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Der Hifi-Kleinlautsprecher und seine pseudoräumliche Diffusivität

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Autor
Beitrag
Rufus49
Stammgast
#51 erstellt: 05. Jun 2023, 20:47

boxentroll (Beitrag #49) schrieb:
... m.E. ist es schon sinnvoll zu unterscheiden zwischen der Räumlichkeit, die auf dem Tonträger drauf ist und dem, was der eigene Raum hinzufügt.
Erstere gibt es und ich persönlich möchte nur die hören. Vielleicht bin ich mit meinem Lieblingsgenre Klassik nicht repräsentativ, aber auf vielen dieser Tonträger ist eine eigene Räumlichkeit vorhanden. Nämlich die des Aufnahmeraums.


Angenommen man hat eine Klassik-Aufnahme eines großen Orchesters in einem großen Konzertsaal. Dann wird versucht die Dimension des Orchesters und des Konzertsaales durch spezielle Mikrofonierung möglichst genau auf den Tonträger zu bringen.

Wenn man nur dieses hören möchte, müsste man die Boxen in einen schalltoten Raum betreiben.
Dann hätte man nur die unmittelbaren Rauminformationen des Tonträgers in Form von 100 % Direktschall. Je kürzer der Hörabstand, desto höher der Direktschallanteil und die tatsächliche "räumliche Dimension" des ursprünglichen Aufnahmeraumes.

Die begünstigt die "Ortbarkeit" z.B. einzelner Musikinstrumente im Orchester, aber führt nicht zu einer opulenten "Räumlichkeit" durch Reflektionen. Gerade die Reflektionen im Raum erzeugen zwar ein diffuseres Klangbild, dafür aber einen opulenteren Raumeindruck.

Elektrostaten, die die gesamte Energie nach vorne und hinten abstrahlen, sollen ja durch eine tolle "räumliche Darstellung" glänzen. Die haben aber auch eine starke Bündelung, allerdings nur nach vorne u. hinten, weniger zur Seite bzw. zu Decke u. Boden, was die Reflektionen auch wieder einschränkt.
pogopogo
Inventar
#52 erstellt: 05. Jun 2023, 21:43
Was hat Dr. Toole mal so schön gesagt:
Die Vorstellung, dass Reflexionen "schlecht" sind, ist Humbug, wie umfassende Peer-Reviews wiederholt gezeigt haben.

Leider ist eine "Internet-Regel" entstanden, die nicht mehr einzufangen ist, sprich Reflexionen durch Messungen nachzujagen.
flexiJazzfan
Inventar
#53 erstellt: 05. Jun 2023, 22:06
Reflexion !
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 06. Jun 2023, 07:07
Da stimme ich Dr Toole zu! zu viel ist schlecht, gar keine aber noch schlechter.

Unter 270 cm abstand ohr zu HT mag ich nicht hören, dann wird es mir einfach zu nah, egal ob mit monitore (wo es natürlich gar nicht anders geht am schreibtisch), bookshelf oder floorstanders. Ein mindestmaß an reflexionen brauche ich für hörgenuß, und bei mancher musik und wenn ich gerade drauf lust habe, nutze ich den maximalabstand von 8.5 m bewußt aus.
Ton0815
Gesperrt
#55 erstellt: 06. Jun 2023, 07:41
Wenn man nur einfach nachschaut. also über den Frequenzgang, stellt man verschiedene Verläufe, im Schalltoten Raum und im realen Raum. Das sind Reflexionen... Schlecht sind sie in der Tat, wenn sie zu room-gain oder room-loss führen. Das ist die negative Auswirkung. Es fällt leicht die zu beschreiben.

Das positive dessen zu beschreiben, fällt mir ehrlich gesagt schon ungleich schwerer. Beim Bass versuchen die Hersteller das positiv zu nutzen. Bei dem Rest des Frequenzgans fällt mir aber grad nicht ein was das schönes bringen soll.

Ich selbst brauch den Raum bzw. den Abstand ja auch. Ich möchte bisschen Luft zwischen mir und der Schallquelle haben. 1m Nachfelder oder Kopfhörer sind daher nicht meins.
Auch wenn das letzte Gegenhören, der Einstellungen und Aufstellungen wegen, mit einem Focal Clear MG Pro ein super Erlebnis war.

Ob die Hersteller (auch nur manche) allgemein verwertbare Real-Musterräume haben? Oder die Spitzeningenieure die da oft mithelfen und deren Namen man sich gegenseitig hin und her zuwirft? Extrem wenig darüber gehört. Ich weiß nur, daß die Kube b von Kef - der 8ter und der 10er, der 12er nicht mehr - so gemacht sind. Unabhängig von den s.g. Ortsfiltern. Sonst fiel mir das so wirklich aber noch nirgendwo klar auf.

Was den "Kleinlautsprecher" angeht... Wenn man mit der Konstruktion Räumlichkeit hinzudichtet, geht das nicht ohne den Rest zu beinflussen. Die Energie pro Zeitabschnitt (nehmen wir mal Watt/Millisekunde) ist für jene, immer gleich.
Wenn man die Schiene der "pseudoräumliche Diffusivität" fährt (oder sollte es Diffusion heißen?), sollte das also bedeuten, daß dann z.B. an Kontur fehlt. Der Plus auf der einen Seite bedeutet einen Minus auf irgendeiner anderen. Das ist halt die Story darüber wie man das ausbalanciert.

Stark vorgetäuschte Räumlichkeit bedeutet auf der anderen Seite u.a., daß die Box auch nicht mehr zupacken kann. Sowas funktioniert meist nur mit Coax und alternativ mit der Bärennase Sonst aber wird das kein Hifi_ist wegen obigem haben wollen. Der bewertet ja mehr als nur die Räumlichkeit und dann fällt das Modell in allen sonstigen Disziplinen, im Mittelton durch. Wie groß ist also real die Verbreitung?

Ich bin mir also nicht sicher, ob das Problem, welches der TE zeichnen möchte, auch real wirklich zu erwähnen und damit zu ächten wäre. Zu ächten schon, aber ist es überhaupt erwähnenswert oft vorhanden, außerhalb der Niedrigpreis-Produkte?

Oder geht es dem TE, wie in den anderen Threads auch, nur um eine vorbeugende Sensibilisierung?


[Beitrag von Ton0815 am 06. Jun 2023, 09:03 bearbeitet]
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 06. Jun 2023, 08:07
war bei Flender in Bocholt einmal in einem so richtig komplett schalltoten meßraum - spooky. reflections are .... goooood.
Ton0815
Gesperrt
#57 erstellt: 06. Jun 2023, 08:16
Ich glaub Schalltot ist nicht ganz so direkt das Thema Die Abhöre im Aufnahmeraum ist auch nicht gleich Schalltot gemacht


[Beitrag von Ton0815 am 06. Jun 2023, 08:56 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 06. Jun 2023, 10:06
Worum es dem TE geht, ist ja relativ klar, um Selbstdarstellung.
Ich musste schon lachen als ich nur den Titel gelesen habe.. 😁
Schon 2012 wies ich darauf hin, daß nicht alles wichtig ist, worauf ich verweise.
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