Wie fließt der Strom zwischen Verstärker und Boxen?

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Volkmar
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 21. Okt 2003, 11:37
Hallo,

mich beschäftigt eine Frage:

um einen Ton von sagen wir 100Hz zu erzeugen, erzeugt IMHO der Verstärker einen Strom, der 100 mal in der Sekunde die Flußrichtung ändert und damit die Lautsprechermembran 100mal anzieht bzw. abstößt und damit den Ton erzeugt.

So weit so gut.

Nun besteht Musik aus einer Überlagerung von Tönen in allen möglichen Frequenzen. Schickt nun der Verstärker gleichzeitig alle entsprechenden Ströme überlagert raus oder wie funktioniert das? Ich kann mir nicht vorstellen, wie aus diesem überlagerten Durcheinander vernünftige Musik entstehen kann.
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Okt 2003, 13:15
Hi,
wenn du ein Geräusch oder einen Ton hast, z.B. eine Trompete wird gespielt, dann ist das kein Sinus-Ton, sondern etwas komplizierteres. Aber dahinter verbirgt sich eine Änderung im Schalldruck, und vom Mikrofon bis zum Lautsprecher wird versucht, diese Schalldruckänderung weiterzugeben. Im Prinzip bei einem Breitbandlautsprecher bewegt sich die Membran genau so, daß die gleichen Schalldruckänderungen von dir gehört werden können wie sie damals von der Trompete erzeugt wurden.

Was es mit den 100 Hertz auf sich hat: Jeder Ton und jedes Geräusch kann mathematisch zerlegt werden in eine Summe von Sinusschwingungen. Beispiel Kammerton a 440 Hz. Je nach Instrument wird er anders klingen. Als Grundsinus ist ein Sinus von 440 Hz da, und dann bei einer Trompete noch ein 880 Hz Sinus mit z.B. 10 % und ein 1320 Hz-Sinus mit 2 % usw. Die Summe ergibt einen Klang vom Trompeten-Ton a. Bei einer Geige ist die Zusammensetzung anders, vielfache des 440-Hertz-Tons in andern Lautstärken.

Im folgenden Bild ist das elektrische Signal zu sehen, das irgend einem Teil eines Musikstücks entspricht:



Man sieht schon mal gut, daß der rechte und linke Kanal unterschiedlich sind, und beide jeweils keinem Sinus entsprechen.
Volkmar
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Okt 2003, 13:29
Hallo,
danke für die Antwort. Mein Punkt war nicht so sehr ob Musik ein Sinussignal ist oder nicht (und ich wollte auch keine Diskussion über die Fourieranalyse anstoßen ).

Ich habe bewußt ein sehr einfaches Beispiel gewählt.
Aber um dann die Frage anders zu formulieren: Diese Schalldruckänderungen werden in Ströme umgewandelt, die dann irgendwann vom Verstärker zum Lautsprecher gehen.

Wenn der Verstärker so arbeitet wie ich in meinem simplifizierten Bild skizziert habe (eine 100Hz Schwingung in 100fache Stromrichtungswechsel in der Sekunde etc., 10.000Hz mit 10.000fachem Wechsel etc.
wie sehen dann die Ströme für die realiter komplexe Musik aus? Wenn es eine Überlagerung aller einzelnen Richtungswechsel ist?? woher weiß dann die Box, was sie tun soll?
rastl
Stammgast
#4 erstellt: 21. Okt 2003, 15:36
Hallo Volkmar,
Du mußt auch die unterschiedliche Intensität der beiden Schwingungen Berücksichtigen, i.a. wird die hochfrequentere Schwingung eine (bedeutend) niedrigere Amplitude haben, so daß die Superposition dieser beiden Wellen in etwa immer noch so viele Stromrichtungswechsel wie die niederfrequentere Schwingung , aber eben einen komplexeren Kurvenverlauf aufweist, dem auch die Lautsprechermembran folgt.
Es gibt einige witzige Applets, um sich daß mal zu verdeutlichen, z.B.

http://php.learnline.de/angebote/blickpunktmatnat/autoren/internet_tl/superposition/superposition.html

MfG
rastl
E-Daniel
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Okt 2003, 15:43
ala WECHSELSPANNUNG ac
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