30 Jahre alte Boxen mit Digitalreceiver "aufpeppen"?

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zoxpilot
Neuling
#1 erstellt: 15. Jan 2008, 23:16
Hallo in die Runde,

dies ist mein erster Beitrag hier. Wobei, soviel "beitragen" werde ich damit nicht, nur eine - auf den ersten Blick wahrscheinlich - ziemlich kaputte Frage stellen...

Und los: ich habe eine sehr mittelmäßige Anlage, aus der ich nach Möglichkeit einiges mehr rausholen möchte.

Die Lautsprecher sind Braun SM 1004 (laut www.radiodesign.de von 1978).
Mein Receiver ist ein Onkyo, Modell TX-7600
Dazu ein Technics SL-PG440A CDP.
Angeschlossen sind noch ein portabler MD-Player von Sony und ein Mac Mini.

Folgendes möchte ich gerne zusätzlich anschließen:
1. Meinen Dual-Plattenspieler; das geht zwar, da der Onkyo nen Phono-Eingang hat. Leider steht der Plattenspieler aus Platzgründen aber momentan ziemlich weit weg vom Rest der Anlage, so dass ich eh nen Vorverstärker brauche (wird wohl ein Dynavox TC 750) - und das Signal muss ich dann natürlich nicht mehr über den Phono-Eingang einspeisen, sondern über einen "normalen".
2. Den Rechner meiner Freundin, damit sie bei ihren Spielen auch "Sound" hat.
3. Für evtl. spätere Ergänzung mit Sat-Radio und ggfs. MP3-Player von Freunden (für Partys etc.) hätte ich gern noch wenigstens 2 weitere Eingänge zur Verfügung.

Daher brauche ich also - wenn ich alles so belasse - zumindest einen guten Audioumschalter.
--> Hat jemand ne Empfehlung?

Aber eigentlich will ich gerade NICHT alles so belassen, sondern mehr hören. Klingt komisch? Naja, mehr Lautstärke brauche ich bestimmt nicht, aber ich hab halt nunmal den Klang der Anlage meiner Eltern zum Vergleich (Marantz-Verstärker und Chario Regallautsprecher - Typenbezeichnungen kenn ich nicht). Wenn ich meine CDs dort höre - und selbst die MDs - klingt alles viel transparenter, d.h. ich kann einzelne Instrumente klar voneinander unterscheiden, während es auf meiner Anlage halt breiiger klingt.
Ich weiß, besonders präzise ist das nicht beschrieben, aber ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben sollte.
Naja, ihr Hifi-Profis werdet schon wissen, wie ich das meine. Grob jedenfalls.

Sodele. Jetzt hab ich hier ja schon einiges gelesen und siehe da: es gibt hier durchaus Leute, die meine Boxen oder vergleichbare klanglich gut finden. Das ist natürlich alles subjektiv, aber immerhin schön, denn mir gefallen sie auch und ich möchte sie (vorerst) nicht hergeben.

Also will ich erstmal bei meinem Receiver ansetzen und mir hier was besseres zulegen.

Ein Receiver muss es nicht unbedingt werden, da ich Radio an dieser Anlage momentan nur noch über Internet höre (ich weiß, dass die Qualität nicht so der Brüller ist, aber über UKW bekomm ich nun mal keine Sender rein, die 24 Stunden nur Jazz/Blues o.ä. spielen) und allenfalls später mal auf Digitalradio umsteigen möchte (wenn ich groß bin und genug Geld verdiene).

Und jetzt die eigentlichen Frage:

Sollte ich mir lieber einen gebrauchten älteren guten Stereovollverstärker kaufen (z.B. Onkyo A-8850, A-8870 oder A-9711 oder vergleichbare Modelle von anderen Herstellern)...

...oder den digitalen Panasonic XR 55?

(Oje, jetzt werde ich gesteinigt )

Warum ausgerechnet den Panasonic?
Naja, zum einen hab ich mir vor einiger Zeit eine Panasonic Mini-Anlage gekauft (SC-PMX1), die für diese Größe und den Preis echt genial klingt. Zum anderen hab ich hier und anderswo (z.B. av-magazin.de) über den XR 55 nur Gutes gehört. Dazu wäre er für mich gerade noch so erschwinglich (die 300 Euro sind aber die absolute Obergrenze). Und er ist halt "zukunftstauglich". Sprich: ich könnte mir mal ein schönes Surroundsystem zusammenstellen. Oder richtig gute Boxen anschließen (Bi-Wiring, Bi-Amping).
ODER eben meine alten Boxen mit Dual-Amping aufwerten.
Meint ihr, dass letzteres den Klang meiner Boxen deutlich positiv verändern könnte?
Bekomm ich so mehr Transparenz?
Oder ist das die totale Schwachsinnsidee (zumindest mit diesen Boxen)? Könnte ja sein - ich hab da leider gar keine Ahnung - dass geschlossene Systeme wie meine Braun-Boxen auf so eine Technik ohnehin nicht "ansprechen".

So, wer bis hierher gelesen hat:
Und wer mir jetzt noch den einen oder anderen konstruktiven Hinweis gibt:



Felix


[Beitrag von zoxpilot am 16. Jan 2008, 01:10 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 16. Jan 2008, 00:54
Wenn du Stereo brauchst, bist du mit Stereo-Gerät besser beraten. In Sachen Receiver würde ich schon zu etwas in Richtung Yamaha RX-797 greifen, und wenn es denn eine Class-D-Kiste sein soll, würde ich mir den Onkyo A-9355 näher ansehen. Ein gebrauchter Amp der oberen Mittelklasse tut's aber auf jeden Fall auch - wobei ich bei Onkyo die 88xx wegen der Eingangswahlschalter-Problematik weniger empfehlen würde, obwohl es sonst wirklich keine schlechten Amps sind.

Noch etwas: Aufstellung der Boxen und Raumakustik haben beim klanglichen Resultat ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Hifi-übliche Hörabstände sind i.d.R. schon weit im Diffusfeld, da ist Matsch gerade bei eher breit strahlenden LS alles andere als ungewöhnlich. Auf diesem Gebiet kann man normalerweise weit mehr erreichen als durch Tausch der Elektronik vor den Lautsprechern, sofern die halbwegs OK ist (ein TX-7600 als kleinstes Modell von 1989 ist nun wahrlich keine Hai-Ente).
zoxpilot
Neuling
#3 erstellt: 16. Jan 2008, 01:09

audiophilanthrop schrieb:

Noch etwas: Aufstellung der Boxen und Raumakustik haben beim klanglichen Resultat ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Hifi-übliche Hörabstände sind i.d.R. schon weit im Diffusfeld, da ist Matsch gerade bei eher breit strahlenden LS alles andere als ungewöhnlich. Auf diesem Gebiet kann man normalerweise weit mehr erreichen als durch Tausch der Elektronik vor den Lautsprechern, sofern die halbwegs OK ist (ein TX-7600 als kleinstes Modell von 1989 ist nun wahrlich keine Hai-Ente).


Hm, die Raumakustik kann ich leider schlecht ändern (werde unser Wohnzimmer wohl kaum wg. Klangaspekten umräumen dürfen... ); mit der Aufstellung hab ich schon ein wenig rumexperimentiert.

Aber wenn ich dich richtig verstehe, würde ein Tausch meines Verstärkers in (fast) jedem Fall ne Verbesserung bringen. Das ist doch schon mal ein Anhaltspunkt.

Jetzt die leidige (da immer wieder gestellte) Frage nach Herstellern und Typennummern von brauchbaren Verstärkern, die man auf dem Gebrauchtmarkt finden kann. Ich weiß, kann die Suchfunktion bemühen. Das hab ich auch schon gemacht. Nur sagt mir das halt alles gar nix, weil ich mich mit dem Thema bislang noch (kaum) beschäftigt habe. Was ist denn mit den eher unbekannteren Marken wie z.B. Nikko? Gibts zwar seltener als andere, aber evtl. auch mal günstiger, weil unbekannt? Oder zahl ich hier im Gegenteil den Seltenheitswert gleich noch mit dazu?

Fragende Grüße,
Felix
jopetz
Inventar
#4 erstellt: 16. Jan 2008, 17:55

zoxpilot schrieb:
Aber wenn ich dich richtig verstehe, würde ein Tausch meines Verstärkers in (fast) jedem Fall ne Verbesserung bringen. Das ist doch schon mal ein Anhaltspunkt.

Hi Felix,

vom Tausch des Verstärkers würde ich mir keine Wunder erwarten. Damit will ich nicht sagen, dass alle Verstärker gleich klingen -- aber die weitaus größeren Unterschiede bestehen m.E. zwischen verschiedenen Boxen. Und im Gegensatz zum Verstärker haben Boxen bewegliche Teile (die Sicken der Membranen), die einer gewissen mechanischen Belastung und Alterung unterworfen sind. Will sagen: 30 Jahre alte Verstärker können immer noch top klingen, 30 Jahre alte Boxen haben ihren Zenit fast sicher überschritten.

Du schreibst, dass du deine Boxen behalten willst ... ich würde aber zumindest mal ein paar andere Modelle probe hören. Der Wechsel der Elektronik wird (vermutlich) deutlich weniger bringen als die Investition in neue Lautsprecher -- je nach Budget natürlich.


Jochen
filtzi88
Stammgast
#5 erstellt: 16. Jan 2008, 22:12
Kannst du dir nicht mal die Anlage von deinen Eltern ausleihen und deine Boxen an ihren Amp hängen und deinen Amp an ihre Boxen?
Da solltest du glaube ich am einfachsten rausfinden, was schuld am schlechten Klang ist!
zoxpilot
Neuling
#6 erstellt: 18. Jan 2008, 00:58
Der direkte Vergleich ist mit Sicherheit der beste Weg - geht nur leider nicht. Abgesehen von der Entfernung wäre es auch nur schwer machbar, meine Anlage (per Mitfahrgelegenheit) quer durch die Republik zu transportieren und dann noch meine Eltern davon zu überzeugen, an ihrer Anlage rumzuschrauben. Letztere ist dazu noch ziemlich gut "eingebaut". Das wird also wohl nix werden.

Was die Boxen angeht - habe hier bereits an mehreren Stellen gelesen, dass solche alten Boxen (wenn sie denn damals auch hochwertig waren) durchaus noch ihre Fans haben. Da die aber logischerweise alle einem Alterungsprozess unterliegen, kann das ja kein soooo klangentscheidendes Kriterium sein.

Im Übrigen bin ich natürlich weit davon entfernt, auch noch die letzten Unterschiede rauszuhören. Ein wenig mehr Klang als bisher würde mir ja schon reichen.

Vielleicht bleib ich aber auch noch ne Weile bei meiner jetzigen Kombi. Dann stellt sich aber zwangsläufig die Frage nach einem hochwertigen (Chinch-)Audioumschalter. Die Dinger gibts ja überall zuhauf, aber wie erkenn ich, was sie taugen?

Felix
jopetz
Inventar
#7 erstellt: 18. Jan 2008, 14:13

zoxpilot schrieb:
Was die Boxen angeht - habe hier bereits an mehreren Stellen gelesen, dass solche alten Boxen (wenn sie denn damals auch hochwertig waren) durchaus noch ihre Fans haben. Da die aber logischerweise alle einem Alterungsprozess unterliegen, kann das ja kein soooo klangentscheidendes Kriterium sein.

Wenn die Ohren der Fans mit-altern nicht.

Aber gute 30jährige sind ziemlich sicher noch besser als neuer Ramsch.

Schau doch einfach mal, ob du im Bekanntenkreis einen Verstärker ausleihen kannst, und häng den an deine Boxen. Wenn sich dadurch klanglich für dich was tut ist das ein gangbarer Weg. Den Grundcharakter der Anlage wirst du damit aber m.E. nur sehr begrenzt beeinflussen können.


Jochen
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