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Lust im Hirn: Wie (Musik-) Genuss biologisch verdrahtet ist

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Autor
Beitrag
Nanobyte
Stammgast
#101 erstellt: 22. Mai 2012, 20:24

chriss71 schrieb:
@Nanobyte: Die Aussage deines Posts ist gleich null. Das ist wie das Politikergeschwätz. Kannst du mir bitte erklären, warum meine schlüssige Folgerung in diesem Fall nicht stimmt? Ich wäre gerne an deiner Meinung interessiert.

z.B.: Unterschiedliche Laufwerken klingen anders an ein und derselben Kette, wieso (was weder nachmessbar, noch jemals in einem Blindtest bewiesen wurde)?

:prost


Na, im Moment machst eher Du den Politiker, der auf seinem Standpunkt steht (Horizont mit r=0). Meine Aussage aus obigem Post - nochmal für Dich - lautet:

Es ist nicht alles inexistent, was nicht mit unseren bescheidenen Mitteln meßbar ist. Mit bescheidenen Mitteln meine ich nicht das Meßequipment bei Dir zuhause, auch nicht das an Deiner Uni und auch nicht das der gesamten Menschheit.

Du kannst einfach nicht hingehen und glauben, Du könntest jedes Phänomen erklären, welches Dir begegnet. Es gibt vieles in der Welt, was eben nicht der 2+2=4-Regel gehorcht. Ich sage mal mindestens 90%.

Und - um mal zum Thema zurückzukommen - dazu gehört ganz sicher auch die individuelle Empfindung von Musik aus Hifi-Anlagen. Die ist selbstverständlich abhängig von der Erziehung-Erfahrung-Markenausrichtung des Probanden, sowie von der Erwartungshaltung gegenüber dem Equipment, Zuhörern, Ehegatten und sogar Haustieren. Und jetzt halt' Dich fest: Es ist sogar von der Mondphase abhängig!

Und jetzt versuche mal, diesen Einfluß zu messen! Kleiner Tip: Quantenmechanik könnte Dich weiterbringen. Neutrinostrahlung.

Bißchen mehr Demut!

PS.:

Auf Deine Frage habe ich leider keine Antwort, sorry. War es überhaupt eine Frage?


[Beitrag von Nanobyte am 22. Mai 2012, 20:28 bearbeitet]
Janus525
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 22. Mai 2012, 20:30

Nanobyte schrieb:
Es gibt vieles in der Welt, was eben nicht der 2+2=4-Regel gehorcht. Ich sage mal mindestens 90%. Bißchen mehr Demut!

Sehr gut...
chriss71
Inventar
#103 erstellt: 22. Mai 2012, 20:31

Nanobyte schrieb:
Es ist nicht alles inexistent, was nicht mit unseren bescheidenen Mitteln meßbar ist.


Aha, also Digitaltechnik ist Voodoo. Das sagst du damit! Digitaltechnik ist erforscht und zwar zu 99,9 Prozent. Das steht mal fest!


Es gibt vieles in der Welt, was eben nicht der 2+2=4-Regel gehorcht.


Mag sein, HIFI Digitaltechnik gehört sicher nicht dazu!


Und dazu gehört ganz sicher auch die individuelle Empfindung von Musik aus Hifi-Anlagen.


Eben darum, glaubst du es klingt anders - in Wirklichkeit (und zu dem haben sie die doppelten Blindtests erfunden) klingt es eben gleich!


Es ist sogar von der Mondphase abhängig!


Der war gut!


Bißchen mehr Demut!


Werde ich mir zu Herzen nehmen.



[Beitrag von chriss71 am 22. Mai 2012, 20:33 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#104 erstellt: 22. Mai 2012, 20:34

Nanobyte schrieb:

Auf Deine Frage habe ich leider keine Antwort, sorry. War es überhaupt eine Frage?


Yep, war es.

Janus525
Hat sich gelöscht
#105 erstellt: 22. Mai 2012, 20:50

chriss71 schrieb:
... in Wirklichkeit...

in wessen Wirklichkeit...? in Deiner...? In meiner...? In der von Nanobyte...? So einfach ist das leider nicht...*seufz*...
chriss71
Inventar
#106 erstellt: 22. Mai 2012, 20:52

Janus525 schrieb:
So einfach ist das leider nicht...*seufz*... :.


Doch ist es, sonst wäre bei den doppelten Blindtests doch schon längst das Gegenteil bewiesen worden (ganz zu schweigen von den physikalischen Tatsachen), oder liege ich hier auch falsch?

tsieg-ifih
Gesperrt
#107 erstellt: 22. Mai 2012, 20:55
Nein du liegst völlig richtig, im Blindtest wird das weggenommen, was unter Normalbedingungen gesehen wird.
Wie man das zu bewerten hat ist eine andere Frage.
Nanobyte
Stammgast
#108 erstellt: 22. Mai 2012, 22:16

chriss71 schrieb:

Aha, also Digitaltechnik ist Voodoo. Das sagst du damit! Digitaltechnik ist erforscht und zwar zu 99,9 Prozent. Das steht mal fest!


Ich habe kein Wort über Digitaltechnik verloren. Interessiert mich in Hifi-Belangen auch nicht wirklich. Wenn Du hingegen meinst, die Erforschung der Digitaltechnik sei zu 99,9% abgeschlossen, so darf ich Dir versichern, daß Du noch in diesem Leben sehr überrascht werden wirst! Das sage ich damit!



...und zu dem haben sie die doppelten Blindtests erfunden...


Das war ganz anders. Und mittlerweile sind nicht mal mehr Mediziner von dem Prinzip der Doppelblindstudien überzeugt, da sie eben genau das nicht berücksichtigen, worum es hier eigentlich geht. Nämlich um das, was nicht meßbar ist.
chriss71
Inventar
#109 erstellt: 22. Mai 2012, 22:22

Nanobyte schrieb:
Und mittlerweile sind nicht mal mehr Mediziner von dem Prinzip der Doppelblindstudien überzeugt, da sie eben genau das nicht berücksichtigen, worum es hier eigentlich geht. Nämlich um das, was nicht meßbar ist.


Hast du da irgendeinen Literaturnachweis bitte? Höre ich das erste mal, da dass laufend in der Medizin angewendet wird (und zwar nicht nur dort und auch mit großem Erfolg).



[Beitrag von chriss71 am 22. Mai 2012, 22:27 bearbeitet]
Nanobyte
Stammgast
#110 erstellt: 22. Mai 2012, 22:41
Ich gebs auf.



Herr, schmeiß' Hirn vom Himmel!
chriss71
Inventar
#111 erstellt: 22. Mai 2012, 22:43

Nanobyte schrieb:

Herr, schmeiß' Hirn vom Himmel!


Tja, so ist das. Wenn man sich mit Argumenten nicht mehr zu helfen weiß, wird die Keule ausgepackt.



PS: @Mods: Es wäre nett, wenn das so im Thread drinnen stehen bleiben würde. Interessant das diese Threads immer so enden (anscheinend).


[Beitrag von chriss71 am 22. Mai 2012, 22:44 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#112 erstellt: 22. Mai 2012, 22:49
Aufgepasst, diese Lady lehnt sich aus dem Fenster und provoziert uns.

Darauf fallen wir doch nicht länger rein, oder?

Anmeldung April 2012...
tsieg-ifih
Gesperrt
#113 erstellt: 22. Mai 2012, 22:52
Worin besteht die scheinbare Provokation?

Eingeschleustes subversives Element der Hifi-Industrie?
HansFehr
Inventar
#114 erstellt: 22. Mai 2012, 22:59
Jenny4 ist eine erfundende Nullnummer.
ingo74
Inventar
#115 erstellt: 22. Mai 2012, 23:00
lies erstmal welche beiträge sie wo wie und wann geschrieben hat bevor du hier sowas raushaust
_ES_
Administrator
#116 erstellt: 22. Mai 2012, 23:04
Was wäre, wenn er das getan hätte?
MUSS ein "Lesen" zwangsläufig zu ein und den selben Schluss führen?
Nein, muss es nicht- warum auch..
Aber ein schönes Beispiel, keine Frage.
JesusonSpeed
Inventar
#117 erstellt: 22. Mai 2012, 23:05
Nun bis zum Ende der zweiten Seite fand ich den Thread sehr interessant, danach eher nichtmehr...
Ist es so schwierig mal am Ball zu bleiben und nicht ausufernd zu werden?

Den Ansatz den Jenny uns (mir) mit diesem Thread gegeben hat finde ich sehr interessant.
Die Psyche spielt eine sehr große Rolle bei unserem Musikempfinden.
Ich hoffe der Thread wird sich wieder in seine anfängliche Richtung entwickeln, daher klinke ich mich hier erstmal nur ein und werde etwas mehr sagen, wenn meine Hoffnung sich verwirklicht ;).
Jenny4
Stammgast
#118 erstellt: 22. Mai 2012, 23:15
Torsten70 schrieb:

Das ist eine bequeme Haltung, aber sie ist falsch. Es gibt Objektivität und auch Realität. Vielleicht nicht in deinem Kopf, aber in der Welt schon.

(Hervorhebungen von mir)

Schon erstaunlich, welchen Absolutheitsanspruch Du hier erhebst. Ich brauche nicht einmal einen Kontextbezug zu Deinen Sätzen, um das zu belegen - die deutsche Grammatik reicht völlig aus.

Für solche Formulierungen funktioniert mein interner Babelfisch* ganz gut, Dein Zitat lese ich nämlich so:

"Das ist eine Haltung, die Torsten für Jenny bequem scheint, und die aus seiner Sicht falsch ist. Torsten glaubt an Objektivität und auch an Realität. Er zweifelt daran, dass es in Jennys Kopf seine Realität und seine Objektivität gibt, aber er besteht darauf, dass sie in seiner Welt unumstößlich gültig sind."

*aus Douglas Adams: The hitchhiker's guide to the galaxy

Sorry Torsten, wenn Du es intellektuell zu anstrengend findest, den Unterschied zwischen Deinem Zitat und meiner - respektvoll zu Dir als Person in Bezug gesetzten - "Übersetzung" zu berücksichtigen und zu würdigen, oder wenn Du nicht willens bist, auf diesem Niveau hier zu diskutieren, dann sehe ich keinen möglichen neuen Beitrag von Dir, der nicht schon längst irgendwo in diesem Forum früher veröffentlicht worden wäre.

Entweder Du - und alle die es noch betrifft - lassen sich auf diese akribisch an die Person gebundene Perspektive in unserer Diskussion ein, auch sprachlich, oder es bleibt bei dem, was Ihr hier schon vorher hattet.

Übrigens arbeiten Juristen ganz genauso. Sie geben an, wer was getan oder gesagt hat, das geht sogar bis zur Urteilsbegründung, in der sprachlich festgehalten wird: "Das Gericht ist zu der Überzeugung gekommen, dass..." also nicht "Es war so, dass...


[Beitrag von Jenny4 am 22. Mai 2012, 23:21 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#119 erstellt: 22. Mai 2012, 23:19

*aus Douglas Adams: The hitchhiker's guide to the galaxy


Wenn, dann mit einen B.
Ansonsten bitte mal schnell von gegenseitigen Nicht-Intelligenz Vorwürfen runterkommen.
HansFehr
Inventar
#120 erstellt: 22. Mai 2012, 23:20
Sie/er Jenny macht munter weiter.

Nein, so ganz unbedarft sind wir hier nicht.
chriss71
Inventar
#121 erstellt: 22. Mai 2012, 23:20
@Jenny4: Aber in einem hat er (nämlich Torsten70, meines Erachtens) recht: Über die Physik kommen wir nicht hinweg. Also wenn Physik UND Höreindrücke gleich sind, denn folgere ICH daraus, dass es so ist.



[Beitrag von chriss71 am 22. Mai 2012, 23:21 bearbeitet]
Torsten70
Inventar
#122 erstellt: 22. Mai 2012, 23:26

Jenny4 schrieb:

Schon erstaunlich, welchen Absolutheitsanspruch Du hier erhebst.


Nein. Erstaunlich ist nur, das du nicht zwischen Realität und deiner Wahrnehmung unterscheiden kannst. Die Realität ändert sich nicht, weil du sie anders wahrnimmst. Sie ändert sich auch nicht, weil du dir eine andere wünscht. Spingst du vom Dach, fällst du runter, selbst mit LSD. Wie real das ist merkt man beim Aufschlag.
Jenny4
Stammgast
#123 erstellt: 22. Mai 2012, 23:34
@chriss71: Selbstverständlich finde ich "die Physik" plausibel genug, um mich ihrer hier und auch sonst in meinem Alltag zu bedienen, Gleiches gilt für die Neurologie oder die Biologie im Rahmen dessen, was bisher in der scientific community publiziert wurde. Deswegen ist es mir ja so wichtig, hier nicht nur Wikipedia zu zitieren, sondern solides Printmaterial.

Nehmen wir doch mal ein biologisches und neurologisches Phänomen erster Güte, wie es uns hier gerade präsentiert wird: Da kann es ein Forumsteilnehmer tatsächlich nicht fassen, dass die Autorin dieser Zeilen einfach nur eine neue HiFi-aficionada ist, die Spaß daran hat, sich mit anderen auszutauschen - das passt nicht in sein patriarchales Weltbild. Seine neuralen Muster signalisieren ihm, dass eine so heftige Bedrohung seiner bisherigen Überzeugungen nur von einem Mann ausgehen kann. Aufgrund seiner Sozialisation weiß er, dass es kaum eine größere Provokation für einen Mitmenschen gibt, als dessen Geschlechtsidentität anzuzweifeln - deswegen bezieht er sich auf Jenny als sie/er. Biologismus wie er im Buche steht, wow!

Was für ein Erfolg, dass alleine die Suche nach Erkenntnis schon solche Angst auslösen kann...
chriss71
Inventar
#124 erstellt: 22. Mai 2012, 23:40

Jenny4 schrieb:
@chriss71: Selbstverständlich finde ich "die Physik" plausibel genug, um mich ihrer hier und auch sonst in meinem Alltag zu bedienen, Gleiches gilt für die Neurologie oder die Biologie im Rahmen dessen, was bisher in der scientific community publiziert wurde. Deswegen ist es mir ja so wichtig, hier nicht nur Wikipedia zu zitieren, sondern solides Printmaterial.


Eben, wieso dann nicht auch im HIFI Bereich? CD Player, Endstufen, Boxen - alles Physik. Wir kommen da ja nicht umhin. Daraus schliesse ICH, dass ich physisch sehr, sehr viele Dinge erklären kann, was Klang betrifft (und zwar objektiv, nicht subjektiv). Also, von der CD bis zu den Schallwellen in meinem Ohr ist die Physik der entscheidende Punkt. Das sind Fakten und nichts als Fakten. Es ist eben nicht Voodoo.

Was passiert, nachdem die Schallwelle mein Ohr erreicht hat, ab dann wird es subjektiv. Dann kann nur mehr jeder von sich als Individium reden.

Können wir uns darauf einigen?



[Beitrag von chriss71 am 22. Mai 2012, 23:41 bearbeitet]
Jenny4
Stammgast
#125 erstellt: 23. Mai 2012, 00:03

Was passiert, nachdem die Schallwelle mein Ohr erreicht hat, ab dann wird es subjektiv. Dann kann nur mehr jeder von sich als Individuum reden.

Ja schön, siehe oben, warum habe ich wohl diesen Thread eröffnet?

Und wieso "nur als Individuum"? Woher kommt diese fast panische Abwertung von Subjektivität, mit der wir hier gelegentlich konfrontiert werden?

Findest Du die Neurobiologie Deines Gehirns auch völlig subjektiv, oder gehst Du davon aus, dass Du im Wesentlichen einen als menschlich erkennbaren Kopf hast, in dem überwiegend dieselben Bauteile und Chemikalien vorkommen wie bei Deinen Artgenossen? Bist Du bereit, Deine subjektiven Erfahrungen eimal vor einem neurobiologischen Hintergrund zu analysieren? ...und dabei möglicherweise auf Erkenntnisse zu stoßen, die in anderen Fachbereichen gewonnen wurden (z. B. Medizin, Biologie, Psychologie, Pharmazie... Musikwissenschaft und ihren interdisziplinären Zusammenschlüsse)?

Darum geht es mir hier.
Janus525
Hat sich gelöscht
#126 erstellt: 23. Mai 2012, 00:05

chriss71 schrieb:
Was passiert, nachdem die Schallwelle mein Ohr erreicht hat, ab dann wird es subjektiv. Dann kann nur mehr jeder von sich als Individium reden. Können wir uns darauf einigen?

Das können wir, was mich betrifft, problemlos tun Chris..., und ab jetzt können wir dann ja auch wieder über das Thema diskutieren das in der Überschrift steht. Können wir uns darauf auch verständigen...?

Also, dann leg´ mal los...
Jenny4
Stammgast
#127 erstellt: 23. Mai 2012, 00:13
@HansFehr und alle anderen:

Jenny4 ist eine erfundende Nullnummer.

Ich verlange eine Entschuldigung von HansFehr für diese Beleidigung. Und eine Erklärung dafür, warum meine Bitte an die Moderation, diesen vollkommen sinnlosen Beitrag aus der Diskussion zu entfernen, nicht einmal beantwortet wurde.

Auch ich habe Grenzen, mit welcher Geringschätzigkeit ich nicht mehr behandelt werden möchte.
Jenny4
Stammgast
#129 erstellt: 23. Mai 2012, 02:03
Musik spielt für die Bildung und für den Zusammenhalt menschlicher Gemeinschaften eine wesentliche Rolle. Dies lässt sich über ganz spezielle Funktionen unseres Gehirns erklären, in dem zwei Dinge eine zentrale Rolle spielen: Die menschliche Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Physisch tun das unsere Spiegelneurone. (So lernen Kinder schon aus dem Gesichtsausdruck ihrer Eltern, was „gut“ und was „bäh“ ist.) Wenn wir mit-fühlen, wie sich andere fühlen (womit z. B. Autisten große Schwierigkeiten haben), und wenn wir darauf freundliche Handlungen folgen lassen – Anerkennung, Zuwendung, liebevolle Berührung – schüttet unser Gehirn als Botenstoff das Hormon Oxytocin aus. Es signalisiert sozusagen körperlich: "Der meint es gut mit mir!"

Auch Daniel Levitin (This is your brain on music) nennt die Spiegelneurone und welche Rolle sie bei der Verarbeitung musikalischer Reize spielen:

The purpose of mirror neurons is presumably to train and prepare the organism to made movements it has not made before. (p. 266)

Der Zweck der Spiegelneurone ist vermutlich, den Organismus vorzubereiten und zu trainieren auf Bewegungen, die er vorher nicht gemacht hat. (S. 266)

Aber welchen „evolutionären“ Nutzen könnte Musik für die menschliche Gemeinschaft haben?

Levitin trägt eine Reihe von Argumenten zusammen, warum die Beschäftigung mit Musik kein Zufallsergebnis der Evolution ist, quasi ein aus Versehen entstandener Luxus, sondern warum Musikalität von Menschen ein Selektionsvorteil im Sinne Darwins ist. Dabei nennt er allerdings überwiegend individuelle Vorteile: Musik unterstütz den Spracherwerb von Kindern; Gesang und musikalische Kreativität könnten in der Partnerwahl Zeichen von geistiger und körperlicher Fitness sein, usw.

Die gesellschaftliche Bedeutung von gemeinsam genossener oder gemeinsam gemachter Musik streift Levitin nur (social bonding and cohesion, S. 258), obwohl er sowohl die Funktion der Spiegelneurone als auch die Ausschüttung von Oxytocin beim Musikgenuss beschrieben hat.

Oxytocin ist ein Hormon, das zunächst bei Müttern entdeckt wurde. Erhöhte Spiegel von Oxytocin im Blut von Müttern, die vor einigen Minuten ihr Baby gestillt haben, sind leicht nachmessbar. Mit den Trierer Stresstest wurde nachgewiesen, dass Oxytocin stressmildernd wirkt.

Willkommene Berührungen durch nahestehende Personen führen zu einem Oxytocinanstieg, daher auch gelegentlich die Bezeichnung als „Orgasmushormon“. Der Zusammenhang zwischen Oxytocinausschüttung und Bindungsverhalten wurde in zahlreichen, unterschiedlichen Versuchen belegt.

Auch der Freiburger Mediziner und Neurobiologe Joachim Bauer (Das Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. – Hoffmann & Campe 2008) hat die evolutionären Vorteile menschlicher Kooperation anhand unseres Gehirnstoffwechsels beschrieben – und Oxytocin dabei genannt.

Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass auch aus neurobiologischer Sicht gemeinsames Musikhören ein Gewinn der Evolution ist. Musik macht glücklich, denn unser Gehirn belohnt uns, wenn wir uns mit Musik beschäftigen, indem wir sie selbst machen, sie hören, über sie reden oder zu ihr tanzen: Die Spiegelneurone tragen dazu bei, dass wir leichter mittanzen oder uns mit anderen rhythmisch bewegen können, indem diese Nervenzellen uns laufend darüber informieren, wie sich die anderen bewegen. Im Einklang mit der Musik und im Einklang mit anderen, glücklichen Menschen wird Oxytocin ausgeschüttet. Dieses Hormon reduziert unseren Stress, wir lassen die anderen näher an uns heran oder berühren einander sogar. Noch mehr Oxytocin! Sex, Drugs and Rock’n’Roll? Die Evolution hat längst vorgesorgt, und zwar im Hirn.
Mr._Lovegrove
Inventar
#130 erstellt: 23. Mai 2012, 07:26
Endlich ist dieser Thread wieder beim eigentlichen Thema. Ich muß zugeben, dass ich diese erbittert geführten Grundsatzdiskussionen, die immer wieder aufflammen, ziemlich langweilig finde, und zwar deshalb, weil das Ergebnis meist das gleiche ist.
ingo74
Inventar
#131 erstellt: 23. Mai 2012, 07:36
naja, jeder so, wie er lesen will

realität und fiktion ist halt schwer auf einen nenner zu bringen. die physik ist eine feste und berechenbare größe und nichts anders ist die musik (schall). was unser gehirn daraus macht (empfindung) steht dann auf nem anderen blatt.

eine passende parallele ist der plazeboeffekt aus der medizin - wenn man den überprüfungsstudien galuben schenkt, dann ist es erstaunlich, was traubenzucker ohne wirkstoff aufgrund der einbildung alles heilen kann.
Hüb'
Moderator
#132 erstellt: 23. Mai 2012, 07:58

Jenny4 schrieb:
Und eine Erklärung dafür, warum meine Bitte an die Moderation, diesen vollkommen sinnlosen Beitrag aus der Diskussion zu entfernen, nicht einmal beantwortet wurde.

Hallo Jenny,

die ehrenamtlich tätige Moderation ist keineswegs in voller Mannschaftsstärke 24/7 zugegen, wofür ich insbesondere in den Nachtstunden um Verständnis bitten möchte.

Nach kurzem Überfliegen stimme ich zwar zu, dass der Einwurf nicht sehr freundlich ist, meiner Einschätzung nach aber noch zu den Äußerungen gehört, die man aushalten können sollte.

Ich hoffe der von Dir seitens der Moderation "verlangten Erklärung" ist damit Genüge getan.

Alle Beteiligten möchte ich für die weitere Diskussion bitten, zurück zum Thema zu kommen und auf persönliche Angriffe und unnötige Provokationen möglichst zu verzichten. Danke.

Grüße
Frank
-Moderationsteam-


[Beitrag von Hüb' am 23. Mai 2012, 08:30 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#133 erstellt: 23. Mai 2012, 13:34

Jenny4 schrieb:

Meine Canton Reference 5 werden von manchen Hörern abgelehnt, weil ihnen die Höhen zu penetrant repräsentiert sind. Das finde ich auffällig - ich höre nämlich gerade diesen strahlenden, ausdrucksvollen Klang ausgesprochen gern.


Jetzt komme ich doch nochmal auf das Thema Hifi und Geräte zurück.
Ich wünsche mir aber, dass dieser Thread nicht wieder in Grundsatzdiskussionen ausufert, sondern wir einfach konstruktiv diverse Fäden weiterspinnen.

Also Jenny, wenn du nun laut Frequenzschrieb deines Gehörs in diesem Bereich eine Schwäche hast und die Canton das ausgleichen, dann ist die Technik hier doch eindeutig als ganz persönliche Hilfe anzusehen.
Ich habe einen leichten Gehörfrequenzabfall im Bereich menschlicher Stimmen. Meine MB Quart haben aber genau da ihre größte Stärke, weshalb ich sie so mag.
Die Verbindung von derartigeb biologischen Eigenarten und daraus resultierenden Präferenzen ist eigentlich nur als einfache, logische Kette zu sehen.
Niemals würdest du eine alte Tannoy oder ähnliche Lautsprecher gut finden, weil die eben weit weit weniger brillant sind und dir sehr stumpf vorkämen.
Aber deine Präferenz zeigt ja auch, dass jedes Produkt eine Berechtigung am Markt hat und nicht alles jedem gefallen KANN.
Ein Kumpel von mir schwört auf seine Bonsai Standlautsprecher. Er mag den runden und wohligen Bass. Für mich klingt die wie Wackelpudding.
Schlußfolgernd (und mal ein paar Treppenstufen in der Theorie überspringend) gibt es dann eigentlich auch keine Neutralität.

Jeder (auch noch so erfahrene) Hörer hat ein anderes Hörempfinden. Wenn ich sage, eine Dynaudio sei relativ neutral, dann sehe ich das so, weil andere Lautsprecher, die ich kenne, mehr Betonungen aufweisen. Wer sagt mir aber nun, was neutral eigentlich bedeutet. Wer sagt mir denn, ob es überhaupt eine Art von neutralem Klang gibt? Den gibts nämlich gar nicht. Was nicht bedeutet, dass man diesen Begriff nicht verwenden darf. Es gibt ja auch keinen perfekten Lautsprecher im objektiven Sinne. Für mich gibts den aber schon (nebenbei kommen die für mich von Avalon). Er entsprich am genausten meinen Präferenzen und ist am genauesten auf meine biologische und emotionale Hörsituation zugeschnitten.

Deswegen sind in der letzten Schlußfolgerung, und hier möchte als langjähriger und sehr kritischer Beobachter der High End Szene mal provokant werden, viele Tests und Berichte in Hifi Magazinen auch nur eine subjektive Ansicht, die ab einem gewissen Punkt überhaupt gar keine Wertneutralität darstellt. Damit erzähle ich einigen hier sicher nichts neues. Nach all den Jahren des Wälzens von zig Zeitschriften und Webpages stelle ich fest, dass es in den letzten Jahren sogar Mode geworden ist, klangliche und somit auch emotionale Aspekte des Hörens in.....
1. ....eine irgendwann kaum bis nicht nachvollziehbare Mikroebene zu verlagern. Damit meine ich die doch ausufernde Überbewertung von Zubehör und einzelnen Bauteilen, sprich alles vom Netzkabel, über Plattentellermatten, von Feinsicherungen, über Klangschalen bis hin zu Cinchbuchsen.
2. ....eine technisch und vorallem preislich gigantomanische Ausuferung in eine Art High End Nirvana zu ieven. Dieses Nirvana hat in meinen Augen viel zu oft nur noch etwas mit Prestige und Dekadenz zu tun, aber weniger mit einem sinnigen Verhältnis von Aufwand zu Genuss.
Und damit zu diesem Zitat von tsieg-ifih:

tsieg-ifih schrieb:

Vielleicht hängt's an unserer dekadenten Gesellschaft, dass Musik als "Nutte" für die völlig überteuerte High-End-Industrie mißbraucht wird?

So wollte ich das nicht sagen, aber die gigantische Preisanstieg der letzten Jahre, der teilweise riesenhafte Aufwand bei den Geräten und vorallem das oft nicht mehr nachvollziehbare Preis-/Leistungsverhältnis von Topprodukten am oberen Ende der Skala lassen diesen Schluß zu.

Ich wollte eigentlich nicht vom eigentlichen Threadthema abschweifen und versuche nun, die Kurve zu kriegen.
All diese Gigantomanie läßt abseits ihrer Sinnlosigkeit natürlich auch den Schluß zu, dass bei einigen Käufern und Usern dieser Geräte und Zubehörteile sich ein enormes Glücksgefühl einstellt, wenn sie mit diesen Musik hören. Es muß wie das Eintauchen in die blaue Südsee sein. Der Strand ist strahlend weiß, die Palmen wedeln, es gibt nichts perfekteres, als diesen Moment an diesem Ort.
Dass es sich auch auf Malle gut schwimmen läßt und das Wasser da genauso warm ist, ist halt kein Vergleich. Es ist eben nicht blau und nicht so wunderbar einmalig.

Die Verbindung vom Glücksgefühl der vorhandenen Haptik und dem Glücksgefühl, darüber anscheinend viel besser Musik genießen zu können, ist nicht nur faszinierend, sondern mittlerweile DIE Basis dieses Wirtschaftszweiges.
Da es aber genügend Hersteller gibt, die auch vernünftige Geräte bauen, soll es keien Schande sein. Der Mensch entscheidet über den Erfolg anderer Menschen.
Alles sehr subjektiv....


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 23. Mai 2012, 14:12 bearbeitet]
JesusonSpeed
Inventar
#134 erstellt: 23. Mai 2012, 13:58
Den letzten Absatz möchte ich mal fortführen und zwar in die Richtung individuell gebauter oder auch selbst gebauter Lautsprecher.
Hier kommt noch der Stolz dazu. In beiden Fällen der Stolz dessen, was einzigartiges und genau das was ich will zu besitzen.
Die klingen dann gleich viel besser als Produkte "von der Stange", rein subjektiv natürlich. Doch auch das gehört dazu, grade das Subjektive macht doch das Hören aus, wie wir hier nun mehrfach festgestellt haben.
Wenn ich mich, sei es nun im Auto oder zu Hause auf ein Lied einlasse und einfach vom Klang und den Emotionen Gänsehaut bekomme (Beispiel ! ), dann weiß ich, dass es genau das ist was ich mit meinen Lautsprechern, nicht nur bei mir sondern auch bei anderen Menschen erreichen möchte.
Übrigens ist das Videobeispiel auch eins der wenigen "Studiolieder" die für mich eine Liveatmosphäre aufbauen!
tsieg-ifih
Gesperrt
#135 erstellt: 23. Mai 2012, 14:39

Mr._Lovegrove schrieb:
All diese Gigantomanie läßt abseits ihrer Sinnlosigkeit natürlich auch den Schluß zu, dass bei einigen Käufern und Usern dieser Geräte und Zubehörteile sich ein enormes Glücksgefühl einstellt, wenn mit diesen Musik hören.

Wenn die Leute, die noch der Aufklärung bedürfen, wobei das Hifi-Forum helfen kann, wüssten, dass sie ihre Glücksgefühle durch ihr eigenes Geld erkaufen (vor allem zu viel Geld) und vor allem nicht mal 5000 Euro für eine wirklich gute Anlage nötig sind, dann wäre die Hifi-Industrie noch mehr am schwurbeln als es ohnehin schon ist um das maßlos überteuerte Zeugs loszuwerden.

In so einem Accuphase Verstärker sind Bauteile für ca. 100 Euro drin. In einem Eierphone sind Bauteile für 5 Euro drin. Ein Weltklassevorverstärker bekommt man als DIY für ca. 100 - 200 Euro hin, usw.
Viel geändert hat sich der Sound seit den 70er/80er nämlich nicht und das eigentliche Problem ist doch, den Leuten das Geld aus den Taschen zu ziehen und diesen Umstand noch als Glücksgefühl zu verkaufen



Die Verbindung vom Glücksgefühl der vorhandenen Haptik und dem Glücksgefühl, darüber anscheinend viel besser Musik genießen zu können, ist nicht nur faszinierend, sondern mittlerweile DIE Basis dieses Wirtschaftszweiges.

Sogar alle anderen Wirtschaftszweige sind davon ebenfalls betroffen. Was passiert denn wenn ein Auto verkauft wird? Es wird zwar das Auto angeboten, aber verkauft wird etwas anderes, nämlich Emotionen, Generationen, Kreativität, laszive weibliche Geschöpfe oder bellende Hunde. Das passiert so unterschwellig, dass Menschlein durch das kommende "Neuromarketing" ("Consumer Neuroscience") was schon da ist, wir davor nicht geschützt sind.
Jenny4
Stammgast
#136 erstellt: 23. Mai 2012, 14:48
Das hieße ja, dass ich für Exklusivität ("nicht jede/r kann sich das leisten") empfänglicher wäre, als ich mir bisher eingestehen wollte...

Oder geht es, abgesehen von über Finanzeinsatz hergestellte Exklusivität, vielleicht mehr um Zugehörigkeit? Kaufen wir uns mit den genannten Geräten "Eintrittskarten" zu gewissen Zirkeln, zu denen wir ohne diese Geräte keinen Zugang hätten - ähnlich der Flughafen-Lounges für Vielflieger mit verschiedenen Status-Karten?
Janus525
Hat sich gelöscht
#137 erstellt: 23. Mai 2012, 14:57

tsieg-ifih schrieb:
Das passiert so unterschwellig, dass Menschlein durch das kommende "Neuromarketing" ("Consumer Neuroscience") was schon da ist, wir davor nicht geschützt sind.

Da hilft dann nur noch eins: Askese..., aber wem sage ich das...?

@Jenny, nein..., wir kaufen uns "Austrittskarten" aus den Zirkeln denen wir nicht angehören wollen...
JesusonSpeed
Inventar
#138 erstellt: 23. Mai 2012, 15:00
Naja so einfach ist das nun auch wieder nicht.
Klar das Material solche Geräte herzustellen ist nicht wirklich teuer, das Know-how dahinter ist es, was richtig Geld kostet.
Wer dieses Wissen besitzt, kann viel Geld sparen. Wer dieses Wissen nicht besitzt muss eben Geld bezahlen.
tsieg-ifih
Gesperrt
#139 erstellt: 23. Mai 2012, 15:11

Oder geht es, abgesehen von über Finanzeinsatz hergestellte Exklusivität, vielleicht mehr um Zugehörigkeit? Kaufen wir uns mit den genannten Geräten "Eintrittskarten" zu gewissen Zirkeln, zu denen wir ohne diese Geräte keinen Zugang hätten

Wer kann sich schon alles leisten? Ich habe ja auch meine Prioritäten und muss gescheit auswählen.

Exklusivität ist ein individuelles Alleinstellungsmerkmal für unsere Massenkonsumgesellschaft, weil jedes Individium (also jeder Mensch) sich von der Masse absetzen WILL, in der Hoffnung sich abzugrenzen oder wie du sagst "zu etwas gehören" (Zugehörigkeit),
(@ Janus525: es ist beides: Abgrenzung + Zugehörigkeit).

Aber leider ist Exklusivität kein Garant für dauerhafte Zufriedenheit, sondern die zu tausenden "industriell produzierten Einmaligkeiten" gaukeln uns nur eine Scheinwelt vor.
Die Musikindustrie und die entsprechenden Musikwiedergabegeräte die auf Technik und Physik beruhen geben uns die verlangte Illusion.


[Beitrag von tsieg-ifih am 23. Mai 2012, 15:13 bearbeitet]
JesusonSpeed
Inventar
#140 erstellt: 23. Mai 2012, 15:37

...Exklusivität ist ein individuelles Alleinstellungsmerkmal für unsere Massenkonsumgesellschaft, weil jedes Individium (also jeder Mensch) sich von der Masse absetzen WILL, in der Hoffnung sich abzugrenzen oder wie du sagst "zu etwas gehören" (Zugehörigkeit), ...


Siehe auch meine kleine Ausführung zu individuellen und selbstgebauten Lautsprechern weiter oben ;).
Soundy73
Inventar
#141 erstellt: 23. Mai 2012, 15:50
Nach sinnvoller "Rückrufaktion" durch Hüb', möchte ich folgendes einbringen:

Boa Ey! Seid Ihr schnell.

Ich muss mich mal ganz kurz dazwischen klinken und aus #83 zitieren:

Der grundsätzlichen Argumentation, "was ich mit mir bisher bekannten Mitteln nicht messen kann, lasse ich nicht gelten" stehe ich allerdings sehr skeptisch gegenüber - ich frage mich dann eher, "was brauche ich, um ein für mich interessantes Phänomen doch so messen zu können, dass jemand anderes die Messung wiederholen und zum gleichen Ergebnis kommen kann?"

-das ist auch für mich der richtige Ansatz. Es ist jedoch im Bereich HiFi - bei dem es sich ja - elektrisch gesehen - um fast technischen Gleichstrom handelt, nicht wirklich zu erwarten, dass sich revolutionäres, in Sachen Messtechnik, in überschaubarer Zukunft auftun wird.

Nachtrag, aktuell: Die (technische!) Psychoakustik scheint mir ebenfalls durch Fraunhofer und MP3... erfolgreich abgegrast zu sein, so dass die technische Seite des. "Wie höre ich, was?" ausreichend beleuchtet scheint.

Die Empfindungen, die "Bühnenbilder" jedoch beim Hören von Musik, Hörspielen, Bild-/Tondokumenten, sind sicher nicht so einfach zu fassen und, wie ich denke, Gegenstand dieses threads.
Zumindest mir geht es dabei (bei den Geräten, mit denen ich höre) keineswegs um:

über Finanzeinsatz hergestellte Exklusivität, vielleicht mehr um Zugehörigkeit? Kaufen wir uns mit den genannten Geräten "Eintrittskarten" zu gewissen Zirkeln, zu denen wir ohne diese Geräte keinen Zugang hätten - ähnlich der Flughafen-Lounges für Vielflieger mit verschiedenen Status-Karten?
, Jenny.
Vielmehr geht doch mein Streben dahin, den "Sound der großen Bühne" ins kleine zu Hause zu transponieren.
Darüber lässt sich dann, mit Gleichgesinnten, trefflich diskutieren und nach (individuellen) Lösungen suchen. Erlaubt ist dabei, was gefällt - und das Hobbybudget hergibt.
Wer dann "nach PS bewertet", hat - schon rein technisch - wenig Ahnung (MEINUNG!).
Janus525
Hat sich gelöscht
#142 erstellt: 23. Mai 2012, 17:54

Soundy73 schrieb:
Es ist jedoch im Bereich HiFi - bei dem es sich ja - elektrisch gesehen - um fast technischen Gleichstrom handelt, nicht wirklich zu erwarten, dass sich revolutionäres, in Sachen Messtechnik, in überschaubarer Zukunft auftun wird.

Richtig Soundy,

das sehe ich genauso... Deshalb ist die ganze "Rummesserei", wenn es um (z.B.) Verstärkerklang oder den Klang von CDP oder Kabeln geht, die dann in endlosen Diskussionen um irgendwelche Marginalien bei -80dB! münden, auf der Suche nach den "unverblindet" z.T. dramatischen Klangunterschieden zwischen den Komponenten aus meiner Sicht verschenkte Zeit..., ebenso wie das ständige ins Feld Führen von (m.E. unsinnigen) Blindtests...

Die Wahrnehmung und Interpretation eines Ereignisses, und damit die tatsächliche Ursachen hierfür, findet sich innerhalb des Kopfes..., und nicht zwischen dem Laser und dem Trommelfell, das scheint mir hinreichend bewiesen zu sein..., und das ist es, was manche "Techniker" (aus welchem Grund auch immer) nicht wahrhaben wollen...

Sie ziehen sich auf die Position zurück, diese Wahrnehmungen seien rein subjektiv, individuell und damit von Mensch zu Mensch so verschieden, dass sich eine Allgemeingültigkeit hieraus nicht ableiten ließe. Ich bestreite das. Viele außerhalb des Menschen nicht messbare Klangunterschiede werden von praktisch allen Menschen aufgrund von Wahrnehmungen und Interpretationen, die mit dem Ohr überhaupt nichts zu tun haben, zumindest als sehr ähnlich beschrieben, wie dieses (willkürlich ausgewählte und schon ältere Beispiel) zeigt:

http://www.mmk.ei.tum.de/versch/dfg-farbe-2004.pdf

Die Messbaren Schallfelder sind in allen Fällen identisch. Die Interpretationen der Testpersonen aber auch. Die Ursache ist dieselbe, weshalb für Jenny (und nicht nur für sie) der Accuphase um Klassen besser klingt als irgend so ein Billigschrott aus dem "Blödmarkt"..., und damit ist sie mit der Themenwahl genau auf dem richtigen Weg...

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 23. Mai 2012, 17:56 bearbeitet]
tsieg-ifih
Gesperrt
#143 erstellt: 23. Mai 2012, 21:06

ebenso wie das ständige ins Feld Führen von (m.E. unsinnigen) Blindtests...

solange keine sinnvolle geeignete Alternative vorhanden ist, geht's leider nicht anderes, ob man will oder nicht es bleibt keine andere Wahl.
Es kommt aber darauf an wie diese Tests gemacht werden (sollen). Ich hatte schon vor längerer Zeit geschrieben, dass so ein aufschlussreicher Test nicht unter 1000 verschiedene Personen gemacht werden darf (jede kleine repräsentative Umfrage kommt nicht mit weniger aus), sondern als langfristige Feldstudie mit Faketests und mit jungen und alte Menschen, wobei die Auswertung unabhängig und doppelt erfolgt. Finanzieren könnte man das durch die Werbeeinnahmen des Forums und m. E. wäre das glaubwürdig und nachvollziehbar. Tja ich weiss Wunschdenken. Das sich nicht alle aufeinmal gemeldet haben muss ich euch jetzt nicht erklären

Für "empfängliche Suggestiv-Sensibelchen" die uneingeschränkt Wert auf's Musikhören legen, würde ich sowieso empfehlen, Anlage,Kabel und Zubehör, welche nur technische Sklaven für den Menschen sind, erst gar nicht zu sehen, weil DAMIT das Auge mit dem Ohr nicht in Konflikt kommt und die gewollte Konzentration auf die Musik nicht durch Schnickschnackkram abgelenkt und beeinträchtigt wird. Im Umkehrschluss bedeutet das nur , wenn jemand Kabel sieht, muss er auch etwas hören, wenn er nicht Bescheid weiss, dass da normal nix ist.

Ich denke alle die noch Grütze im Kopf haben wissen, dass Klangunterschiede eh im Kopf entstehen (ja wo sonst?) auch wenn technisch nix messbar ist.
Die einzige Möglichkeit sind nunmal Messinstrumente, um problemlos widerspruchsfrei wiederholt zu belegen, ob eine Sache stimmt oder nicht.
Janus525
Hat sich gelöscht
#144 erstellt: 23. Mai 2012, 22:03

tsieg-ifih schrieb:
1...solange keine sinnvolle geeignete Alternative (Anm:: zu BT´s) vorhanden ist, geht's leider nicht anderes, ob man will oder nicht es bleibt keine andere Wahl.....2. ...würde ich sowieso empfehlen, Anlage,Kabel und Zubehör...()...erst gar nicht zu sehen, weil DAMIT das Auge mit dem Ohr nicht in Konflikt kommt und die gewollte Konzentration auf die Musik nicht durch Schnickschnackkram abgelenkt und beeinträchtigt wird. ...3. Ich denke alle die noch Grütze im Kopf haben wissen, dass Klangunterschiede eh im Kopf entstehen (ja wo sonst?) auch wenn technisch nix messbar ist. Die einzige Möglichkeit sind nunmal Messinstrumente, um problemlos widerspruchsfrei wiederholt zu belegen, ob eine Sache stimmt oder nicht.


zu 1.) Wozu eigentlich...??? Entwickler brauchen überhaupt keine Hörtests und können messtechnisch problemlos nachweisen dass da nichts "Hörbares" sein kann, die brauchen BT´s bei Kabeln, Verstärkern oder CDP garantiert nicht. Und Konsumenten brauchen (und machen) BT´s ebenfalls nicht, es sei denn sie wollen sich bewusst desillusionieren. Jenny z.B. wäre doch total bescheuert wenn sie einen Blindtest mit Weinen machen würde; das Ergebnis wäre dasselbe wie mit den Kabeln. Also: Welchen Sinn sollen BT´s dann überhaupt noch haben, wenn sie nicht ausschließlich als (ohnehin verfehltes) Argument der Rechthaberei in einer Angelegenheit dienen sollen, in der es garkein "richtig" oder "falsch" gibt...?

zu 2.) Das ist genau der Grund, weshalb ich bewusste Täuschungen propagiere (verspiegelte Wand..., dunkler Raum..., spezifische Beleuchtung..., Anlage raus aus dem Sichtfeld usw.) Je besser diese Täuschungen gelingen, umso leichter hat es das Gehirn die gewollt geschaffene Illusion zu akzeptieren. Ist doch in jedem ordentlichen Kino auch nicht anders...

zu 3.) Nicht nur Klangunterschiede entstehen im Inneren. Es gibt überhaupt keine Wahrnehmnung von außen, die nicht erst im Inneren zu einer Vorstellung von der Außenwelt würden, in sofern weiß niemand wirklich sicher was "da draußen" überhaupt geschieht; die Empirie kann da nur eine Annahme liefern..., aber ich will nicht ins Philosophische abgleiten. Und zu Deinem letzten Satz: Wer hat denn bei einer privaten Hifi - Anlage ein Interesse daran (in Deinem Sinne) zu belegen ob "etwas" stimmt oder nicht...? Der Zuhörer...? Der will in erster Linie ausblenden dass da keine lebenden Akteure in seinem Wohnzimmer musizieren. Das glaubst Du nicht...? Okay, gehe mal mit einer Frau (Partnerin, Freundin, Schwester,Mutter, wer auch immer) in einen romantischen Film..., und dann erkläre ihr fortwährend dass Kameraleute und Beleuchter um die Szene rumgestanden haben..., wie die Szenen zusammen geschnitten wurden..., wie die technischen Tricks funktioniert haben..., dass es sich um etwas Irreales handel..., dass da vorne ja gar keine Menschen sind und dass alles nur eine Illusion ist, von der sie sich als intelligenter Mensch mit Grütze im Kopf schnellstens verabschieden sollte. Und wenn sie schon "sowas" sehen wollte, dann hätte es jeder kleine Fernseher auch getan..., und spätestens dann wird sie Dir erklären wie Sie das sieht...

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 23. Mai 2012, 22:05 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#145 erstellt: 23. Mai 2012, 22:31

Janus525 schrieb:
Es gibt überhaupt keine Wahrnehmnung von außen, die nicht erst im Inneren zu einer Vorstellung von der Außenwelt würden, in sofern weiß niemand wirklich sicher was "da draußen" überhaupt geschieht.


Na klar, zu was brauchen wir die Naturwissenschaften!

Dann hupf mal aus dem 4 Stock und gucke was passiert und ich weiß was da passiert. Ich bin hier raus aus dem Thread. Ist mir einfach zuviel Voodoo.

ingo74
Inventar
#146 erstellt: 23. Mai 2012, 22:39
ich frag mich die ganze zeit, wie und warum man sich selbst belügen soll und dann darauf noch stolz sein soll, erinnert mich an des kaisers neue kleider
Mr._Lovegrove
Inventar
#147 erstellt: 23. Mai 2012, 22:46

Janus525 schrieb:

zu 1.) Wozu eigentlich...??? Entwickler brauchen überhaupt keine Hörtests

Dann frage ich mal, warum so viele rennomierte Entwickler nicht nur angeben, sehr häufig Hörtests sogar mit scheinbar marginalen Bauteilen zu machen, sondern sogar sagen, einige Bauteilentscheidungen nur auf Grund der Hörtests getätigt haben?


Janus525 schrieb:
Je besser diese Täuschungen gelingen, umso leichter hat es das Gehirn die gewollt geschaffene Illusion zu akzeptieren. Ist doch in jedem ordentlichen Kino auch nicht anders...



Über welche Illusion sprichst du hier? Also die im High End Bereich so oft zitierte virtuelle Bühne gibt es für mich nicht. Musik aus der Konserve täuscht niemals vor, dass die Musiker direkt vor einem stehen. Es gibt sicher Kombinationen aus Software (sprich herausragender Aufnahme) und Hardware, bei denen man annehmen könnte, da stehe ein Musiker direkt im Raum. Aber ist das schon eine Illusion? Bei einer Illusion werden die Sinne ja so getäuscht, dass sie eine nicht reale Wahrheit als reale Wahrheit akzeptieren.
Die Kette von der Aufnahme von Musik bis hin zu deren Reproduktion ist aber durchzogen von Manipulationen ohne Ende, so dass niemals eine illusionistische Darstellung passieren kann.

Und es ist in meinen Augen etwas anderes, wenn man die räumliche Auslotung oder die Durchsichtigkeit einer Klassikaufnahme oder aber die Konturenschärfe einer Gitarrenplatte toll findet. Einige Musikgenres benötigen gar das technische Spiel mit natürlichen Klangfarben und räumlicher Auslotung (vorallem Klassik), aber selbst ich als Fan gut klingender Platten kam noch nie in die Situation, zu sagen, dass ich nun während des Hörens in der Kingsway Hall stehe. Sicher kann mir eine gute Aufnahme über eine gute Anlage mehr vom Aufnahmeraum (sofern als wahrnehmbar vorhanden) vermitteln, aber es ist und bleibt eine Illusion, dass daraus eine Illusion wird...

Ich denke, zwischen einer (im Musikreproduktionsbereich nicht mal theoretisch möglichen ) Illusion und einer der Musik dienlichen Aufnahmetechnik sollte man auf jeden Fall stark unterscheiden.

Oder meinst du das mit der Illusion ganz anders?
Jenny4
Stammgast
#148 erstellt: 24. Mai 2012, 00:06

Jenny z.B. wäre doch total bescheuert wenn sie einen Blindtest mit Weinen machen würde

Finde ich nicht. Bitte akzeptiert für den Moment mal meine freiere Auslegung des Wortes "Blindtest" in der Bedeutung, dass die Flaschen "verblindet" werden, also maskiert. Man kann im Glas, und das ist auch gewollt, die Farbe des Weines sehen, und der Genuss des gemeinsamen Weinverkostens besteht darin, daran zu schnuppern, Aromen zu identifizieren, den Wein zu schmecken, die Kommentare der anderen zu hören, noch mal zu probieren... Und dazu muss keiner ein Wein-Abitur gemacht haben, sondern wir reden über das, was wir eben so wissen, über Erfahrungen und Geschmack, Nuancen, Vorlieben...

Ich freue mich sehr darauf, eine solche Weinprobe diesen September mit einer Runde von Freund/innen in der Toskana machen zu können, und genieße es jetzt schon, mir zu überlegen und vorab zu probieren, welche Weine ich mitbringe, da das meine Aufgabe ist. Ein südafrikanischer Pinotage hat sich schon qualifiziert, einen bestimmten Chianti habe ich auch schon im Auge... Wichtig ist mir auch, dass die Weine nachzukaufen sind, wenn jemand auf den Geschmack kommt. Und es werden vollkommen moderate Preise sein.

Vergleichbares genieße ich doch auch bei der Musik: Mein Freund stellt mir seine Neuerwerbungen vor, und mein Mann sieht an meinen Amazon-Bestellungen manchmal schneller, als ich es ihm erzählen kann, was demnächst ankommt (in diesem Fall z. B. die neue OSI) und ist auch gespannt, ob und wie es ihm gefällt.

Das gemeinsame Verkosten von Musik und von Equipment macht einfach Spaß! Es geht doch gar nicht immer ums Ergebnis des "Tests" - oft genug geht es viel mehr darum, seine Durchführung zu genießen. Und ich betone es noch mal: Ja, ich persönlich finde es in vielen Fällen des Lebens schön, wenn der Genuss des "Produktes" auch unsere Kommunikation darüber beinhaltet. Klar muss man auch mal ein paar Stunden am Stück die Klappe halten können, um sich in Ruhe was anzuhören, aber es gibt eben auch Gelegenheiten, wo das Be-Sprechen das Genussvolle ist.


Okay, gehe mal mit einer Frau [...] in einen romantischen Film..., und dann erkläre ihr fortwährend dass Kameraleute und Beleuchter um die Szene rumgestanden haben..., wie die Szenen zusammen geschnitten wurden...

Wenn ich den Film zum zweiten Mal oder zum x-ten Mal sehe, finde ich genau das total spannend! Ich kenne leider nur so wenig Leute, die Lust darauf bzw. dabei haben. (Obwohl Fußballfans doch genau das machen - das Spiel kommentieren, während sie es sehen...)

Ihr kennt doch bestimmt den Film 9 1/2 Weeks mit Kim Basinger und Mickey Rourke, oder? Sind Euch die fantastischen Gegenlichtaufnahmen schon mal aufgefallen, und wie sie im Verlauf der Handlung platziert sind? Ohne die wäre der Film nur halb so sexy. Sorry, wenn Euch das befremdlich erscheint, aber mir macht es Spaß, während des Genusses auch noch zu wissen, was ich gerade genieße. Dafür ist im Gehirn das anteriore Cingulum verantwortlich. Es "stellt eine Verbindung her zwischen dem Körper, den Affekten und den Gedanken" (Esch, S. 53). Dieser Satz war ein Schlüsselerlebnis für mich: "Nicht die eigentliche Aktivität formt, sondern die Begeisterung und Aufmerksamkeit, die wir den Situationen schenken." (Esch, S. 59)

Vor diesem Hintergrund sind alle Bestandteile meiner Hörkette so wichtig wie die Bedeutung, die ich ihnen ganz subjektiv beimesse, und aus welchem Grunde ich das tue, ist meinem Belohnungssystem vollkommen egal - Hauptsache, es fühlt sich gut an und erzeugt keine Widersprüche.
Janus525
Hat sich gelöscht
#149 erstellt: 24. Mai 2012, 00:26

Mr._Lovegrove schrieb:
1.) Dann frage ich mal, warum so viele rennomierte Entwickler nicht nur angeben, sehr häufig Hörtests sogar mit scheinbar marginalen Bauteilen zu machen, sondern sogar sagen, einige Bauteilentscheidungen nur auf Grund der Hörtests getätigt haben? 2.) Über welche Illusion sprichst du hier?


zu 1.) Dieses Thema habe ich in verschiedenen Threads schon zigmal hinter mir und solche rennomierten Entwickler die sowas machen habe ich namentlich aufgeführt.

Einhellige Meinung von qualifizierten "Holzohren", deren fachliche Qualifikation ich übrigens sehr Schätze: "Wer sowas macht ist bestenfalls ein Hinterhofbastler, und ganz sicher kein ernst zu nehmender Entwickler..." Probiere es aus und eröffne einen Thread über die Klangqualität von Bauteilen, man wird Dich in der Luft zerreißen...

zu 2.) Wenn ich über Tag im Fernsehen einen in der Nacht aufgezeichneten (z.B.) Horrorfilm anschaue, dann ist es eine Illusion dass irgend etwas davon in meinem Wohnraum passiert. Je nachdem wie interessant der Film ist, weckt er in mir irgendwelche Emotionen in Abhängigkeit davon wie sehr ich mich in die Handlung "hineinversetzen" oder mich darauf "einlassen" kann.

Wenn ich denselben Film nachts im Dunklen anschaue, passiert immer noch nichts in meinem Wohnraum, aber das "Einlassen" und "Hineinversetzen" fällt nun leichter, weil ich das Umfeld des Bildschirmes kaum noch wahrnehme. Vergrößere ich nun das Bild drastisch mit einem Beamer, kommt das Geschehen (scheinbar) deutlich näher, das "Einlassen" können und die daraus resultierende Betroffenheit wird noch einmal größer..., aber in meinem Raum passiert immer noch nichts...

Erhöhe ich nun drastisch die Lautstärke und verwende dazu eine gute Surroundanlage, dann wird das Erlebnis immer bedrückender, emotional aufpeitschender, der Körper verkrampft sich, der Puls schlägt höher, die Atmung wird flacher usw..., und es kann jederzeit geschehen, dass plötzlich links hinter mit jemand ein Fenster einschlägt und ich heftig zusammenzucke, den Kopf einziehe und mir heftig Adrenalin ins Blut schießt. In meinem Zimmer ist links hinten aber gar kein Fenster..., da kann auch keiner eines einschlagen..., genau genommen ist in meinem Zimmer überhaupt nix..., keine Meuchelmörder und auch keine blutrünstigen Bestien. Trotzdem reagiert mein Körper so als gäbe sie es direkt in meiner Nähe..., allerdings nur wenn ich mich "einlasse", es sozusagen zulasse und den wachen Verstand bewusst ausblende...

Es ist dabei übrigens völlig unwichtig ob die Bildqualität erstklassig ist..., ob der Rundumklang perfekt eingepegelt ist..., ob da irgendwo ein paar dB mehr oder weniger sind..., für das ERLEBNIS ist das ziemlich "wurscht" solange da nichts ablenkt oder stört...

Frage: Ist da in meinem Zimmer was passiert...? War ich in Gefahr...? Oder war es nur eine "Illusion"dass dort etwas geschehen wäre, und der ich mich nur allzu gerne hingegeben habe...?

Lege dies einfach als Entsprechung, sozusagen als Denkmodell für HiFi und die damit verbundene Wiedergabe zugrunde, dann weißt Du was ich unter "Illusion" verstehe. Wenn jemand das mit seiner HiFi Anlage nicht gelingt, dann hilft ihm der geradeste Frequenzgang, der niedrigste Klirrfaktor usw. überhaupt nichts..., so wie es ihm beim Anschauen von Filmen nichts nützt wenn das Bild auf dem 40" Bildschirm immer schärfer und immer genauer wird; ein Illusion, die ein beeindruckendes ERLEBNIS ermöglicht ist damit nun mal nicht zu erzeugen...

Diese Art von Illusion habe ich gemeint...

Viele Grüße: Janus...
Jenny4
Stammgast
#150 erstellt: 24. Mai 2012, 00:34
Ich hab Angst vor Horrorfilmen.
Kannst Du das ganze noch mal mit einem Sexfilm erklären?
Janus525
Hat sich gelöscht
#151 erstellt: 24. Mai 2012, 00:46

Jenny4 schrieb:
Bitte akzeptiert für den Moment mal meine freiere Auslegung des Wortes "Blindtest"...()...
Vor diesem Hintergrund sind alle Bestandteile meiner Hörkette so wichtig wie die Bedeutung, die ich ihnen ganz subjektiv beimesse...()...Hauptsache, es fühlt sich gut an[/b] und erzeugt keine Widersprüche.


Genau das ist ja auch meine Position. Aber genau diese Position ist es auch, die "Holzohren" rundweg als Spinnerei..., als Träumchendeuten..., als idiotische Selbsttäuschung..., bodenlose Naivität usw. abqualifizieren, weil sie jegliche Form von "Wahrheitsverleugnung" als falsch ablehnen. Begründet wird diese Haltung damit, arme, unwissende oder verblendete HiFi - Anhänger vor unnötigen Geldausgaben zu bewahren. Na ja, da gibt es m.E. lohnendere Betätigungsfelder...

...aber in einer Hinsicht haben sie natürlich Recht: Was Du beschrieben hast hat mit dem Begriff "Blindtest" nun garnichts zu tun, weil dieser einer strengen Definition entsprechen muss um als solcher zu gelten; das gilt im Übrigen auch für Deinen Kabeltest der nur deshalb nicht "zerrissen" wurde weil man das Ergebnis begrüßt hat.

Genüssliche Weinverkostung bei gemütlichem Zusammendein trifft es m.E. eher..., und genau so würde ich jedem empfehlen HiFi zu genießen...

EDIT: Leider nicht. Davon verstehe ich noch viel weniger als von HiFi...

Viele Grüße: Janus...


[Beitrag von Janus525 am 24. Mai 2012, 00:48 bearbeitet]
tjs2710
Inventar
#152 erstellt: 24. Mai 2012, 00:53
Ähm, tja, also, ich hab mal versucht, mir " die Nacht der lebenden Toten" Tags über anzusehen.
Aber der Film ist so gut gemacht, dass ich nach ner Weile abgeschaltet hab. Mich kann also sowas auch am Tag echt schocken. War also von der Tageszeit sehr unabhängig.

Und ein Sexfilm kann Tags über auch so wirken wie am Abend.....denk ich doch mal, würde ich sagen, wenn ich mich da auskennen würde, lächel

Was ich aber echt nicht empfehlen kann ist eine Weinverkostung beim Hifidelen hören. Das hat mich mal eine Nadel von einem System gekostet!
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