Spezielles Problem: Will das Rauschen hören.

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marcelv
Neuling
#1 erstellt: 02. Apr 2009, 13:09
Hallo ihr Hi-Fi-Spezialisten!

Als aktiver Hobbyastronom interessieren mich alle Bereiche dieser faszinierenden Wissenschaften. Da bald der Lyriden-Meteorschauer stattfindet, wollte ich mal was Neues probieren: Meteorscatter! Wenn ein Meteoroid in die Erdatmosphäre eintritt, verursacht er eine Leuchterscheinung aus ionisiertem Gas, den Meteor, und jener kann Wellen aller Art recht gut reflektieren. Genau dies macht man sich in der Astronomie zunutze: Man richtet die Antenne aus, stellt im FM-Band eine nicht benutze Frequenz ein und zeichnet das Rauschen auf. Taucht ein Meteoroid in die Erdatmosphäre ein, so kann plötzlich für kurze Zeit ein weit entfernter Sender gehört werden. Aus der Länge und der Intensität des Signals kann indirekt auf die Leuchtkraft geschlossen werden. Im Prinzip ganz einfach...
Ich besitze eine DVB-T-Antenne, die auch das FM-Band empfangen kann, sowie eine TV-Karte. Wenn ich die Antenne mit dem Media Center normal zum Fernsehen einrichte, kann ich kein Radio hören. Wenn ich sie hingegen als analoge Antenne einstelle, kann ich nicht Fernsehen ;-) Eigentlich halb so wild, man kann ja alles rückgängig machen. Denkste! STelle ich eine hier unbenutze Frequenz ein, so höre ich einfach nichts. Das Rauschen wird rausgefiltert. Habt ihr ne Idee, was man machen kann? Irgendeinen Softwaretipp? Oder irgendein Radio, das man für diesen Zweck benutzen kann? Die haben doch auch alle diese Rauschfilterung...
Kann jemand helfen?

Vielen Dank und Gruß,
Marcel
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 05. Apr 2009, 19:59
Rauschfilterung nicht, sondern Stummschaltung. Bei verschiedenen Geräten kann man das abschalten. Ich weiß auch nicht, ob das Ganze so einfach ist, du musst zumindest eine Frequenz vorwählen, von der du weißt, dass dort ein Sender sendet, dessen Wellen reflektiert werden könnten.
marcelv
Neuling
#3 erstellt: 05. Apr 2009, 21:04
Hallo Ingor,

die Frequenzen sind nicht das Problem: Südlich von mir (ich wohne nahe Bremerhaven) gibt es unzählige Radiostationen, die auf hier nicht genutzten Frequenzen funken. Daran wirds nicht scheitern. Lediglich die Rauschfilterung ist das Problem.

Gruß,
Marcel
Hans93
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 05. Apr 2009, 21:21
Eine Möglichkeit wäre ein sehr altes Gerät ohne Rauschtonunterdrückung oder Stummschaltung zu benutzen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass du dir selbst ein sehr einfaches Radio zusammenbaust. Ich hätte einen Schaltplan (sehr wenige und keine komplizierten Teile und billig) für Frequenzen zwischen 500kHz und 1600kHz.


[Beitrag von Hans93 am 05. Apr 2009, 21:25 bearbeitet]
marcelv
Neuling
#5 erstellt: 06. Apr 2009, 08:54
Hallo Hans,

das wäre natürlich ne interessante Sache. Andererseits brauche ich den Frequenzbereich zwischen 88 und 108 MHz, also schon noch ein wenig mehr ;-)

Gruß,
Marcel
Hans93
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 06. Apr 2009, 10:57
Schade..
Ingor
Inventar
#7 erstellt: 06. Apr 2009, 15:11
Es gibt doch jede Menge Radios, die keine Stummschaltung haben. Radiowecker der einfachen Sorte gehören dazu. Omas Röhrenradio, Kofferradios aus den 80ern das ist doch kein Problem an solche ein Radio zu kommen. Selbst viele billige neue Radios haben keine Stummschaltung. Ein Besuch beim einschlägigen Elektronikmarkt fördert da sicherlich einiges zu Tage.
marcelv
Neuling
#8 erstellt: 06. Apr 2009, 17:38
Hallo Ingor,

ma das klingt doch mal gut - nur besteht bei solchen Radios auch die Möglichkeit eine vernünftige externe Antenne anzuschließen? Das einzige Radio in unserem Haushalt, das diese Stummschaltug nicht besitzt (in der Tat ein einfacher Radiowecker) hat leider weder den Antennenanschluss, noch einen Kopfhörerausgang.

Gruß,
Marcel
DOSORDIE
Inventar
#9 erstellt: 06. Apr 2009, 19:44
Kennst du niemanden der einen alten Radiorecorder oder Ghetto Blaster aus den 70er/80er Jahren hat? Wenns nicht grad ein Billigteil ist dann hat es auf jeden Fall ein prima Empfangsteil für UKW, das Muting lässt sich bei den meisten Geräten zu und ausschalten oder ist erst garnicht vorhanden, mit dem eingebauten Cassettendeck kannst du dann auf ganz einfache Weise alles aufzeichnen, schnell und unkompliziert. Sogut wie alle dieser Geräte lassen eine externe Antenne zu, ausserdem haben sie durchweg einen Ausgang mit dem du auf externe Geräte aufzeichnen kannst. Auch gut sind die alten Kofferradios (Telefunken, Grundig, RFT...), sehr gut an den alten Geräten ist auch, dass sie meist eine Abstimmanzeige haben, was zusätzlich noch interessant ist: Die besseren Ghetto Blaster haben alle zwei lange Teleskopantennen, eine externe Antenne ist meist garnicht von Nöten, weil man damit schon prima den Empfang ausrichten kann, ich bekomme mit diesen alten Blastern und Kofferradios mühelos und störungsfrei alle Sender der Nachbarbundesländer.

LG, Tobi
marcelv
Neuling
#10 erstellt: 06. Apr 2009, 20:13
Hallo Tobi,

also aufzeichnen auf Kassette kommt ja mal gar nicht in Frage ;-) Ich brauche die Daten digital, um sie vernünftig zu analysieren. Und ne externe, große Antenne ist ebenfalls Pflicht, um die schwächeren Signale aufzufangen.
Ich werds aber mal mit so nem alten Ghettoblaster probieren ;-) Im Moment ist das ja eher alternativslos. Gibts für den PC wirklich keine Software, mit der man ganz einfach und klassisch über den Radiotuner der TV-Karte Radio hören kann? Ist doch verhext...

Gruß,
Marcel
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 06. Apr 2009, 22:34
Die UKW Sender haben eine Frequenzmodulation. Die Amplitude des demodulierten Signal ist also nicht proportional zur Empfangsstärke. Du kannst also nur die Länge des Singnal messen, und das ginge auch mit einem Kassettenrekorder. Du kannst den Ghettoblaster aber auch an die Soundkarte des PCs anschließen.
Um die Signalstärke wirklich messen zu können musst du den Gleichspannungsanteil am Demodulator messen. So funktioniert die Feldstärkeanzeige an einem Radio. Leider ist das aber nur eine relative Messung, da die Anzeige nicht genormt und schon gar nicht geeicht ist.
DOSORDIE
Inventar
#12 erstellt: 07. Apr 2009, 18:58
Ich frage mich wie du auf die Idee kommst so ein "Chip" Empfänger auf einer TV Karte für insgesamt vielleicht 100 Euro sei besser als der aus einem alten Kofferradio. Du musst mal den Neupreis dieser Geräte sehen, da sind teilweise Empfänger drin, die schon mit denen von guten HiFi Tunern oder gar Autoradios vergleichbar sind, dann musst du sehen, dass so eine TV Karte extreme Störeinflüsse hat, nämlich von der restlichen Hardware, das ganze ist zwar ganz gut abgeschirmt aber niemals so gut einsetzbar wie ein anständiges Radio. So ein Kofferradio hat in den 70er Jahren schonmal 350 bis 500 Mark gekostet und das war sehr viel Geld, die größeren Ghetto Blaster gingen bis über 1000 DM und ich weiß wovon ich rede, ich habe mehrere dieser Geräte in Betrieb.

Ein SABA Freiburg 14, ist das Flaggschiff der SABA Röhrenradioserie von 1964, es hat motorgetriebenen automatischen Sendersuchlauf und gehört zu den ersten UKW Stereo Empfängern, es bekommt auch heute bei der Empfangsdichte keine Probleme bei Sendern die weiter weg sind und nahe an einem Ortssender liegen, da funktioniert auch die autmoatische Abstimmung, der Klang ist spitze.

An der Arbeit nutze ich ein Telefunken Bajazzo TS, das Gerät hat einen sehr sehr starken Empfänger, ist allerdings Mono, Nachteil bei den Deutschen Geräten bis in die 80er: Die meisten gehen nur bis 104, bis in die 60er sogar nur bis 100 MHz.

Für Parties im Park oder im Garten habe ich einen JVC RC M70, das war seiner Zeit das Top Modell unter den Ghetto Blastern, es hat einen sehr guten Sound und einen wahnsinnig aufwändigen Tuner. Ich habe eine alte UKW Antenne auf dem Dach und du wirst das vielleicht bezweifeln, aber die macht den Empfang nicht zwangsweise besser... Beim Versuch einen weit entfernten Sender in Stereo störungsfrei zu empfangen, habe ich mehrere Radios und Tuner ausprobiert, dabei waren die stationären Tuner nicht unbedingt die besten, an meiner HiFi Anlage tut es ein AKAI AT 57, das ist nicht das Spitzenmodell aber schon sehr hochwertig, mit dem Ghettoblaster erreichte ich über die eingebauten Teleskopantennen und eine Abstimmung mittels der Anzeigeinstrumente bessere Ergebnisse als mit dem stationären Tuner und der Dachantenne, die habe ich ziemlich lang gedreht, während der Stereoempfang beim AKAI noch sehr gestört war und ich nicht über 3 von 5 LEDs hinaus kam, schaffte ich es mit dem JVC RC M70 in den oberen Bereich der Tuning Anzeige und hatte nur noch ein leichtes Rauschen im Stereobetrieb, natürlich ist das auch raumabhängig, aber bei Teleskopantennen geht ja alles schnell und man kann dann von Raum zu Raum springen wie man lustig ist ohne dass man einen großen Aufwand betreiben muss. Nachteil der meisten wirklich guten Geräte ist dass sie mittlerweile Sammlerwert haben und oftmals übertrieben hohe Preise, die an den Neupreis ranreichen...

Du kannst ja auch von Cassette auf den PC aufzeichnen. Ich würde an deiner Stelle auf einen hohen Berg fahren, Batterien in den Ghetto Blaster machen, wenns so weit ist die gewünschten Frequenzen einstellen und dann Cassettenaufnahmen machen, zuhause kannst du dann vom Ghetto Blaster aus alles auf den PC aufzeichnen und in Ruhe auswerten, wenn du ein Notebook hast kannst du auch vor Ort und Stelle aufs Notebook aufzeichnen, auf einem Berg wo keine Handystrahlen, Kabelkopfstationen Störstrahlungen und Bäume im Weg sind kommst du mit Sicherheit weiter als zuhause.

LG, Tobi
hf500
Moderator
#13 erstellt: 08. Apr 2009, 23:47
Moin,
das UKW-Rundfunkband ist zu ueberfuellt, um damit zweifelsfrei Meteorscatter zu hoeren. Mit den ueblichen Rundstrahlantennen ist es ohnehin fraglich.

Als Funkamateur hat man da bessere Moeglichkeiten im 2m Band (144-146MHz) oder 70cm Band (430-440MHz).
Es gibt Amateure, die Meteorscatter gezielt fuer Verbindungen ausnutzen.

73
Peter
marcelv
Neuling
#14 erstellt: 09. Apr 2009, 09:55
Hallo Peter,

das Problem bei hohen Frequenzen ist, dass dadurch die Signallänge kürzer wird, optimal ist eigentlich der VHF-Bereich, aber da wird ja bei uns nichts mehr gesendet.
Übrigens: Kennt nun wirklich niemand ne Software, ums mal über den PC direkt mit meiner Antenne zu probieren...? Trotz aller genannten Probleme ist das im Moment die trivialste und für erste Versuche ausreichende Lösung. Speziell auch im Hinblick auf die Tatsache, dass größere Antennen nicht unbedingt besseren Empfang liefern.

Gruß,
Marcel


[Beitrag von marcelv am 09. Apr 2009, 09:59 bearbeitet]
DB
Inventar
#15 erstellt: 09. Apr 2009, 10:08
Hallo,


marcelv schrieb:

das Problem bei hohen Frequenzen ist, dass dadurch die Signallänge kürzer wird, optimal ist eigentlich der VHF-Bereich, aber da wird ja bei uns nichts mehr gesendet.

Du brauchst ein Radio, welches den Anschluß einer (Yagi)Richtantenne zuläßt. Das haben die meisten Kofferheulen nicht, jeder Receiver aus den 70er/80er Jahren schon. Da kann man sich die nötigen Ausgänge ranbauen (lassen). Oder man kauft sich einen entsprechenden Meßempfänger, findet man bei Förtig oder Singer.


marcelv schrieb:
Übrigens: Kennt nun wirklich niemand ne Software, ums mal über den PC direkt mit meiner Antenne zu probieren...? Trotz aller genannten Probleme ist das im Moment die trivialste und für erste Versuche ausreichende Lösung.

Die Qualität von Empfangsteilen hat direkt etwas mit dem getriebenen Aufwand und auch mit ihrer Größe zu tun. Irgendein in einem Breitband-Störwald wie einem PC eingebautes Gebilde; welches Bruchteile eines µV verarbeiten können soll, ist äußerst skeptisch zu betrachten. Software ist da auch keine Lösung.


marcelv schrieb:
Speziell auch im Hinblick auf die Tatsache, dass größere Antennen nicht unbedingt besseren Empfang liefern.

Eine gute Antenne ist der beste HF-Verstärker, den man haben kann. Diese Weisheit aus den 20er Jahren hat auch heute noch Gültigkeit.
Für UKW empfehlenswert: die 3421.01 vom VEB Antennenwerke Bad Blankenburg. Mit 14 Elementen; 4,30m lang und hat ca. 12dB Gewinn. Sollte auch im Spindler oder im Rothammel zu finden sein. Beim Aufbau bitte Windlasten beachten.

MfG

DB
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