HECO Heavy Duty G 12 Speaker

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SteffGuitars
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 20. Mrz 2023, 19:22

Guten Tag,

ich bin neu hier im Forum, Baujahr 67 und beschäftige mich seit Mitte der 80er als Gitarrist beruflich täglich mit Musik, aktiv zu erzeugen, aber natürlich auch in meiner Freizeit zu hören.
Als Gitarrist ist man bzgl. Musik mit anderen Komponenten als im Hifi-Bereich beschäftigt, da gehts mehr um Gitarrenlautsprecher/Verstärker/Vor & Endstufen, die ganze Effektperipherie usw.
Aber ich bin auch im Hifi-Bereich recht interessiert und achte natürlich auf gute Komponenten, nutze HK, Thorens, Dual, Mivocs, Canton, Hecos, etc, höre hauptsächlich gutes Vinyl.

Hin und wieder suche ich auch im HifiBereich nach gutem Equipment, heute früh speziell nach Heco-Speakern. Und da ist mir etwas ziemlich kurioses untergekommen, zu dem mir keine Website, kein Google, national oder international, kein Forum, kein radiomuseum.de - einfach nirgends - Aufklärung zu meinem Thema gibt.

Ich stieß im Ebay auf eine Verkaufsanzeige zu zwei 12“ „Heco Heavy Duty G 12“ -Speakern aus einer alten Guyatone- Gitarrenbox ( die da aber nicht reingehören, laut Verkäufer) und war erstmal reichlich verblüfft, dass Heco scheinbar auch sowas anfertigte, ich vermutete erstmal einen Irrtum beim Verkäufer, da ich noch nie in meiner Gitarristenkarriere auf eine Gitarrenbox oder einen Amp gestoßen bin, in dem Heco Boxen serienmäßig verbaut gewesen wären - und ich kenne wirklich so ziemlich alles, was der Gitarrenverstärker/boxen-Markt der letzten 70 Jahre so hergibt.

Die allererste grobe GoogleRecherche brachte null Treffer. Heco-Speaker mit dieser Bezeichnung sind absolut nirgends zu finden, in allen einschlägigen Foren null Info dazu.
Dann recherchierte ich, ob nach dem Verkauf von Heco in den 70ern evtl die Produktpalette erweitert wurde, keinerlei Treffer. Dann vermutete ich, ob Heco in den 60/70ern vielleicht als OEM tätig und wenn ja, für wen - null Treffer.
Das kuriose ist, das auf den Speakern „made in Germany“ angebracht ist, allerdings wurde dies doch auf DDR-Artikeln verwendet, denn alles andere war ja zu dieser Zeit „made in W-Germany“. Der Verkäufer vermutete daher, die Speaker seien aus der DDR, was meiner Ansicht nach absolut unmöglich ist, Heco hat niemals in der DDR produziert, oder etwa doch? Oder vielleicht in der DDR für die volkseigenen Produkte?

Was den Aufbau der Speaker betrifft, so sind die Sicken den üblichen Gitarrenlautsprechern wie von Celestion oder vielen anderen Herstellern absolut ähnlich/gleich, auch die Kalotten in der recht kleinen Größe sprechen tatsächlich für einen Gitarrenspeaker. Der Korb ist ebenfalls eher dem Gitarrenlautsprecherbau zuzuordnen, aber, wann soll Heco in seiner Geschichte mal Gitarrenlautsprecher gefertigt haben?

Alles sehr rätselhaft….

Wer kann hier weiterhelfen?

Ich danke schon mal vorab für alle Antworten und entschuldige mich, falls mein Thread evtll in der falschen Abteilung gelandet ist.

SteffGuitars

SteffGuitars
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 20. Mrz 2023, 19:34

Hier noch ein Foto der Vorderseite der beiden Speaker.

Ich hatte noch überlegt, ob es möglich ist, dass diese beiden Speaker evtll aus einer P.A.-Anlage der 60/70er Jahre stammen könnten. Die Speaker sind offenbar ziemlich hart aufgehängt, was sowohl bei Gitarrenboxen wie auch P.A.Boxen dieser Zeit und auch heute noch durchaus üblich ist.

SteffGuitars

Der_Weihnachtsmann
Stammgast

#3 erstellt: 20. Mrz 2023, 21:59

Eventuell aus einem "Kaufhaus"-Amp. Damals gab es ja quasi noch kein made in China und selbst günstige Lautsprecher kamen häufig noch aus Deutschland. Gut möglich, dass Heco da die Chassis beigesteuert haben könnte. Ob es sich dabei tatsächlich um irgendwelche DDR bzw. Lizenzbauten handelt, wird wohl auch schwer rauszufinden sein. Alles so Dinge, womit sich Hersteller heute nicht sehr brüsten.
Für mich sehen die Teile aber auch definitiv nach Gitarren- oder Bass-Lautsprechern aus. Alleine das stereotypische G12 schon. Ich bin gespannt, ob jemand hier etwas dazu weiß.

SteffGuitars
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 21. Mrz 2023, 11:37

Hallo Weihnachtsmann,

vielen Dank für die Infos, das klingt alles plausibel und ist natürlich genau so möglich.
Ich habe hier eine solche Kaufhaus-EGitarre, klar, nur zu ShowZwecken, aber sie ist Kult und wird unter Gitarristen als sog. „Hertiecaster“ (abgeleitet von Stratocaster oder Telecaster-Gitarren) bezeichnet. Gefertigt in Asien zu billigsten Löhnen und mit billigsten Materialien wurde versucht, dem Mann mit dem kleinen Geldbeutel eine günstige elektrische Gitarre über KaufhausKette „Hertie“ anzubieten. Ernst zu nehmen ist dieses Produkt allerdings nicht wirklich.

Was die Herkunftslandbezeichung Made in Germany betrifft, bin ich über Wiki ein Stück weiter.
Made in Germany wurde bis zu einem eindeutigen Gerichtsurteil 1973 sowohl von Ost wie auch West benutzt, erst danach wurde klar in Made in W-Germany und Made in GDR unterschieden.

Insofern ist wohl schonmal sicher, dass die Speaker vor 1973 - und sicherlich auch in der BRD - gefertigt wurden.

Gruß SteffGuitars