Die Marlene Top - schon wieder ne kompakte mit 13er Bass

Moin nochmal.

Ich war zuletzt fleißig und habe passend zur Diva noch eine kompakte mit ähnlicher Bestückung im Mittelhochton gebaut.
Der LS geht autark als Box bis ca 55 Hz runter und kann damit einzeln oder auch mit Woofer als 2.1 System betrieben werden.

Bestückung:
Wavecor WF148WA05
Wavecor TW030WA09

Das ganze spielt in 11,5 Liter Bassreflex, bei 17 cm Innenbreite des Gehäuses reicht ein 13 cm langes Brett als BR-Kanal.
Dieser ist dann 1 cm hoch. (17cm²)

Die Trennung erfolgt mit 18 dB bei ca 2200 Hz.

Da sich der Aufbau aus 6 Brettern doch eher einfach gestaltet spare ich mit den großen Handwerklichen Teil.

So sah das während der Bauphase aus:

Die Fasen an der Front sind mittels 45 Grad Fräser mit Anlauflager erstellt.
Ziemliche Sauerei, macht sich aber Messtechnisch im Mittelton durchaus bemerkbar.


Nachdem der Rohbau fertig war wurde das Gehäuse mit amerikanischer Kirsche furniert.


An den Fasen haben sich die billigen Klemmzwingen von Aldi hervorragend bewährt.
Außen einfach eine Holzleiste und ein Streifen Wellpappe erzeugt gleichmäßigen Anpressdruck für das Furnier.
Für die Innere Auflage der Zwingen hab ich mir dreieckige Holzkeile mit der Kappsäge hergestellt.


Das Ausschneiden der Chassisöffnungen habe ich mit einem Cuttermesser und Schleifpapier in langwieriger Handarbeit gemacht.
An den Kanten macht sich eine einzelne Klinge super.


Das Ergebnis kann sich sehen lassen.


Und fertig mit 2 Schichten Clou L11 Klarlack in seidenmatt:


Die Weichenschaltung :

Es spricht nichts dagegen die Kondensatoren im Hochtonzweig auch eine Nummer besser zu kaufen.
Ich habe Intertechnik Audyn Q4 eingesetzt und es ist durchaus eine Verbesserung gegenüber einfachen MKT's hörbar.

Die Seitenwände sind vollflächig mit Bondum 800 ausgekleidet.
Deckel von innen und auf der Oberseite des BR Kanals sind 3 cm Sonofill von Intertechnik drauf.
Die Frequenzweiche ist auf der Rückwand angebracht und die obere Hälfte der Rückwand hat ebenfalls Sonofill bekommen.

Und der gemessene Frequenzgang auf Achse:


Die Überhöhung oberhalb von 10 kHz auf Achse ist gewollt, da der TW030 unter Winkeln sehr stark im Pegel einbricht.
Die beste Linearität ergibt sich bei 10-15 Grad seitlich, dann mit reduzierter oberer Grenzfrequenz.
In schwach bedämpften Räumen ist das relativ schlechte Rundstrahlverhalten des TW030 eher ein Vorteil.
Außerdem funktioniert das Abstrahlverhalten gut als eingebauter Equalizer.

Hier noch eine Nahfeldmessung des Prototypes noch mit einem anderen Hochtöner.


In Summe macht die Technik so 150 Euro pro Box.
Die räumliche Abbildung in tiefe und Breite finde ich tadellos, so bis 20 Qm macht die auch solo schon eine gute Figur.
Aber der Namenszusatz Top ist nicht ohne Grund da, da kommt bald ein brummender Ständer mit 20 cm Bass als Ergänzung.
Und der passende Center ist auch schon im Backofen und fast gar.