Auslegen Bassreflexgehäuse

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SpeakerNewbie
Neuling
#1 erstellt: 14. Jan 2021, 14:21
Hallo zusammen!

ich bin gerade bei der Planung meines ersten Lautsprecher Selbstbauprojekts.
Das Ziel ist eine Art Sounddeck, welches auch ohne Subwoofer relativ vollen/satten Klang hat.

Über ein Youtube Video habe ich mir einen kleinen Rechner in Excel erstellt um die 2 Tieftöner abzustimmen auf ~55 Hz.

Das BR-Rohr hat einen Durchmesser von 75mm (~1/4 der Membranfläche Sd) und ist 15cm lang.
Die Box hat ein Nettovolumen von ~20L.
Laut meinem Rechner komme ich so auf eine Frequenz von 55Hz.

Hat jemand die Möglichkeit das so grob zu überprüfen, damit ich da nicht vollkommen falsch liege?
Gerne auch Feedback und konstruktive Kritik, ob eine so Tiefe Abstimmung überhaupt Sinn macht, oder Verbesserungsvorschläge an der Konstruktion selbst.
Anbei noch die Daten der Tieftöner und ein paar Bilder von der Konstruktion.

Danke im Voraus!
Aufbau des Sounddecks
Außen
2021-01-14 12_20_05-Autodesk Fusion 360 (Lizenz für Bildungseinrichtungen)
Tieftönerdaten
quecksel
Inventar
#2 erstellt: 14. Jan 2021, 15:59
Rohrlänge und Durchmesser scheinen zur anvisierten Abstimmfrequenz zu passen, aber es ergibt sich eine ~5 dB Überhöhung im Bass. (Bildupload scheint gerade nicht zu funktionieren, sonst würde ich das zeigen.) Selbst simulieren kannst du das zum Beispiel mit WinISD. Solche Software gibts bereits, da braucht man sich nicht mit Excel zu behelfen.

Auf Basis deiner Frage und des gezeigten Entwurfs frage ich mal nach: Wie gedenkst du das Ding abzustimmen? Sind Begriffe wie Schalldruck, Impedanz und Abstrahlverhalten dir geläufig? Hast du das entsprechende Messequipment?

Zum Abschluss lasse ich noch einen Link da: Klick. Und schlage vor dass du das mit dem liegenden Dreiwege-"Center" der die Mitteltöner außen (!?!?!?) hat nochmal überdenkst.
P@Freak
Inventar
#3 erstellt: 14. Jan 2021, 16:17
Hallo 'SpeakerNewbie' :

Frage mich gerade wie du denn einen 3-Weger abstimmen willst ( Frequenzweiche ) ... anscheinend hast du keinerlei Erfahrung was ja auch deine 'vergurkte' Projektierung schon zeigt. Zur Chassis Anordnung wurde schon geschrieben. Abstimmung sollte hier eher 30Hz sein und dazu mal bitte mit den Grundlagen und auch WINIsd beschäftigen. Wozu auch nur einen Hochtöner ?? Soll das ein MONO Center werden ??

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 14. Jan 2021, 16:17 bearbeitet]
SpeakerNewbie
Neuling
#4 erstellt: 14. Jan 2021, 17:33
Danke schonmal für die Antwort!

Ich hab mir jetzt mal WINisd runtergeladen und die paar Daten da rein geschmissen. Konnte das mit der 5dB Überhöhung nachvollziehen habe die Abstimmung dann auch letzten Endes auf 30Hz festgelegt und noch ein bisschen mit Portdurchmesser und Länge herumprobiert.

Bin jetzt bei:
Nettovolumen : 20L
Abstimmfrequenz: 30Hz
Portdurchmesser: 5cm
Portlänge: 29cm (ist sowas Prinzipiell zu lang?)

Bezüglich des Abstimmens bin ich absolut gar nicht ausgestattet. Lediglich ein Handy oder verschiedene Mikros am Pc stehen mir zur Verfügung. Es geht mir aber auch nicht darum die letzten 10% aus dem Lautsprecher raus zu holen. Immerhin ist es ja mein erstes Projekt. Ich möchte nur nicht eine Stange Geld als Student in die Hand nehmen, um am Ende einen Lautsprecher zu haben, welcher von einer JBL Charge in den Schatten gestellt wird.

Ich sag mal die grundlegenden Begriffe sind mir einigermaßen bekannt. Dass ich mich damit wirklich auskenne, würde ich aber auf keinen Fall behaupten. Mit Abstrahlverhalten habe ich mich zum Beispiel noch nie befasst.
Habe den Artikel zu liegenden Center-Lautsprechern mal gelesen und auch echt interessant gefunden.
Ich frage mich jetzt nur, wie ich das Problem umgehen kann, dass man genau mittig davor sitzen muss.

Die Anordnung der TT sind ein wenig von der Teufel Cinebar Ultima abgekupfert. Hast du vielleicht irgendwelche Quellen, wo man was gutes über das Abstrahlverhalten lernen kann, je nach Anordnung der Lautsprecher?

LG
P@Freak
Inventar
#5 erstellt: 14. Jan 2021, 17:48
Hallo,

also beim Abstrahlverhalten geht es zunächst mal um simpelste Physik zu Chassis Abständen zu Trennfrequenz und Chassis Durchmesser. Zu deinen "letzten 10%" ... also ohne Erfahrung kannst du froh sein wenn du überhaupt die ERSTEN 10% erreichst weil ein 3-Weger ist auch sicher nicht Anfängertauglich ... also bitte alles überdenken incl. dem Grundkonstrukt bevor du hier einfach wild teuere Chassis kaufst. Was sagt WINIsd zu Qb3 Abstimmung ( bei 0,5 Ohm Vorwiderstand ) sich ergebenden Volumen ??

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 14. Jan 2021, 17:48 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#6 erstellt: 14. Jan 2021, 17:59

SpeakerNewbie (Beitrag #4) schrieb:

Bin jetzt bei:
Nettovolumen : 20L
Abstimmfrequenz: 30Hz
Portdurchmesser: 5cm
Portlänge: 29cm (ist sowas Prinzipiell zu lang?)


S'scho a weng arg... Wie siehts denn bei doppeltem Volumen aus?




Bezüglich des Abstimmens bin ich absolut gar nicht ausgestattet. Lediglich ein Handy oder verschiedene Mikros am Pc stehen mir zur Verfügung. Es geht mir aber auch nicht darum die letzten 10% aus dem Lautsprecher raus zu holen. Immerhin ist es ja mein erstes Projekt. Ich möchte nur nicht eine Stange Geld als Student in die Hand nehmen, um am Ende einen Lautsprecher zu haben, welcher von einer JBL Charge in den Schatten gestellt wird.


Genau das wird halt passieren. Deswegen lieber mal einige Nummern kleiner anfangen und einen fertig entwickelten Bausatz aufbauen wenn's gut werden soll.
Wenn du selbst entwickeln willst brauchst du erstmal passendes Messequipment. Da kommt man kaum unter 200€ weg. Und dann muss man das auch erstmal bedienen können. Als Einstiegslektüre zum Thema kann ich folgendes PDF empfehlen: Klick



Habe den Artikel zu liegenden Center-Lautsprechern mal gelesen und auch echt interessant gefunden.
Ich frage mich jetzt nur, wie ich das Problem umgehen kann, dass man genau mittig davor sitzen muss.

Mt der horizontalen Anordnung gar nicht Kannst dir ja mal ausrechnen welche Trennfrequenz nach d'Appolito für den Hochtöner notwendig wäre.


Die Anordnung der TT sind ein wenig von der Teufel Cinebar Ultima abgekupfert. Hast du vielleicht irgendwelche Quellen, wo man was gutes über das Abstrahlverhalten lernen kann, je nach Anordnung der Lautsprecher?

Da gibt es viel verstreutes im Netz. Die praktischen Auswirkungen kann man mit Boxsim ganz gut simulieren. Hifi-Selbstbau hat viele Grundlagenartikel. Heißmann-Acoustics hat Artikel. Etc, etc...
MK_Sounds
Stammgast
#7 erstellt: 14. Jan 2021, 18:02
Schlage zusätzlich folgende Quellen vor:
Götz Schwamkrug und Rainer Römer - Lautsprecher - Dichtung und Wahrheit (Ebook): Link
Frequenzweichen berechnen / Weichen-Rechner / Fertigweichen Link
Beispielhafte Entwicklung einer passiven Frequenzweiche am Beispiel einer 3-Wege-TML, not0815, Link
ARTA Handbuch (siehe auch LIMP und STEPS): Link

Sobald du das alles (!) gelesen und verstanden (!) hast, kannst du mit deinem Projekt von vorne beginnen. Dann kannst du womöglich die angesprochenen ERSTEN 10% bewerkstelligen. Alles andere wird genau das Gegenteil deines Hauptziels (Geld sparen - Student) zur Folge haben.
SpeakerNewbie
Neuling
#8 erstellt: 14. Jan 2021, 18:17

Was sagt WINIsd zu Qb3 Abstimmung


Ich hoffe mal du meintest das (?)
2021-01-14 16_01_12-Window


S'scho a weng arg... Wie siehts denn bei doppeltem Volumen aus?


Ich könnte natürlich nur einen Tieftöner für beide Kammern benutzen. Dann komme ich auch nur auf ~12cm Portlänge. und bekomme eine wesentlich flachere Kurve hin.


und einen fertig entwickelten Bausatz aufbauen wenn's gut werden soll.


Ne, zusammenbauen kann ja jeder Auch wenn der erste Versuch sicherlich unter dem Niveau endet, was ich mir erhoffe, ist es mir mehr wert dabei etwas von der Materie zu lernen.
Und die Chassis muss ich ja nicht wegschmeißen, falls es nichts wird. Kann ja immernoch ein neues Gehäuße damit planen.


ein 3-Weger ist auch sicher nicht Anfängertauglich ... also bitte alles überdenken


Kann ich das ein Stück weit umgehen indem ich statt Mittel- und Hochtöner einfach Breitbandlautsprecher verbaue?
quecksel
Inventar
#9 erstellt: 14. Jan 2021, 18:41

Kann ich das ein Stück weit umgehen indem ich statt Mittel- und Hochtöner einfach Breitbandlautsprecher verbaue?


Das macht es einfacher. Trotzdem nicht einfach. Alles was mehr als einen Weg hat will phasentechnisch korrekt beschaltet werden. Und Breitbänder plus Tieftöner ergibt Trennfrequenzen die messtechnisch schon nicht mehr so leicht zu erfassen sind.
Meine Befürchtung: Du nimmst dir immer noch zuviel vor, ignorierst bekannte Probleme aus Überforderung/Unwissen und findest das Ergebnis verständlicherweise trotzdem toll, weil man die eigenen Kinder immer am schönsten findet.

Vorschlag: Kauf dir ein paar Breitbänder, und hole daraus das Optimum. Wenn du damit fertig bist und dir Pegel fehlt kannst du Tieftöner dazupacken. Wenn's obenrum nicht passt ein paar Hochtöner.
Irgendwann hast du dann einen Dreiweger dastehen, der (hoffentlich) gut gemacht ist.

Als Referenz: MBU entwickelt ganz hervorragende Boxen mit Breitbänderen, siehe z:Bsp hier.
SpeakerNewbie
Neuling
#10 erstellt: 14. Jan 2021, 19:06

Meine Befürchtung: Du nimmst dir immer noch zuviel vor, ignorierst bekannte Probleme aus Überforderung/Unwissen und findest das Ergebnis verständlicherweise trotzdem toll, weil man die eigenen Kinder immer am schönsten findet.


In der Corona-Zeit suche ich ein wenig nach Beschäftigung und habe mal ein altes Logitech 5.1 Soundsystem zu einem einzigen Lautsprecher "fusioniert" , damit man es schnell und ohne Kabelsalat hier und da mit hin nehmen kann. Das hat mir Spaß gemacht und deswegen möchte ich mich ein bisschen in das ganze Lautsprecherbau/Hi-Fi Hobby einfinden.

Das Problem ist nur, dass ich keine wirklich sinnvolle Verwendung für die Lautsprecher habe, da ich in meinem Zimmer keinen Platz für große Standlautsprecher habe und ein 5.1 System mit kleinen Sateliten verwende, mit dem ich auch recht zufrieden bin.
Die einzige Bauform die eventuell einen guten Platz finden würde, wäre eine Art Soundbar/Sounddeck auf dem Fernseherschrank. Daher das Grundkonzept.

Aber ich denke du hast recht und ein Paar Breitbänder sind für den Anfang garnicht verkehrt und vor allem deutlich günstiger.
quecksel
Inventar
#11 erstellt: 14. Jan 2021, 20:18
Lautsprecher kann man nie genug haben Und ich würde auch am Fernseher lieber in Stereo hören.


Aber ich denke du hast recht und ein Paar Breitbänder sind für den Anfang garnicht verkehrt und vor allem deutlich günstiger.


Apalone
Inventar
#12 erstellt: 24. Jan 2021, 12:02
[quote="SpeakerNewbie (Beitrag #10)"].....In der Corona-Zeit suche ich ein wenig nach Beschäftigung ... [/quote]

Lesen?

[/quote]und deswegen möchte ich mich ein bisschen in das ganze Lautsprecherbau/Hi-Fi Hobby einfinden. [/quote]


[quote="MK_Sounds (Beitrag #7)"]Schlage zusätzlich folgende Quellen vor:
Götz Schwamkrug und Rainer Römer - Lautsprecher - Dichtung und Wahrheit (Ebook): [url=http://www.einklang-audio.com/buch/dichtung_und_wahrheit.pdf]Link[/url]
Frequenzweichen berechnen / Weichen-Rechner / Fertigweichen [url=http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-28121.html]Link[/url]
Beispielhafte Entwicklung einer passiven Frequenzweiche am Beispiel einer 3-Wege-TML, not0815, [url=http://winboxsimu.de/fweiche3.html]Link[/url]
ARTA Handbuch (siehe auch LIMP und STEPS): [url=http://www.artalabs.hr/appnotes/arta-hb-d2.4-rv0.1.pdf]Link[/url]....[/quote]

SpeakerNewbie
Neuling
#13 erstellt: 17. Feb 2021, 15:03
So!
Ich hab den Lautsprecher jetzt gebaut, wenn auch mit einigen Änderungen, die größtenteils auch durch das Budget zustande gekommen sind.

IMG_20210216_220911
IMG_20210217_124000

Es ist nicht alles perfekt geworden, aber das erwartet ja auch keiner beim ersten Projekt.
Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis, habe auf dem Weg dahin wirklich viel gelernt, was ja mein Ziel war und der Klang vom Lautsprecher ist für meine Ohren sehr angenehm. (Vielleicht werden in Zukunft nur noch Hochtöner ergänzt)

Ich muss sagen: Vielen Dank für die schnellen Antworten und Hilfen! ABER: Je öfter ich hier im Forum am stöbern bin, umso öfter sehe ich Fragen von absolut unerfahrenen Usern, welche dann meist in Grund und Boden gestampft werden. (Leute suchen zum Beispiel eine Anlage bis 250€ und bekommen als Rückmeldung, dass eigentlich alles Müll ist, was an die große Masse verkauft wird und dass dort niemals wirklich guter Ton raus kommen kann.)
Und was mir dieses Projekt gezeigt hat:
Ist es sinnvoll vorher das Gehäuse gut auszulegen ? - Ja
Ist es sinnvoll sich mit den verschiedenen Arten von Chassis und Bauweisen zu beschäftigen? - Ja
Ist es sinnvoll sich einfach ins Thema einzulesen und Zeit zu investieren? -Ja
Ist es sinnvoll den Lautsprecher einzumessen und zu versuchen theoretischen Messwerten und Idealen nahe zu kommen? - Nein, auf keinen Fall.

Ich habe mir wegen der Antworten auf meinen Post extra das MiniDSP umik-1 zugelegt und habe mit REW den LS in meinem Zimmer gemessen und dann mit Equalizer APO einen tatsächlich recht ansehnlichen Frequenzgang hinbekommen.
Danach Musik gehört und sofort wieder alle Filter deaktiviert, da der Lautsprecher danach einfach nur flach und leblos geklungen hat.

Was hier im Forum glaube ich recht oft vergessen wird, ist der Unterschied zwischen subjektiver Wahrnehmung und Messwerten. Die meisten Leute die neu ins Thema einsteigen und ein Budget ~400€ haben für Chassis, Material für das Gehäuse und Verstärker wollen wahrscheinlich nur einen Lautsprecher haben, welcher für sie gut klingt.

Trotzdem nochmal Vielen Dank an alle, die mir hilfreiche Tipps und Feedback gegeben haben!
quecksel
Inventar
#14 erstellt: 17. Feb 2021, 17:31
Sieht gut aus


Je öfter ich hier im Forum am stöbern bin, umso öfter sehe ich Fragen von absolut unerfahrenen Usern, welche dann meist in Grund und Boden gestampft werden. (Leute suchen zum Beispiel eine Anlage bis 250€ und bekommen als Rückmeldung, dass eigentlich alles Müll ist, was an die große Masse verkauft wird und dass dort niemals wirklich guter Ton raus kommen kann.)


Ich finde Tonfall und Ansprüche hier auch oft unangemessen, aber: Das hier ist schlussendlich immer noch das Hifi-Forum und nicht das IrgendwieFi-Forum


Ist es sinnvoll den Lautsprecher einzumessen und zu versuchen theoretischen Messwerten und Idealen nahe zu kommen? - Nein, auf keinen Fall.

Ich habe mir wegen der Antworten auf meinen Post extra das MiniDSP umik-1 zugelegt und habe mit REW den LS in meinem Zimmer gemessen und dann mit Equalizer APO einen tatsächlich recht ansehnlichen Frequenzgang hinbekommen.
Danach Musik gehört und sofort wieder alle Filter deaktiviert, da der Lautsprecher danach einfach nur flach und leblos geklungen hat.


Kehrt man "In dubio pro reo" um, so geht es im Zweifel gegen den Kläger...
Ganz konkret habe ich Zweifel daran dass du korrekt gemessen hast. Zeig doch mal deine Messungen und beschreibe wie sie zustandegekommen sind.
Die daraus resultierende Filterung wäre auch interessant zu sehen.
Und wie hast du Bass und Breitbänder voneinander getrennt?

-> Der Punkt an dem du dich jetzt befindest ist der wo die Entwicklung von Lautsprechern eigentlich erst anfängt:
1. Wie messe ich korrekt?
2. Wie korreliere ich die Ergebnisse mit dem Gehörten?
3. Welche Maßnahmen ergreife ich basierend auf den Informationen die Ohr und Mikro mir liefern?
SpeakerNewbie
Neuling
#15 erstellt: 17. Feb 2021, 19:00
Bass und Breitbänder werden über die Crossover Einstellung des AVRs getrennt.

Der "Messaufbau" sieht wie folgt aus:

IMG_20210217_162423
IMG_20210217_162523

Zum Messen selbst habe ich über das SPL-Meter und den Pink Noise Generator in REW den Lautsprecher auf ca. 70 dB(a) aufgedreht.
Dann habe ich 6 Messungen von 25- 20kHz gemacht mit dem Mikrofon Mittig, Links und Rechts, sowie etwas höher oder tiefer am Kopfende des Betts.
Die ganzen Messungen dann im Anschluss gemittelt.
Dann eine Housecurve txt erstellt, reingeladen und über die EQ Funktion die Filter bestimmen lassen.
Dann das Filter txt gespeichert und in Equalizer APO geladen.
Prinzipiell alles nach genau diesem Video hier gemacht: https://www.youtube....channel=JulianKrause

Im Bild die braune Kurve ist die gemittelte Messkurve, in blau meine Housecurve und in orange die errechnete resultierende mit den Filtern.
Filterkurve

Im Bild die Rote Kurve ist die ursprüngliche gemittelte.
Die blaue ist ein Mittelwert aus 3 Messungen mit aktivierten Filtern.
Vergleich
quecksel
Inventar
#16 erstellt: 17. Feb 2021, 20:25
Hui, wo fange ich an?

1. Du hast ein (nicht besonders gutes und fehlerbehaftetes) Tutorial zur Raumeinmessung genutzt, mit Lautsprecherentwicklung hat das nicht viel zu tun.
2. Noch dazu hast du einen fast direkt an der Wand stehenden Lautsprecher fast direkt an der gegenüberliegenden Wand gemessen.
3.Die Senke im Bereich von 200 Hz impliziert (wissen kann man das nicht da die notwendigen Freifeldmessungen fehlen) dass die Trennung zwischen Bass und Breitbändern fehlerhaft ist.
4. Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute dass du den linken und rechten Kanal gleichzeitig gemessen hast.
5. Dein Filter korrigiert bis auf den Huckel um 2 kHz nur die wandnähenbedingte extreme Bassüberhöhung. Solltest du anschließend das Testhören irgendwo mittig im Raum absolviert haben ist mir klar warum du den Klang flach und leblos findest. Solltest du dich an die Mikroposition begeben haben habe ich schlechte Nachrichten was deinen Hörgeschmack angeht.
6. Bei einer Raummessung gehört das Mikro gegen die Decke gerichtet. Eine Raummessung ist aber wenig geeignet um einen Lautsprecher zu entwickeln, schon gar nicht einen Mehrweger.
7. Mir ist unklar wie das Kanalrouting für den Tieftöner funktioniert. Summierst du hier rechten und linken Kanal filterst dass dann mit einem Tiefpass?
8. etc etc...

An sich hast du dir ein nicht verkehrtes 2.1-System zusammengebaut. Der Breitbänder verhält sich anscheinend bis auf die typische Mitteltonüberhöhung auch ohne Filter ganz passabel, der Tieftöner ist als Spielpartner nicht ungeeignet.

Jetzt musst du messen lernen. Als Einstieg empfehle ich diese Anleitung: Klick. Die verwendete Software ist zwar eine andere und es wird eine passive Entzerrung genutzt, aber die Transferleistung auf REW und EQ APO traue ich dir zu
SpeakerNewbie
Neuling
#17 erstellt: 17. Feb 2021, 20:56
Danke schonmal für die ausführliche Rückmeldung.


2. Noch dazu hast du einen fast direkt an der Wand stehenden Lautsprecher fast direkt an der gegenüberliegenden Wand gemessen.


Ja, dass die Aufstellung von Lautsprecher und Mikrofon direkt an den gegenüberliegenden Wänden mehr als nur suboptimal ist, ist mir durchaus bewusst, aber ich habe mir bei der Sache gedacht, dass es doch sinnvoller ist, den Ton an der Stelle zu Messen, wo ich ihn dann auch höre.
Ob das jetzt für den Lautsprecher heißt, dass er bei verschiedenen Frequenzen vollkommen unterschiedlich angepasst werden muss, kann mir ja relativ egal sein. (oder?) Denn schlussendlich kommt es ja auf das an, was bei mir ankommt und nicht, was der Lautsprecher tatsächlich von sich gibt.


3.Die Senke im Bereich von 200 Hz impliziert (wissen kann man das nicht da die notwendigen Freifeldmessungen fehlen) dass die Trennung zwischen Bass und Breitbändern fehlerhaft ist.


Die Senke bei 200Hz liegt tatsächlich an der Aufstellung des Mikrofons. Ich habe das Mikrofon mal mittig und auch am Fußende des Betts direkt vor dem Lautsprecher platziert und die Extreme senke war wie vom Erdboden verschluckt.
Ich gehe mal davon aus, dass sich bei eben genau dieser Entfernung die Schallwellen vom LS und die der Reflexion der Wand genau aufheben.


Solltest du dich an die Mikroposition begeben haben habe ich schlechte Nachrichten was deinen Hörgeschmack angeht.


Die Bassüberhöhung ohne Filter ist zugegeben sehr extrem. Auch wenn ich den Subwoofer im Normalbetrieb eher ein klein wenig runter drehe (im Vergleich zur Messung) muss ich zugeben, dass ich durchaus gerne mehr Bass als manch anderer mag.


6. Bei einer Raummessung gehört das Mikro gegen die Decke gerichtet.


Werd ich mal versuchen


7. Mir ist unklar wie das Kanalrouting für den Tieftöner funktioniert.


Der Verstärker hat einen High-Level Sub Ausgang. Da ist der dran. Die Breitbänder an Front Left +Right (Ich weiß, sehr seltsame Konfiguration für einen Lautsprecher der eher einen überdimensionierten Centerspeaker darstellt )
quecksel
Inventar
#18 erstellt: 17. Feb 2021, 22:25
Gerne.


...aber ich habe mir bei der Sache gedacht, dass es doch sinnvoller ist, den Ton an der Stelle zu Messen, wo ich ihn dann auch höre.

An sich ja, aber nicht bei einem Mehrweger wo es erstmal darum geht die Übertragungsfunktion der Chassis im Verhältnis zueinander einzustellen. Die Über-Alles-Entzerrung lässt man anschließend drüberlaufen, und dafür misst man auch bewusst den Raum und seinen Einfluss mit.
Bei deinem in eine Box verpackten Sub-Sat-System ist das weniger relevant, machts aber vom Prinzip her nicht besser.

Wenn ich dich soweit richtig verstanden habe hast du jetzt einen Subwoofer der über einen Subwooferkanal mit unbekanntem Hochpassfilter läuft sowie zwei Breitbänder die komplett ungefiltert mitlaufen und den ganzen Bass auch noch verkraften müssen. Die resultierenden Verzerrungen sind natürlich schwer zu hören wenn der Bass im Pegel 20 dB höher liegt als der Rest. Korrigiert man dann den Bass hört man natürlich wie sich der kleine Breitbänder anstrengen muss...
bizarre
Inventar
#19 erstellt: 18. Feb 2021, 16:00
Zum "Loch" zwischen 150 und 300Hz : da könnte auch was verpolt sein..... Welche BBs sind da verbaut?
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