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Ist Rock von gestern?

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Zaianagl
Inventar
#4967 erstellt: 03. Mrz 2019, 19:29

Und genau das kann ja ein pro wie ein contra sein. Ist es kein Mainstream ist es eben von gestern . Im Underground findet vieles statt.

Nö!

Und da bin ich in keinster Weise kompromissbereit.
Bloß weil ein selbstgefälliger und phlegmatischer "Altrocker" zu faul ist sich mit der Materie aktuell zu beschäftigen und alles Neue mit nem lapidaren "war alles schon mal da" abtut, ist das noch lange nicht allgemeingültig.


Wenn man vielleicht anders fragen würde, gibt es den Mainstream wie es ihn früher gab überhaupt noch, dann wäre noch zu beurteilen wie groß ein Underdog sein soll um ihn nicht als künstlerisches Einzel-blase zu sehen, sondern so dass er eben noch aktuell ist?


Da sich diese Frage nicht stellt, weil es nunmal definitv nicht der Fall ist, muss das auch nicht per Einzelfall beurteilt werden, sondern die Bewegung der Szene als Ganzes.
Und selbst wenn ich jetz innerhalb meiner bevorzugten Genres eine Stagnation bemerke, so bedeutet das noch lange nix grundsätzliches, dafür ist die Vielfalt einfach zu groß.
Es mag sich nicht jedem erschließen, aber manche Bands wollen gar nicht in den Mainstream bzw in die Mühlen des Kommerzes.

Wenn man mal durch Weiten des www fräßt und sich in den entsprechenden Portalen umschaut, wird man sehr schnell feststellen wie lebendig das Ganze ist.

Allein diese "Künstler und Musiker Aura" wird da nicht entsprechend bedient, und genau das mag für viele der Knackpunkt sein.

Und nicht zuletzt deswegen mögen so Bubis wie Greta von Gedöns entsprechend Anklang finden, bedienen sie doch hinlänglich jedes noch so billige Klischee eines echten Rockmusikers, wo sie musikalisch jetz so gar nix Neues bieten...

Casting bzw entsprechendes Management bzw Marketing anyone?


[Beitrag von Zaianagl am 03. Mrz 2019, 19:44 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#4968 erstellt: 03. Mrz 2019, 19:39

Rock am Ring/Rock im Park 2019 ist bereits fast wieder ausverkauft.


DAS kann man nun wirklich so oder so sehn...


Dem Rock schon - allzuschnell wird eine Metalband als Leader des Rock eingemörtelt. In RaR dieses Jahr u. a. Tool und Slayer.


Siehse, Slayer waren mal DAS Aushängeschild für ein ganzes Genre jenseits des Kommerzes, heute headlinen sie das größte kommerzielle, sowas von nicht genrespezifische Festival! Und Tool sind ja bestenfalls noch ein Running Gag... in entsprechenden Kreisen.

Henry Rollins war damals ganz stolz, als er sie (Tool) als seine Entdeckung mit auf Tour nahm um ihn zu supporten.
Heute sieht er das glaub auch etwas anners...


[Beitrag von Zaianagl am 03. Mrz 2019, 19:43 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#4969 erstellt: 03. Mrz 2019, 19:42

Hörstoff (Beitrag #4966) schrieb:

Zu wenige Rockbands gibt es ansonsten allerdings sicherlich gegenwärtig nicht, wie die Liste bei Wikipedia belegt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Rockband
:prost

Diese Liste als Argument ist doch Unfug. Da steht Vieles drin, natürlich auch alte Bands die schon längst nicht mehr existieren...
Z25
Hat sich gelöscht
#4970 erstellt: 03. Mrz 2019, 19:45
Nach der letzten Platte des kreisrunden spinoffs denke ich sollte der gute Maynard sich doch lieber nur noch der Verfertigung von Wein widmen.....
Zaianagl
Inventar
#4971 erstellt: 03. Mrz 2019, 19:47

Hasse mal 1 probiert?
Z25
Hat sich gelöscht
#4972 erstellt: 03. Mrz 2019, 19:55
Nö. Du?
Zaianagl
Inventar
#4973 erstellt: 03. Mrz 2019, 19:57
Ich sauf bloß Lambrusco und den anderen Pennerstoff, Name vergessen. Irgendwas mit "stabil" oder so...

Edith sagt Raboso ist der Name.


[Beitrag von Zaianagl am 03. Mrz 2019, 20:08 bearbeitet]
Z25
Hat sich gelöscht
#4974 erstellt: 03. Mrz 2019, 20:11
Zaianagl
Inventar
#4975 erstellt: 03. Mrz 2019, 20:15
Ohne Mist, ich trink kaum noch Wein. Einklich nur im Urlaub vor Ort. Hab kürzlich nen Kartong Boxbeutel geschenkt bekommen. Will auch nich so richtig...
Z25
Hat sich gelöscht
#4976 erstellt: 03. Mrz 2019, 20:39
In Deinem Alter rockt das wohl nicht mehr so richtig.......
Zaianagl
Inventar
#4977 erstellt: 03. Mrz 2019, 20:47
Yo, alles von gestern irgendwie...
Hörstoff
Inventar
#4978 erstellt: 03. Mrz 2019, 20:49

Basstian85 (Beitrag #4969) schrieb:
Diese Liste als Argument ist doch Unfug. Da steht Vieles drin, natürlich auch alte Bands die schon längst nicht mehr existieren...

Du meinst beispielsweise Die Alexanders?
Aber jetzt im Ernst, 3173 Einträge international und 95 deutsch sind schon etwas. Im Wald würde ich das Humus nennen. Du kannst die Liste aber gern weiterentwickeln. Zum Beispiel auch die komische Definition deutscher Rockbands: die Hälfte der Mitglieder sollte deutsch sein. Der Thread täte besser daran, dies als deutschsprachig zu definieren. Wenn schon Herkunft, warum nicht Schweiz oder Österreich?
However, es gibt genug Hörstoff.
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#4979 erstellt: 04. Mrz 2019, 13:50

Zaianagl (Beitrag #4973) schrieb:
Ich sauf bloß Lambrusco
Das ist dieser Slayer-Wein, den der Ex-Drummer rausgebracht hat, er heißt ja Dave Lambrusco

Beaufighter
Inventar
#4980 erstellt: 04. Mrz 2019, 19:09
Moin,

hmm, mir geht es dabei gar nicht so sehr um die Trennung zum Mainstream und oder Underground. Ob nun Greta ein Produkt der Plattenindustrie oder der Kunst ist, ist mir dabei gar nicht so wichtig. Ob alles schon mal da war, heißt ja nicht das es in einem neuen Lied mir nicht wieder super gefallen könnte.

Das alles interessiert mich eigentlich gar nicht. Musik die ich gerade gerne höre ist erst mal per se aktuell für mich. Und das die Rock Musik nicht nur für mich aktuell derzeit ist, dass merke ich auch an der großen Zahl der Neuveröffentlichungen und an den Besuchen auf Konzerten.

Man kann nun von dieser Blase sprechen in der man sich bewegt. So wie eine Nutte geneigt sein könnte zu definieren das alle Männer fremdgehen. Da sie die anderen ja nie kennen lernt, hat sie natürlich keine transparente Sicht auf die Dinge.

Selbst wenn ich nun selber von diesem Manko (einer intransparenten Sichtweise) bei mir ausgehe und eine Sichtweise durch die rosarote Brille nicht ausschließen kann, so bleibt bei mir die Einschätzung das Rock noch aktuell ist noch deutlich bejaht.

Was ich allerdings dem Rock heutzutage abspreche, ist das revolutionäre. Das mag wohl vorbei sein. Der Rock setzt wohl nicht mehr die Gesellschaftlichen Impulse wie noch vor 50 Jahren. Das mag nicht nur an der Musik liegen, ich weiß auch gar nicht genau woran es wohl liegt.

Ich möchte es mal so beschreiben, so Leute wie Karl Lagerfeld, die sich von Revolution zu Revolution bewegt haben, die sehe ich nicht mehr im Rock und nicht großartig woanders. Was aber nicht heißt, dass da nicht aktuelle Sachen passieren die mir gefallen.

Und irgendwelche Altrocker die 2019 merken das es Greta gibt und endlich mal ins Beuteschema passen, sorry, mit denen hatte ich schon vor 30 Jahren nix zu tun. Ich habe eine gewisse Affinität zum Classic Rock, aber das ist beleibe nicht meine einzige Baustelle.

Man wird mich auch nicht auf irgendwelchen Revival Partys finden wo da die alten Daddys und Muttis noch mal ihre Hüften zu den Hits von damals schwingen. Das wäre mir viel zu langweilig. Dafür bin ich viel zu sehr an neuem Input interessiert. Und den gibt es aktuell en Mass. Deshalb kehre ich meinen Idolen von früher nicht den Rücken. Golden Earring bleibt auch bei mir immer eine Herzenssache.

Gruß Beaufighter
mr_highfidelity-blues
Inventar
#4981 erstellt: 04. Mrz 2019, 20:32

Beaufighter (Beitrag #4980) schrieb:
Der Rock setzt wohl nicht mehr die Gesellschaftlichen Impulse wie noch vor 50 Jahren. Das mag nicht nur an der Musik liegen, ich weiß auch gar nicht genau woran es wohl liegt.

Ja ... gesellschaftliche Impulse und Musik ... gibt es das überhaupt noch?
Die Verfügbarkeit von Musik hat sich dramatisch verändert. Damit einhergehend auch die Masse an Produktionen und eine fast grenzenlose Ausdifferenzierung. Sollte es hier Speerspitzen geben, die im gesellschaftlichen Diskurs einer Art Soundtrack-Rolle spielen, so bin ich zum Erkennen und Erfassen selbiger wohl bereits zu alt. Aber Rockmusik spielt bei dieser Betrachtungsweise sicherlich keinerlei Rolle ... da retten auch Phänomene wie Greta nichts, welche zudem noch explizit retro klingen (wollen), dabei aber definitiv nicht gecastet sind.

Rock on
Olli
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#4982 erstellt: 05. Mrz 2019, 20:30

Beaufighter (Beitrag #4980) schrieb:
Moin,



Was ich allerdings dem Rock heutzutage abspreche, ist das revolutionäre. Das mag wohl vorbei sein. Der Rock setzt wohl nicht mehr die Gesellschaftlichen Impulse wie noch vor 50 Jahren. Das mag nicht nur an der Musik liegen, ich weiß auch gar nicht genau woran es wohl liegt.


Gruß Beaufighter


ich denke, daß die politische, revolutionäre oder was auch immer Rolle der Rockmusik bis auf wenige Ausnahmen immer überschätzt bzw. ziemlich romantisiert wurde...
Bis auf anderes Styling bzw . Mode ist da aus meiner Sicht gesellschaftlich nie viel bewegt bzw. politisch verändert worden.
Den Rockfans ging es immer um ne gute Zeit und 95% der Bands um Kohle und ein reiches, priviligiertes Zuhause.
Wenn ich durch die Epochen bzw. bekannten großen Namen der Rockmusik gedanklich durchblättere, sehe ich da kaum was.
Ausnahme sind vielleicht einige DDR Bands, die damals ein wenig Alarm gemacht haben. In diesem "Gefängnis" DDR noch am ehesten erklärbar.


[Beitrag von coreasweckl am 05. Mrz 2019, 20:36 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#4983 erstellt: 05. Mrz 2019, 21:01

coreasweckl (Beitrag #4982) schrieb:
ich denke, daß die politische, revolutionäre oder was auch immer Rolle der Rockmusik bis auf wenige Ausnahmen immer überschätzt bzw. ziemlich romantisiert wurde...

Was man öfter lesen oder hören kann, ist dass diese oder jene Musik der "Soundtrack" für dieses oder jenes Aufbegehren war. Das meint imho nicht, dass beispielsweise die Musik der '68er wie sozialistische Kampflieder zum Revoltieren funktionalisiert wurden oder dass man wirklich glaubte, mit Musik etwas verändern zu können. Aber ich sag mal so: Zwischen denen, die da rebellierten und denen, die eine bestimmte Musik hörten, gab es es eine Schnittmenge und in dem Fall gehörte beides zu der jeweilige Lebensphase und dem entsprechenden Lebensgefühl dazu.
Tzulan444
Hat sich gelöscht
#4984 erstellt: 05. Mrz 2019, 21:01
Joa, da bin ich deiner Meinung coreasweckl. Wirklich beeinflusst hat da niemand was. Außer vielleicht:



Pigpreast
Inventar
#4985 erstellt: 05. Mrz 2019, 21:02
Ja, er brachte durch seine bloße Stimmgewalt die Mauer zum Einsturz.
Zaianagl
Inventar
#4986 erstellt: 05. Mrz 2019, 23:13
Gab Zeiten da wär er einfach mit seim Auto drüber gesprungen.
volvo740tius
Inventar
#4987 erstellt: 05. Mrz 2019, 23:22
Zur Einreise? Der wäre sofort verhaftet worden.
Z25
Hat sich gelöscht
#4988 erstellt: 06. Mrz 2019, 00:00
Ihr nehmt das Thema wohl nicht wirklich ernst.......
ForgottenSon
Inventar
#4989 erstellt: 06. Mrz 2019, 09:31
Welches Thema?
Z25
Hat sich gelöscht
#4990 erstellt: 06. Mrz 2019, 09:36
Die gesellschaftspolitische Dimension der Rockmusik.
mr_highfidelity-blues
Inventar
#4991 erstellt: 06. Mrz 2019, 10:00

Z25 (Beitrag #4990) schrieb:
Die gesellschaftspolitische Dimension der Rockmusik.

Falsch ... die nicht vorhandene - aber Pigpreast schrieb es schon ... es gab mal Zeiten, wo (revolutionäre?) Rockmusik gesellschaftspolitische Umwälzungen oder zumindest Verwerfungen quasi als eine Art "Soundtrack" begleitet hat ... und identitätsstiftend war. Davon ist Rockmusik heutzutage meilenweit entfernt! Und Metal scheint mir eher eine Art "Soundtrack" für Möchtegern-Comedians zu sein

Rock on
Olli
Z25
Hat sich gelöscht
#4992 erstellt: 06. Mrz 2019, 10:13
Danke für die Erläuterung.
kölsche_jung
Moderator
#4993 erstellt: 06. Mrz 2019, 10:42

coreasweckl (Beitrag #4982) schrieb:

Beaufighter (Beitrag #4980) schrieb:
Moin,

Was ich allerdings dem Rock heutzutage abspreche, ist das revolutionäre. ...


ich denke, daß die politische, revolutionäre oder was auch immer Rolle der Rockmusik bis auf wenige Ausnahmen immer überschätzt bzw. ziemlich romantisiert wurde...
Bis auf anderes Styling bzw . Mode ist da aus meiner Sicht gesellschaftlich nie viel bewegt bzw. politisch verändert worden.
...
Wenn ich durch die Epochen bzw. bekannten großen Namen der Rockmusik gedanklich durchblättere, sehe ich da kaum was.

Naja, ob da viel bewegt und politisch verändert wurde ist natürlich eine schwierige Frage ... Veränderung ist nie monokausal.
Ich denke jedoch schon, dass Musik oft begleitend zu "Protestbewegung" war ... und damit meine ich nicht (nur) Punkrock.
Die FlowerPowerGeneration hatte ihren eigenen Sound, die Scherben im deutschen Herbst, Bob Dylan, John Lennon, Pete Seeger, Woody Guthrie, Billy Bragg und und und ... selbst Elvis galt seinerzeit wohl als "Bürgerschreck", Jerry Lee Lewis oder Johnny Cash sowieso.


Ausnahme sind vielleicht einige DDR Bands, die damals ein wenig Alarm gemacht haben. In diesem "Gefängnis" DDR noch am ehesten erklärbar.

... jein ... Renft, Biermann u.a. haben da sicherlich Alarm gemacht ... und wurden regelmäßig "kalt gestellt" (durch Haft) bzw "zwangsausgebürgert".
Wer in der DDR-Musik-Szene dauerhaft überleben wolte, arrangierte sich mit dem System.

... und - da bin ich ganz bei beaufighter - Protest ist heutzutage fast völlig aus dem Rock (bzw der Musik) verschwunden ... es hat mE in den letzten 20 Jahren eine erschreckende De-Politisierung der Musik stattgefunden ... eine zB Helene Fischer würde im Leben noch nicht mal Stellung zu politischen Themen beziehen, sie könnte ja einen (zahlenden) Fan verlieren ... wobei das mE eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung darstellt ...
(ich möchte jetzt allerdings nicht weiter ins "politische" abdriften, ich würde ja sonst gegen die "keine-Politik-Regel" des HifiForum verstossen ...)
TomGroove
Inventar
#4994 erstellt: 06. Mrz 2019, 11:21

Tzulan444 (Beitrag #4984) schrieb:
Joa, da bin ich deiner Meinung coreasweckl. Wirklich beeinflusst hat da niemand was. Außer vielleicht:


;)


Pack bloss den Bademeister weg
Pigpreast
Inventar
#4995 erstellt: 06. Mrz 2019, 11:44
@kölsche_jung :

Nun Ist Helene Fischer vielleicht ein schlechtes Beispiel. Schlager war noch nie bekannt dafür, zu sozialen oder politischen Missständen Stellung zu beziehen oder als Soundtrack für gesellschaftliche Umwälzungen herzuhalten. Zudem hat doch ausgerechnet Helene Fischer zum Thema Fremdenfeindlichkeit vor kurzem einmal Stellung bezogen. Dass das überhaupt eine Meldung wert war, zeigt m. E. aber, dass es eben eher ungewöhnlich für das Genre ist.

Generell stimme ich Dir aber zu. Festivals, die sich, wie z. B. das Anti-WAAnsinns-Festival gegen die Wiederaufberaitungsanlage Wackersdorf Mitte der '80er, nicht nur einem bestimmten politischen Thema widmen, sondern auch von einer generellen Protesthaltung gegen "die da oben" getragen werden, passen nicht mehr in die heutige Zeit. Schnell wird Rock mit sozialkritischer Attitüde als "Betroffenheitsrock" verspottet.


[Beitrag von Pigpreast am 06. Mrz 2019, 13:32 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#4996 erstellt: 06. Mrz 2019, 13:07
ok, was Helene angeht, das war mir tatsächlich durchgegangen, ich erinnerte nur eine mediale Diskussion, dass sie keine Stellung bezog ... was sie dann wohl doch getan hat.
Aber du hast Recht, Schlager war wohl nie das Protest-Medium-Nr.1
wobei in Zeiten wo jeder Stuhlgang auch von den Interpreten medial verarbeitet wird, müsste man mE auch eine grundsätzliche politische öffentliche Haltung erwarten können
darkphan
Inventar
#4997 erstellt: 06. Mrz 2019, 13:57
Dieser Schlagersänger ist wohl politischer als 99 Prozent der Rockbands ...

Ich will natürlich nicht behaupten, dass Schlagermusik oft politisch sei - aber das ist, wie gesagt, Rockmusik in 99 Prozent der Fälle eben auch nicht. Anfangs noch Rebellensound (weil neu und unangepasst), ist Rockmusik bereits in den 70ern Mainstream geworden. Es gehört heute zum guten Ton, AC/DC und Motörhead zu mögen, auch wenn man konservativer Politiker ist.

Imho ist gesellschaftskritische Musik losgelöst vom musikalischen Genre zu sehen: Liedermacher/Singer-Songwriter, Punker und Waver waren vielleicht am sozialkritischsten. Und wenn es um ein Lebensgefühl geht, besteht null Unterschied zwischen "I love Rock'n'Roll" und irgendeinem volkstümlichen Herzschmerz-Geträller. Es gibt sogar ein musikalisches Statement gegen Kindesmissbrauch von den Amigos - was recht pervers klingt, weil es so ein Widerspruch zu sein scheint zwischen der Musik und dem Text. Aber auf der anderen Seite muss man auch bei den anderen Genres hinterfragen, ob Melodie und Instrumentierung immer zum Text passen ...
Pigpreast
Inventar
#4998 erstellt: 06. Mrz 2019, 14:04
@kölsche_jung:

Nun ja, Schlager ist halt eher eine "Wohlfühlmusik", da sind nachdenkliche oder gar aufmüpfige Einsprengsel eher kontraproduktiv.

Rock oder Metal wären da mit ihrem gewissen "Kick Ass"-Anspruch eher prädestiniert. In Teilen davon geschieht das ja auch heute noch. Punk oder sein Ableger Metalcore sind traditionell protestlastig. Mag sein, dass Teile der Konsumentenschaft diese Musik auch als "Soundtrack" für ihre innere Protesthaltung empfinden, aber im Großen und Ganzen werden die Texte gar nicht zur Kenntnis genommen oder "gehören halt einfach dazu".

Wie soll eine Musik bzw. das unkonventionelle Erscheinungsbild der entsprechenden Fangemeinde auch Anstoß erregen, wenn ohnehin alles auch von Andersdenkenden toleriert wird? Lange Haare und "Nietenhosen" zu tragen und "Urwaldmusik" zu hören, konnte früher auch als Statement verstanden werden. Heute wird Vergleichbares ausschließlich als Geschmacksache eingestuft.


[Beitrag von Pigpreast am 06. Mrz 2019, 14:05 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#4999 erstellt: 06. Mrz 2019, 14:12

darkphan (Beitrag #4997) schrieb:
... Es gehört heute zum guten Ton, AC/DC und Motörhead zu mögen, auch wenn man konservativer Politiker ist.
...

nee, die hören doch ...




Pigpreast (Beitrag #4998) schrieb:
... Heute wird Vergleichbares ausschließlich als Geschmacksache eingestuft.

Scheiß-Toleranzgesellschaft
Pigpreast
Inventar
#5000 erstellt: 06. Mrz 2019, 14:29

darkphan (Beitrag #4997) schrieb:
Dieser Schlagersänger ist wohl politischer als 99 Prozent der Rockbands ...

Sicher, solche Beispiele lassen sich in jedem Genre finden. Die Frage ist, ob so etwas eher die Ausnahme oder die Regel ist.

Es geht aber m. E. auch weniger darum, ob Musiker in ihrer Musik konkret Stellung beziehen. Wirkliche Protestmusik spielt, wenn von der "revolutionären" Funktion von Rock 'n' Roll die Rede ist, eher eine untergeordnete Rolle. Zum Soundtrack für gesellschaftliche Umwälzungen wurde Rockmusik neben (oft versteckten) Anspielungen gegen Etabliertes, vor allem doch deshalb, weil der Sound der Musik sowie das Auftreten der Protagonisten und Teilen ihrer Fans in ihrer Zeit als "unangepasst" wahrgenommen wurden.

Und da bin ich letztlich voll bei Dir. Die gesellschaftlichen Entwicklungen, für deren Anstoss die jeweilige Musik ein Soundtrack war, haben sich denn ja vollzogen. So wurde ehemals Unangepasstes im Endeffekt genau so etabliert, wie das, woran sich einst die Unangepassten störten. Das:

Es gehört heute zum guten Ton, AC/DC und Motörhead zu mögen, auch wenn man konservativer Politiker ist.

...ist die logische Konsequenz daraus.
Pigpreast
Inventar
#5001 erstellt: 06. Mrz 2019, 14:52

kölsche_jung (Beitrag #4999) schrieb:

darkphan (Beitrag #4997) schrieb:
... Es gehört heute zum guten Ton, AC/DC und Motörhead zu mögen, auch wenn man konservativer Politiker ist.
...

nee, die hören doch ...

Wobei das Leute, die den Rock ausschließlich als Ausdruck für eine gewisse Unangepasstheit sehen wollen, natürlich weitaus weniger auf die Palme bringt, als wenn von und zu Guttenbergs ihre Vorliebe für AC/DC öffentlich machen. Die Songs einer zur Schunkelkapelle verkommenen ehemaligen Punkband gönnt man einer konservativen Partei doch gerne.



Pigpreast (Beitrag #4998) schrieb:
... Heute wird Vergleichbares ausschließlich als Geschmacksache eingestuft.

Scheiß-Toleranzgesellschaft

Letztlich läuft es darauf hinaus. Protestattitüde wird zu einem großen Teil von der erwarteten Intoleranz des Gegenübers getragen. Toleranz nimmt dem Protestler eine gehörige Portion Wind aus den Segeln. Wobei möglicherweise aber auch andersherum ein Schuh draus wird: Wenn es nichts mehr zu protestieren gibt, wozu dann noch einer verloren gegangenen Protestfunktion bestimmter Musikarten hinterher weinen?
darkphan
Inventar
#5002 erstellt: 06. Mrz 2019, 15:13

Pigpreast (Beitrag #5000) schrieb:
Zum Soundtrack für gesellschaftliche Umwälzungen wurde Rockmusik neben (oft versteckten) Anspielungen gegen Etabliertes


Das bezweifle ich, dass Musik diese Macht hat und hatte. Es ist immer schwer, Entwicklungen an etwas Bestimmtem festzumachen (es ist beispielsweise höchst umstritten, welchen Einfluss die allseits als Erneuerer gefeierten 68er tatsächlich hatten). Rockmusik ist in erster Linie Ausdruck eines Lebensgefühls genauso wie Jazz und andere Musikstile. Und jede gesellschaftliche Veränderung/Bewegung hat ihre Begleitmusik, das muss nicht unbedingt Rock sein (Liedermacher in den 70ern, auch in der DDR beispielsweise waren viel politischer als Rocker und denk mal an die "Wir wollen Frieden und Spaß"-Massendemos namens Love Parade. Rock sticht politisch in keiner Weise heraus.
Pigpreast
Inventar
#5003 erstellt: 06. Mrz 2019, 15:30
Ich spreche nicht von einer Macht der Musik. Wie schon angedeutet:

Pigpreast (Beitrag #4983) schrieb:
Was man öfter lesen oder hören kann, ist dass diese oder jene Musik der "Soundtrack" für dieses oder jenes Aufbegehren war. Das meint imho nicht, dass beispielsweise die Musik der '68er wie sozialistische Kampflieder zum Revoltieren funktionalisiert wurden oder dass man wirklich glaubte, mit Musik etwas verändern zu können. Aber ich sag mal so: Zwischen denen, die da rebellierten und denen, die eine bestimmte Musik hörten, gab es es eine Schnittmenge und in dem Fall gehörte beides zu der jeweilige Lebensphase und dem entsprechenden Lebensgefühl dazu.

...glaube auch ich nicht, dass Musik Umwälzungen bewirkt. Aber wenn sie zeitgleich mit einer bestimmten Stimmung auftritt, welche letztlich in Veänderungen mündet, wird das im (kollektiven) Gedächtnis miteinander verknüpft.

Eigentlich finde ich, der Begriff "Soundtrack" in dem Zusammenhang umschreibt das ganz gut. Filmmusik beeinflusst die Handlung eines Filmes auch nicht, passt aber dazu.


[Beitrag von Pigpreast am 06. Mrz 2019, 15:31 bearbeitet]
Dietbert
Stammgast
#5004 erstellt: 06. Mrz 2019, 16:16

darkphan (Beitrag #4997) schrieb:
Dieser Schlagersänger ist wohl politischer als 99 Prozent der Rockbands ...

Nach seinem Tod mutierte er von Schlagerfuzzi zum Chansonnier und jetzt zum politischen Barden oder was ??
Nur weil er Anfang der Siebziger auf einmal 2-3 pseudo-gesellschaftspolitische Texte gesungen hat, ist er trotzdem kein politischer Sänger gewesen, der wusste halt ganz gut, was sich in welcher Zeit verkauft und hatte einen riesigen Mainstreamerfolg, sei es ihm 100% gegönnt, gewusst wie, Respekt. Aber mit politischen Denken hat das nichts zu tun.

Letzten Endes haben viele Anfangs kritische Bands, damit zu kämpfen, dass der kommerzielle Erfolg Ihre Aussagen teilweise unglaubwürdig werden lässt, Slime sind ja auf den letzten Konzerten in den Achtzigern von der eigen Ex-Fans bespuckt worden.

Die Toten Hosen haben sehr schnell Ihre eigene Identität aufgegeben (Thema: Ente zum Vorzeigen, Porsche in der Garage) und sind heute eine der angepasstesten Mainstream-Bands überhaupt. Das gipfelte darin, dass Campino der Millionengagen seines Bruders für das Abwickeln für Firmen rechtfertigte.

Meiner Meinung nach, gibt es nur wenige im Musikgeschäft, die es irgendwie durchgezogen haben, Wolf Biermann (den ich persönlich und dessen Musik nie besonders mochte) hat ( „der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden ist" zu den Angeordneten der Linken im Bundestag), Wizzo, Joan Baez, Sex Pistols,Ton Steine Scherben gehörten vielleicht dazu. Nicht zu vergessen ein paar rechtsradikale Bands, in meinen Augen zwar politisch völlig verirrt, aber eben unter Außerachtlassen des kommerziellen Erfolges und des gesellschaftlichen Ansehens Ihr Ding durchgezogen haben.

Helene Fischer in diesem Zusammenhang zu nennen weil sie sich einmal politisch geäußert hat, wäre als wenn man mich zum Geigenvirtuosen macht weil ich einmal meine Stereoanlage angemacht habe.

Sein wir doch ehrlich, Leute wie Helene Fische oder auch damals Udo Jürgens scharen den Mainstream, die gesellschaftlich angepasste Mitte der Mitte um sich und machen dann mal eine wohlüberlegte, vorgefasste, vorsichtige Äußerung wenn der Quote nicht schadet oder diese sogar verbessert.

Mein politischer Lieblingssong sowohl Text als auch Melodie immer noch I Feel Like I'm Fixing To Die-Rag von Country Joe McDonald (Next Stop Is Vietnam).

Interessant ist ja auch, dass vieles was als kritisch/poltisch verkauft wird, von der eigentlichen Klientel als Verrat oder Kommerzialisierung eines Ideals empfunden wird, wie z.B. das Musical Hair.

Für mich immer das schlimmste Beispiel ist der pseudopoetischen Klassiker "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen. Ist ja immer noch nicht geklärt, wer nun die Mauer zu Fall gebracht hat, David Hasselhoff oder Marius Müller-Westernhagen.

Rock (Hard Rock) habe ich auch nie als wirklich politisch wahrgenommen.


[Beitrag von Dietbert am 06. Mrz 2019, 16:30 bearbeitet]
mr_highfidelity-blues
Inventar
#5005 erstellt: 06. Mrz 2019, 16:38
Lustig ... aber beispielsweise die Studentenunruhen 1968 wurden musikalisch durch Gänseblümchen-Schlager begleitet, oder wie?
Das Phänomen Woodstock war damals natürlich nicht in irgendeiner Art Ausdruck gesellschaftlichen Wandels?

Rock on
Olli
Dietbert
Stammgast
#5006 erstellt: 06. Mrz 2019, 16:49

mr_highfidelity-blues (Beitrag #5005) schrieb:
Lustig ... aber beispielsweise die Studentenunruhen 1968 wurden musikalisch durch Gänseblümchen-Schlager begleitet, oder wie?
Das Phänomen Woodstock war damals natürlich nicht in irgendeiner Art Ausdruck gesellschaftlichen Wandels?

Rock on
Olli

Naja, Joan Baez, Joe Cocker, Santana , Country Joe and The Fish, Crosby, Stills and Nash,The Grateful Dead,The Who, Hendrix, Joan Baez und so weiter sind ja nicht die klassischen Rocker wie Led Zeppelin, Deep Purple, Nazareth, Black Sabbath aber da verschwimmen sicher die Grenzen aber wenn man die oben genannten dazu zählt, ist Rock sicher auch politisch.


[Beitrag von Dietbert am 06. Mrz 2019, 16:50 bearbeitet]
mr_highfidelity-blues
Inventar
#5007 erstellt: 06. Mrz 2019, 16:56
In der Tat ... zumindest für mich besteht die Rockmusik beileibe nicht nur aus Metal und dessen Vorläufern und Urahnen.

Rock on
Olli
Beaufighter
Inventar
#5008 erstellt: 06. Mrz 2019, 19:34
Da hat sich ja ne schöne Gesprächsrunde entwickelt. Das Revolutionär was ihr in meinen Post hineininterpretiert habt meinte ich eigentlich gar nicht.

Ich meinte eher den Ruck der durch die Musikwelt ging mit einem noch nie dagewesenen Sound.

Das erste mal Rock'n'Roll hören, das erste mal Beatles hören, das erste mal Black Sabbath hören. Das erste mal Dead Kennedys hören. Das erste mal Motörhead hören.

Da fand ich schon revolutionär neues in der Musik. Ich fand da wurden ganz neue Räume betreten. Ob das nun die Gesellschaft mehr oder weniger beeinflusst hat? Man kann das schlecht sagen, denn es gibt nichts großartig was man vergleichen könnte.

Im großen und ganzen wäre meine Haltung eine ähnliche wie KJ und oder Pigpreasts Meinung zu gesellschaftspolitischen Beeinflussung der Musik.


Gruß Beaufighter
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#5009 erstellt: 06. Mrz 2019, 19:47

Wenn es nichts mehr zu protestieren gibt


Wüsste ich es nicht besser, würde ich annehmen du lebtest auf dem Olymp. Im Sinne des Threads und das Politikverbot beherzigend, könnte ich dem fast zustimmen... Heutzutage wird man für das allzu offene Ausleben seiner musikalischen Identität von den Krawattenonkeln eher belächelt; das stimmt wohl - siehe highfidelity-blues.
Peter_Wind
Inventar
#5010 erstellt: 06. Mrz 2019, 20:53

Pigpreast (Beitrag #4995) schrieb:
....Schlager war noch nie bekannt dafür, zu sozialen oder politischen Missständen Stellung zu beziehen....

Das sehe ich aber anders..."Hundert Mann und ein Befehl" war ein Protestsong, hat damals nur keiner so gesehen/bemerkt ... ich auch nicht ...
Pigpreast
Inventar
#5011 erstellt: 07. Mrz 2019, 04:20
Ja nu, wie schon gesagt, der ein oder andere Protest findet in jedem Genre immer mal wieder statt, so gibt es natürlich auch immer wieder Schlager, die eigentlich Protestsongs sind. Meine Aussage war aber, dass das Genre Schlager nicht (vornehmlich) dafür bekannt ist. Und was genau siehst Du jetzt anders?
Beaufighter
Inventar
#5012 erstellt: 07. Mrz 2019, 07:14
Das Genre Schlager hat sich schon raus gehalten, wenn es darum ging Farbe zu bekennen. Es fallen mir viele Namen ein die Protestsongs machten. Alexandra wäre da auch zu nennen.
Im großen und ganzen hat man die Musik nie mit einem Umbruch oder Neuanfang verbunden. Was man bei der Flowerpower Musik wohl anders sehen darf.


[Beitrag von Beaufighter am 07. Mrz 2019, 07:14 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#5013 erstellt: 07. Mrz 2019, 09:28
Das stimmt nicht: Der Schlager war nichts anderes als die Begleitmusik zum Wiederaufbau und Wirtschaftswunder nach dem Krieg - genauso wie die Heimatfilme, mit denen man die Gedanken an das Grauen des Krieges betäuben wollte. Das ist zwar kein Protest, aber es ist unterstützende Begleitmusik.

Die Frage ist ja auch: Ist Rock von gestern? Und was seine politische Protest-Bedeutung angeht (die ohnehin nicht viel größer ist als bei anderen Musikstilen), ist er sogar von vorgestern, er ist wie aus der Zeit gefallen, da sich niemand mehr an Rockmusik stört bzw. da sie ja sogar im höchsten Establishment gehört wird ...
Z25
Hat sich gelöscht
#5014 erstellt: 07. Mrz 2019, 10:05
Demnach wäre ja zumindest eines der propagierten Elemente des Rocklebensgefühls, das Anecken, weg......
Sehe ich auch so. Gibt's nur noch in den Hirnwindungen einiger ewig jung gebliebener.......
Dieselben Leute merken manchmal auch nicht, wie lächerlich die pseudojugendliche Attitüde bei Grauhaarigen manchmal wirkt. Nuja, jedem seins.
kölsche_jung
Moderator
#5015 erstellt: 07. Mrz 2019, 11:00

Beaufighter (Beitrag #5008) schrieb:
...
Ich meinte eher den Ruck der durch die Musikwelt ging mit einem noch nie dagewesenen Sound.

Das erste mal Rock'n'Roll hören, das erste mal Beatles hören, das erste mal Black Sabbath hören. Das erste mal Dead Kennedys hören. Das erste mal Motörhead hören.

Da fand ich schon revolutionär neues in der Musik. Ich fand da wurden ganz neue Räume betreten. ...

ok ... die Bedeutung hatte ich so nicht aufm Schirm ... und sie trägt auch mE nicht wirklich, da es sich dabei um eine höchstpersönliche Angelegenheit handelt ...
Ich hab mal jemanden kennegelernt, der die Beatles noch im Indra und im Kaiserkeller gesehen hatte (zeitlich vorm star-club) ... den hat das damals nicht wirklich vom Hocker gerissen (so zumindest seine Aussage) ...
Wäre Punk für das Musikbusiness der 70er revolutionär gewesen, wenn alle vorher mehr Jerry Lee Lewis gehört hätten?

Wobei ich grundsätzlich schon bei dir bin, ich persönlich hatte diese "Erweckungserlebnisse" auch ... ja auch mit Motörhead, auch mit Dead Kennedys, Hüsker Dü, Slayer, Front 242 und und und ... Rock, Punk, new wave, Ur-NDW ... und dann kam im Grunde lange nix wirklich spektakulär neues (für mich) ... bis ich letztes Jahr (um meiner Frau eine Freude zu machen mit ihr) zu Angerfist gegangen bin ... der macht den Kram aber auch schon über 10 Jahre, so spektakulär war das wohl auch nur für mich
Dietbert
Stammgast
#5016 erstellt: 07. Mrz 2019, 11:03
Die Frage ist doch, was lächerlicher ist, wenn ich mir die Kutte umwerfe und die LED Zeppelin Platte auflege oder wenn ich im Anzug dasitze ?? Letzten Endes ist dann doch alles irgendwie nachgemacht und birgt die Gefahr der Lächerlichkeit. Ist denn der Sechzigjährige in Wacken eher lächerlich oder der Zwanzigjährige, der alles nur noch aus der Retorte kennt ??

Darf ich Punk auf einer 30.000,- € Stereoanlage hören und dabei auf meine Swimmingpool schauen ??

Ich bin da entspannt. Bin immer noch der Punk Fan, sitze aber nicht mit Iro ins Büro und versuche auch nicht das System umzustürzen. Ins klassische Konzert gehe auch nicht im Anzug und mein einziges Mal in Wacken war ich ganz in Zivil. Headbanging geht aufgrund eines HWS Problems bei mir nicht mehr.

Dem Rockopa, der am Wochenende sein Kutte und seine Harley rausholt, sei es also gegönnt.

Das Rockerlebensgefühl hat es in der Realität imho genauso eingeschränkt gegeben, wie die Punkidee oder Flower Power, irgendwie musste die ja auch leben, die paar Leute die es durchgezogen haben, Punks die auf der Straße leben, Rocker in MCs abseits der Legalität leben und ewige Kommunarden dürften einen minimalen Teil der Bevölkerung darstellen. Die zum jeweiligen Genre gehörigen Tonträger dürften also auch andere konsumieren.

Ach ja, wie so sollte Rock von gestern sein ?? Sicher hat jede Musikrichtung seine Ära aber Rock (nicht nur Hardrock) ist ja nie verschwunden.

Der Konsumlevel bleibt auf einen stabilen Level, so wie dass bei Jazz oder Klassik auch ist. Das gilt ja fast für jede Musikrichtung, nur bei Marschmusik habe ich da meine Zweifel aber wer weiß schon: https://youtu.be/4ZKtqz4fzDQ

Ich hatte allerdings nie so das Aha Erlebnis wie @Beaufighter bei einer bestimmten Stilrichtung, das Gefühl Neuland zu betreten, deshalb habe ich mich vielleicht auch nie so intensiv mit dem Umfeld der Musikrichtung identifiziert, also nie die äußeren Erkennungsmerkmale, wie Kutte beim Rock oder den Look für Punk oder so angenommen.


[Beitrag von Dietbert am 07. Mrz 2019, 11:09 bearbeitet]
Basstian85
Inventar
#5017 erstellt: 07. Mrz 2019, 11:20
Von Gestern heißt ja auch nicht gleich, dass etwas verschwindet oder Ausstirbt. So ziemlich jedes Genre lebt und hat seine Fans, es gibt mehr als genug neue Künstler und Musik.

Ich verstehe die Frage so, ob Rock nicht mehr im Trend liegt, "In" ist, bei der breiten Masse beliebt etc. . Schau dir mal die Charts an. Da ist Rock schon seit Längerem so gut wie garnicht mehr vertreten. Ich weiß aber auch nicht wie repräsentativ Charts überhaupt noch sind...
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