Verstärker & Plattenspieler aus den 90er

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pesteff
Neuling
#1 erstellt: 03. Dez 2018, 14:24
Hallo Zusammen,

ich habe einen DUAL DTJ301 Plattenspieler mit USB Anschluss. Irgendwie kling das Teil mit meinem
relativ neuer Onkyo Surround Receiver nicht... da fehlt irgendwie die Power und Klarheit wenn ich so beschreiben kann. Mein Ansatz ist dass diese "neuen" Teile weinfach nicht klingen die die alten Boliden und alten Plattenspieler aus den 90ern....

seht ihr das auch so?

Lösung ist für mich einen verstärker aus den 70er - 90ern, optisch mit VU meter ?
Muss aber nicht sein

dazu Plattenspieler Dual CS626 oder was ähnliches.

Budget für beides zusammen 400-500€

Eine Empfehlung?
DualMono78
Neuling
#2 erstellt: 04. Dez 2018, 10:50
Ich glaube nicht, dass man einen guten Klang daran festmachen kann, ob eine Stereo-Anlage in den 90er Jahren gebaut wurde.
Es kommt einfach auf die Qualität der Komponenten an und auch ein moderner Plattenspieler mit modernem Verstärker klingt super.

Wenn ich aber den genannten Preisrahmen im Auge habe, würde ich auch eher auf Geräte aus den 90er Jahren zurückgreifen. Allerdings sollte man immer damit rechnen, dass man auch mal Hand anlegen muss, um z.B. Potentiometer zu reinigen oder mal einen Elco zu wechseln.

Prinzipiell ist aber auch das genannte Budget für Plattenspieler mit Vollverstärker recht knapp bemessen.

Ich würde einen guten quartz-gesteuerten Vollautomaten nehmen (ich selbst nutze begeistert einen Dual CS 731q mit zusätzlichem 1/2 System, um mehr Auswahl zu haben).
Dazu noch z.B. einen günstigeren Technics-Verstärker der frühen 90er (danach wurden die schlechter) wie z.B. den Technics SU VX 700 oder wenn es das Budget erlaubt vielleicht sogar den SU VX 800 - das sind amtliche Kraftprotze, mit denen man jedes Boxenpaar bedient bekommt. Vor allem haben die Technics-Verstärker dieser Jahre (bis 90/91) recht gute Phono-Verstärker eingebaut, die sich vor externen Lösungen nicht verstecken brauchen.

Ich selbst nutze begeistert einen Technics SU V 900 mit gekapselter Twin-Mono-Konstruktion mit 2 Trafos und gekapseltem Phono-Verstärker und würde den niemals gegen einen modernen Verstärker im unteren 4-stelligen Euro-Bereich tauschen wollen (habe viel verglichen und ausprobiert).
Den findet man allerdings kaum noch unter 500 Euro (eher zwischen 600-700 Euro), was für ein fast 30 Jahre altes Gerät schon sportlich ist. Der 900er ist der analoge Zwilling des berühmten SU MA 10.

Wie gesagt, die alten Verstärker der 90er können durchaus super sein, man muss aber immer damit rechnen, dass mal etwas getauscht bzw. erneuert werden muss. Entweder man kann das selbst oder man braucht einen guten Elektronik-Laden, der das im Ernstfall machen kann.


[Beitrag von DualMono78 am 04. Dez 2018, 14:16 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 04. Dez 2018, 13:16
Hallo,


ich habe einen DUAL DTJ301 Plattenspieler mit USB Anschluss. Irgendwie kling das Teil mit meinem
relativ neuer Onkyo Surround Receiver nicht... da fehlt irgendwie die Power und Klarheit wenn ich so beschreiben kann.


als erste Maßnahme könnte man ein sicher einwandfrei funktionierendes Quellgerät wie z.B. einen CD/DVD/BD-Player oder ein Smartphone mit einer sicher einwandfreien Musikdatei verwenden um schnell auszuschließen, dass der "schlechte" Klang vom Plattenspieler etwas mit dem Verstärker zu tun hat.

Aus meiner Sicht muss eine ähnliche konservierte Musik z.B. von der CD - natürlich bei der "gleichen gehörten" Lautstärke (Lautstärkeausgleich zwischen verschiedenen Quellgeräten ist unbedingt für einen sinnvollen Hör-Vergleich erforderlich!) - "sehr viel besser" klingen als von einem DUAL DTJ301 mit dem rudimentär funktionellen Originaltonabnehmer an einem dafür sicherlich ungeeigneten internen/externen Pre der dazu von einem blutigen Anfänger womöglich nicht geeignet auf- und eingestellt ist.

Wenn das klar ist, könnte man sich den reichlich vielen Stellschrauben zuwenden die beim Hören von Platten für guten Klang relevant sind.


Mein Ansatz ist dass diese "neuen" Teile weinfach nicht klingen die die alten Boliden und alten Plattenspieler aus den 90ern....


Mhhh... ich kenne/hatte/habe einiges an Technik in meinen vier HiFi-Jahrzehnten und habe in dieser Zeit sehr viel über die für tatsächlich guten Klang relevanten Faktoren gelernt.


seht ihr das auch so?

Lösung ist für mich einen verstärker aus den 70er - 90ern, optisch mit VU meter ?


So etwas hat mit tatsächlich gutem Klang ganz sicher gar nichts zu tun.

Das sieht aber womöglich/individuell interessant aus und wird auch muckelig warm wenn es funktioniert - was im Winter zur Weihnachtszeit je nach individueller Veranlagung - zusätzlichen Charme entwickeln kann.

Hier einige Infos zum Thema "guter Klang" abseits von im Vergleich mit moderner Technik schlecht/historisch funktionierender Phono-Technik:

http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=66
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=173
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.internex.at/?page_id=83
https://bohne-audio.com/de/tipps-zur-lautsprecheraufstellung-2/
http://www.audiophysic.de/aufstellung/regeln.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke

Das ist aber alles sehr viel komplexer als sich irgend ein nettes Gerät zu kaufen - wogegen aber auch gar nichts spricht wenn man so etwas schätzt. Man sollte nur die Wirkung hinsichtlich tatsächlich gutem Klang auf dem Boden der schnöden Tatsachen und nicht auf dem fliegenden Teppich lassen.

Entgegen den dortigen auch nicht mehr ganz zeitgemäßen Infos bin ich davon überzeugt, dass moderne leistungsfähige Mess- und Korrektureinrichtung und/oder begleitende DSP-Funktionen rasant zunehmend einen mehr oder weniger erheblichen klanglichen Mehrwert bieten können.

Um das zu verstehen muss man aber die Maschine zwischen den Ohren anwerfen und kann sich nicht auf das verlassen was im Bauchraum irgendwann irgendwie entstanden ist und immer mal wieder unkontrolliert entweicht.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 04. Dez 2018, 14:35 bearbeitet]
baerchen.aus.hl
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2018, 14:26
Hallo,

ich denke nicht, das ein Austausch von Plattendreher und Amp unbedingt erforderlich ist.

In Plattendrehern wie dem Dual sind in der Serienausstattung meist Tonabnehmer von nicht berauschender Qualität verbaut. Beim Dual wohl ein günstiges Audio Technica (AT). Für viele AT Systeme gibt es jedoch sehr gute Nadeln zum Nachrüsten, welche die Abtastung und damit die Tonqualität verbessern, jedoch bleibt dabei meist der Grundcharakter des Systems erhalten. AT Systeme tendieren eher zu einem leicht höhenbetonten, schlanken Klang, was du ja für dich negativ bewertest. Klangfülle und etwas Power in den Bässen ist, wenn ich das richtig verstanden habe, eher gefragt. Ich würde daher eher in einen neuen Tonabnehmer investieren. z.B. einem aus dem Hause Shure. Z.B. das bekannte DJ System M 44 oder das M97.oder auch ein Ortofon Concorde Club MK2 .

Oft klingen in heutigen Amps die intergrierte Phonoabteilung oft nicht besonders, hier kann dann ein externer Phonopre Abhilfe schaffen. Z.B. ein Project Phonobox S

Dies bringt aber nur dann etwas, wenn der Sound über die digitalen Quellgeräte zufriedenstellend ist. ISt dies nicht der Fall, würde ich zunächst eher in bessere Lautsprecher investieren.

LG
Bärchen
#linn-fan#
Inventar
#5 erstellt: 05. Dez 2018, 11:20
Moin,

im Prinzip ist ja alles gesagt. Der reinen Lehre entsprechend "klingen" Geräte nicht. Equipment, egal welches, soll ein Signal (hier Tonabnehmer) unverfälscht, also neutral handhaben (entzerren, verstärken, usw.). Nach dieser Theorie ist "Klang" von Geräten immer eine Abweichung von der Neutralität, weil irgendein Frequenzbereich angehoben oder abgesenkt wird.

Soweit die Theorie. Wie da so ist mit der Theorie, ist die Praxis manchmal wenig geneigt sich daran zu halten und Theorie ist auch immer ein Ideal, das nicht oder nur schwer zu erreichen ist. Daraus resultiert dann die Klangdiskussion. Was ja legitim ist. Dem einen gefällt eine Abweichung vom Ideal in Richtung einer Betonung der Mitten (oftmals als "warm" umschrieben), dem anderen eine höhenbetonte Wiedergabe (analytisch, hell).

Wie auch immer, dein Ansatz führt wahrscheinlich in eine Endlosschleife unbefriedigender Käufe, weil irgendwas ist ja immer. Auch ein Verstärker aus den 90ern wird, wenn er in Ordnung ist und ordentlich konstruiert nichts anders tun als ein Verstärker aus den 2010ern. Er wird möglichst neutral verstärken.

Bei deinem Equipment sind zwei Faktoren zum Theorie/Praxis-Abgleich relevant

  1. der Tonabnehmer. Wenn es der originale ist, ein sehr günstiges, wenig lebhaft spielendes Budget- System (AT 3600), welches auch von AT als ein System beschrieben wird, dass an PS-Hersteller vergeben wird, damit die überhaupt etwas darunter schrauben können.
  2. der im DUAL eingebaute Phono-Vorverstärker

Bei b) ergibt sich die erste Rückfrage. Wie ist der DUAL angeschlossen.?

- Phono Pre = ON am DUAL und dann Eingang am ONKYO in einem Line/Aux - Eingang?
- Phono Pre = OFF am DUAL und dann Eingang am ONKYO IN PHONO?

Abhängig davon, kann man passende Schritte überlegen mit dem bestehenden Equipment eine sinnhafte Optimierung anzugehen.

Wenn dir natürlich mit Weihnachten der Sinn nach "ich mach mir mal ein Geschenk und kauf was Neues" steht, dann sieht die Sache anders aus.

Aber auch dann würde ich den ONKYO erstmal ONKYO sein lassen und mein Budget in

- Tonabnehmers (neu)
- günstigen, aber gut bis sehr gut erhaltenen Plattenspieler aus den 70er/80er Jahren
- externer Phono-Vorverstärker (neu)

investieren. Mit 400-500€ kannst du da ordentlich was werden.

Neuen Verstärker kann der Weihnachtsmann dann nächstes Jahr bringen.

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 05. Dez 2018, 11:22 bearbeitet]
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