Abschlusskapazität LO-MC

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LexBarker
Stammgast
#1 erstellt: 17. Dez 2019, 22:32
Hallo,

eine Frage kam bei mir heute auf:

Es heisst immer, bei LO-MC wäre die Abschlußkapazität nicht relevant.
Ist das wirklich so?

Gruß,
LexBarker
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 17. Dez 2019, 22:50
Moin !

Selbstverständlich gibt es seit Erfindung des MC-Abtastprinzipes vielerlei mehrsprachige Abhandlungen und Erklärungen, die auf physikalischen Studien und Hörergebnissen beruhen. Dummschwatzing inklusiv.

Ich fasse mal zusammen: Bei typischen 300 pF, die sich im Leitungsweg ansammeln könnten, macht man nix verkehrt und sollte sich auch nicht hineinsteigern.

MfG,
Erik
LexBarker
Stammgast
#3 erstellt: 17. Dez 2019, 23:27
Also egal.

Richtig?

LexBarker
lini
Inventar
#4 erstellt: 18. Dez 2019, 01:51
LB: Naja, nicht wirklich völlig egal, denn prinzipiell gilt dieselbe Resonanzfrequenzformel wir für MMs und MIs auch (also f(res) = 1 / (2 x pi x (L x C)^0.5)). Nur ist halt gerade bei Low-Output-MCs die Induktivität der winzigen Spülchen äußerst gering - so in der Größenordnung von einigen Microhenry im Gegensatz zu typischerweise einigen Hundert Millihenry bei normalen MMs und MIs. Relevant für die Resonanzformel ist, wie man sieht, letztlich das Produkt aus Induktivität und Lastkapazität. Was also entsprechend bedeuten würde, dass man bei 'ner Induktivität im Zehntausendstel- bis Hunderttausendstel-Bereich der Induktivität eines normalen MM oder MIs die Lastkapazität entsprechend ums Zehn- bis Hunderttausendfache steigern müsste, um einen vergleichbaren Einfluss auf den Frequenzgang auszuüben - und so eine hohe Lastkapazität wird man in der Praxis normalerweise nicht vorfinden.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 18. Dez 2019, 02:25
Heh, " Bandwurm-Manfred " !

Danke, hasdün fein gemacht, wirklich !

Ich bin nicht so fit mit den techn. Erläuterungen. Siehe nicht-weiter-reinsteigern.

MfG,
Erik
Passat
Inventar
#6 erstellt: 18. Dez 2019, 02:42
So ist es.

Die Induktivität bei MCs ist so niedrig, das die Hersteller die bei MCs nicht einmal angeben.
Auch der Innenwiderstand ist extrem niedrig.
Typische MCs haben da 2-10 Ohm, typische MMs liegen da bei 800-1500 Ohm.

Wichtig bei der Betrachtung ist, das sich im Hörbereich ein gerader Frequenzgang ergibt.
Bei den bei MM-Eingängen üblichen Kapazitäten ist das bei allen MCs der Fall.

Übrigens ist bei MMs eine möglichst kleine Kapazität auch nicht richtig, sondern die genau zum Tonabnehmer passende Kapazität.

Ist die Kapazität zu hoch, gibts im Hörbereich einen Resonanzbuckel mit anschließendem starken Höhenabfall.
Ist die Kapazität dagegen zu niedrig, fehlt der Resonanzbuckel, aber es gibt auch einen Höhenabfall, der aber rel. flach ausfällt. Am oberen Ende gibt es dann meist einen starken Höhenanstieg.

Hier mal dazu ein Diagramm:


Ideal wäre hier eine Kapazität zwischen 220 und 330 pf.
Das verwendete Shure im Diagramm ist da noch rel. gutmütig bzgl. der Kapazität.
Es gibt viele Tonabnehmer, die da sehr viel stärker drauf reagieren.

Grüße
Roman
lini
Inventar
#7 erstellt: 18. Dez 2019, 16:13
Roman: Dass die Hersteller bei MCs keine Induktivität angeben würden, stimmt so nicht ganz. Sprich, manche unterlassen das in der Tat - andere hingegen nicht, so etwa Goldring und Audio Technica.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Passat
Inventar
#8 erstellt: 18. Dez 2019, 16:33
Bei Audio Technica bin ich auf der Homepage bei den MCs nicht fündig geworden.
Da steht die Induktivität nur bei den MMs in den technischen Daten.

Bei Goldrin hast du dagegen Recht.
Ein Eroika H ist da mit 0,2 mH angegeben.
Bei MMs liegt die i.d.R. bei 400-700 mH.
Das ist Faktor 2000-3500 größer.
Und das Eroika H ist ein High-Output MC.
Beim Eroika LX ist da 12 µH angegeben, das ist noch einmal Faktor 17 niedriger.
Die Induktivität von MCs kann man daher getrost vernachlässigen.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 18. Dez 2019, 16:40 bearbeitet]
lini
Inventar
#9 erstellt: 18. Dez 2019, 17:00
Roman: Bei AT hab ich's mir schon vor Jahren zur Angewohnheit gemacht, immer erstmal auf der japanischen Homepage nachzusehen, denn AT Japan liefert erfahrungsgemäß die vollständigsten Datensätze - und anders als die Leute von AT England publizieren die Japaner auch so gut wie nie irgendwelchen Bockmist.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Wuhduh
Gesperrt
#10 erstellt: 19. Dez 2019, 00:22
Meine PDF-Kataloge von AT der Jahre 2014 - 2016 enthalten Millihenry's.

MfG,
Erik
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