Thorens TD 145 gegen TD 145 MK II

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aroo
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Mai 2009, 11:12
Moin,

ich habe es geschafft, ihr dürft mich Sammler nennen, ich habe einen zweiten Thorens ergattern können.
Da ich zur Zeit aber knapp bei Kasse bin und beide gleichzeitig nicht betreiben kann, will ich mich natürlich für den "Besseren" entscheiden und den dann mit Joel's Kit ordentlich frisch machen.

Hier also mein 'alter' Thorens:

Thorens TD 145, alles noch original Teile (außer Riemen), ohne Haube.
Das System ist ein Audiotechnica [?] - ich habe mal ein Foto angehängt, vielleicht könnt ihr mir sagen, um welches System es sich handelt.


Mein neuer Thorens:

Thorens TD 145 MK II mit TP 16 MK II Isotrack und einem TP 62.
Er hat ein Ortofon F15E - ich kenne das System nicht, ordne es aber eher in der unteren Mittelklasse ein.
Zudem sind diverse Teile installiert:
http://i.ebayimg.com...zeBKBGuj6J0!~~_3.JPG
http://i.ebayimg.com...B3BKBGtbjEkg~~_3.JPG
Ich habe für den neuen Thorens ~100 EUR bezahlt, der Preis ist doch okay, oder?

Welchen der beiden PS würdet ihr vorziehen? Inwiefern kann man vielleicht noch Teile/Systeme untereinander tauschen?

So, ich freue mich auf eine schöne Diskussion an deren Ende hoffentlich ein Thorens im Quasineuzustand steht
sound_of_peace
Inventar
#2 erstellt: 19. Mai 2009, 11:18
Hallo,

hast du den neuen Thorens denn schon getestet?
Schaut auf den ersten Blick ja schon fast nach nem US-Gerät aus.
Zunächsteinmal würde ich sämtl. angeklebten Mist ganz vorsichtig entfernen, vorher würde ich garnix anderes an dem Teil rumschrauben. Wenn du die Teile nicht oder nur schlecht abbekommst, wirst du dich ärgern, bereits andere Arbeiten an dem Teil verrichtet zu haben.

Edit:
Diese Mitlaufbesen und Nassreiniger kannst du gleich in die Tonne werfen - das ist Müll.



[Beitrag von sound_of_peace am 19. Mai 2009, 11:19 bearbeitet]
aroo
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Mai 2009, 11:33
Der neue Thorens wurde von mir noch nicht getestet, nein. Ich gehe momentan einfach mal davon aus, dass alles grob in Ordnung ist (Sprich: Keine irreparablen Schäden.).

Ich nehme an, dass es ein US Gerät ist. Ein US Stecker ist dran, allerdings sind die Produktkennzeichnungen etc auf Deutsch verfasst. Gibt es denn da große Unterschiede?

Nassreiniger wollte ich sowieso nicht benutzen, allerdings hielt ich Mitlaufbesen immer für ne feine Sache. Oder meinst du jetzt diesen Mitlaufbesen?
sound_of_peace
Inventar
#4 erstellt: 19. Mai 2009, 11:36
Wenn es sich um ein US-Gerät handelt, dann musst du auch irgendwo am Gerät die Spannung von 110V auf 220/230V umschalten können. Dann kannst du problemlos einen normalen Schukostecker dranlöten. Natürlich gibt es auch solche Adapter, aber mir würde das allein aus optischen Gründen schon nicht gefallen.

Also wie gesagt, ich würde zu aller erst schauen, ob man diese ganzen verklebten Sachen auf dem Gerät entfernen kann, denn wenn das nicht rückstandslos geht, wirst du nicht lange Gefallen am Gerät haben, selbst, wenn es funktioniert.

Ich meinte eher nicht diesen Mitlaufbesen.
...ich selbst benutze auf meinem Thorens aber auch keinen
aroo
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Mai 2009, 11:41
Jo, das mit dem Spannungsumstellen ist kein Problem - ich werde vermutlich aber eher erstmal einen Adapter benutzen, da ich in absehbarer Zeit in ein Land-der-anderen-Stecker ziehen werde.

Wie ist denn das mit den Systemen / der Haube, sind die austauschbar? Wenn ich mich recht erinnere, ist es doch so, dass beim MK I die Haube an den Seiten festgemacht wird, beim MK II wird sie hinten mit Scharnieren festgemacht, richtig?
sound_of_peace
Inventar
#6 erstellt: 19. Mai 2009, 11:48
Also im Normalfall sind sowohl Haube als auch das System problemlos austauschbar.

Bei diesem System handelt es sich eher um ein Einsteigersystem, für das man aber heute auch noch Nachbaunadeln bekommt, zB hier: http://www.zum-shop....rfFroogle_lde_x2.htm .

Mehr kann ich dir dazu leider auch nicht sagen, da das Scharnier/Haubensystem bei meinem Thorens etwas anders funktioniert.

aroo
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Mai 2009, 16:09
Gibts noch andere Meinungen und/oder Stimmen zum Audiotechnica System.
wastelqastel
Inventar
#8 erstellt: 19. Mai 2009, 17:56
Hi
Also ich würde mich für den 145MKnix endscheiden da der Arm flexibler ist wie beim IIer was die Tonabnehmer angeht!Auch wenn er etwas antiqiert< auschaut
Ansonsten hast du das selbe Laufwerk mit der selben Abschaltung!
Beide Aber vorzüglich
Grüße Peter
PS!!!Den Kauf eines Plattenspieler würde ich nie vom montiertem TA ausmachen sollange dieser gebraucht ist!!!!
aroo
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Mai 2009, 18:43
Moin!
Okay - aber was macht den Tonarm flexibler? Ist der andere Tonarm nicht vielleicht weniger flexibel, aber dafür besser für bestimmte Tonabnehmer?
Ist das Bild von meinem AT System zu schlecht oder weiß niemand was das für ein System ist?

Warum würdest du den Kauf nie vom TA (Tonarm?) abhängig machen solange er gebraucht ist? Was wäre denn, wenn der TA neu ist?
sound_of_peace
Inventar
#10 erstellt: 19. Mai 2009, 19:28
Wenn der Tonabnehmer NEU ist, dann weißt du wenigstens, dass der Diamant nicht futsch ist. Selbst wenn ein gebrauchter, guter Tonabnehmer mit wenigen Betriebsstunden moniert ist, so kann es sein, dass Gummis innerhalb des Abnehmers altern, porös werden und den Musikgenuss verzerrt, ohne, dass der Diamant beschädigt ist.

Schraub doch einfach mal den TA ab, dann wirst du schon sehen, was es für einer ist (steht ja in der Regel oben drauf oder auch beim Nadeleinschub).

Rillenohr
Inventar
#11 erstellt: 19. Mai 2009, 19:39
Meine Wahl würde auch klar auf das ältere Modell fallen. Der neuere Tonarm gefällt mir absolut nicht, das betrifft vor allem das Headshell.
Dann finde ich die silberne Folierung der Zarge nicht sonderlich attraktiv.

Das sind mehr optische Vorlieben meinerseits. Wenn die Geräte voll in Schuss sind, gibt es wohl keine nennenswerten Unterschiede.

Hat der MK II eigentlich auch ein 10mm-Lager oder eines mit 7mm?
wastelqastel
Inventar
#12 erstellt: 19. Mai 2009, 19:43

Wenn der Tonabnehmer NEU ist, dann weißt du wenigstens, dass der Diamant nicht futsch ist. Selbst wenn ein gebrauchter, guter Tonabnehmer mit wenigen Betriebsstunden moniert ist, so kann es sein, dass Gummis innerhalb des Abnehmers altern, porös werden und den Musikgenuss verzerrt, ohne, dass der Diamant beschädigt ist.

Mir persöhnlich wäre das Risiko zu gross meine Platten durch einen defekten Diamant zu beschädigen


Okay - aber was macht den Tonarm flexibler? Ist der andere Tonarm nicht vielleicht weniger flexibel, aber dafür besser für bestimmte Tonabnehmer?

Du kannsthier hier mal schauen für welchen Arm du mehr Systeme bekommst

Ich komme selber auch mit leichten Armen zurecht da ich die passenden TAs habe
Aber diese werden nicht mehr werden
Grüße Peter


[Beitrag von wastelqastel am 19. Mai 2009, 19:48 bearbeitet]
Ludger
Inventar
#13 erstellt: 20. Mai 2009, 09:22
Hallo,
leider kenne ich den TP 16 MK II nicht, aber rein rechnerisch verhält es sich so, das der MK I Systeme mit einer Compliance bis ca. 20 verträgt, also auch MC-Systeme mit niedriger Compliance oder auch den Preistip Nagaoka MM 321 BE. Wenn du dauerhaft ein hochwertiges System fahren willst, kommst du bis auf wenige Ausnahmen an einem MC nicht vorbei.

Der MK II ist das genaue Gegenteil: Systeme ab einer Compliance von ca. 20 gehen, davon gibt es aber neu eigentlich nur noch Ortofon MMs wie VM Blue oder Silver (im hochwertigen Bereich).
Gott sei dank gibt es viele bezahlbare Systeme mit einer Compliance von 20 (Grado, Audio Technica, Goldring und auch die neuen Ortofon-2M).

Deine Entscheidung ist damit auch eine Entscheidung für die Zukunft. Ich persönlich würde den MK I bevorzugen.
Gruß
Ludger
Archibald
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Mai 2009, 09:33
Hallo Aaroo,

aus Gründen der Plattenschonung würde ich den leichteren Tonarm bevorzugen, der es mir gestattet Systeme mit höherer Nadelnachgiebigkeit und geringerem Auflagedruck zu verwenden. Ich verwende einen TP 16 III, der die gleiche träge Masse hat wie der TP 16 II. Ein Ortofon MC 20 Super, als MC-System, arbeitet im Übrigen im Optiomalbereich von 10 Hz an diesem Arm.

Grß Archibald
aroo
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 20. Mai 2009, 09:47
Moin,

vielen Dank für eure hilfreichen Tips und Anmerkungen.
Bisher favorisiere ich den MKI, a) gefällt er mir optisch besser und b) verspricht er aufgrund der compliance-Kompatibilität (oder des compliance-Bereichs) "zukunftssicherer" zu sein.

Noch ist aber natürlich nichts entschieden, erstmal muss der MKII hier sein und gründlichst geprüft werden.

Vielen Dank soweit

aroo
logoist
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 20. Mai 2009, 16:40
mal was anderes.... was ist denn das neben dem geschwindigkeitsschalter rechts???
sound_of_peace
Inventar
#17 erstellt: 20. Mai 2009, 16:43

logoist schrieb:
mal was anderes.... was ist denn das neben dem geschwindigkeitsschalter rechts???


Warscheinlich der Fuß einer Lanco-Lamp oder eines Mitlaufbesens.

wastelqastel
Inventar
#18 erstellt: 20. Mai 2009, 17:41

aus Gründen der Plattenschonung würde ich den leichteren Tonarm bevorzugen

Mal abgesehen davon das die gefahr größer ist für eine Platte mit zuwenig auflagedruck beschädigt zu werden
Hat das Gewicht des Armes nichts damit zutun sondern die Auflagekraft
Grüße Peter
silberfux
Inventar
#19 erstellt: 20. Mai 2009, 22:01
Hallo Aroo,

was heißt schon zukunftssicher. Du wirst für beide Modelle noch über viele Jahre geeignete Systeme kaufen können. Richtig ist allerdings, dass der MK II für die allermeisten MCs eher ungeeignet ist. Wenn Du also auf MCs stehst, wäre eher der MK nix geeignet.

Gruß von Silberfux
bouler1
Stammgast
#20 erstellt: 20. Mai 2009, 23:36
Wow,Konrad,es spricht der Thorens-Experte,gut so.
Traktor_1
Inventar
#21 erstellt: 21. Mai 2009, 13:47
Hallo,

ich habe seinerzeit am MK II ein MC System Ortofon NR.2 ohne Probleme betrieben...es geht also auch ein MC System

habe jetzt am normalen 145 er ein MC Denon DL 103 läuft hervorragend

finde den einfachen 145 er besser da er einfach kultiger aussieht...die Original Bodenplatte austauschen,das Kit von Joel benutzen...eventuell einen neuen Riemen und gut ist

das Bild könnte eventuell ein System Audio Technica AT 12 XE ???


Gruß Christian


[Beitrag von Traktor_1 am 21. Mai 2009, 13:48 bearbeitet]
Archibald
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 21. Mai 2009, 17:37
Hallo Peter,

ich weiß, dass Platten schneller verschleissen, falls der Auflagedruck unter dem vom Hersteller angegebenen Wert gefahren wird. Aus diesem Grund fahre ich meine Systeme mit 80 % bis 100 % des angegebenen Maximalwertes. Wie Du aber sehr wohl weißt, haben viele Platten einen mehr oder weniger ausgeprägten Höhenschlag und ggf. eine mehr oder weniger ausgeprägte Exzentrität. Hier ist es ganz einfach sinnvoll einen Tonarm zu haben, der erstens nur eine geringe Lagerreibung hat und der zweitens eine geringes Eigengewicht hat, da ansonsten bei jeder Lageänderung Trägheitskräfte wirksam werden, die zu erhöhtem Plattenversschleiß führen. Eine geringe bewegte Masse und eine sorgfältig gefertigte Nadel tun ein Übriges zu Plattenschonung. Die geringe bewegte Masse des Tonarms führt aber, wegen der Resonanz des Gesamtsystems, üblicherweise dazu, dass man an einem leichten Tonarm Systeme mit hoher Nadelnachgiebigkeit verwendet. Ausnahmen wie mein MC 20 Super mit seinem hohen Eigengewicht von 9,5 g bestätigen diese Regel.

Gruß Archibald
pet2
Inventar
#23 erstellt: 21. Mai 2009, 22:18
Hallo,

das System auf dem Foto ist auf jedenfall ein Audio Technica AT 10,11 oder 12.
Passen tun alle Einschübe von der ATS 10 bis zur ATS 12Sa.
Ich benutze übrigens ein AT 12Sa auf meinem 145 MKII mit TP 63.
Ist eine wirklich schöne Kombination.
Ich habe allerdings um die Tonarmasse etwas zu erhöhen, einen ohnehin notwendigen Spacer aus Messing gebastelt.
Erfreulich auch, daß es noch originale ATS 12Sa für vergleichsweise kleines Geld gibt.
Ist vermutlich die günstigste Art eine Nadel mit einem Shibata Schliff zu betreiben .

Gruß

pet
aroo
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 22. Mai 2009, 11:17
Moin,

nach etlichen Computerproblemen bin ich auch mal wieder hier.

Schöne Diskussion bzgl. des Tonarmgewichts, vieles davon wusste ich noch gar nicht.

pet2: Danke, ich hatte auch auf ein AT 10 getippt (google Bildersuche ) und die Werte für ein AT10 eingestellt.


Wenn Du also auf MCs stehst, wäre eher der MK nix geeignet.


silberfux: Was heißt auf MCs stehen, ich hatte bisher noch nie ein MM-System - es ist ja auch erst mein zweiter, eigener Plattenspieler überhaupt.

Stichwort Bodenplatte austauschen:

Also diese recht dünne Holzplatte rausnehmen, eine Bodenplatte aus Material X zurechtsägen und einsetzen. Gibts da noch größere, nicht gleich offensichtliche Dinge zu beachten? Welches Material nimmt man am besten? (Werde gleich mal die Suchfunktion benutzen um herauszufinden, ob schonmal jemand danach gefragt hat )



edith sagt: Habe folgenden Thread gefunden: Bodenplattendiskussionsthread


[Beitrag von aroo am 22. Mai 2009, 11:22 bearbeitet]
Traktor_1
Inventar
#25 erstellt: 22. Mai 2009, 15:05
Bodenplatte....als Material wird entweder MDF genommen oder multiplex Birke ist auch gut...in der Höhe nicht mehr als 16 mm...die Farbe sollte zum Dreher passen.

Einfach die alte Bodenplatte raus,Maß nehmen und zum Baumarkt gehen und zu-sägen lassen,kostet nicht mehr als 5-10 Euro...eventuell lackieren oder sogar diesen ominösen Sonnenschein rein fräsen...der soll nochmal was bringen.

Die neue bringt mehr Stabilität in den Rahmen und sieht optisch viel besser aus


Sonnenschein bitte Suchfunktion

Gruß Christian
Rillenohr
Inventar
#26 erstellt: 22. Mai 2009, 15:29
Das mit der Stabilität ist aber so eine Sache. Um die Zarge merklich stabiler zu machen, muss man weitere Befestigungspunkte setzen, nämlich in den Mitten der Breit- und Längsseiten. Sonst wird das Ding vor allem nur schwerer - was ja kein Nachteil ist.
Wenn man aber zusätzlich Befestigungspunkte hat, würde eigentlich die dünne Orginalplatte wiederum völlig ausreichen, um die Zarge vollkommen zu stabilisieren.

Mein persönliches Fazit daher: eine dicke Bodenplatte bringt hauptsächlich optisch etwas. Evtl. ist sie auch ein Vorteil bei der Befestigung anderer Füße.
silberfux
Inventar
#27 erstellt: 24. Mai 2009, 20:13
Hi, ich wollte nur sagen, dass Zukunftssicherheit für beide MKs besteht. Wenn Du eher zu MCs tendieren solltest, wäre der MK nix vorzuziehen. Ansonsten der MK II. Zukunftssicherer wäre ein Dreher, bei dem man den Tonarm relativ leicht auswechseln kann. Dafür wäre die Serie TD 125 oder 126 besser geeignet als die 14x oder 16x.

Gruß von Silberfux
applewoi
Stammgast
#28 erstellt: 29. Mai 2009, 09:21

Archibald schrieb:
Hallo Aaroo,

aus Gründen der Plattenschonung würde ich den leichteren Tonarm bevorzugen, der es mir gestattet Systeme mit höherer Nadelnachgiebigkeit und geringerem Auflagedruck zu verwenden.



Diese Art von HiFi Legende hält sich auch mehr als hartnäckig.

Wo steht den geschrieben, dass leichte Tonarme und Systeme plattenschonender sind?
Genauso falsch, wie die "gutmütige" Rundnadel-Legende.

Ein gut polierter Diamant mit aufwändigen Schliff in einem hochwertigen (mittel-)schweren Tonarm mit leichtlaufenden Lagern ist sicher sehr viel plattenschonender als ein billiger Leichttonabnehmer mit Rundnadel, der bei geringster Erschütterung panisch aus der Rille hüpft...

frnk
Archibald
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 29. Mai 2009, 09:49
Hallo Frank,

das ist eine simple Frage der Physik. Keine Platte ist 100 % plan und 100 % zentriert, zumindest keine Platte, die ich kenne. Das hat zur Folge, dass der Tonarm zusätzlich zu der Radialbewegung durch die Plattenrille noch nach oben bewegt wird bezw. die Exzentrik der Platte durch Horizontalbewegungen ausgleichen muss. Hierbei üben leichtere Systeme aufgrund der geringeren Masseträgheit einen geringeren Druck auf die Schallplattenoberfläche aus als schwerere. Ergo : Leichtere Armkombi --> weniger Druck und weniger Verschleiß als bei einer schweren Armkombi.

Gruß Archibald
aroo
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 29. Mai 2009, 09:54
Moin, aber kann das nicht mit dem Gegengewicht ausbalanciert werden? Also das Gegengwicht 'entzieht' dem Tonarm dann ja das Gewicht.
Archibald
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 29. Mai 2009, 10:06
Hallo Frank,

es geht hier um die bewegte träge Masse. Mit dem Gegengewicht balancierst die die ruhende Masse aus.

Gruß Archibald
aroo
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 29. Mai 2009, 10:10
achja, logisch
applewoi
Stammgast
#33 erstellt: 29. Mai 2009, 10:30

Archibald schrieb:
Hallo Frank,

das ist eine simple Frage der Physik. Keine Platte ist 100 % plan und 100 % zentriert, zumindest keine Platte, die ich kenne. Das hat zur Folge, dass der Tonarm zusätzlich zu der Radialbewegung durch die Plattenrille noch nach oben bewegt wird bezw. die Exzentrik der Platte durch Horizontalbewegungen ausgleichen muss. Hierbei üben leichtere Systeme aufgrund der geringeren Masseträgheit einen geringeren Druck auf die Schallplattenoberfläche aus als schwerere. Ergo : Leichtere Armkombi --> weniger Druck und weniger Verschleiß als bei einer schweren Armkombi.

Gruß Archibald :prost



Sorry Archibald, aber das ist reine Theorie und hat mit in der Realität auftretenden Abtastproblemen wenig zu tun.

Das ganze Nadeltonverfahren ist ein verlustbehafteter Kompromiss und kann dennoch mit den richtigen Einstellungen sehr gute Klangergebnisse bringen.

Warum glaubst Du, sind die meisten, eigentlich alle, Hersteller von Leichttonarmen und hochnachgiebigen Tonabnehmern davon wieder abgekommen?
Auch der schönste Leichttonarm nutzt nichts, wenn er qualitativ schlechte oder schlecht eingestellte Lager hat. Da macht es sich sogar besonders bemerkbar.

frnk
Archibald
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 29. Mai 2009, 12:41
Hallo Frank,

Ursache für die Abkehr von den Leichttonarmen sind zum einen, dass es wesentlich einfacher ist, Resonanzen mit Masse zu dämpfen als durch clevere Technik. Es ist ganz einfach kostengünstiger für die Hersteller. Was eventuell schlechte Lager betrifft : Warum soll es diese nur bei Leichttonarmen geben ? Mein Thorens TP 16 III ist mit Sicherheit sehr gut gelagert, gleiches nehme ich von einem SME 3009 III, einem Infinity Black Widow oder einem ADC LMF 1 an.

Was nun deine Aussage
Sorry Archibald, aber das ist reine Theorie und hat mit in der Realität auftretenden Abtastproblemen wenig zu tun.
angeht : in den Siebziger und Achtzigern hat es etliche Untersuchungen gegeben, die genau dies Theorie als Realität bestätigt haben. Da ich diese Untersuchungen nicht selbst gemacht habe, bin ich darauf angewiesen, das Ergebnis nach der Plausibilität zu beurteilen. Wie ich oben bereits gesagt habe, ist das Ergebnis plausibel.

Ich habe nie gesagt, dass ein leichter Tonarm einfach zu bauen ist und Schrott kann es gegebenenfalls immer geben. Auf der anderen Seite habe ich noch keinen Grund dafür gehört, dass schwere Tonarme die Platten eher schonen als leichte (unterstellt beide sind gleich aufwändig konstruiert).

Gruß Archibald
Bepone
Inventar
#35 erstellt: 29. Mai 2009, 13:17
Hallo,

die theoritischen Vorzüge eines leichten Tonarmes gegenüber einem schweren liegen doch klar und physikalisch eindeutig auf der Hand.

Der schwere Tonarm wird träger auf Richtungsänderungen reagieren als der leichte (Massenträgheit). Es bedarf also mehr Kraft, einen schweren Tonarm zu bremsen bzw. zu beschleunigen als einen leichten (F=m*a). Korrekt?

Nun wird der Tonarm hinten am Lager, vorne von der Nadel geführt. Ist jetzt das Loch der Platte extrentrisch, d.h. die Nadel und damit der Tonarm vollführt zyklische Hin- und Herbewegungen, so muss der Tonarm andauernd seitlich abgebremst und wieder beschleunigt werden (Seitenschlag der Platte).
Dabei stützt er sich - ganz klar - über die Nadel an der Rillenwandung der Schallplatte ab.
Beim schweren Tonarm wirken dort also höhere Kräfte (Flächenpressung) als beim leichten.
Analoges gilt selbstverständlich beim Höhenschlag der Schallplatte.


Es ist also klar ersichtlich, dass der schwere Tonarm die Rille mehr belasten muss als der leichte, Seiten- und/oder Höhenschlag der Schallplatte vorausgesetzt (ist immer vorhanden).
Inwieweit das in der Praxis aber tatsächlich auch eine Rolle spielt, vermag ich nicht einzuschätzen.


Gruß
Benjamin
applewoi
Stammgast
#36 erstellt: 29. Mai 2009, 14:09

Bepone schrieb:



Inwieweit das in der Praxis aber tatsächlich auch eine Rolle spielt, vermag ich nicht einzuschätzen.




Eben, genau gar keine.

Es ist allerdings eine Tatsache, dass ich in den 80ern wesentlich Platten mit zu wenig Auflagekraft ruiniert habe als später.
Ich war nämlich damals auch auf diesem Holzweg.

Die Platten die damals unter ULM und Rundnadel gelitten haben sind ziemlich verspratzelt, jene nach der Umstellung auf Thorens mit mittelschwerem Arm haben subjektiv viel weniger Abnutzungserscheinungen.
Kann man natürlich schwer objektiv belegen, aber das können die zitierten angeblichen Untersuchungen(von Dual?) in den 70ern sicherlich auch nicht.

Ein Kumpel fährt sein EMT mit fast 3mN. Seinen Platten hat es scheinbar bisjetzt wenig geschadet, Entscheidend ist, wie ich schon im ersten Post gesagt habe, ein qualitativ hocheertiger Diamant mit präzisem Schliff und guter Politur.


frnk
Ludger
Inventar
#37 erstellt: 29. Mai 2009, 14:35
Hallo,
wenn nun aber auf dem schweren Tonarm ein entsprechender TA mit geringer Compliance, also hart aufgehängt, montiert ist, wirken sich die Brems-und Beschleunigungsvorgänge nicht so deutlich aus wie bei dem weich aufgehängten - hätten wir dann Unentschieden?
Oder gewinnt dann der schwere Tonarm?
Gruß
Ludger
P.S. gleich gehts nach Berlin - Pokalfinale!
Bepone
Inventar
#38 erstellt: 29. Mai 2009, 14:48
Hallo,

irgendwie gehört es zwar nicht zum Thema des Threads, ist aber dennoch interessant.



applewoi schrieb:

Bepone schrieb:



Inwieweit das in der Praxis aber tatsächlich auch eine Rolle spielt, vermag ich nicht einzuschätzen.




Eben, genau gar keine.


Woher weißt du das?


Ludger schrieb:

wenn nun aber auf dem schweren Tonarm ein entsprechender TA mit geringer Compliance, also hart aufgehängt, montiert ist, wirken sich die Brems-und Beschleunigungsvorgänge nicht so deutlich aus wie bei dem weich aufgehängten - hätten wir dann Unentschieden?
Oder gewinnt dann der schwere Tonarm?
Gruß
Ludger

Hier gibt es für mich gar keinen Zusammenhang. Egal wie weich oder hart die Nadel eingespannt ist, am Ende stützt sich der gesamte Tonarm über den Diamanten in der Rille ab.
Könnte sein, dass bei einer weich aufgehängten Nadel dieser Vorgang etwas gedämpfter vor sich geht, aber dass eine Aufhängung niedriger Compliance hier förderlich sein soll, sehe ich eher nicht.

Es geht ja nicht um die Belastungen des Nadelträgerlagers, Ludger, sonder um die Belastungen der Plattenrille.
Auf das Nadellager bezogen, hast du sicher recht.


Gruß
Benjamin
Archibald
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 29. Mai 2009, 16:07
Hallo zusammen,

zum einen hat Benjamin Recht und wir sind hier wirklich "off topic" (Zur Erinnerung das Thema "Thorens TD 145 gegen TD 145 MK II ")und zum anderen möchte ich Frank entgegenhalten, wenn Du Deine Platten mit zu geringen Auflagedruck gefahren hast, dann liegt dass nicht am Tonarm, wenn Du Deine Platten beschädigst. Jeder Hersteller gibt für seinen Tonabnehmer einen Auflagebereich an und wenn Du Dich, wie allgemein empfohlen, am oberen Ende dieses Bereichs orientierst, wirst Du mit einem Leichttonarm und einem System hoher Compliance keine Platte beschädigen. Ich habe in den Siebzigern, angeregt durch Aussagen auf der DHFI-Testschallplatte, auch den geringstmöglichen Auflagedruck (0,5 p für 80y Abtastung mit einem ADC XLM Mk Nix an einem TP 16 MK Nix) gefahren mit dem Ergebnis, dass kein Lufthauch im Zimmer sein durfte und dass es den Platten nicht gut getan hat. Mein XLM III (vom Hersteller angegeben 0,75 p - 1,5 p) fahre ich mit 1,25 p mit sehr guten Ergebnissen, ohne meine Platten zu beschädigen.

Wie bereits oben gesagt, die simple Physik spricht bei korrekter Verwendung und guter Fertigung für den Leichttonarm. Unabhängig davon : Frank, es wird Dir kaum gelingen, mich zu Deiner Meinung zu bekehren, dafür habe ich im Laufe der Jahre hinreichend gute Erfahreungen mit meiner Kombination gemacht. Ich würde Dir vorschlagen zu einem "Agree to disagree" zu kommen, denn ich bekomme kein Geld dafür, Leichtonarme zu favorisieren (ich bin im IT-Bereich tätig ) und ich unterstelle, dass es Dir mit Deiner Meinung ähnlich geht.

Gruß Archibald
aroo
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 30. Mai 2009, 20:07
Das mit dem Off-Topic macht nichts, ist schließlich interessant und die Diskussion um schwere/leichte Tonarme hat ja unmittelbar was mit dem Vergleich der beiden Spieler zu tun.

Ich habe mich übrigens für den TD 145 MKnix entschieden, sieht besser aus und die fehlende Haube motiviert mich ständig Musik zu hören Habe schon einen Öl-Wechsel gemacht und werde nun die Tage den Plattenteller auspolieren und eine neue Bodenplatte einsetzen.

Für den recht schweren TP16 (16.5g) wollte ich mir jetzt das Ortofon Tango holen. Was sagt ihr dazu? Resonanzfrequent wäre 9,7.
applewoi
Stammgast
#41 erstellt: 31. Mai 2009, 12:06

aroo schrieb:

Für den recht schweren TP16 (16.5g) wollte ich mir jetzt das Ortofon Tango holen. Was sagt ihr dazu? Resonanzfrequent wäre 9,7.



Gegen das Tango spricht erst mal nix, wenn Du die Möglichkeit hast, ein MC zu verstärken bzw. ein Übertrager vorhanden ist.
Du kannst auch noch schauen ob Du einen Restbestand vom MC Nr.2 aka MC15 II oder ein MC10 S bekommen kannst, sind alle recht ähnlich, wobei das Nr.2 schon eine FL-Nadel hat.

@bepone: Aus meiner Erfahrung!
@Archibald: D´accord!
Bepone
Inventar
#42 erstellt: 31. Mai 2009, 12:17
Hallo,

@applewoi:


@bepone: Aus meiner Erfahrung!


Naja das ist ein Argument - wenn auch kein stichhaltiges.
Aber da ich keines dagegen habe, muss ich das so akzeptieren.


Gruß
Benjamin
aroo
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 31. Mai 2009, 12:32

wenn Du die Möglichkeit hast, ein MC zu verstärken bzw. ein Übertrager vorhanden ist.


Wie kann ich denn herausfinden, ob ich die Möglichkeiten habe? Also man braucht doch nur einen MC-fähigen Verstärker, oder? Den habe ich, das sollte also kein Problem darstellen.

Die beiden anderen Systeme sind mir zu teuer
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