Reinigungsbürste aus Kohlenstofffasern?

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LostListener
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Mai 2017, 13:50
Hallo zusammen,
ich habe kürzlich im Nachlass meines Vaters eine unbenutzte Plattenreinigungsbürste aus Kohlenstoffasern gefunden, siehe die Fotos. Abgesehen davon, dass so ein unbenutztes Zubehörgadget vermutlich aus den 80iger Jahren schon irgendwie was Besonderes hat (für mich jedenfalls), hätte ich aber gerne gewusst, ob das Ding auch zu empfehlen ist. Ich habe so eine Bürste noch nie gesehen. Eine gewisse Reinigungswirkung hat sie definitiv. Bei vorsichtigem Abwischen einer wie ich glaube stets trocken gefahrenen Scheibe blieb allerlei feiner Staub, der beinahe wie ein graues Pulver aussah, an der Bürste hängen. Beim Abspielen dann keinerlei Geknacke oder Geknister. Ich vermute mal, dass die Wirkung bei nass gefahrenen Scheiben nicht so ist. Die Frage ist auch, ob die Fasern auf Dauer die Rillen etwas ausschleifen?

Vielleicht hat ja jemand Erfahrung?

Gruss
Ralph

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Vinuel
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Mai 2017, 14:07
Solche Bürsten sind immer noch der Standard wenn es um trockene Reinigung geht. Trockene Reinigung heisst - loser Staub wird entfernt (auch der, der zu fein ist, um ihn auf der Platte optisch zu erkennen), alles was "festgebacken" oder angetrocknet ist bleibt allerdings unbeeindruckt.

Besonders gut sind diese Bürsten, wenn vorne und hinten jeweils eine Reihe von Borsten ist, in der Mitte aber ein Samtpad.

Wenn es aber nur zwei Reihen von Borsten gibt, ist es auch OK.

Ich nutze eine ähnliche Bürste, so weit ich weiss sogar vom gleichen Hersteller und bin sehr zufrieden was die trockene Reinigung angeht.

Diese Art von Reinigung hat aber ihre Grenzen! Sachen die angetrocknet oder "festgebacken" sind, könne nur durch eine Nassreinigung entfernt werden.

Am besten reinigt man die Platte mit der o.g. Bürste so: Plattenspieler anmachen, die Bürste senkrecht zu den Rillen halten (also 90° Winkel, nicht irgendwie schief oder so) und ein wenig nach vorne, zu sich hin, neigen. Dann die Borsten mit sehr leichtem Druck das Vinyl berühren lassen. Nach einer Umdrehung die Neigung der Bürste langsam verändern, also nach hinten, von sich weg, kippen. Dann langsam zur Seite vom Vinyl weg führen.

Einige Bürsten können auch zur Mitte hin geführt werden, wo das Gehäuse der Bürste die Achse des Plattentellers berühren soll, damit statische Aufladung abgeführt wird. Ich mach das nicht, weil es zu fummelig wäre und die Aufladung hält sich bei mir eh in Grenzen.


Übrigens, wenn du diese Bürste zur Trockenreinigung verwenden willst, immer schön aufpassen, dass die Borsten nicht mit den Fingern berührt werden und ab und zu mit einer sauberen Zahnbürste die Borsten vom Staub reinigen


[Beitrag von Vinuel am 06. Mai 2017, 14:08 bearbeitet]
harvensaenger
Stammgast
#3 erstellt: 06. Mai 2017, 14:15
Die Dinger sehen heute noch genau so aus,dann kauf Dir mal einen schönen Plattenspieler und setz das Teil mal wie oben genannt mal ein.
LostListener
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 06. Mai 2017, 14:27
Danke für die Infos und die guten Wünsche!
Dann werde ich die Bürste für meine trocken gefahrenen Platten einsetzen.
@harvensaenger: ich benutze derzeit einen Dual 606. Meinst Du, der erfüllt die Kriterien für einen "schönen Plattenspieler"?
gapigen
Inventar
#5 erstellt: 06. Mai 2017, 14:34
Ich benutze diese Bürsten auch, die man nur in Laufrichtung der Platte nutzen soll. Da habe ich eigentlich immer das Problem, dass beim Absetzen der Bürste der zusammengekehrte Staub quasi wie am Linal gezogen auf der Platte bleibt.

Das ändert sich erst, wenn ich am Ende der Reinigung die Bürste quasi zur Seite wegziehe. Und das eben soll man nicht.

Die Bürsten kann man nehmen, und sie sind für mich besser als nix. Klar komme ich aus o.g. Gründen damit nicht.
Vinuel
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 06. Mai 2017, 14:35

LostListener (Beitrag #4) schrieb:

Dann werde ich die Bürste für meine trocken gefahrenen Platten einsetzen.


also theoretisch ist es auch für die nass gefahrenen Platten möglich, aber nur solange sie noch trocken sind, also direkt vor dem Abspielen. Falls man losen Staub darauf sehen kann, ist es halt immer noch hilfreich.

Die Platten nass zu fahren ist aber ein Verfahren, dass die Rille auf Dauer mit Ablagerungen zukleistert Es läuft ein Paar Mal vielleicht gut, aber auf Dauer verbraucht man schon recht viel Waschlösung im Vergleich und es bleibt einfach was in der Rille kleben, so ein Rest von der Flüssigkeit eben! Das hört man, wenn man diese Platte wieder versucht trocken zu fahren. In den schlimmsten Fällen lassen sich die Rückstände nie wieder entfernen.

Besser wäre es, die Platten immer trocken zu fahren und dafür ab und an sie nass zu waschen (s.h. Cheap Thrill als günstigste Möglichkeit).
harvensaenger
Stammgast
#7 erstellt: 06. Mai 2017, 14:35
Ach na klar, ich bin zwar nicht für diesen ganzen alten "Klimbim" zu haben, im Gegensatz zu den meisten hier,aber schließlich kommt es darauf an was auf dem Teller liegt,nur Dein Geschmack entscheidet !!
Vinuel
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 06. Mai 2017, 14:38
@gapigen

ja, das Problem mit der Staublinie am Schluss ist ziemlich kniffelig. Wenn man die Bürste aber leicht neigt, erst zu sich hin, dann von sich weg, hat man nach dieser Bewegung den meisten Staub auf den Borsten "gefangen", welche die Platte nicht mehr berühren. Den Rest kann man dann wegziehen.

Oder, wenn man es ganz vorsichtig machen will, kann man nach diesem Neigungswechsel die Bürste einfach hoch nehmen. Danach die Borsten sauber machen, und nochmal. Das ist aber imho nur dann nötig, wenn es SEHR viel Staub auf der Platte gibt. So eine würde ich dann auch gleich waschen...


[Beitrag von Vinuel am 06. Mai 2017, 14:38 bearbeitet]
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