Multiplex VS (leichtes) Sperrholz

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Low-Budg
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Nov 2019, 13:01
Hallo zusammen,

ich habe vor demnächst eine etwas größere mobile Box zu bauen, wo das Gewicht entscheidend ist. Deshalb meine Frage: Wo seht ihr den Vorteil von Multiplex gegenüber Sperrholz und umgekehrt?

Zunächst mal eine kleine Auflistung von mir:
Multiplex Birke: 650 kg/m³
Pappelsperrholz: 420 kg/m³
Banova Ply (Leichtbau mit Balsa Kern): 230 kg/m³

Sperrholz braucht bestimmt dickere Platten für die gleichen akustische Eigenschaften wie Multiplex, kann dann aber immernoch weniger wiegen. Der Nachteil ist dann natürlich das verringerte Volumen.

Soundboks zum Beispiel benutzt Pappelsperrholz, ich vermute aber sehr stark, dass das (zumindest auch) Kostengründe hat.

Auf welche Physikalischen Eigenschaften kommt es für die Eignung von Werkstoffen beim Boxenbau an? Biegesteifigkeit, Luftdurchlass? Die Resonanzfrequenz einer Platte dürfte auch in direkter Abhängigkeit von der Biegesteifigkeit berechnet werden oder?

Leider stehen alle Threads die ich gefunden habe, die sich mit dem Thema beschäftigen, unter dem Vorbehalt, dass die Box am Ende möglichst schwer und nicht möglichst leicht sein soll, da das im konventionellen Lautsprecherbau ja eher die Devise ist.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten!
Donkeh
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 23. Nov 2019, 13:59
Wie große wird die Box denn?

Also meine Erfahrungen mit Pappel-Sperrholz sind eher so..määäh. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Weniger aus akustischer Sicht, da können bestimmt ein paar Profis hier mehr zu sagen, als vielmehr für die mechanische Belastbarkeit. Akustisch denk ich kann man durch geeignete Versteifung die geringere Biegesteifigkeit gutmachen.

Ich habe einmal einen mobilen Lautspecher aus Pappel gebaut und das Teil sah nach drei Außeneinsätzen aus als ob man mit dem Auto drüber gefahren wäre. Ok, fairerweise hätte ich die entscheidenen Stellen besser schützen können, aber gerade draußen passiert es doch schnell, dass man mit einer ungeschützen Stelle irgendwo aneckt. Das Zeug ist einfach super weich. Mit Balsa würde ich da gar nicht erst anfangen wollen.

Je nach Lackierung sieht dass dann schnell unschön aus und ist auch weniger gut gegen Nässe etc. geschützt. Eventuell kann aber eine robustere Lackierung (Strukturlack) oder ein Überziehen mit Stoff Abhilfe schaffen.
.
Vielleicht wäre eine Überlegung das Außengehäuse aus relativ dünnem Multiplex zu bauen und von innen großzügig mit Pappelsperrholz zu versteifen. Ob das dann "besser" oder leichter ist ?!
sayrum
Inventar
#3 erstellt: 23. Nov 2019, 14:13
Hey

MMn kommt es zum Teil auf die Größe der Flächen an, also wie lang ist die unversteifte Distanz, also zB von "Wand" zu "Wand" bzw zu Versteifung.
Auch hier gibt es diverse Meinungen. Auch das Ziel, also "möglichst leicht oder lieber stabil ist die Frage...

Ich habe für portable kleine Bretterhaufen Teile 3,5 mm starkem super leichte sperrholz gemacht (irgendwas exotische afair) und die Seiten beispielsweise aus 5mm starkem Sperrholz.

Es gibt Untersuchungen vom BBC aus dem letzten Jahrtausend welche belegen, dass Gehäuse mit leichteren, dünneren Wände aus "Kistensperrholz" / Seekiefer mit zB Bitumen bedämpft sehr viel neutraler klingen als Gehäuse mit dicken, sehr steifen Wänden.

Für mein letzten etwas wertigeren Paare Kompaktlautsprecher habe ich 10mm Seekiefer mit 2 Lagen Alubutyl bedämpft (je ca 70% der Fläche). MMn klingen sie sehr neutral, passt so sehr gut für mich

Low-Budg
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Nov 2019, 14:16
Danke für die Antwort.

Der bisherige Plan liegt bei 74x40x31 Außenmaße, wenn ich es grade richtig im Kopf habe. Da macht Beispielsweise der Schritt von 12 auf 18mm (welches bei diesem balsaholz ja immernoch deutlich leichter wäre) direkt 5 Liter Volumen aus.

Das Holz muss natürlich richtig geschützt werden, mit Warnex oder PU. Nur bitte nie wieder Filz, vor allem nicht bei Festivalboxen

Mein bisheriger Plan war, 15mm Multiplex bis auf ein paar "Streben" runterzufräsen auf 10mm oder so. Versteifungen kommen natürlich dazu.
Low-Budg
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Nov 2019, 14:19
Sayrum deine Antwort habe ich grade erst gesehen. Bitumen wiegt aber auch recht viel oder?
sayrum
Inventar
#6 erstellt: 23. Nov 2019, 14:58

sayrum (Beitrag #3) schrieb:
.... Auch das Ziel, also "möglichst" leicht oder lieber stabil ist die Frage...

Die Bedämpfung mit Alubutyl habe ich für Kompaktlautsprecher genutzt, bei den portablen kBh habe ich nur das Sperrholz genommen.

Was willst du primär?
Low-Budg
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Nov 2019, 19:42
Für beides gibt es gegebene Größen:
-so leicht dass das Handling alleine möglich ist
-so schwer, dass man das Gehäuse nicht störend "wahrhört"

Ob sich das ganze unter einen Hut bringen lässt, weiß ich erst nach dem ersten Prototyp. Montag rufe ich mal beim Holzhänder bezüglich der Preise dieses "Banova Plys" an. Wenn das bezahlbar ist, gibt es Experimente damit.
bizarre
Inventar
#8 erstellt: 25. Nov 2019, 02:00

Low-Budg (Beitrag #4) schrieb:

Das Holz muss natürlich richtig geschützt werden, mit Warnex oder PU.


Die Deckschicht vom Holz muß aber selber schon ausreichend "eindruckfest" sein... Leider gibts dazu keine Daten.. Balsa ist viel zu weich, Pappel auch noch...

Wenn Warnex draufkommen darf , kann die Rohoberfläche ziemlich übel aussehen, z.B. Seekiefer .. Und, wenns leicht und "Schalltot" werden soll, geht nichts über Verrippung/Verstrebung....
Reference_100_Mk_II
Inventar
#9 erstellt: 25. Nov 2019, 10:51
Die Box ist ja noch nicht wirklich groß.
Da würde ich 12er MPX verwenden und dann gut versteifen.

Pappel Sperrholz würde ich für sowas nicht nutzen.
Wie von anderen schon erwähnt, ist die Oberfläche einfach sehr weich.
Von der allgemeinen Steifigkeit her geht's vmtl sogar, wenn man gut versteift.
Aber sobald man irgendwo aneckt oder auch nur Mal eine Bierflasche etwas beherzter daraf abstellt gibt's Druckstellen - auch mit warnex...
Low-Budg
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Nov 2019, 10:58
Super, danke euch allen für die Erfahrungswerte. Dann bleibe ich beim Multiplex. Druckstellen darf es natürlich nicht geben!

Nur kommt man schon ins staunen, wenn man Holz mit einer 1/3 so großen Dichte sieht, wo 3mm mehr schon die gleiche Biegesteifigkeit aufweisen. Natürlich ist auch nicht die Deckschicht aus Balsa, sondern der Kern.

Für mich ist der Thread damit beendet, danke für eure Hilfe.
Low-Budg
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Dez 2019, 11:03
Ein kleiner Nachtrag für alle die den Thread in Zukunft lesen:
BanovaPly wurde wohl aufgekauft und exportiert nicht mehr nach Deutschland.
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