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Qualität von LPs?

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holger63
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 17. Feb 2020, 00:08
Hallo,

ich habe mir die Woche drei Platten über jpc schicken lassen, und zwar GoGo Penguin: Ocean in a drop, Nick Walters: Active imagination, Trilok Gurtu: God is a drummer.
GoGo Penguin: einzelne Knackser, teils über mehrere Umdrehungen.
Nick Walters: Seite B ganz ok, Seite A nicht anhörbar, in leiseren Passagen ist das Krachen und Kratzen lauter als die Musik.
Trilok Gurtu: Knistern und Knackser, als hätte ich die Platte schon 100 mal gespielt. Außerdem unglaublich statisch geladen.

Vor 35 Jahren, als ich Platten noch im Saturn in Köln gekauft habe, hätte ich die alle drei sofort zurückgebracht und umgetauscht!
Täuscht mich meine Erinnerung, oder waren frische Platten nicht damals knisterfrei? Ist das heute schon zu viel verlangt?
Oder habe ich einfach dauernd Pech?

Gruß,
Holger
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Feb 2020, 00:31
Schlieren, Pressrückstände, übelste Verwellungen, Vinylreste, Papieschnipsel, Kratzer., oder einfach schlechter Klang...alles schon mehrfach erlebt....Die wenigen Presswerke sind überlastet, die Maschinen alt und keiner kennt sich mehr aus, bzw. Endkontrolle is nich... meine leidvolle Erfahrung. Wenn man reklamiert bekommt man den gleichen Sch...nochmal geschickt. Bist nicht allein.
Grüsse
p.s besser wirds nicht

pps. Tipp: auch neue Platten erst mal waschen


[Beitrag von Bügelbrett* am 17. Feb 2020, 00:41 bearbeitet]
childofman
Stammgast
#3 erstellt: 17. Feb 2020, 01:00
Was mich recht extrem enttäuscht hat, dass die Pressungen oft zwar deutlich dicker und schwerer sind als früher - dafür aber - wie du schreibst Holger - oft von Anfang an knistern oder unsauber sind..Eigentlich der Hohn angesichts der aufgerufenen Preise. In meiner Erinnerung gabs zwar auch heftige Ausreißer in den 70er und 80er Jahren - aber das Thema Knistern war dabei deutlich weniger präsent. Da wurden eher mal Master bis zum Geht Nicht mehr gepresst und da waren dann echte Rillenfehler möglich: Hatte ich damals gelegentlich.
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 17. Feb 2020, 01:34
ja, Hauptsache 180 g , Zitat "schwer ist gut, schwer ist Qualität", sorry Ironie...
tbc67
Stammgast
#5 erstellt: 17. Feb 2020, 07:03
Mir kommt keine ungewaschene Platte mehr auf den Teller. Auch Neue nicht.
Statische Aufladung weg, Dreck weg.
Kumpels kommen öfter mal vorbei, weil ich ne PWM habe. Die bringen immer häufiger neue Platten vorbei, die sich nicht so toll anhören.
Ungustl
Inventar
#6 erstellt: 17. Feb 2020, 07:24
bei mir werden neue Platten auch grundsätzlich gewaschen (gebrauchte sowieso), bevor sie gehört werden... je nach Label sind die Neuen in einer (sehr) engen Korsetthülle aus Papier/Karton ohne Fütterung reingequetscht, Zellulosereste können sich wunderbar in den Rillen verteilen usw... eigentlich ein absolutes Nogo...
180g ist mMn nur eine Augenauswischerei, so wie "gesundes" Fruchtjoghurt (mit mehr Zucker als ein Cola)
Meine ältesten Platten stammen aus den 1960ern und sie klingen noch immer sehr gut, auch wenn sie "nix" wiegen im Vergleich zu den heutigen Platten...
childofman
Stammgast
#7 erstellt: 17. Feb 2020, 08:32
Tja ich sehe schon ich habe das Problem bislang wirklich unterschätzt und dachte immer ich sei da besonders empfindlich: Zum Einen ist mir die Problematik erst allmählich in den letzten 8 Jahren bewusst geworden, auch weil ich seitdem erst wieder Schallplatten kaufe. - Zum Anderen dachte auch ich immer, naja eben einen Ausreißer erwischt. Meine Konsequenz: Ich baue grade an einer Waschmaschine auf Ultraschallbasis. Die Entscheidung habe ich nach der Veröffentlichung von The Secret von Alan Parsons gefällt, - nach dem Erhalt der "super Duper_ High End Kollektors Edition" für schlappe 70 Euro war ich dermaßen enttäuscht vom Auslieferungszustand der Vinylscheibe dass ich mir gesagt habe - so geht das nicht.
Und das will was heißen: Ich war zwischendrin mal Nassabspieler, dann ganze Plattensammlung verscherbelt (1988 oder so) - auf CD umgestiegen .- Dann doch wieder ab 1990 Platten gekauft (Sind doch viel toller...) Alles nachgekauft...Geschworen: nie wieder Nassreinigung... Und heute stelle auch ich fest: Nach Neukauf am besten erstmal saubermachen.
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 17. Feb 2020, 08:55
Hallo,

eigentlich hilft nur die Platten den Läden vor den Füßen zu werfen.

Sonst ändert sich nix - selbst da hab ich meine Bedenken das das irgendjemanden wuppt, denn wohl 90 % der Käufer legen das Vinyl dennoch auf und freuen sich am "authentischen Klang"

Peter
frank60
Inventar
#9 erstellt: 17. Feb 2020, 09:22
Die Probleme hatte ich in den letzten Jahren nicht, allenfalls mal ein schief aufgeklebtes Label oder ein zu knappes Loch, Letzteres gab es aber auch in der Hochzeit des Schallplatte schon.
Neue Platten kommen grundsätzlich vor dem ersten Abspielen auf die PWM und danach in eine neue Hülle. In den originalen Innenhüllen ab Werk ist, sofern sie aus Papier sind, öfters Papiermehl drin, zudem sind die Platten in diesen Hüllen extrem aufgeladen. Deswegen werden sie, um Kratzer zu vermeiden, weggeschnitten, sofern es neutrale ohne Aufdruck sind.
Neue Platten mit schlechtem Sound hatte ich bislang nur dann, wenn die (Musik) Produktion an sich schlecht war. Da ich viele Dub Platten kaufe, gerade in diesem Sektor ist die Klangqualität meist phänomenal, da werden die Möglichkeiten des Medium meist voll ausgeschöpft und ein Unterschied zu Digitalversion (meist Downloadcode für WAV/FLAC dabei) ist nicht auszumachen. Aber auch die allermeisten Reissues, die ich so kaufe, sind absolut in Ordnung, wenn sie nicht gerade "totremastered" wurden.
ParrotHH
Inventar
#10 erstellt: 17. Feb 2020, 09:55
Moin!

Hatten wir auch schon nicht zentrierte Löcher erwähnt...?

Ja, das kenne ich alles, und ich frage mich dann auch immer, ob das früher schon so war und ich einfach nur empfindlich geworden bin. Dabei gibt es durchaus auch mal richtig gute Pressungen. Letzte Woche habe ich mir die LP "Love is Magic" von John Grant gekauft, und die ist praktisch perfekt - wenn man mal außer acht lässt, dass man mehr mit dem Wechseln und Umdrehen der Platten als mit Musikhören beschäftigt ist.

Ich habe aber auch ganz viele neue LP´s, bei denen handwerklich richtig schlechte Arbeit gemacht wurde. Meine Vermutung ist, dass die Matrizen bis zum absoluten Ultimo ausgequetscht werden, anders kann ich mir manches nicht erklären. Besonders oft habe ich kratzende/schleifende Geräusche nur auf einem Kanal. Und natürlich Knistern in allen Geschmacksrichtungen.

Wenn eine neue Platte diese Symptome zeigt, kann man auch mit Waschen nix reißen.

Parrot
frank60
Inventar
#11 erstellt: 17. Feb 2020, 11:44
Von solchen Problemen bin ich bislang, wie gesagt, verschont geblieben. Evtl. spielt auch das Herkunftsland eine Rolle, oder, wie viel das Label im Presswerk zahlt, keine Ahnung. Bei Neukäufen vom ON-U Label beispielsweise hatte ich bislang immer perfekte Platten, qualitativ und auch von der eigentlichen Produktion her. 2/3 davon Neuerscheinungen, der Rest Reissues. Allerdings kommen die im Prinzip immer in kunststoffbeschichteten Innenhüllen, wie generell das Allermeiste aus UK. Da sind weder die Platten so aufgeladen, daß man sie kaum rausbekommt, noch ist irgendwelcher Schmutz in der Hülle. Wo sie gepresst werden, ist mir allerdings auch nicht bekannt.
Was mir aufgefallen ist, wenn man von Mängeln liest, scheinen oft US Pressungen betroffen zu sein.
wummew
Inventar
#12 erstellt: 17. Feb 2020, 12:26
Ich höre sehr gerne Soundtracks, und da habe ich bei einigen Platten weniger Glück gehabt, z. B.

"Drive" (Picture Disc): zu kleines und nicht mittig sitzendes Loch bei LP1 und Knistern und Knacken am äußeren Rand
"Batman Begins": Knistern am Ende der Rückseite der LP2
"The Dark Knight Rises": leises Knistern mehr oder weniger überall verteilt

Überhaupt kommen mir die Platten gerade bei den Soundtracks eher 'mal eben schnell' erstellt vor, Label usw. sitzen bei anderen Veröffentlichungen (Beatles, Adele, Max Richter, Leonard Cohen,...) wesentlich besser und die farblichen oder "Picture Discs" sehen nur aus der Ferne hochwertig aus.

Bei "Separation Road" von Anna Ternheim dachte ich, meine Nadel sei hinüber, so laute Störgeräusche sind auf dem runden Ding, zumindest zu Beginn.

Ich habe meine Platten aber noch nie über eine PWM gejagt. Ich müßte mal einen Händler suchen, der sowas anbietet. Mittlerweile werde ich aber auch immer bequemer und lasse die Daten meistens von der Festplatte dudeln. Da gibt es zumindest keine Störgeräusche.
beeble2
Stammgast
#13 erstellt: 17. Feb 2020, 13:53
Mit JPC hatte ich nie Probleme. In den letzten 7 Jahren habe 2 mal was zurückgeschickt weil es zu sehr
geknistert hat. Immer ohne Probleme getauscht.

Ulli
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 17. Feb 2020, 14:03
@ frank60
ja den Eindruck mit den US Pressungen hab ich auch. Hab mir in letzter Zeit öfters Blues LPs bestellt, die Aufnahmen waren eigentlich nicht schlecht, aber die Quali der LPs ... alle extrem wellig und das Mittelloch ist halt keins.
Im Gegensatz zu Europäischen Zeugs (Griechischer und Italienischer Stoner Rock). Da war immer alles ok.
holger63
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 17. Feb 2020, 14:24
Probleme mit jpc habe ich auch nicht, die tauschen natürlich um. Ich hoffe nur, dass die neue dann auch besser ist, ansonsten lasse ich mir eben eine Gutschrift geben.
Tja, es geht also wohl einfach kein Weg am Platten waschen vorbei.
Man kann dann ja aber im Moment wohl froh sein, überhaupt noch aktuelle Platten zu bekommen, wenn ich an dieses Feuer denke
siciliano1
Stammgast
#16 erstellt: 17. Feb 2020, 14:50
Hallo Zusammen!

Meine Vorgehensweise:

1) Vinyl nicht vorbestellen
2) Im bekannten US-Forum über die jeweilige Veröffentlichung / Pressqualität und Mastering lesen
3) Discogs und DR-Database nach Einträgen durchsuchen
4) Entscheiden, ob die CD nicht doch die bessere Wahl ist

Ich kaufe fast ausschließlich Reissues aus den 60-90er Jahren auf Vinyl. Ich greife zwar auch mal daneben, komme mit dieser Vorgehensweise aber ganz gut zurecht.

Für Neuveröffentlichungen macht es meist wenig Sinn das Vinyl zu kaufen - besser zur CD greifen, da auf das Vinyl meist nur die CD-Master geschnitten werden. 🙂

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 17. Feb 2020, 14:50 bearbeitet]
tbc67
Stammgast
#17 erstellt: 17. Feb 2020, 16:11

siciliano1 (Beitrag #16) schrieb:
Meine Vorgehensweise:

1) Vinyl nicht vorbestellen
...

Für Vinylsammler ist das wohl keine Option. Nicht selten ist bei limitierter Auflage schon alles vor VÖ-Termin ausverkauft.
Letztes Beispiel: https://www.tonzonen.de/spaceflowers/
rowi
Stammgast
#18 erstellt: 17. Feb 2020, 16:36

siciliano1 (Beitrag #16) schrieb:
... DR-Database nach Einträgen durchsuchen


Im Großen und Ganzen kann ich deine Ausführungen ja bestätigen, aber die DR-Database bzw. die Software Dynamic Range Meter ist nicht zur Beurteilung von Vinyl (-Rips) geeignet.
Auch, wenn die Vinyl-Fraktion die in der Database stehenden Werte gerne als Beleg für die Überlegenheit von analogen Schallplatten gegenüber der CD anführt.

Knistern und Knackser, auch wenn sie nicht unmittelbar wahrnehmbar sind, sowie die Art und Weise wie die LP digitalisiert wurde, verfälschen das Ergebnis massiv.
So wären nahezu alle meiner eigenen Needledrops absolute Dynamikwunder, was sie aber ohrenscheinlich nicht sind...

Auch die Hardliner aus dem Analog Forum bestätigen, dass die DR Database nicht für Vinyl geeignet ist.
siciliano1
Stammgast
#19 erstellt: 17. Feb 2020, 18:06
Hi Zusammen!

@tbc67

Limited Editions sind ja eher die Ausnahme - auch bei Reissues. Das gilt dann ja auch für die RSD Releases. Da kauft man meist die Katze im Sack. 🙂

@rowi

Stimmt alles, was Du da anführst. Es gibt auch auf YT ein sehr gutes Video von einem Mastering - Engineer (DR 13 bei Vinyl und DR 8 bei CD obwohl selbes Master).

Trotzdem gibt es einen Anhaltspunkt. Wenn schon der Vinyl-Rip <DR 10 ist, na dann... Auch stehen ab und an nützliche Infos bei den jeweiligen Rips.

Ciao siciliano1

Edit: Hier das YT Video DR Range CD / Vinyl


[Beitrag von siciliano1 am 17. Feb 2020, 18:12 bearbeitet]
erdi1
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 17. Feb 2020, 18:59
Kann ich so auch bestätigen. Alte und neue Platten werden gewaschen, neue auch schonmal wiederholt, wenn das Ergebnis nicht so gut war. Nutzt aber eigentlich auch nicht viel.

Die alten Platten, selbst nicht ganz so gut gepflegte, klingen meist besser (knacksen weniger) als die neuen.
Hat mir den Spass am Neukauf auch komplett verdorben. Wenn ich mir eine "neue Scheibe" zulegen, schaue ich möglichst nach der Originalpressung, auch wenn die im gleichen Zustand meist teurer sind, was ja seinen Grund hat. Das heißt, komplette Neuererscheinungen kaufe ich z.Zt. nicht auf vinyl sondern nutze dann lieber meinen streaming Dienst, soweit verfügbar.
hoehne
Inventar
#21 erstellt: 18. Feb 2020, 08:06

ParrotHH (Beitrag #10) schrieb:
Letzte Woche habe ich mir die LP "Love is Magic" von John Grant gekauft, ...

Sehr bezeichnend aber das aktuelle Melk-Verhalten: CD 13,99 €, 2LP 23,99 €, 2LP clear 34,99 €... ärgerlich in der Tat. Da wird ums Verrecken ein Album auf 2 Scheiben geschmiert um ja 25 € zu rechtfertigen - ist ja ein Luxus-Artikel... egal. Ommmmmmm
Holger
Inventar
#22 erstellt: 18. Feb 2020, 08:29
Naja, ich fänd's nicht OK wenn man 58 Minuten auf nur zwei Seiten quetschen würde...
Papa_San
Inventar
#23 erstellt: 18. Feb 2020, 09:15

holger63 (Beitrag #1) schrieb:

Oder habe ich einfach dauernd Pech?

Gruß,
Holger


Ja. Ich bestelle nicht so viel aber so ca. 20 LPs im Jahr sind es schon und die sind eigentlich immer gut. Besser als damals in den 80ern auf jeden Fall. Gut, damals habe ich immer die billigsten Pressungen gekauft aber das mache ich heute auch so.

Was damals schon so war und heute auch ist: Manche Inlets sorgen für starke statische Aufladung. Die LP knistert also vom Start weg und saugt dann auch noch verstärkt Staub aus der Umgebung auf. Da hilft dann nur eine Wäsche und Tausch des Inlets oder eben nass abspielen. Mit der Kohlefaserbürste allein kriegt man das leider nicht weg. Ich jedenfalls nicht.
In der Regel sind aber auch die Inlets heute besser als in den 80ern. Die Soundqualität ist bei meinen neuen LPs auch gut. Eine Ausnahme ist "Supertramp". Die klingen genauso mistig wie auf CD mit quietschenden Höhen. Ich nehme mal an, dass ist die selbe Mische. Eine alte noch vorhandene LP klingt da wesentlich besser, knistert aber, weil zu oft gehört und nie achtsam mit umgegangen.

Beim heutigen Versandhandel nervt mich, dass trotz Angebe "auf Lager" die Platten nicht geliefert werden können und das passiert laufend. Manchmal werden die erst in ein paar Monaten nachgeliefert. Früher hat man telefonisch bestellt und dann klappte das besser. Vielleicht sollte ich das heute auch so machen.

Gruß
Siggi
kölsche_jung
Moderator
#24 erstellt: 18. Feb 2020, 09:20

siciliano1 (Beitrag #19) schrieb:
... Trotzdem gibt es einen Anhaltspunkt. Wenn schon der Vinyl-Rip <DR 10 ist, na dann...

heißt das - wie bei den DR-Werten allgemein üblich ist - gar nichts.
... der Algorithmus ist schlicht völlig untauglich ... er bringt zwar richtig-positive Ergebnise, bringt aber genauso einfach falsch-positive Ergebnisse.
Das Problem des DR-Meters ist, dass es nicht das gesamte Material bewertet, sondern nur die lautesten (ich glaube es waren) 30%, wobei er (ich glaube 2 oder 3) Stellen mit Maximalpegel nicht in die Bewertung nimmt, daneben findet keine a-Bewertung statt.
Das bedeutet, dass das DR-Meter bei einem tatsächlich völlig zu Tode komprimierten Song ohne die geringste Dynamik ein völlig zutreffendes Ergebnis (niedriger Wert) anzeigt
... allerdings zeigt es auch bei Songs mit sogar extrem sehr starker Dynamik, also teilweise sehr leisen Stellen aber eben teilweise auch sehr druckvolle Stellen, exakt das gleiche Ergebnis an, solange die sehr druckvollen Passagen einen Anteil von 30% übersteigen ...
ich habe Titel die aufgrund ihrer extremen Dynamik schon fast an der Anhörbarkeitsgrenze sind, heißt, bei "normalen" Pegeln sind die leisen Stellen kaum hörbar, macht man hingegen lauter, fliegt in den druckvollen Pasagen der Nachbar aus seinem Sessel ... und das bei DR-Werten zwischen 5 und 7 ...
BassTrombose
Stammgast
#25 erstellt: 18. Feb 2020, 09:25
ich werf mal ins Kalkül, das es natürlich auch früher viele schlechte Pressungen gab, und das man über die Digitalära ohne Nebengeräusche heute viel empfindlicher geworden ist, was Knackser angeht....ich hab noch vielen alten Vinylschrott aus den 70ern und 80ern rumstehen, nicht zentriert, verwellt, Verzerrungen, Knackser Sprünge...gabs alles schon früher.....

Ich habe bei heutigen Neukäufen auch nicht die vielen schlimmen Erfahrungen gemacht, die hier gepostet werden....ab und an muss ich eine zurückschicken, so wie früher auch im Laden beim Probehören eben einfach nicht gekauft wurde, wenn der Zustand Grotte war...vielleicht wissen es viele nicht (mehr), aber früher gab es in Plattenläden Abspielstationen mit x Plattenspielern und Kopfhöhrer, wo man die Platten vorhören konnte, das fehlt natürlich heute im Internetbestellzeitalter, das findet heute zuhause statt und muss beim schlechter Qualität dann eben zurück geschickt werden...

Meine Beobachtung ist, dass das Niveau gleichbleibend ist und heute nur aus romantischer Verklärtheit (früher war alles besser) und Empfindlichkeitssteigerung eine andere Bewertung vorgenommen wird als früher....
hoehne
Inventar
#26 erstellt: 18. Feb 2020, 09:54

Holger (Beitrag #22) schrieb:
Naja, ich fänd's nicht OK wenn man 58 Minuten auf nur zwei Seiten quetschen würde...

Oh, dass das 58min sind, hatte ich nicht gesehen... aber Hand auf's Herz: früher ging das doch auch.
wummew
Inventar
#27 erstellt: 18. Feb 2020, 10:06

BassTrombose (Beitrag #25) schrieb:
...im Internetbestellzeitalter, das findet heute zuhause statt und muss beim schlechter Qualität dann eben zurück geschickt werden...

Ich gebe zu, ich bestelle Musik ausschließlich in den großen Weiten des www, da es hier "auf dem Lande" in der Hinsicht einfach keine Angebote mehr gibt, 70 km zum nächsten MM, aber mehr ist hier nicht. Ich habe mich daher irgendwann dazu entschieden, meine Musik komplett beim großen Fluss zu bestellen, dann bekomme ich die Daten auf elektronischem Wege direkt dazu und ist an einem Platz gesammelt verfügbar. Wenn die Platte nicht so gut klingt, wandert die einfach mehr oder weniger unbenutzt ins Regal.

Als ich mir bei meinem letzten Post hier ein paar meiner Bestellungen angesehen hatte, um die Erinnerungen etwas hervor zu kramen, bin ich über die Preise der Platten gestolpert - ich habe ja ein kleines Vermögen in meinem Regal stehen, die (Gebraucht-) Preise sind bei diesem Medium z. T. ja enorm. Das kann man ja quasi als eine Art Vorsorge betreiben...
Holger
Inventar
#28 erstellt: 18. Feb 2020, 10:16
@hoehne

Klar, gehen tut vieles... und möglicherweise wäre sogar eine gutklingende Pressung auf nur zwei Seiten möglich.

Man - und das kann sein, dass der Künstler dabei auch ein Wörtchen zu sagen hat - hat sich nun hier aber dazu entschlossen, ein Doppelalbum daraus zu machen.
Ob das aber immer nur aus "Melk-den-Vinylista"-Gründen passiert, kann und möchte ich aber nicht beurteilen.
burki111
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 18. Feb 2020, 11:23
Sehe es wie BassTrombose: Früher war die Pressqualität nicht wirklich besser, aber man war halt auch eiernde Kassetten (das Backup der kostbaren Platten) oder überaus pixelige Bilder gewöhnt.
Das heisst allerdings keineswegs, dass man heutzutage jede Fehlpressung (die es durchaus gibt, doch IMHO nicht in dem Maße wie hier einige beschreiben, doch hängt vieles vom bevorzugtem Genre und Label ab) hinnehmen sollte.
hoehne
Inventar
#30 erstellt: 18. Feb 2020, 13:19
@Holger:
Du magst da Recht haben - ich weiß es auch nicht.


[Beitrag von hoehne am 18. Feb 2020, 13:20 bearbeitet]
KyleCrane
Stammgast
#31 erstellt: 19. Feb 2020, 23:03
Ich vermute auch, dass da viel Pech im Spiel ist. Ich habe in den letzten 2 Jahren gerade mal 3 LPs retourniert. Einmal ein Serienfehler, d.h. auf allen Pressungen das gleiche Störgeräusch an gleicher Stelle. Einmal mit Kratzer und einmal Kleberückstände. Ärgerlich, aber der Schaden hält sich in Grenzen. Ansonsten laufen meine LPs nahezu störfrei. Ich besitze eine Picture-LP, die ist unhörbar, auch nach dem Waschen. Liegt wohl einfach an dem Material? Überhaupt scheinen mir auch farbige LPs etwas lauter zu sein.

Zudem bilde ich mir ein, dass seitdem ich Microline-Nadeln benutze, die Geräusche deutlich weniger geworden sind als ohnehin schon.

Gruss
KC
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#32 erstellt: 19. Feb 2020, 23:54
Spieldauer: 58 Min., also fast 30 Min. pro Seite, ist technisch zwar möglich, es wird aber so eng geschnitten, dass die Dynamik leidet, es klingt eher flach, langweilig. Die Spieldauer einer LP-Seite sollte 20 Min. nicht wesentlich überschreiten, dann ist man auch technisch in dem Zeitfenster, in dem klanglich ein akzeptabeles Ergebnis möglich ist.

Letzte LP: Beatles "Abbey Road" remasterd 2019, einwandfrei.

US-Pressungen: schlechte Qualität: kaum zu glauben aber wahr: bei jeder Plattenfirma gibt es nicht verkaufte oder verkaufbare Lagerware. Diese Platten werden dann eingeschmolzen und dann wird neu gepresst:
Die Fehlerquellen: Bei den Alt-LPs werden natürlich die Papieretiketten vorher nicht entfernt, diese Beimischungen können durchaus zu Knack- und Knistergeräuschen führen. (Das ist aber der harmlose Fall)
In den USA ist es nicht ungewöhnlich, einen solchen Einschmelzprozess vorzunehmen, ohne die LPs aus den Covern zu nehmen. Zumindest war es früher so: Das Ergebnis einer solchen Pressung mit der ganzen Pappe im Vinylgemisch führt zu schönster Lagerfeuerromantik - es ist nicht anhörbar. Vielleicht wird dann neues Vinyl hinzugemischt, bis man meint, die Papiereinschlüsse wären nicht hörbar. Der Zeitaufwand, die LPs aus den Hüllen zu nehmen, scheint kalkulatorisch zu teuer.

Warum sind die Nobel-Label, wie beispielsweise MFSL, die ausschließlich mit sog. "Virgin Vinyl" pressen, von solcher Kritik der schlechten Pressqualität so gut wie nie betroffen?

Gerd
8erberg
Inventar
#33 erstellt: 20. Feb 2020, 08:26
Hallo,

den Extruder möcht ich sehen der Papierreste oder auch nur den Kleber "frisst"... das ist wohl Abteilung "moderne Märchen", dann geht nämlich nix mehr.
Und ein Schneckenschaden am Extruder wäre viel zu teuer als das man den riskieren möchte. Papier bekommt man einfacher vorher ab (nach dem Mahlvorgang kräftig waschen, Standardprocedere bei jedem Recycling).

Denke eher das liegt daran das unterschiedliche Chargen einfach vermischt werden und das Material nicht homogen ist.

Peter
hoehne
Inventar
#34 erstellt: 20. Feb 2020, 08:53
Bzgl. Inkl.-Etikett-Schreddern: Das halte ich auch für ein Gerücht - im Gegenteil: ausgestanzte Etiketten waren immer begehrte Souveniers als Bieruntersetzer oder Deko oder was auch immer. Die hatten auch einen speziellen Namen, der mir aber momentan nicht mehr einfällt.

Bzgl.: Zeit/Seite Vinyl - Mein Lieblingsbeispiel diesbezüglich ist die Greatest Hits der Eurythmics.
Neuauflage - Zeit je Seite: A - 20:57, B - 20:30, C - 20:37, D - 17:25 - also sogar recht gut gefüllt.
Erstauflage - Zeit je Seite: A - 26:25, B - 30:04
Und die klingt damit von Dynamik, Bühnenabbild und Stereo-Spread bedeutend besser als das "audiophile" Re-Release.
Mix & Cut wollen halt gelernt sein, wa?


[Beitrag von hoehne am 20. Feb 2020, 09:06 bearbeitet]
siciliano1
Stammgast
#35 erstellt: 20. Feb 2020, 09:24

hoehne (Beitrag #34) schrieb:
...
Bzgl.: Zeit/Seite Vinyl - Mein Lieblingsbeispiel diesbezüglich ist die Greatest Hits der Eurythmics.
Neuauflage - Zeit je Seite: A - 20:57, B - 20:30, C - 20:37, D - 17:25 - also sogar recht gut gefüllt.
Erstauflage - Zeit je Seite: A - 26:25, B - 30:04
Und die klingt damit von Dynamik, Bühnenabbild und Stereo-Spread bedeutend besser als das "audiophile" Re-Release.
Mix & Cut wollen halt gelernt sein, wa?


Hi!

Ich empfehle die 2018er Reissues von den Abbey Road Studios.
Annie und David haben bei den Remaster selbst mitgewirkt. Ich habe die ersten drei Alben, alle mit (High-Res) DLC. Klanglich mit das Beste, was ich in den letzten Jahren so gekauft habe. 🙂

Ciao siciliano1
StephanCOH
Stammgast
#36 erstellt: 20. Feb 2020, 09:42

KyleCrane (Beitrag #31) schrieb:

Zudem bilde ich mir ein, dass seitdem ich Microline-Nadeln benutze, die Geräusche deutlich weniger geworden sind als ohnehin schon.


Das würde ich direkt unterschreiben. Hab mit der ML-Nadel auch deutlich weniger (um nicht zu sagen, fast gar keine) Nebengeräusche mehr.
hoehne
Inventar
#37 erstellt: 20. Feb 2020, 11:40

siciliano1 (Beitrag #35) schrieb:
Hi!
...


Dass es noch gute Arbeiten da draußen gibt, stelle ich gar nicht in Abrede - spontan fallen mir da einige Remaster ein, die es wert sind, gekauft zu werden. Ich wollte nur ausdrücken, dass manchmal der ganze Budenzauber mit 180g-Virgin-Vinyl-Half-Speed-Master-mit-45-RPM-auf-3-Platten-verteilt nichts nützt, wenn Mischer und Cutter keine Ahnung haben, oder es der Plattenfirma egal ist. Und gerade bei den großen Majors wird gern mal was lediglich hingerotzt, um die Margen zu maximieren.
Aber warum sollten se sich auch Mühe geben, wenn den Kids von heute teure, exklusive, aber schlimm klingende Editions angeboten werden, die sie gleich auf den ebenfalls überteuerten Crosleys hören dürfen. Dass da der Mix egal ist, ist selbstredend.

Hier: https://www.urbanoutfitters.com/de-de/electronics
Scroll und blättere ruhig mal durch, da weißte, dass Schallplatten eher Lifestyle- und Luxusartikel sein sollen.
siciliano1
Stammgast
#38 erstellt: 20. Feb 2020, 14:48
Hi!

Auch nicht schlecht, zB Queen - Greatest Hits für 40€, die sonst ca. 25€ kostet... 🤕

Ciao siciliano1
kamikaze7777
Stammgast
#39 erstellt: 22. Feb 2020, 20:15

siciliano1 (Beitrag #35) schrieb:
Ich empfehle die 2018er Reissues von den Abbey Road Studios.
Annie und David haben bei den Remaster selbst mitgewirkt. Ich habe die ersten drei Alben, alle mit (High-Res) DLC. Klanglich mit das Beste, was ich in den letzten Jahren so gekauft habe. 🙂


Hi siciliano1,
mal ein Link zur Hand?
Finde nirgends eine 2018 Reissue von den Greatest Hits.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#40 erstellt: 22. Feb 2020, 23:36
Abbey Road wurde 2019 remastered und ist am 27.09.2019 erschienen. Absolut empfehlenswert.

Gerd
siciliano1
Stammgast
#41 erstellt: 23. Feb 2020, 09:17
Hi!

Hier der Link Eurythmics - In The Garden 2018

Es wurden die einzelnen Alben remastered, aber so weit ich weiß nicht die Greatest Hits.

@Gerd Es geht um die Eurythmics Vinyl Reissues, die 2018 in den Abbey Road Studios remastered wurden.

Ciao siciliano1


[Beitrag von siciliano1 am 23. Feb 2020, 09:20 bearbeitet]
kamikaze7777
Stammgast
#42 erstellt: 23. Feb 2020, 13:05
O.K.
Vielen Dank!
Dante*
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 10. Mai 2020, 15:01
Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum und hoffe sehr, dass ich hier vielleicht einige Antworten finden kann.

Manche meiner Schallplatten machen mir leider ebenfalls Probleme.

Es handelt sich unter anderem um mehrere Musicmattersjazz LP's (audiophile Blue Note Reissues/ Mastering: Kevin Gray).
An sich hoch gelobt, dank sehr gutem Mastering. Meine Platten knistern jedoch passagenweise ziemlich, obwohl optisch (eig.) keinerlei Mängel erkennbar sind, meist in stilleren Passagen. (Gepresst werden die Platten von RTI (US))

Und da diese Scheiben ja auch nicht günstig sind und ich gerade erst mit der Cheap Thrill Methode angefangen habe Platten zu reinigen, bin ich da noch etwas vorsichtig.
Soweit ich dem Forum hier folge, ist das Waschen wohl aber definitiv ein Muss, richtig?

Hab' auch Kontakt aufgenommen mit MMJ in den USA. Die Antwort der lautete, dass Mikropartikel bei der Herstellung in den Rillen sein können und ich die Platte professionell reinigen lassen solle.
Also mutig mit Cheap Thrill ans Werk??
(Ich würde mich da natürlich an die einschlägigen Tipps aus dem Forum hier halten.
Vielen Dank an der Stelle!)

Mein Gedanke war aber auch, dass ich vll mit einer eher "knisterempfindlicheren/ tieferen(?)" Nadel abspiele? (JICO N 97 xE SAS).

Aber ich war sehr irritiert, dass 4 von 10 Musicmatters-Scheiben so knisterten.
Kann das sein, dass man eine Platte für 80 bis 100$ bestellt, ca. die Hälfte erstmal waschen muss, um ein störfreies Klangbild zu haben?
Kann meine Abtastnadel das Phänomen vielleicht noch verstärken, weil eine tiefere Abtastung in der Rille stattfindet?

Viele Grüße,
Daniel


[Beitrag von Dante* am 10. Mai 2020, 15:03 bearbeitet]
BjoernMZ
Inventar
#44 erstellt: 10. Mai 2020, 15:28
Ich bin zwar reiner Digitalhörer, bin aber auch betroffen...
Es gibt immer wieder Alben die erst auf Platte gepresst und dann von dort digitalisiert wurden, für den Handel..Da hilft dann auch kein Waschen der CD.
Das knackt und knistert teilweise wie verrückt, von CD...
Dabei lag das Material mal störungsfrei und digital auf dem Studio PC.

Da werden extreme Knackser auch noch digital dubliziert und publiziert...😆
LG
Dante*
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 10. Mai 2020, 15:39
Hi,
soweit ich weiß, stammen die MMJ Platten ausschließlich direkt von den analogen Masterbändern.
Gruß,
Daniel
kamikaze7777
Stammgast
#46 erstellt: 10. Mai 2020, 19:13
Ich will nicht den Erbsenzähler raushängen lassen aber wie oft denn noch?
3 weitere Threads in der es immer um die gleiche Frage geht:

http://www.hifi-foru...hread=996&postID=1#1

http://www.hifi-foru...hread=994&postID=7#7

http://www.hifi-foru...hread=995&postID=1#1
Dante*
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 10. Mai 2020, 20:20
Hey kamikaze7777

es tut mir leid, wenn dir das übel aufstößt.
Ich bin neu im Forum und habe vll etwas übertrieben.

Ich habe lediglich gehofft, dass jemand vielleicht Interesse daran hat und sich ggf. gerne dazu äußert, ist ja kein Zwang...

Die Themen sind mir tatsächlich ein Anliegen und für mich nicht wirklich dreimal das gleiche Thema. Vll sehe ich das auch nicht mehr ganz klar...

(1) Zusammenhang Tiefe der Abtastnadel und Knistergeräusche
(2) Kleine helle Flecken auf der Schallplatte
(3) Musicmattersjazz Lp´s kistern (audiophile Blue Note Jazz Reissues)

Einmal, gut zusammengefasst, hier zu diesem Thema, hätte vermutlich gereicht, aber ich bin zu spät auf diesen Thread hier gestoßen.

Gruß
Daniel


[Beitrag von Dante* am 10. Mai 2020, 20:39 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#48 erstellt: 11. Mai 2020, 06:50

Dante* (Beitrag #47) schrieb:
...
Die Themen sind mir tatsächlich ein Anliegen und für mich nicht wirklich dreimal das gleiche Thema. Vll sehe ich das auch nicht mehr ganz klar...

(1) Zusammenhang Tiefe der Abtastnadel und Knistergeräusche

ok, fangen wir mal vorne an ... die "Rille" besteht ja im Grunde aus Bergspitzen und dazwischenliegenden Tälern ...
bei der "optischen Kontrolle" wird lediglich die Reflektion an den (eigentlich der, es ist ja nur eine sehr lange) Bergspitze(n) erfasst.
Die Nadel hingegen "taucht" in das Tal ein ... das Thema gilt es allerdings zu vertiefen ...

die Abtastfläche ...
eine Rundnadel tastet nur in einer bestimmten Rillenhöhe ab, liegt in dem Bereich eine Beschädigung vor, hört man das sofort ... je "schärfer" der Schliff, desto größer ist der Abtastbereich, es wird ein größerer Bereich der Rillenflanke erfasst, desto größer ist (idR) die Toleranz gegen Beschädigungen.

Schmutz in der Rille ... da macht der Nadelschliff mE keinen Unterschied, Schmutz gehört einfach nicht in die Rille -> waschen

(2) Kleine helle Flecken auf der Schallplatte

mE ein Materialfehler durch mangelhafte Durchmischung, kann aber (ist es mE meistens) ein rein optischer Mangel sein ... spricht aber gegen die Fertigungsqualität

(3) Musicmattersjazz Lp´s kistern (audiophile Blue Note Jazz Reissues)

Knistern kann mehrere Ursachen haben ... Beschädigung, Schmutz in der Rille, Schmutz im Material oder viertens dazu später mehr...
Beschädigungen und verschmutzungen in der Rille sollten bei neuen Platten nicht vorkommen
Schmutz im Material ... früher wurden nicht verkaufte Platten fein geschreddert und erneut verwendet, dadurch konnten Fasern der Label ins Vinyl kommen, das konnte man hören, teiweise sogar sehen.
Ob das heute noch geschieht? keine Ahnung, ich glaube es eher nicht ... ich würde davon ausgehen, dass entweder die Labels vorher ausgestanzt werden oder aber gar kein second hand vinyl mehr benutzt wird (da die gesamten handlingkosten wahrscheinlcih höher wären als die kosten für neues Rohvinyl)
bleibt also viertens ... die Vinylherstellung
bei der herstellung kann es zu vielen Fehlern kommen ... man kann die Pressmatrizen "überpressen", kleinste Beschädigungen der Matrizen führen zu mangelhafter Qualität, der Raum ist nicht staubfrei genug (zB die Cover werden direkt neben den Pressen produziert), Verschmutzungen lagern sich auf dem Rohvinyl ab und sind dann in der Platte, Presstemperatur falsch, zu kurze Abkühphase und und und ...

was heißt das jetzt für dich ... versuch deine Platten zu waschen, wenns nix bringt .... reklamieren ...


BjoernMZ (Beitrag #44) schrieb:
Ich bin zwar reiner Digitalhörer, bin aber auch betroffen...
Es gibt immer wieder Alben die erst auf Platte gepresst und dann von dort digitalisiert wurden, für den Handel..Da hilft dann auch kein Waschen der CD.
Das knackt und knistert teilweise wie verrückt, von CD...
...

ja, gibt es, ich kenne ein paar solcher alben ... dabei handelt es sich aber durch die Bank um irgendein olles Zeugs, von dem keine Bänder mehr da waren.
Hat man bei einer eher aktuellen Produktion Vinylschmutz (kenn ich auch etliche), würde ich das eher als künstlich (und somit absichtlich) hinzugefügtes stilistisches Mittel (=Kunst) verstehen
Dante*
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 11. Mai 2020, 12:42
Herzlichen Dank!
BjoernMZ
Inventar
#50 erstellt: 11. Mai 2020, 13:53
@Kölsche Jung,

Das befürchte ich auch, Knacksen als Gestaltungselement. Wird aber auch so Analog-Romantiker geben, die wirklich eine Pressung machen, die sie als CD vermarkten. Bei mir sind das auch alles Alben der letzten 10Jahre. Die klingen auch alle irgendwie so weichgeklopft...Nicht mehr so klar und durchhörbar, eher wie ein Haufen Brei auf dem Teller statt gut sortiert im Raum.Als hätte man es danach noch über ne 10mal bespielte MC remastert.

Die Schallplattenhörer haben mega kosten und Arbeit so wenig Knackser wie möglich zu hören und die Digitalhörer bekommen es einfach reingemischt...😆


[Beitrag von BjoernMZ am 11. Mai 2020, 13:56 bearbeitet]
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#51 erstellt: 11. Mai 2020, 16:58
Krasses Beispiel ist Fugees ‎– The Score. Da haben die Künstler/DJ´s richtig verwanzte Platten für Ihre Samples genommen. Die Platte ist aus ´96!
Hat gedauert bis ich nicht mehr zu Plattenspieler gelaufen bin und die Carbonbürste gesucht hab.
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