LS zu Hause testen?

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NoobLuke
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Sep 2020, 08:42
Hallo liebe Community,

Auf meiner Suche nach einem Paar Standlautsprecher unter 1000€ für Musikgenuss im Stereo-Betrieb (viel Rockmusik mit Alternative, Indie etc., Aber im besten Fall sind die Lautsprecher aber Allrounder) versuche ich aktuell das ein oder andere zu testen, bzw. anzuhören.

Leider tue ich mir noch schwer damit, überhaupt gute Testmöglichkeiten zu finden. Viele Shops in der Umgebung, die ich angefragt habe, haben maximal ein Modell in dieser Preisklasse da (in der Regel den Oberon 5) oder bieten sogar ausschließlich teurere Modelle an.

Ich will die Höhe der LS auf ca. 90 cm begrenzt halten und meine Frau verlangt ein Holzdekor (also eben nicht nur schwarz oder weiß). Das grenzt die Liste der Möglichkeiten erst einmal etwas ein.

Bisher ist der Status meiner Suche wie folgt:

- Dali Oberon 5: Den werde ich am Freitag ausgiebig Testhören - bin schon gespannt!

- Indiana Line Tesi 561: Leider haben die dieses Jahr (anscheinend Corona-bedingt) Lieferschwierigkeiten. ich finde keinen Händler, der noch welche an Lager hat. Auch online geht da aktuell nichts.

- Q Acoustics 3050i: Leider sind die in den Hifi-Shops in der Umgebung scheinbar vollkommen unbekannt oder werden zumindest nicht geführt.

- Acoustic Energy AE109: Den hatte ich erst gar nicht auf dem Zettel, aber ein Shop in der Nähe sagt, es sei der einzige Standlautsprecher unter 1000€ den er anbietet. Ich vermute dass der Zwerg mit seinen 11cm Tief-/Mitteltönern nach einer Sub-Unterstützung verlangt (die ich eig. nicht möchte). Aber ich werde Ihn mir trotzdem heute Nachmittag einmal anhören.

- Mission QX4: Auch diesen kann ich (außer online) nirgends finden. Die werden aber auch insgesamt m.E. recht selten erwähnt - taugen die überhaupt etwas bzw. lohnt sich ein Test?

Da ich mich so schwer tue mit den Hifi-Shops meine Frage an die Runde:

Macht es Sinn ggf. einmal die online gut verfügbaren Modelle (Dali, Q Acoustics, Mission) nach Hause zu bestellen und hier zu testen? Bekommt man überhaupt einen sinnvollen Eindruck wenn die LS nicht richtig eingespielt sind? Oder muss ich die dann erst Mal jeweils 100 Stunden hier warmlaufen lassen, bevor ich mir ein Bild machen kann? Funktionieren Rücksendungen bei solchen Lautsprechern problemlos? Gibt es ggf. Online-Shops, die man zu Testbestellungen (bei denen ja zwangsläufig auch etwas zurückgeschickt wird) empfehlen kann wegen guter Rückgaberegelungen o.ä.?

Das Problem kennen sicher Viele - wie habt Ihr das für euch gelöst?

Gerne auch Meinungen/Tipps zu den LS.

Vielen Dank und Grüße!


[Beitrag von NoobLuke am 09. Sep 2020, 08:55 bearbeitet]
love_gun35
Inventar
#2 erstellt: 09. Sep 2020, 09:07
Hallo, ich hatte die Mission QX zum anhören beim Otto Versand bestellt. War Null Problem wegen der Rücksendung. Genauso wie Nubert ohne Probleme. Acoustic Energy, Wharfedale, Heco, Tannoy, Monitor Audio konnte ich beim Händler ausleihen.
Und hatte noch einige mehr Zuhause.
Das waren allerdings alles Regallautsprecher und somit vom Aufwand her etwas einfacher.
Ich war froh, dass ich das so gemacht habe, anders hätte ich keine Chance gehabt den für mich besten LS aus ein Dutzend Modellen zu finden.
Ich habe gewusst, dass das alles gute Lautsprecher sind,aber positiv überrascht haben mich die Acoustic Energy und die Mission. Sehr tolle LS auf ihre Art.
Dennoch war kein einziger dieser ganzen LS schlecht. Nach meinem persönlichen Geschmack und ewigem vergleichen sind es am Ende die Heco Elementa geworden.
Pauliernie
Inventar
#3 erstellt: 09. Sep 2020, 10:41
Hallo Luke,

die Mission kannst du auch problemlos bei Audiolust bestellen und bei Nichtgefallen ebenso problemlos zurücksenden. Lautsprecher von Mission werden derzeit nur im Direktvertrieb angeboten.

Aktuell wird die QX-Serie reduziert angeboten.

Ein Test lohnt sich

https://www.audiolust.de/
Prim2357
Inventar
#4 erstellt: 09. Sep 2020, 16:36
Hallo,

bei audiolust würde ich mich noch sehr für diesen Lautsprecher hier interessieren.
Durch extremen Nachlass auch im Budget:
https://www.audiolus...-sapele-mahagony?c=3
Pauliernie
Inventar
#5 erstellt: 09. Sep 2020, 20:00
Moin Prim,

ja, der Tipp mit der Quad S4 ist nochmal eine andere Nummer als die Mission QX-4.
love_gun35
Inventar
#6 erstellt: 09. Sep 2020, 22:44
Stück oder Paarpreis?
Beim Paarpreis sind sie ja in seinem Budget.
Pauliernie
Inventar
#7 erstellt: 09. Sep 2020, 22:50

love_gun35 (Beitrag #6) schrieb:
Stück oder Paarpreis?
Beim Paarpreis sind sie ja in seinem Budget.


wenn du die Seite von Audiolust mal besuchst, wirst Du feststellen, dass dort nur Paarpreise bei den Lautsprechern angegeben werden.
love_gun35
Inventar
#8 erstellt: 09. Sep 2020, 23:48
Gut, beim Paarpreis sind sie ja dann in seinem Budget und eine Hörprobe wert.
NoobLuke
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Sep 2020, 21:14
Hallo Zusammen,

Ich melde mich mal mit einem kurzen Update. Ich hatte leider nicht immer Zeit mich mit der Materie zu befassen, aber nun kehrt etwas Ruhe ein. Ich möchte meine ersten Erfahrungen hier einmal teilen.

Nachdem ich als erstes den Acoustic Energy AE109 anhören durfte, war mir relativ schnell klar, was ich NICHT will. Der Verkäufer in diesem Shop hatte als ich ankam schon irgendeine Blues-Kombo aufgelegt, die ausschließlich mit akustischen Instrumenten spielte. Im ersten Moment klang alles sehr detailreich und filigran - durchaus ein beeindruckender erster Moment. Aber schon nach einer Minute wurde mir klar, dass dieser Eindruck wohl vorwiegend an den super detailreich aufgelösten aber doch auch sehr dominanten Höhen lag. Ich machte also die Probe aufs Exempel und gönnte mir zum Vergleich über diese Lautsprecher mal saftige Rockmusik mit ordentlich verzerrten Stromgitarren. In diesem Bereich habe ich die Lautsprecher dann leider als Totalversager wahrgenommen. Ich bekam den Eindruck, dass der Gitarren-Sound, der ursprünglich über einen Marshall-Amp verzerrt wurde, überhaupt nicht so filigran wiedergegeben werden MÖCHTE. Die Gitarren klangen für mich zu spitz und zerrig (nicht auf die gute Art) und die Becken phasenweise zu schrill und blechern. Die Mitten waren präsent und detailreich, aber von der Bassgitarre und der Bassdrum kam kaum etwas rüber. Das Fundament war (zugegeben in einem großen Hörraum, aber bei nur ca. 3 Meter Hörabstand und wandnaher Aufstellung) in meinen Ohren viel zu dünn und vielleicht sogar noch dünner, als man es von den ohnehin recht kleinen 11cm-TMTs erwarten würde. Den Gesamteindruck würde ich so zusammenfassen: Es fühlte sich an wie ein feinperliger Sekt, der aber leider in einer Blechdose serviert wurde. Leider ist der AE109 nichts für mich.

Mein nächster Stop waren die Dali Oberon 5. Die Dalis haben ja in der Preisklasse doch sehr viel Aufmerksamkeit erregt und insofern war meine Erwartungshaltung entsprechend hoch. Ich war in einem anderen nahe gelegenen Hifi-Shop und mithin auch in einem anderen Testraum - in diesem Falle war der Raum relativ schmal und es wurden wohl aus gutem Grund schon eine Art Diffusoren/Absorber o.ä. an den Seitenwänden angebracht. Die Dalis wirkten auf mich schon im dem ersten Eindruck wesentlich voller als die AE 109. Die oft erwähnte "Höhenlastigkeit" der Vorgänger aus der Zensor-Reihe konnte ich bei diesen Lautsprechern der Oberon-Serie wirklich nicht ausmachen. Die Höhen waren präsent und klar, aber keinesfalls überbetont oder nervig (kein Vergleich zu den schrillen AE109). Im ersten Eindruck war mir sogar eher der Bass etwas zu fett und hat leicht gedröhnt, was aber womöglich an dem recht schmalen Raum lag. Wir zogen also die beiden Oberons etwas weiter von der Wand weg - nun wirkte der Frequenzgang ausgewogener. Ich habe mir bei dem Test durchaus einen satten Pegel gegönnt und mein Eindruck war wirklich toll. Die einzelnen Instrumente waren klar abgegrenzt und die Stimme (in dem Fall Connor Mason von NBT - kann man nur lieben oder hassen) war wunderbar präsent und stark. Charakteristisch fand ich, dass bei etwas mehr Pegel die Bässe irgendwie "fluffig" wirkten. Sie waren schon laut und unverzerrt, aber irgendwie trotzdem sanft und weich. Ich hatte das Gefühl, dass die Bass-Drum etwas mehr "ausfedert", als ich es bei den Songs gewöhnt war - aber in einem angenehmen Sinne. Vielleicht war das aber auch eine Art von Nachhall in dem schmalen Raum. Grundsätzlich habe ich die Lautsprecher als sehr rund und sanft empfunden. Alles klingt irgendwie nach schönem Wetter und Südsee-Cocktails mit den Dalis. Was mir hier die Stimmung etwas verdorben hat war lediglich der „Fachverkäufer“ der nicht aufgehört hat mir merkwürdiges Zug einzureden – z.B. dass er ja genau wüsste, wie ich "mit den richtigen Kabeln" den Sound noch nach meinem Geschmack "modellieren" könne. WTF! Meine Testzeit fiel daher nicht allzu lange aus. Trotzdem: Die Dali Oberon 5 haben fasziniert!

Als dritten Stop habe ich zwischenzeitlich nun doch noch ein Paar Indiana Line Test 561 auftreiben können. Über den Vertrieb (HVH) fand ich heraus, dass ein bestimmter Händler (leider absolut nicht in meiner Nähe) noch ein Paar haben müsste. Der Händler bestätigte dies. Es handelte sich um ein Paar, dass er eigentlich in der Ausstellung hatte. Er braucht es aber nicht mehr, weil man die Indiana Line aktuell ohnehin nicht mehr bestellen kann. Die Verfügbarkeit ist beim italienischen Hersteller ist seit Corona wohl vorerst komplett zusammengebrochen. Eigentlich wollte ich keinen LS kaufen, den ich noch nicht vorher gehört hatte. Aber ich habe dann für die Aussteller einen guten Preis bekommen, sodass mein Risiko nicht mehr besonders hoch ist - wahrscheinlich würde ein Gebraucht-Verkauf keine großen Verluste mit sich bringen. Ich habe mir den Lautsprecher (tadelloser Zustand) nun also zusenden lassen, zu Hause an meinem Yamaha VX-R383 angeschlossen und mit dem YPAO ausgemessen. Die Laufzeitkorrektur habe ich belassen, den EQ aber danach wieder deaktiviert, da die vorgeschlagenen Anpassungen ohnehin nur minimal waren – der Frequenzgang passt also anscheinend und mein Eindruck (ungeübte Ohren) bestätigt dies auch. Meine Frau sagt, wir sollen die Tesis behalten, weil sie in der Nussbaum-Optik wirklich eine verdammt gut aussehen. Leider kann ich den Sound bislang noch nicht zu ausgiebig testen, da ich zwischenzeitlich Nachwuchs bekommen habe und die empfindlichen Ohren der Kleinen erst einmal nicht strapazieren will. Bislang habe ich nur recht leise Musik hören können. Ich bin aber jetzt schon begeistert, wie toll die Tesis auch bei geringer Lautstärke den Raum ausfüllen. Der Sound fühlt sich für mich weniger blumig und sonnig an, als bei den Oberons von Dali. Ich würde ihn vielleicht eher als "technisch" beschreiben. Alles wirkt irgendwie elektrisiert – es liegt so eine gewisse Spannung in der Luft mit den Tesis und das finde ich durchaus spannend. Ein bisschen unsicher bin ich aber noch bezüglich der Sprachwiedergabe (zumindest bei den bisherigen sehr niedrigen Lautstärken). Ich habe die Tesis eine Weile am TV mitlaufen lassen und habe das Gefühl, dass insb. bei Herrenstimmen eine bestimmte Frequenz ein wenig hervorsticht und auf die Dauer vielleicht etwas nerven könnte. Für den Moment werden die Tesis aber auf jeden Fall bleiben und ich werde sie weiter auch mich wirken lassen.

Ich bin trotzdem weiter interessiert, was es noch zu entdecken gibt. Sicher werde ich mir früher oder später noch das ein oder andere Paar Lautsprecher anhören und testen.

Vielen Dank für die Tipps und Grüße!
love_gun35
Inventar
#10 erstellt: 25. Sep 2020, 13:05
Danke für den Bericht, ich konnte die Indiana Line Tesi bei einem Händler unter anderen auch Mal probehören. Die waren hinter den Tannoy Revolution an zweiter Stelle.
Ich fand sie gut, aber nicht überragend. Wobei Aufstellung und Raum natürlich auch eine sehr große Rolle spielt. Deswegen ist ja Zuhause testen das beste.
Burlie
Stammgast
#11 erstellt: 25. Sep 2020, 13:27
Vielleicht mal bei Nubert schauen...
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