Dual 1225 umgebaut mit CDS 650

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Florianska
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Dez 2008, 12:15
Hallo zusammen,
nachdem ich die entsprechenden Threads über Dual 1225 und 1210 (original mit CDS650) gelesen habe, hatte ich zunächst Glück mit meinem 1225.
Der stand so lange, daß die 2.Bewegung des Reibrades zum Plattenteller nicht mehr ausgelöst wurde.
2-3mal von Hand erledigt und das Ding läuft wieder mit der Originalbestückung DMS200 und entsprechender Nadel.
An meinem Röhrengerät Nordmende Casino 65 brauche ich jedoch einen Kristallabnehmer. Also habe ich unbenutzte Lagerware gekauft, DMS650 mit DN 8 Wendenadel.
Mit dem verbauten System funktionierten beide Kanäle aber eben nur Hochton.
Jetzt läuft nur ein Kanal!
Daher meine Frage, kann ein DMS650 altern? Und wie funktioniert die Übertragung der Nadelauslenkung genau?
Ein interessantes Phänomen ist auch, bei der ersten Platte gabs ebenfalls keine Tiefen! Nach der 10. Scheibe im Dauerlauf kommt doch viel Volumen auf aber eben nur in einem Kanal.
Dr Fehler ist eindeutig das System, dazu habe ich einfach die Kabel sinngemäß vertauscht und schon wird der 2. Kanal voll angesteuert.
Vielleicht Staub an einer empfindlichen Stelle?
MfG
Florianska
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Dez 2008, 13:11
Moin,

die Kristallstäbchen können brechen, das Übertragungsgummi kann gerissen sein...

Grobe Funktion.

Ein Kristall (wie ein Pièzo, aus Bariumtitanat oder so) wird beidseitig mit leitendem Material beschichtet (Silber).

An diesen beiden leitenden Kontakten entsteht bei Bewegung/Biegung des Kristalls eine Spannung.

Im Stereosystem sitzen 2 dieser Kristallstäbchen.

Sie sind Dachförmig angeordnet (ca 90° zueinander)

Hinten sind sie fest eingespannt, am vorderen Ende sitzt eine Brücke aus Gummi, die beide Teile flexibel miteinander verbindet.

Nach unten ist ein ebenfalls Dachförmiger Teil der Brücke so eingeschnitten, dass er den Aluträger der Nadel aufnehmen kann.

Das ist das schwarze oder durchsichtige Teil, das man so sehen kann.

Die Nadel wird jetzt bei Auslenkung durch die Rille stärker in Richtung eines oder beider Kristalle gedrückt, wodurch die Signalspannung entsteht.

Dabei ist je ein Kristall für einen Kanal zuständig.


Da Kristallsysteme die Platten stärker beanspruchen (höheres Auflagegewicht und härtere Einspannung der Nadel), würde ich an deiner Stelle einen preiswerten Phonovorverstärker kaufen.
(um 20 Euro)

Dann kannst du das Magnetsystem verwenden, schonst die Platten und hast einen besseren Klang.

Ein CDS 650 dürfte bis auf die Gummiaufhängung nicht altern.

Durch Herunterfallen oder starke mechanische Belastung, z.B. beim Nadeltausch kann aber das Gummi oder der/die Kristallstäbchen beschädigt werden.
(Bruch)

Wenn du beim Händler gekauft hast, könntest du versuchen es zu tauschen.

Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 05. Dez 2008, 13:13 bearbeitet]
Florianska
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 05. Dez 2008, 13:21
Vielen Dank für die Infos,
ich habe mir schon die nachbausicherste Phono Röhren Preamp Schaltung herausgesucht.
Dann dauerts aber sicher bis Ende Januar mit Aufbau und Abgleich.
Ein Transistorvv im Röhrengerät mit ECLL800
Stilbruch ohne Ende!!
Noch etwas hatte ich vergessen, der Tonarm geht nicht auf den Anfang der LP - ich vermute Steuerpimpel-Gummiverlust.
Der letzte Fehler trat bei einer leicht kugeligen Platte auf, die drei innersten Stücke wurden nicht abgespielt, der Tonarm blieb über der Platte hängen. ich habe das gerändelte Unterteil des Tonarmliftes verdreht und jetzt funktioniert das.
Apropos Bruch des Kristalls, das glaube ich dann leider auch. Läßt sich das optisch kontrollieren?
Oder zuerst, wie baue ich die DN 8 aus?
MfG
Florianska
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Dez 2008, 13:38
Moin,

die DN8 wird einfach senkrecht gestellt und herausgehoben.

Der Nadelträger hängt aber manchmal sehr fest im Gummi.

Also vorsichtig.

Sehen kannst du so nichts und wenn du das System zerlegst (ist geklebt) fallen dir die Anschlüsse entgegen.

Ich habe schon mal eines "gerettet", aber es ist fummelig.

Wenn etwas gebrochen ist kann man es evtl. fühlen, wenn sich die Nadel in eine Richtung leichter bewegt als in die andere.

Ein Röhrenphonovorverstärker ist natürlich viiiiel schöner.

Es gab passend zu deinem Dual aber Dual Phonovorverstärker zum Einbau in die Uarge.

Die heissen TVV irgendwas (TVV43 ist älter und nicht für Einbau)

Die Buchstaben V und V sehen aus wie ein W, der Vorverstärker heisst aber T V V, nur muss es zusammengeschrieben sein, wenn du ihn in der Bucht suchst.

Diese TVV wären dann zumindest für den Plattenspieler stilecht.

Zu Zeiten der ECLL800 gab es schon Transistoren, auch diesen TVV43.
(ca. 1963/64)

Aber ich höre auch lieber mit Röhren.

Wenn schon denn schon.

Mit der Mechanik der Duals kenne ich mich nur wenig aus.

Der Steuerpimpel ist aber nur für die seitliche Bewegung des Arms zuständig.

Er drückt gegen eine Platte, die sich unter ihm dreht und ihn dabei mitnimmt.

An ihm hängt der Arm, so dass der sich entsprechend bewegt.

Je nach eingestellter Plattengrösse wird der Arm blockiert und der Steuerpimpel rutscht auf der sich weiter drehenden Platte, bis diese herunterfährt und den Arm freigibt.

Dann erst senkt sich auch der Lift.

Das Rändelrad am Lift ist zur Begrenzung und Einstellung der Lifthöhe gedacht.

Der Steuerpimpel hat damit nichts weiter zu tun, verstellt sich scheinbar von selbst.

Gruss, Jens
Florianska
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 05. Dez 2008, 14:46
Also laut Bedienungsanleitung gibts den TVV 47 für Zargeneinbau.
Ich habe schon weiter im Kopf nach meinen Lagerleichen gekramt und glaube, da gibts noch einen HA60 ohne Haube. soweit ich weiß ist dort ein Dual 1218 verbaut.
Ist bei diesem Player das Tonarmlager höherwertig aufgebaut?

ich bin eigentlich ein Fan von Authentizität, aber am ELAC Miracord 16 scheiden sich dann die Geister. Meinen Platten möchte ich das nicht zumuten.
Vermutlich werde ich den Casinoschrank mit einem Auszug unter dem Radiochassis versehen und dort einen Dual-Player einsetzen. Damit handele ich mir natürlich ein ernsthaftes Gewichtsproblem ein, ich möchte diesen "Schrank" in ein wandhängendes Stringmöbelsystem inteegrieren.
Natürlich gabs im Casino 65 auch schon Transistoren, aber nicht im Signalweg, höchsten die Anzeigeansteuerung für Stereo an der sündhaft teuren EMM803 könnte transistorisiert sein.
MfG
Florianska
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Dez 2008, 16:45
Moin,

in der Casino 65 dürften eigentlich keine Transistoren verbaut sein.

Ich weiss es nicht, aber bei Nordmende habe ich bisher nur Stereodecoder mit Röhre (ECC81) gesehen.
(möglich ist es natürlich)

Danach kamen dann Volltransistorgeräte.
(die es z.T. vermutlich eine zeitlang parallel zu Röhrengeräten gab)

Ich meinte nur, dass es zu der Zeit schon entsprechende Vorverstärker gab, es daher nicht unbedingt ein Stilbruch sein muss.

Der TVV47 dürfte ja dann alle Forderungen erfüllen.

Klanglich sind diese Geräte auf jeden Fall OK.
(natürlich kein High-End)

Wenn der Miracord 16 einwandfrei läuft, könnte man den evtl. mit einem moderneren System ausstatten und das Auflagegegeewicht irgendwie entsprechend anpassen.
(evtl. über Schraube hinten im Arm)

Der 1218 ist schon ein sehr gutes Gerät von Dual.

Der Hauptunterschied zu den "ganz Grossen" ist der Durchmesser des Tellers.
(und damit das Gewicht)

Die Tonarmlagerung ist bei den Dual Plattenspielern eigentlich immer sehr gut.
(die ganz kleinen Plastikgeräte ausgenommen)

So denke ich, dass die des 1225 schon recht gut ist, die des 1218 aber besser.

Das wird sich klanglich aber nicht bemerkbar machen.
(mit Kristallsystem gar nicht, mit Magnetsystem vielleicht an einer hochwertigen HiFi- Anlage)

Eher schon das evtl. etwas stärkere Rumpeln durch den Blechteller des 1225.
(oder 1210, der ist noch etwas einfacher gestrickt)

Ob die 3 Kilo mehr das Stringsystem so sehr überfordern?

Wenn du sowieso am Gehäuse basteln willst, könntest du ja über einen Komplettumbau, zeitgenössisch natürlich, nachdenken.
(mir wäre der Aufwand aber zu hoch)

Gruss, Jens
Florianska
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 05. Dez 2008, 17:09
Der Aufwand muß sich bei mir auch in Grenzen halten.
Du meinst etwa den Dual in das miracord-Fach einbauen.
Nur wenn der Bodenausschnitt stimmt oder zu groß ist, daran werde ich auf keinen Fall herumsägen.
Das Problem ist dann aus eigener Erfahrung eher, daß sich der Player unter einem Gehäusedeckel befindet und bei mir garantiert alles schneller voll steht als die Schrankwand komplett ist ...!
Dann komme ich nicht mehr an das Gerät heran.
Andererseits hat mein HA60 keine Haube mehr (Ich Blödmann habe die auf dem Sperrmüll liegen gelassen),
also ist der Player optimal in diesem geschlossenen Fach unterzubringen.
Mal sehen, ich berichte auf jeden Fall weiter.
Ein schönes WE und freundliche Grüße
Florianska

P.S. wie lädt man hier Fotos hoch?
Florianska
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 09. Dez 2008, 20:44
Hallo,
ich habe das WE hinter mir, eine einzige Katastrophe, von wegen audio basteln o.ä.
Die Deckenbalken in meinem Einzeldenkmal sind total fertig, also einsturzgefährdet, ich habe noch kurz vor meiner Rückkehr nach München überall Balken gestellt, aber das ist keine Lösung
So trotzdem zum 1225, im System ist tatsächlich eines der Keramikstäbchen gebrochen, der Gummi ist ok, den habe ich mittlerweile ausgebaut, die neue Nadel natürlich auch.
Den Steuerpimpel im Laufwerk habe ich durch einen roten Kabelmantel ersetzt, das ist jetzt wieder ok.
Nur Vinyl-Hören eben nicht. Die Schaltung vom TVV 47 habe ich mir angesehen, so gerade eben schon HIFI, aber wirklich grenzwertig simpel.
Ich habe gerade nocheinmal den Nordmende stereodecoder angesehen, der Anzeigeverstärker ist mit einem AF117 ausgestattet. Den Schaltplan kann ich bei Interesse als pn-Anhang schicken.
MfG
Florianska
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