Noise-Reduction-Taste ein/aus bei Original-Tapes mit Dolby-Logo?

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Beagleman
Stammgast
#1 erstellt: 03. Feb 2009, 20:45
Hallo, ich hoffe hier kann man mir helfen.

Ich versuche jetzt seit einer Stunde verlässliche Infos darüber zu bekommen, ob man die Noise-Reduction-Taste bei seinem Tapedeck drücken sollte, wenn auf der eingelegten Original-Kassette ein Dolby-Logo abgebildet ist.

Zusätzlich ist auf dem Cover vermerkt:
"Die Aufnahme dieser Produktion erfolgte nach dem Dolby-Verfahren, wodurch Nebengeräusche bei der Wiedergabe unterdrückt werden."
Werden sie immer unterdrückt oder muss ich dafür erst die Noise-Reduction-Taste drücken?

Vielen Dank!
Marsupilami72
Inventar
#2 erstellt: 03. Feb 2009, 20:50
Natürlich muss bei der Wiedergabe das gleiche Rauschunterdrückungssystem, wie bei der Aufnahme aktiviert werden!

Für Kassetten mit Dolby Logo wäre das Dolby B.


[Beitrag von Marsupilami72 am 03. Feb 2009, 20:52 bearbeitet]
killnoizer
Inventar
#3 erstellt: 03. Feb 2009, 20:55
Theoretisch hat Marsupilami recht .

das setzt allerdings bei ALLEN Verfahren dieser Art eine ganz genaue Justage der Aufnahme- und Wiedergabegeräte voraus .


Und fertig gekaufte Bandaufnahmen spielen da praktisch niemals mit . Weder stimmt der Aufnahmepegel ( dolby Level ) noch bietet das Bandmaterial ausreichende Qualität , insbesondere der schleichende Verlust im Hochtonbereich macht den Einsatz von Dolby überflüssig .

Lass dein Ohr doch entscheiden was besser klingt, wenn du ein "akustisches " pumpen feststellst , was mich persönlich extrem stört , wird dieser Effekt ohne Dolby deutlich geringer werden .
Beagleman
Stammgast
#4 erstellt: 03. Feb 2009, 21:26
Vielen Dank für die raschen Antworten.

Mit dem Gehör ist das so eine Sache. Ohne NR-Taste klang es sehr hell, fast kratzig; mit dagegen recht dumpf. Jetzt muss ich schauen, welcher Eindruck zu sehr vom jeweils anderen beeinflusst wird.
FireandIce1973
Stammgast
#5 erstellt: 04. Feb 2009, 11:15
Ich habe die persönliche Erfahrung gemacht das meine industriell vorbespielte Cassetten mit Dolby B eigentlich nie befriedigend klingen. Das liegt denke ich vor allem an den bei der Produktion der Cassetten nicht ekakt eingehaltenen Spezifikationen, dem billigen Bandmaterial und dem nicht 100%ig passenden Azimut. Meine Erfahrungen habe ich mit Hörspielcassetten gemacht, keine Ahnung ob bei Musikaufnahmen mehr Sorgfalt an den Tag gelegt wurde.
Passat
Inventar
#6 erstellt: 04. Feb 2009, 11:38
Nee, das industriell vorbespielte Zeugs wird auf Schnellkopiermaschinen hergestellt.
Die Kopie wird da in mehrfacher Originalgeschwindigkeit gemacht und so etwas geht immer zu Lasten der Qualität.

Das sieht man schon auf HiFi-Doppeldecks: Die mit doppelter Geschwindigkeit gemachten Kopien sind fast immer schlechter als die in Normalgeschwindigkeit gemachten Kopien.

Grüsse
Roman
gdy_vintagefan
Inventar
#7 erstellt: 04. Feb 2009, 18:26
Ich hatte früher recht viele industriell bespielte MCs.
Und mit keiner war ich klanglich zufrieden. Die LP bzw. CD mit gleichem Inhalt war generell besser (viele kaufte ich nämlich später als LP oder CD nach). Daher war die MC für mich immer ein eher minderwertiger Tonträger (und ich verstand auch nur wenig, dass MCs zeitweise sogar teurer waren als die qualitativ bessere LP).
Was Kassetten betrifft, so machte ich die besten Erfahrungen nur bei Eigenaufnahmen von einer hochwertigen Quelle auf gutes Chromdioxidband, natürlich mit einem Einfach-Deck. Eine solche Kopie von LP oder CD klang bei mir stets besser als diese Aufnahme als Industrie-MC.

Beim Hören von Industrie-MCs ließ ich damals den Dolby-Schalter stets ausgeschaltet, so war der Klang noch am brauchbarsten. Bei mir klang das nämlich mit Dolby B auch zu dumpf.
Als ich älter wurde und mich immer ernsthafter für HiFi interessierte, habe ich solche MCs kaum noch gekauft.

Gruß
Michael
mischko
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 05. Feb 2009, 11:54
Zuerst: FAST alle MCs sind "POSITION I"-Normal, und sehr wenige Kassetendecks spielen ueberhaupt linear ueber 11 kHz, was eher zu wenig ist. Wenn man echt ein MC fan ist, soll man zuerst wissen dass Tonkopfazimuth nicht immer gleich ist, und man muss es hin und her nachjustieren. Und fuer verwendung von aelteren MCs sind Decks mit "Playtrimm" Funktion bestens geeignet.


MfG,

PS. Natuerlich kann nichts schlechtes passieren mit einer Dolbykassete die man ohne DD abspielt! Geschmackssache.


[Beitrag von mischko am 05. Feb 2009, 12:05 bearbeitet]
Passat
Inventar
#9 erstellt: 05. Feb 2009, 12:11
Das Azimuth-Problem bekommt man auch mit dem richtigen Tapedeck in den Griff.
Der Nakamichi Dragon und der Marantz SD-920 haben beide eine automatische Azimuthkorrektur bei der Wiedergabe.
Bei einigen anderen nakamichi-tapes lässt sich der Azimuth auch manuell außen am Gerät verstellen, beim CR-7 E sogar per Fernbedienung.

Ansonsten stimmt es schon, vorbespielte Bänder müssen in Typ I-Stellung abgespielt werden.
Es gibt zwar viele vorbespielte Typ II-Bänder. Aber die werden ausschließlich in der eigentlich falschen Typ I-Stellung bespielt. Und so müssen die auch wieder abgespielt werden, sonst hat man einen Höhenverlust.

Playtrim ist übrigens auch ganz hilfreich beim Abspielen von nicht selbst aufgenommenen Bändern.

Grüsse
Roman
FireandIce1973
Stammgast
#10 erstellt: 05. Feb 2009, 12:20
Abgesehen von den Azimut und Schnellkopierproblemen: Sind vorbespielte MCs auf denen das Dolby Logo prangert denn wirklich mit Dolby B bespielt, oder ist das mehr oder weniger ein Werbegag? Wenn man jetzt versucht seltene MCs final auf den PC zu retten, sollte man sie (bei optimalen Vorraussetzungen, Deck mit passendem Azimut, usw.) mit Dolby B abspielen, oder eher ohne und dann nachträglich mit einer anderen Methode entrauschen? Können bei den extrem hohen Geschwindigkeiten der Schnellkopiermaschinen die Dolby B Spezifikationen überhaupt eingehalten werden?
Passat
Inventar
#11 erstellt: 05. Feb 2009, 12:22
Die werden schon mit Dolby B bespielt.
Anders wäre das hohe Grundrauschen, das durch den Schnellkopierprozess grundsätzlich entsteht, gar nicht in den Griff zu bekommen.

Vorbespielte Bänder rauschen mit eingeschaltetem Dolby B fast so stark wie selbstbespielte Bänder ohne Dolby.

Grüsse
Roman
mischko
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 05. Feb 2009, 13:15
Nicht immer. I hatte viel bessere Ergebnisse wenn ich solche schlechte MCs ohne DD gespielt habe und dann im zB. Audacity "entrauscht" habe. (im Vergleich zu: mit DD und dann im Audacity Hochtoene angehoben.)


[Beitrag von mischko am 05. Feb 2009, 13:20 bearbeitet]
FireandIce1973
Stammgast
#13 erstellt: 05. Feb 2009, 13:26
Gibt es zum Entrauschen am PC eine "professionelle Methode", eine anerkannt bestmögliche Vorgehensweise? Aus dem Stegreif würde ich mit Steinberg Wavelab o.ä. und einem Denoiser Plugin ein Rauschprofil anhand des reinen Bandrauschens erstellen. Es soll natürlich einerseits das Rauschen entfernt werden und andererseits der Klang möglichst natürlich bleiben. Gibt es da hier im Forum evtl. eine bestmögliche Methode?
mischko
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 05. Feb 2009, 13:36
Von Dir beschriebenes Vorgehen ist korrekt, besseres weiss ich auch nicht. Nur mache ich alles mit Audacity. Nur werde ich als Rauschprofil Rauschen in der Pause zwischen 2 Lieder nehmen.
gdy_vintagefan
Inventar
#15 erstellt: 05. Feb 2009, 15:04
Ganz alte MCs sind meist ohne Dolby aufgenommen. Diese fand ich klanglich noch bescheidener als die "normalen". Das mag aber vielleicht auch am Alterungsprozess gelegen haben. Die ersten MCs mit dem Dolby-Logo, die ich hatte, stammten aus der Zeit um 1976.

Später, in den 80er Jahren, gab es auch MCs, die mit "HX Pro" beschriftet waren. Eine davon war die "True Blue" von Madonna.
Mir ist aufgefallen, dass manche neueren MCs (so ab zweite Hälfte 80er Jahre) öfter recht höhenbetont klangen, genau das was ich bei den älteren oft vermisste. Trotzdem waren auch diese neueren MCs klanglich weit von der LP oder CD entfernt.
killnoizer
Inventar
#16 erstellt: 05. Feb 2009, 22:55
Die Fehler in der Wiedergabe die durch NICHT korrektes Dolby entstehen sind meiner Meinung nach gravierender als der konstante Rauschpegel .

Selbst bei Eigenaufnahmen mit Dolby und Wiedergabe auf einem 2. Gerät ist es nur bei vollständig richtiger Justage ( mit 400 Hz Ton ) sinnvoll mit Dolby abzuspielen .

Gerrit
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 06. Feb 2009, 13:42
Hallo!

ich schließe mich an.
Konstantes Rauschen und evtl. etwas zu stark erscheinender Hall (bei Dolby B aus) sind für mich viel eher hinzunehmen als zu dumpfer Klang, und das evtl. überreagierende Dolby (mit "zuwenig Hall").

Gruß
Bernhard
HiFi_Addicted
Inventar
#18 erstellt: 07. Feb 2009, 20:13

mischko schrieb:
Nicht immer. I hatte viel bessere Ergebnisse wenn ich solche schlechte MCs ohne DD gespielt habe und dann im zB. Audacity "entrauscht" habe. (im Vergleich zu: mit DD und dann im Audacity Hochtoene angehoben.)



Die Entrauschroutine von Audacity ist IMHO eine der Schlimmsten die mir je untergekommen ist. Entweder es rauscht ungeniert weiter oder man produziert damit deutlich höhrbare Artefakte öhnich MP3s mit sehr niedriger Bitrate.

Mit etwas übung und gehöhr lassen sich eigentlich alle Kompandersysteme Waves C4 decodieren. Man muss nur die richtigen Parameter finden.

So nebenbei: Dem Denoiserplugin vom Wavelab 6 kann man keine Rauschprofile vorgeben Das funktioniert nur bei guten Plugins wie der WaveArts MRNoise, Waves X-Noise oder dem iZotope RX Advanced Denoiser Plugin.

Richtig zufriedenstellend funktioniert eigentlich nur RX Advanced. Die Renderzeit ist aber auch eine Katastrophe obwohl das Plugin Quadcore CPUs unterstützt.

6 Stunden darf man mit einem Xeon UP X 3350 @ 2,66GHz Quadcore schon warten bis eine 40 Minuten Schallplatte durch ist

Drop Outs kann man sehr gut mit dem RX Spectral Repair Plugin unhöhrbar machen.

mischko
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 07. Feb 2009, 22:55

HiFi_Addicted schrieb:

mischko schrieb:
Nicht immer. I hatte viel bessere Ergebnisse wenn ich solche schlechte MCs ohne DD gespielt habe und dann im zB. Audacity "entrauscht" habe. (im Vergleich zu: mit DD und dann im Audacity Hochtoene angehoben.)



Die Entrauschroutine von Audacity ist IMHO eine der Schlimmsten die mir je untergekommen ist. Entweder es rauscht ungeniert weiter oder man produziert damit deutlich höhrbare Artefakte öhnich MP3s mit sehr niedriger Bitrate.



Naja, Audacity hat auch Plug-ins. Selbsverstaendlich ist download von Plug-in und dass man auch wissen muss was zu erwarten ist. Es ging um MCs zu entrauschen. Habe cca -30dB geschafft ohne spaeter irgendwelche unerwuenschte Einfluesse hoeren zu muessen. Naja wenn -30 dB nicht genug sind, ist meistens die urspruengliche Qualitaet so niedrig dass man nach besserer Quelle suchen soll. Meiner Meinung nach wenigstens...


[Beitrag von mischko am 07. Feb 2009, 22:58 bearbeitet]
FireandIce1973
Stammgast
#20 erstellt: 08. Feb 2009, 00:08

HiFi_Addicted schrieb:
So nebenbei: Dem Denoiserplugin vom Wavelab 6 kann man keine Rauschprofile vorgeben Das funktioniert nur bei guten Plugins wie der WaveArts MRNoise, Waves X-Noise oder dem iZotope RX Advanced Denoiser Plugin.

Richtig zufriedenstellend funktioniert eigentlich nur RX Advanced. Die Renderzeit ist aber auch eine Katastrophe obwohl das Plugin Quadcore CPUs unterstützt.

6 Stunden darf man mit einem Xeon UP X 3350 @ 2,66GHz Quadcore schon warten bis eine 40 Minuten Schallplatte durch ist

Drop Outs kann man sehr gut mit dem RX Spectral Repair Plugin unhöhrbar machen.

:prost


Hast Du einen Tip oder einen Link zu einem Tutorial in dem die optimale Vorgehensweise beim Restaurieren von Bandmaterial und LPs beschrieben wird? Man muss mit den tollen Plugins ja auch umgehen können.
HiFi_Addicted
Inventar
#21 erstellt: 08. Feb 2009, 00:25
Nicht wirklich. Ich Erarbeite mir die einstellungen selber. Einstellungen die immer funktionieren gibts eigentlich nicht wircklich.

MfG Christoph
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