzerrungen)
* zischelnde scharfe S-Laute

jo ... das kann, bzw ist


* Rumpeln, Störgeräusche

sind mit ordentlichem Equipment im tolerierbaren Bereich


* verwaschenden Klang

Das kann, muss aber nicht ... mit steigendem "technischem Anspruch" des Musikstückes kann es aber dazu kommen.

Vinylschnitt ist halt ein Kompromiss zwischen zB Pegel und Spieldauer ... man kann aber zB eine 12inch, 45 rpm, 10 minuten Laufzeit/Seite in ganz hervorragender Qualität schneiden ... wird dann - je nach Gesamtlaufzeit - halt n bischen lästig ...

wobei selbst da gilt ... die (technische) Dynamik von Vinyl ist eingeschränkt ... da kann Michelle Collector erzählen, was er will ... das sind einfach technisch nachweisbare Tatsachen ... digital problemlos darstellbare -80dB sind auf Vinyl nicht darstellbar (über Sinn oder Unsinn solcher "Töne" kann man streiten, nicht aber über deren Darstellbarkeit). Ich habe aber ne Menge Krempel, wo der Durchschnittspegel um -25dB liegt ... da ist durchaus "Signal" mit -50dB vorhanden ... das säuft bei Vinyl ab ...

... wobei man da zur "Ehrenrettung" von Vinyl anmerken muss, dass das elektronische Musik ist, die es bei der Etablierung der Vinylstandards so überhaupt nicht geben konnte ... und die nebenbei auch nicht sonderlich praktisch ist ... will man sowas "vollständig" hören, kommt man bei den lauten Stellen in ziemlich nachbarschaftsfeindliche Pegelregionen

mE hat man sich bei der Etablierung der Vinylstandards an "realer Musik" orientiert ... und das Ergebnis kann sich mE auch heute noch sehr gut sehen (hören) lassen ... man vergleiche das einfach mal mit der Filmspeicherung für den Hausgebrauch ... von Super8 (naja super?) zu 4K-Aufnahmen eines modernen Telefons ... das sind wirklich eklatante Unterschiede
ParrotHH
Inventar
#27 erstellt: 05. Dez 2019, 11:54

kölsche_jung (Beitrag #26) schrieb:
mE hat man sich bei der Etablierung der Vinylstandards an "realer Musik" orientiert ... und das Ergebnis kann sich mE auch heute noch sehr gut sehen (hören) lassen ...

Moin,

ich würde das eher umdrehen: die Unterhaltungsmusik der 60er bis 80er-Jahre hat sich auch an den Gegebenheiten des zu dem Zeitpunkt führenden Mediums orientiert. Das merkt man an den Gesamtlaufzeiten von Alben und - ein gewisses künstlerisches Niveau vorausgesetzt - auch an der Zusammenstellung der Titel. Die Dramaturgie berücksichtigt dann, dass man die Platte irgendwann umdrehen muss, und vermeidet daher "Cliffhanger" an dieser Stelle.

Beispielhaft seien die großen Alben von Pink Floyd genannt, bei denen die einzelnen Plattenseiten teils selbst kleine zusammenhängende Werke innerhalb des Albums sind, in denen ein Teilaspekt abgehandelt wird, und in dem die Titel teils nahtlos ineinander übergehen. Man merkt der Musik einfach an, dass bei der Entstehung in den Möglichkeiten und Zwängen des Mediums gedacht wurde.

Und genau solche Musik ist es dann, die ich über Schallplatte konsumiere.
(Wobei Pink Floyd gaaaanz selten auf dem Teller liegt, ist nur ein schönes plakatives Beispiel)


Auch heute ist es übrigens so, dass aktuelle Unterhaltungsmusik sich an den Gegebenheiten des Mediums orientiert.

Spiegel schrieb:
Die Mainstreammusikindustrie hat sich darauf bereits eingestellt - und produziert seit einiger Zeit gezielt Musik, die sich in dieser neuen Realität durchsetzt. Ein Leitfaden dabei lautet, dass im ersten Viertel eines Songs möglichst schon Strophe, Refrain und Hook enthalten sein müssen, damit die Hörer zumindest 30 Sekunden dranbleiben, der Zeitraum, in dem der Song als gestreamt gilt und damit für die Charts gewertet werden kann - eine Studie der Ohio State University kam zum Ergebnis, dass sich die Länge von instrumentalen Intros, einst so etwas wie der Rahmen um ein Pop-Kunstwerk, in den letzten Jahrzehnten um fast ein Viertel verringert hat - von rund 30 auf rund fünf Sekunden.

Quelle


Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 05. Dez 2019, 11:59 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#28 erstellt: 05. Dez 2019, 12:32
Hallo,

war das damals groß anders? von Konzeptalben und ähnlichen Modeerscheinungen abgesehen?

Peter
ParrotHH
Inventar
#29 erstellt: 05. Dez 2019, 12:41

8erberg (Beitrag #28) schrieb:
war das damals groß anders? von Konzeptalben und ähnlichen Modeerscheinungen abgesehen?

Ja, wie die verlinkte Studie zeigt:

eine Studie der Ohio State University kam zum Ergebnis, dass sich die Länge von instrumentalen Intros, einst so etwas wie der Rahmen um ein Pop-Kunstwerk, in den letzten Jahrzehnten um fast ein Viertel verringert hat - von rund 30 auf rund fünf Sekunden.

Wobei ich die aufgemachte Rechnung grad nicht ganz verstehe. Kulturleute halt..

Dort steht u. a. zu lesen:

“If you look back historically, technological changes have likely shaped the way people compose and listen to music for a long time,” he said, adding that the compact disc brought along an ease of skipping that was leaps and bounds ahead of vinyl or cassette tapes.


Der Trend zu immer kürzeren und grifferigen Intros, mit denen man den Hörer SOFORT packen will und muss, geht also mit der Einführung der CD los, wo das Übel der Skip-Taste seinen Lauf nahm.

Parrot
8erberg
Inventar
#30 erstellt: 05. Dez 2019, 12:47
Hallo,

naja, wenn ich mir die Mainstream Musike der 60er und 70er Jahre anschaue: die Alben von neuen nicht so etablierten Kapellen fing meist schon mit dem Kracher an der zu bieten war: es kamen auch damals schon im Schnitt 40 - 50 Pop-LPs in der Woche neu auf dem Markt und die Kritiker konnten und wollten nicht alles komplett hören. Also wurde meist Seite A Stück eins aufgelegt. War das nix brauchste nich weiterhören...

Aber egal, die Wissenschaft wird es mit Argumenten belegen können, bei mir nur die Erfahrung...

Peter
kölsche_jung
Moderator
#31 erstellt: 05. Dez 2019, 14:07
@parrot

unter diesem "künstlerischen" Aspekt, hast du natürlich Recht, ich meinte das eher technisch ... also, dass man die Qualität an das seinerzeit herschende Frequenzgewusel angepasst hat ... es ist ja nicht so, dass man 20kHz seinerzeit nicht erzeugen konnte, was Vinyl anging, war man aber wohl der Ansicht, dass man die 20kHz nicht bräuchte ... anders als bei CD ... von SuperCD und dem ganzen HiRes-Unfug mal zu schweigen
... und natürlich ist es toll, einen Ton noch mit -90dB abspielen zu können ... nur brauche ich das nicht wirklich
Zaianagl
Inventar
#32 erstellt: 05. Dez 2019, 14:10
Die CD hat doch nix mit griffigeren Intros zu tun.
Die CD war in erster Linie ein Trägermedium für Alben, und ist das bis heute geblieben.
Hier ne Sau durchs Dorf treiben zu wollen funzt imho nicht, Pop Musik hatte schon immer das Ziel den Hörer schnell zu packen.
Und dabei ging es um Airplay und nicht um Tonträger. Sogar kpl unabhängig davon.

"Anspruchsvolle" Künstler hingegen werden die CD sogar eher schätzen, da sie sich dramaturgisch, technisch und auch was Spielzeit betrifft nicht mehr dem Medium unterordnen müssen. Siehe oben.

HEUTE, in Zeiten von Streaming und oberflächlicher Konsumkultur mag das mit den griffigen Intros eher zutreffen.
Aber auch da gehts primär um Airplay, heute ist dieses halt skipbar. DAS ist imho tatsächlich ausschlaggebend. Im Zeiten von Radio konntest bestenfalls den Sender wechseln...

Und es kommt halt nach wie vor auf die Genres und die entsprechenden Zielgruppen an... :



[Beitrag von Zaianagl am 05. Dez 2019, 15:51 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#33 erstellt: 06. Dez 2019, 01:17

kölsche_jung (Beitrag #26) schrieb:



* eingeschränkte Aussteuerbarkeit in den Bässen wie in den Höhen

ist nicht eingeschränkter als bei digital ... über 0 ist halt zuviel, wobei digital da noch ungemütlicher auf Fehler reagiert


Nee, nicht ganz.

Platte ist für "normale" Musik (und da auch eher für Gesangsstimmen, weil die den Menschen am ehesten emotional ansprechen) optimiert (nun ja... für geeignete Werte von "optimal") gewesen.
Normale Musik, Gesang hat ein Spektrum, welches einem Rosa Rauschen (1/f-Rauschen) sehr ähnlich ist:
Viel Pegel im Bass, wenig Pegel in den Höhen.

Deshalb kann man bei der Plattenüberspielung straflos die Höhen wie irre anheben - übersteuert eh nicht, weil: Ist ja kaum Pegel in den Höhen da!
Bei der Wiedergabe biegt's die RIAA wieder hin.

Nur deswegen funktioniert die RIAA-Verzerrung bei der Plattenüberspielung überhaupt!
Weißes Rauschen hingegen bekommt man nicht mit vernünftigem Pegel und wenig Verzerrungen auf Platte. Weil dann die Höhen übersteuert wären, während die Mitten noch deutlich untersteuert wären.
Testsignale, Sinus-Sweeps z.B. haben entweder sehr geringen Pegel, oder fallen zu den Höhen hin ab.


Mechanisch gesehen, darf die Rille keine zu große Steigung der lateralen und vertikalen Auslenkungen haben, sonst springt die Nadel drüber, und kann der Auslenkung nicht mehr folgen.
Langsame Bässe mit langen Wellenlängen könnten mit sehr großem Pegel geschnitten werden; da bleibt die Steigung der Auslenkung immer noch unter 45° (Diagonale).
Die flinken Höhen aber mit ihren kurzen Wellenlängen würden bei hohen Pegeln Steigungen haben, die schon über 45° wären: Die Nadel würde quasi fast senkrecht gegen die Rillen-Auslenkung knallen.


Das ist so ähnlich wie bei Tonbändern oder Kassetten: Die Höhenaussteuerbarkeit ist deutlich geringer als die der Mitten.
Bei "normaler" Musik kann man also die Mitten voll aussteuern, ohne die Höhen zu übersteuern, weil der Pegel in den Höhen eben nur so gering ist.
Bei sehr brillanter heller Musik hingegen muss man defensiver Aussteuern, um sich keinen Klirr und Zisch in den Höhen einzufangen.


Bei der CD hingegen hat man dieses Problem nicht.

Grüße
kölsche_jung
Moderator
#34 erstellt: 06. Dez 2019, 09:04

Burkie (Beitrag #33) schrieb:

kölsche_jung (Beitrag #26) schrieb:



* eingeschränkte Aussteuerbarkeit in den Bässen wie in den Höhen

ist nicht eingeschränkter als bei digital ... über 0 ist halt zuviel, wobei digital da noch ungemütlicher auf Fehler reagiert


Nee, nicht ganz.

Platte ist für "...

Bei der CD hingegen hat man dieses Problem nicht.

Grüße :prost

Natürlich hat man diese Probleme auch auf CD... Natürlich kann man auch digital übersteuern.
hoehne
Inventar
#35 erstellt: 06. Dez 2019, 09:44

ParrotHH (Beitrag #27) schrieb:
... bei denen die einzelnen Plattenseiten teils selbst kleine zusammenhängende Werke innerhalb des Albums sind, in denen ein Teilaspekt abgehandelt wird, und in dem die Titel teils nahtlos ineinander übergehen.

Dem stimme ich zu. Ziemlich viel Charme ging bei CDs (für mich) verloren. Gerade Alben, die A- und B-Seite aktiv nutzten, um einen gewissen Cut darzustellen: Anne Clarks Changing Places z.B. - A-Seite von David Harrow, B-Seite von Vini Reilly geschrieben.
Oder gar ganze Redewendungen, die nicht mehr adaptiert werden konnten: '...das 3. Lied auf der B-Seite - Wahnsinn...'

Ein wenig neidvoll jedoch war ich mitunter, wenn auf CDs als Füller noch (seltene) Mixe enthalten waren. Auch von Vorteil, wenn (gerade von Indie-Bands) das Album auf CD ein Guss ohne Pausen war - als eines der ganz frühen Werke der 90er fällt mir dazu "Entities" von Project Pitchfork ein. Da haben sich tatsächlich Künstler auch einen Kopf gemacht.

Auch ein PRO hinsichtlich der CD die Hidden-Tracks, egal ob (wie die ersten) am Ende der CD, oder "Nuller-Tracks" am Anfang oder eben zwischendurch als "3-min-Pause" zwischen zwei Titeln, die man durch Skippen nie erreicht hätte. Solche Ostereier waren eben mit Vinyl nicht wirklich umsetzbar.
hoehne
Inventar
#36 erstellt: 06. Dez 2019, 09:51

Burkie (Beitrag #23) schrieb:
Bei Unterhaltungsmusik (Pop, rock, etc.) mag ein verwaschener Klang teilweise vorteilhaft gewesen sein, um gewisse Schwächen der Intonation zu verschleiern. Ordentlich laut auf Platte überspielt, auf Mono-Singles mag der verwaschene Sound durchaus aufregend und subjektiv gut geklungen haben, und gewisse Schwächen der Intonation wurden etwas verschleiert. Man konnte die einzelnen Instrumente nicht mehr heraus hören, nur den Gesamt-Sound hören.

Ich denke aber, dass der durchschnittliche Musik-Konsument damals wie heute keinen Wert auf audiophilen Klang gelegt hat und sich nur die Tonträger der Musik wegen gekauft hat; weil ihm das Lied gefallen hat. Die Wiedergabe-Technik in vielen Haushalten wird wohl eher genauso durchschnittlich wie heute gewesen sein. Damals Keramik.Systeme mit Saphir - heute Sonos-Quäke mit Spotify in 128kbs. Nicht, weil die Leute das sowieso nicht hören würden, sondern weil sie kein Interesse an gutem Klang haben bzw. der Geldeinsatz für guten Klang zu hoch ist.

Der geneigte Leser hier im Forum stellt wohl eher die Ausnahme dar.
Burkie
Inventar
#37 erstellt: 06. Dez 2019, 10:50

kölsche_jung (Beitrag #34) schrieb:

Burkie (Beitrag #33) schrieb:

Natürlich hat man diese Probleme auch auf CD... Natürlich kann man auch digital übersteuern.



Hallo,

was hat denn deine Aussage mit dem zu tun, was ich geschrieben habe...?

Vielleicht sollte man in Diskussionen versuchen, sich ein klein wenig auf das Geschreibsel des Vorredners zu beziehen...?

Oder ist das schon der Auswuchs der CD-Generation: Man liest irgend ein Wort, und plappert dann sein Sprüchlein dazu...?

Grüße
Yamahonkyo
Inventar
#38 erstellt: 06. Dez 2019, 11:15
Hallo,

um nochmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen,

für mich ist die beste Musikrichtung für Vinyl die, die ich gerne höre. Ich kaufe mir doch nicht extra Klassik Schallplatten, wenn ich lieber Rock und elektronische Musik höre, nur weil es eventuell besser klingt! Da müsste ich ja mit der Muffe gepudert sein.

Natürlich klingen Schallplatten die gut gemastert sind besser, aber das ist bei jedem Medium so.

Von daher kann man die Frage nicht pauschal beantworten.

Man könnte konkret Frage, welche Schallplatten eines bestimmten Genres gut gepresst und zu empfehlen sind.
Das macht meiner Meinung nach mehr Sinn.

So, wie er jetzt ist, ist dieser Threads so überflüssig wie ein WLAN Kabel. Und diese ewige Diskussion, ist die CD besser, gab's schon oft und führt wie immer zu nichts.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 06. Dez 2019, 11:17 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#39 erstellt: 06. Dez 2019, 12:12
Der TE scheint ja der Meinung zu sein der "Vinyl Signature Sound" sei für bestimmte Musik Genres potenziell besser.
Zudem fragt er nach spezifischen Klang Eigenschaften.
Und obwohl wie du sagst das schon x-mal durchgekaut wurde, scheint doch immer wieder Frage und Antwort Bedarf...

Ich beschränke mich dann mal auf die Frage Nr.2:

Jegliche Art von Musik, die möglichst wenig Anspruch an die Wiedergabekette stellt und auch produktionstechnisch nicht durch das Medium beschnitten wird .
Dan_Seweri
Inventar
#40 erstellt: 06. Dez 2019, 12:33

ParrotHH (Beitrag #27) schrieb:

Spiegel schrieb:
eine Studie der Ohio State University kam zum Ergebnis, dass sich die Länge von instrumentalen Intros, einst so etwas wie der Rahmen um ein Pop-Kunstwerk, in den letzten Jahrzehnten um fast ein Viertel verringert hat - von rund 30 auf rund fünf Sekunden.

Neulich beim Chef: "Ralph, aus wirtschaftlichen Gründen muss Dir unsere Firma den Lohn um ein Viertel verringern. Statt 30 € bekommst Du künftig nur noch 5€ pro Stunde." Finde den Fehler.

Ich würde die Ausgangsfrage des Threaderstellers eher umgekehrt beantworten: Die schlechteste Musikrichtung für Vinyl sind Stücke mit vielen leisen Passagen. Da ich dabei auf vinylbedingte Zusatzgeräusche keinen Bock habe, höre ich sowas lieber digital.

Gestern wurde bei mir "Herbie Hancock: The New Standard" angeliefert. Das ist Vinylklang der absoluten Oberklasse. Perfekt gemastert und perfekt gepresst. Eine solche Platte widerlegt ganz eindeutig die Aussage, dass das Wissen um eine gute Vinylproduktion verloren gegangen sei.


[Beitrag von Dan_Seweri am 06. Dez 2019, 12:42 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#41 erstellt: 06. Dez 2019, 12:54

Dan_Seweri (Beitrag #40) schrieb:
Neulich beim Chef: "Ralph, aus wirtschaftlichen Gründen muss Dir unsere Firma den Lohn um ein Viertel verringern. Statt 30 € bekommst Du künftig nur noch 5€ pro Stunde." Finde den Fehler.

Der Fehler ist: ich bin der Chef!

Immerhin wird es ein wenig klarer, wenn man sich den im verlinkten Artikel verlinkten Artikel durchliest...

“We’re operating in an ‘attention economy,’ and attention is scarce and valuable.”

Léveillé Gauvin measured the tempo of 303 top-10 singles and found a clear trend toward faster-paced pop music in the last three decades. The average tempo increased roughly 8 percent. He compared the number of words in song titles and found more and more “one-word wonders” as the years passed.

When he analyzed how long it took for the lyrics to start, Léveillé Gauvin found that intros lasting an average of more than 20 seconds in the mid-80s have given way to intros that average 5 seconds today. And once the lyrics started, it took less time (by about 18 percent) for the first “hook,” which he defined as the song’s title.

“The really striking thing was the disappearance of the intro,” he said. “There was a 78 percent drop. That’s insane, but it makes sense. The voice is one of the most attention-grabbing things there is in music.”



Dan_Seweri (Beitrag #40) schrieb:
Eine solche Platte widerlegt ganz eindeutig die Aussage, dass das Wissen um eine gute Vinylproduktion verloren gegangen sei.

Klar, solche Platten gibt es.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Oder: Die Breite an der Spitze ist dünner geworden.

Parrot
Dan_Seweri
Inventar
#42 erstellt: 06. Dez 2019, 13:53

ParrotHH (Beitrag #41) schrieb:

Klar, solche Platten gibt es.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Oder: Die Breite an der Spitze ist dünner geworden.

Habe in diesem Jahr einige Platten der Blue Note 80-Jahre-Jubiläums-Reissue-Serie gekauft. Diese Platten klingen allesamt sehr gut und sind völlig makellos gepresst. Da wird die Ausnahme schon zur Regel. Ich meine, dass das Know-how-Tief in den Presswerken längst überwunden ist und dass eine neue Mitarbeitergeneration schon wieder reichlich Wissen aufgebaut hat, wie man Platten richtig presst.
8erberg
Inventar
#43 erstellt: 06. Dez 2019, 14:09
Hallo,

hatten die noch die alten "Väter"? Das würde viel erklären...

Peter
Dan_Seweri
Inventar
#44 erstellt: 06. Dez 2019, 16:27

8erberg (Beitrag #43) schrieb:
hatten die noch die alten "Väter"? Das würde viel erklären...

Die Blue Notes der aktuellen 80-Jahre-Jubiläumsserie sind alle ganz frische Remasters - und wirklich richtig gut (im Rahmen dessen, was man aus bis zu 60 Jahre alten Masterbändern herausholen kann).
Michelle_Collector
Stammgast
#45 erstellt: 06. Dez 2019, 17:22
[quote="Burkie (Beitrag #23)"][quote="Mondain73 (Beitrag #1)"]

Schallplatte hat nun einmal gewisse klangtechnische Nachteile, wie z.B.:
* eingeschränkten Frequenzgang
* eingeschränkte Aussteuerbarkeit in den Bässen wie in den Höhen
* welligen, ungleichmäßigen Frequenzgang (Klangverfärbungen)
* Verzerrungen/Klirr
* Rillenrauschen
* geringen Dynamikumfang (Unterschied zwischen laut und leise; leise säuft ab im Rillenrauschen, laut stirbt in Verzerrungen)
* zischelnde scharfe S-Laute
* Rumpeln, Störgeräusche
* verwaschenden Klang

Grüße :prost[/quote]

Das liest man gleich den bedingungslosen Vinyl-Freund heraus ....

Ich frage mich, warum sich dann über Phonoentzerrer und Nadelschliffe grosse
und grösste Gedanken machen und dazu seitenweise Beträge ?

Um des Kaisers Bart

M.
kölsche_jung
Moderator
#46 erstellt: 06. Dez 2019, 19:06
@michelle collector
Burkie beschreibt da die aus seiner Sicht vorliegenden technischen Nachteile (die ich im großen und ganzen mittrage) ...

warum soll man ein ohnehin nachteiliges system dann mit weiteren nachteilen unterfüttern?
anders gesagt ... nur weil mein Auto in jeder Fahrdisziplin einem 911er (deutlichst) unterlegen ist, schaue ich doch trotzdem auf Luftdruck, Ölstand etc pp

... und wo wir schon dabei sind ... für das meiste meiner Mukke reicht die (niedrigere) Vinylqualität iaR aus
anders gesagt ... mit nem 911er wäre ich heute auch mal wieder keinen müh schneller gewesen ...
8erberg
Inventar
#47 erstellt: 06. Dez 2019, 19:32
Hallo,

meine Güte, ich blieb der Platte treu weil ich soviele Tonträger halt habe.
In den 80ern hättich nix dafür bekommen.
Heute hab ich Spass dran manche alte Kiste wieder ans Laufen zu kriegen und freu mich wenn's wieder funzt.
Solche Dinge wie "das Beste" oder sowas sind mir eh fremd.

Es soll Spass machen - ist halt Unterhaltungselektronik.

Wer einen Bohei drummachen will: wir leben in einem freien Land...

Peter
.JC.
Inventar
#48 erstellt: 06. Dez 2019, 20:32
Hi,

ich glaube der Te hatte was anderes im Sinn: welche Musik klingt von LP besser als von CD?
im Sinne von schönem Vinylklang.

Ich hatte da mal ein Kuriosum, die Kraftwerk - Computerwelt (ausgerechnet) klingt bei mir von LP "besser"
als von CD (bzw. digital). Aber das ist eher gefühlt als gewusst (bewusst gehört).

Die beste Musikrichtung für Vinyl ist: Reggae.
8erberg
Inventar
#49 erstellt: 06. Dez 2019, 21:25
Hallo,

nö, Du hast Ska und Rocksteady vergessen....

Darauf einen red, red wine....

Peter
.JC.
Inventar
#50 erstellt: 06. Dez 2019, 21:44
Stimmt.
Aber seit ich den HiFi Berry habe höre ich eh meistens Radio, zB. https://www.radio.de/s/1fmreggaetrade
Michelle_Collector
Stammgast
#51 erstellt: 07. Dez 2019, 17:49
@JC
Da geb ich Dir recht , elektronische Musik (Kraftwerk, J-M Jarre , Tomita etc.) klingt von Vinyl knackiger ...

Hat aber weniger mit den klanglichen Vorteilen von Vinyl zu tun , als das
im CD-Zeitalter die sehr guten Tonleute der Plattenfirmen schon in Rente waren !

M.
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