Benz Micro ACE + Musical Fidelity

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micmar
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Dez 2003, 23:36
Ich hab' vor, mir ein Benz Micro ACE M (0.8mv) zuzulegen. Soll an meinen Bluenote Piccolo mit B5SE Tonarm. Ich habe die neue Musical Fidelity X-LPSv3, die am MC Eingang eine (laut Spez.) Eingangsimpedanz von 100 Ohm hat. Das Benz ACE verlang laut Spezifikation 200 Ohm. Kann man das trotzdem an der Musical Fidelity betreiben?. Kann mir jemand erklaeren, wieso es bei MC Systemen dort (im Gegensatz zu MM) keinen Standard gibt und wie wirkt es sich klanglich aus, wenn man eine niedrigere Abschlussimpedanz als vom TA gefordert hat?
micmar
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 05. Dez 2003, 12:19
Ach so nochwas, die Musical Fidelity hat bei MC einen Verstaerkungsfaktor von ca. 60dB und bei MM einen von ca 42dB. Haltet ihr das Benz ACE M mit 0.8mV Ausgangsspannung fuer die MC Verstaerkung der Musical Fidelity schon fuer zu hoch? Als Alternative hatte ich mir ein MM System von Goldring, z.B. das G1022 oder gar G1042 rausgesucht. Ist das wirklich eine Alternative zum Benz ACE? Hat schon mal jemand beide Systeme gehoert und kann was ueber den Klang berichten? Als guenstigeres MC System waere da noch das Benz MC Gold, das aber laut einiger reviews, die ich im Netz gelesen habe nicht mit dem ACE mithalten kann.
Albus
Inventar
#3 erstellt: 05. Dez 2003, 13:28
Tag,

die Stereoschallplatte war international als Medium durchzusetzen, die vorhandene Technik der Tonabnehmer war der Typus MM, die Industrie war in der Lage, sich auf einen markterschließenden Standard zu einigen. Die MC-Technik kam später, das Medium war gängig, die Konkurrenz war lebhaft, einen Standard benötigte das Geschäft nicht. Noch später, als man die Idee und Technologie der Quadrophonie erfand und am Markt einführte, scheiterte diese Geschäftsgelegenheit an der Unfähigkeit der Industrie, sich auf eine der konkurrierenden Versionen als Standard zu verständigen. Also, verschwand die Möglichkeiz im Orkus der Wirtschaftsgeschichte. Wie auch noch später noch weitere mediale Techniken.

Zum Benz usw. 0,8 mV bei 5 cm/sec oder bei 0 db = 8 cm/sec? (ZB Stereoplay mißt bei 0 dB). Die Frage ist für den Innenwiderstand beachtlich, denn bei 0,8 bez. a/5 cm schätzte ich den Innenwiderstand des Benz auf eher 60/70 Ohm, bei 0,8 bez. a/8 cm auf eher 40/50 Ohm. Wenn der Benz 200 Ohm Abschlußwiderstand empfiehlt, dann sollte der Innenwiderstand bei höchstens 40 Ohm liegen. 200 Ohm Abschlußwiderstand sind also eher wohl zu gering, zu gering für einen optimalen Störspannungsabstand oder evtl. auch verbunden mit Dämpfungen an den Frequenzenden - der Effekt einer Unteranpassung (100 Ohm statt 200 Ohm).
Die MC-Verstärkung 60 dB wird sich zusammensetzen aus der sehr hohen MM-Verstärkerstufe plus 18 dB (wenig, typisch 26 dB) aus einer MC-Stufe. Wenn das Benz ACE M also ein MC mit mittlerer Ausgangsspannung sein sollte (ein Grundmodell eher bei 0,35 mV/5 cm/sec liegt), dann könnte man - angesichts des hohen Verstärkungsfaktors des MM-Einganges, 42 dB (typisch 35 dB), versuchen, ob nicht der Abschluß mit den 47 Kiloohm des MM-Zweiges sogar das Optimum ergibt. Früher - früher - hat man diese Anschlußweise häufig bevorzugt, MC mit passabel hoher Ausgangsspannung an 47 K.

Das genügt. Laß mich sagen, wenn ein MC zu versuchen wäre, dann legte ich zum Versuch das Ortofon Nr. 2 nah. Die elementaren, aber nicht billigen Goldrings, ich möchte sie nicht kennen.

MfG
Albus
micmar
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 05. Dez 2003, 14:27
Hallo Albus,

wiederum Dank fuer die ausfuehrlichen Erklaerungen. Ich hab' jetzt nochmal im Netz geblaettert. Also, das Benz MC Gold hat einen Innenwiderstand von ca 20 Ohm, das ACE Low ca 12 Ohm und das ACE M ca. 24 Ohm. Laut Spezifikation soll ACE Low eine Abschlussimpedanz ab 120 Ohm haben, MC Gold und das ACE M >200 Ohm und das ACE H (high output) schon ab 1kOhm (ist ja auch fuer MM Eingang gedacht). Alle koennen auch bis 47kOhm. Die Ortofon MC TAs haben alle einen geringeren Innenwiderstand, ca. 3-6 Ohm und eine empfohlene Abschlussimpedanz von >20Ohm. D.h die Ortofons waeren schon interessant. Hat schon mal jemand MC Nr.2 gegen MC25FL gehoert oder kann sonst noch was zu den Ortofon MC Systemen sagen? Leider hat mein Haendler gesagt, er kommt an die Ortofons nicht mehr ran. Zu den Goldrings kann ich sagen, dass ich die im Vergleich zu den hiesigen Preisen in USA teilweise schon fuer knapp die Haelfte gesehen habe. Spricht nicht gerade fuer ein gutes Preis/Leistungsverhaeltnis.
Albus
Inventar
#5 erstellt: 05. Dez 2003, 14:52
Tag erneut,

da hat man es dann, 24 Ohm Innenwiderstand erfordert als optimalen Abschlußwiderstand einen mindestens 10fachen Wert aber nicht unter 100 Ohm, optimal also mind. 240 Ohm - so kann man als Hersteller auch schreiben > 200 Ohm, tja.

Das Ortofon MC Nr. 2 hat einen Innenwiderstand von 7 Ohm (Spezifikation; bei Ortofon und Yamaha gehe mittlerweile ich davon aus, die Spezifikationen treffen stets mit nur marginalen Abweichungen zu, Erfahrungssache), empfohlen ist ein Abschlußwiderstand ab 100 Ohm. Anfangs fand ich 47 K überlegen, und zwar sowohl 70 Ohm als auch 100 Ohm, besser als beide war schon 220 Ohm, jetzt ist meine Einstellung erneut bei 47 K angekommen (Ausgangsspannung 0,35 mV/5 cm/sec; Verstärkung 35,5 dB, im MM sehr rauscharmer Vorverstärker).

MfG
Albus
micmar
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 05. Dez 2003, 15:03
Da musst Du aber schon enorm aufdrehen, um bei einigermassen vernuenftigen Lautstaerken zu hoeren. Bei ca. 35dB und 0.35mV kriegst Du ja ungefaehr 170-180mV am Hochpegeleingang Deines Verstaerkers. Um auf CD-Pegel zu kommen, brauchst Du dann nochmal Faktor 10-15, also ueber 20dB.Oder irre ich mich da?
Albus
Inventar
#7 erstellt: 05. Dez 2003, 15:21
Tag Robert,

der Vol.-Steller des VV steht noch im günstigen Bereich, also noch nicht bei -6 dB, nämlich bei -10 dB; die Endstufe hat eine Verstärkung von 31,5 dB und regelbare Eingangsempfindlichkeit, die LS haben einen Wirkungsgrad von >91 dB, ich gehöre zu denen, die je nach Höreinstellung die mittlere Lautstärke wählen, tendenziell eher im Leisebereich. Der CDP ist im Fixen Ausgang per schaltbarem Anpassungsregler um -6 dB (also halbiert) abgesenkt, so dass auch bei CD der Vol.-Steller im günstigen Bereich steht. Günstiger Bereich eines typischen 50 Kiloohm Vol.-Stellers ist -30 dB bis -8 dB (bei -6 dB ist das übliche Rauschmaximum).

MfG
Albus
micmar
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 05. Dez 2003, 15:36
Tag Albus (ich glaub ich hab's jetzt Du Albus, ich Michael, nicht Robert!),

also ganz konnte ich Deinen Ausfuehrungen nicht folgen, aber mein Primare Vollverstaerker hat eine Volumenskala von 0-79dB, mit meinem Primare CDP hoere ich (am symmetrischen Eingang) bei ca. 25dB (je nach CD) im mittleren (Lautstaerke-)Bereich, bei meinem bluenote Dreher mit (zur Zeit noch) Audio Technica MM System (vermutlich das sehr guenstige AT91) muss ich da schon auf ca. 35-40dB gehen (auch wieder je nach Aufnahme). Der Primare bietet keine Moeglichkeit der Absenkung der Eingaenge. Das Ortofon MC25FL sollte mit 0.5mv bei 5cm/s und 1kHz (wenn ich's richtig im Kopf habe) dem CDP Niveau schon ganz gut nahe kommen.

MfG

Michael
Albus
Inventar
#9 erstellt: 05. Dez 2003, 15:54
Michael, bitte Entschuldigung für die Namensverwechslung,

Also, der Primare hat vermutlich eine nicht übliche Skalierung. Üblich ist von minus unendlich (Linksanschlag, 7.00 Uhr) über 12.00 Uhr, Mittelstellung typisch bei -22 bis -16 (je nach Verstärkungsfaktoren) und einem Maximum bei 0 dB, also 16.00 Uhr (insgesamt 270 Grad, in logarithmischer Auslegung des Regelungsbereiches). Der Primare scheint von 0 (still) bis 79 (Maximum) zu laufen. Wenn ich nicht falsch erinnere, dann hat der Primare eine unübliche liegende Eingangsempfindlichkeit, nämlich bei 300 mV für Nennleistung (üblich 150 mV).

So wären die Skalenwerte also nicht korrekt vergleichbar.

MfG
Albus
micmar
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 05. Dez 2003, 16:07
Albus,

um genau zu sein, der Primare A30.1 hat am symmetrischen Eingang eine Empfindlichkeit von 560mV und am asymmetrischen Eingang 280mV. (und keine Sorge wegen der Namensverwechselung).

Gruss

Michael
musicshaker
Stammgast
#11 erstellt: 17. Dez 2003, 14:56
Hi,

also unabhängig vom Anschlußwert empfehle ich das Benz ACE L. Ich betreibe es mit 100 Ohm Abschlußwiderstand und bin begeistert. Es ist ultradynamisch und zeigt für seine Preisklasse erstaunlich viele Details auf den guten alten Scheiben. Ich hatte vorher ein Goldring Elite und ein Ortofon Nr. 2. Das Ortofon kann da in keinster Weise mithalten. Das Goldring ist etwas mittenbetonter als das Benz und damit etwas musikalischer oder besser wärmer timbriert. Am Ende also reine Geschmackssache. Viel Spaß!
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