Ausgangsleistung bei Recievern

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LordFrosti
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Nov 2006, 12:27
Wieviel Watt benötigt man wirklich?
Ich kann mich nicht zwischen zwei Recievern entscheiden. Der eine hat die bessere Ausstattung (Yamaha RX-V659), der andere die höhere Ausgangsleistung (Onkyo TX-603e).
Vor allem verstehe ich die verschiedene Ohm-Angabe nicht.
Könnte mir das einer mal näher erläutern und mir damit vielleicht die Entscheidung für einen der Reciever erleichtern?

Danke
DVDMike
Inventar
#2 erstellt: 15. Nov 2006, 12:47
Hallo,

zwar kenne ich die beiden Receiver nicht aus eigener Erfahrung, aber ich gehe davon aus, daß sie sich in Punkto Leistung nicht viel nehmen werden und auf ähnlichem Niveau sind. Wenn ich mich recht erinnere, braucht man die 10-fache (!) Leistung, um die Lautstärke zu verdoppeln. Daher spielt es in der Praxis keine allzu große rolle, ob ein Receiver 80 oder 110 Watt bringt. Hinzu kommt, daß die Herstellerangaben oft praxisfremd ermittelt werden. Das heißt, daß die meisten Geräte nicht in der Lage sind, die z.B. angegebneen 6x 100 Watt auf allen Kanälen gleichzeitig zu bringen, sondern nur auf jedem einzelen Kanal. Daher egeben die Testmessungen von Testmagazinen oft wesentliche niedrigere Werte, wenn man alle Endstufen gleichhzeitig belastet. Dies erkennt man schon daran, daß die angegebene Leistungsaufnahme des Gerätes deutlich niedriger ist als die angegebene gesamte Leistungsabgabe. Wie soll ein Netzteil, das nur 300 Watt aufnimmt, 6x100=600 Watt Dauerleistung bringen?

Zur Impedanz: Je niedriger der Widerstand, desto höherer Strom fließt. Es gibt sehr kritische Lautsprecher, die bis 2 Ohm oder noch tiefer gehen. Technisch entspricht eine extrem niedrige Impedanz schon fast einem Kurzschluß. Entsprechend aufwendig muß eine Endstufe kontruiert sein, um auch mit hohen Strömen und niedrigen Impedanzen zurecht zu kommen. Deshalb geben viele Hersteller 8 Ohm als Untergernze an. 4 Ohm Boxen kann man in aller Regel auch anschließen, ohne daß etwas passiert, aber bei sehr hohen Pegeln kann es unter Umständen kritisch werden.

Wenn die beiden von Dir ins Auge gefaßten Geräte sich leistungstechnisch nicht zu stark unterscheiden, dann würde ich die Entscheidung nicht davon abhängig machen, sondern eher auf die Ausstattung und erst Recht auf den Klang achten (Probehören angesagt).

Gruß
Michael
dharkkum
Inventar
#3 erstellt: 15. Nov 2006, 12:49

LordFrosti schrieb:
Wieviel Watt benötigt man wirklich?


Das hängt hauptsächlich von den Boxen (Wirkungsgrad), der Raumgrösse und wie laut man überhaupt hören will/kann ab.
LordFrosti
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Nov 2006, 13:08
Die beiden Modelle unterscheiden sich ausstattungstechnisch schon erheblich. Der Onkyo ist ja schon etwas älter. Dafür aber erheblich günstiger.
Zum Thema Probehören. Kennt jemand in der Nähe von Linz am Rhein ein Hifi-Studio, wo ich die Receiver mal Probehören könnte?
Raumgröße liegt bei ca. 17qm. Boxen sind MiniCraft der Firma Orbid-Sound, sowie der AS 1000 von Phonar.


[Beitrag von LordFrosti am 15. Nov 2006, 13:25 bearbeitet]
Toni78
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Nov 2006, 13:22

DVDMike schrieb:
Hinzu kommt, daß die Herstellerangaben oft praxisfremd ermittelt werden. Das heißt, daß die meisten Geräte nicht in der Lage sind, die z.B. angegebneen 6x 100 Watt auf allen Kanälen gleichzeitig zu bringen, sondern nur auf jedem einzelen Kanal. Daher egeben die Testmessungen von Testmagazinen oft wesentliche niedrigere Werte, wenn man alle Endstufen gleichhzeitig belastet. Dies erkennt man schon daran, daß die angegebene Leistungsaufnahme des Gerätes deutlich niedriger ist als die angegebene gesamte Leistungsabgabe. Wie soll ein Netzteil, das nur 300 Watt aufnimmt, 6x100=600 Watt Dauerleistung bringen?


Da bin ich etwas anderer Meinung

Ich finde die Leistungsangabe der meisten Hersteller nicht praxisfremder als eine Messung aller Kanäle gleichzeitig (will sagen, es sind beide mit Vorsicht zu geniessen). Klar kann man mit der wesentlich anspruchsvolleren zweiteren Messung den Verstärker auf seine tatsächliche Leistungsfähigkeit prüfen, nur kommt es IN DER PRAXIS eigentlich nie vor das alle Kanäle gleichzeitig voll ausgesteuert werden. Wer malträtiert schon seine Anlage ständig mit Sinustönen auf allen Kanälen?? Schliesslich ist die Aufgabe eines Verstärkers nicht Sinustöne wiederzugeben sondern Musik-/oder Filmton an die Lautsprecher weiterzugeben.

Und nochwas: Auf den meisten Geräten ist auf der Rückseite die Nennleistungsaufnahme angegeben. Das ist NICHT die maximale Aufnahme. Diese kannst du recht einfach mit einem Stromverbrauchsmessgerät an der Steckdose messen. Da zieht ein mit 500Watt angegebener AVR schon mal über 1000 Watt. Natürlich wird er das nicht allzulange können ohne das eine thermische Sicherung einspringt, aber auch das ist im Alltag in den meisten Wohnzimmer eher eine Ausnahmesituation.

Wieviel Watt nötig sind hängt vom Wirkungsgrad der Lautsprecher und der Grösse des Hörraumes abhängig. Richtig ist das eine verdoppelung der Wattzahl nur etwa 3dB Lautstärkezuwachs bringt, und das ist gerade mal hörbar. Erst bei einer verzehnfachung gibts doppelte Lautstärke.

Ich sage mal grob (kommt ja auch auf deine Hörgewohnheiten an) genügen an einem etwa 90dB/Watt Lautsprecher etwa 30 Watt Verstärkerleistung/Kanal um auch mal recht laut hören zu können. Für eine Party oder auch hohe Dynamikreserven sollten es aber schon etwas mehr sein. Wie gesagt, mach Dir darum mal nicht so einen Kopf, der Klang ist wichtiger!
DVDMike
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2006, 14:40
Hallo Ronald,

danke für Deine Konkretisierungen.

Natürlich hast Du Recht, daß in der Praxis nicht alle Kanäle gleichzeitig voll ausgesteuert werden. Aber zumindest sind wir uns darin einig, daß man all diese Angaben zumindest mit Vorsicht genießen sollte und bestenfalls als Anhaltspunkt nehmen kann.

Wichtiger ist der Klang und ggf. auch die Qualität der Endstufen. Ich denke schon, daß es Geräte gibt, die z.B. bei niedrigen Impedanzen besser die Ströme verkraften als andere.

Aber alles in Allem werden wohl die Unterschiede zwischen den Markenherstellern innerhalb einer Preisklasse marginal sein, so daß hier auch der persönliche Geschmack eine wichtige Rolle spielt.

Gruß
Michael
kamin
Stammgast
#7 erstellt: 15. Nov 2006, 15:53
also meine boxen haben eine impendanz von 4-8 ohm und mein receiver kann man einstellen auf 6 oder 8 ohm.

Nun meine frage. was macht sinn? wenn ich mein receiver auf 6 ohm oder 8 ohm laufen lasse. und was ändert sich dabei?

Gruß kamin
Toni78
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Nov 2006, 15:56

kamin schrieb:
also meine boxen haben eine impendanz von 4-8 ohm und mein receiver kann man einstellen auf 6 oder 8 ohm.

Nun meine frage. was macht sinn? wenn ich mein receiver auf 6 ohm oder 8 ohm laufen lasse. und was ändert sich dabei?

Gruß kamin


6 Ohm - dann bist Du auf der sicheren Seite
spartafux
Stammgast
#9 erstellt: 15. Nov 2006, 16:05
Hallöle.

Zur Verdopplung der Lautstärke (+ 6dB) braucht man vierfache Leistung.

Unterschiede in der Lautstärke hörst du nicht wenn der eine 100 Watt und der andere "nur" 80 Watt hat. Da kannst du ruhig auf andre Kriterien achten.

Wenn auf deine Boxen 4-8 Ohm steht könnte ein 8 Ohm (aber auch ein 6 Ohm) Ausgang eines Verstärkers kritisch werden.

Besser wär eigentlich da ein Verstärker der auch an 4 Ohm sicher treibt.

Haltet die Ohren steif.
Toni78
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 15. Nov 2006, 16:14

spartafux schrieb:
Hallöle.
Zur Verdopplung der Lautstärke (+ 6dB) braucht man vierfache Leistung.


Das ist nicht richtig - sorry! (oder ich habe einen gravierenden Wissensfehler)

Doppelte Leistung = +3dB -> gerade hörbar
10fache Leistung = +10dB -> empfundene Verdoppelung der Lautstärke

Ich glaube um +6dB zu erreichen ist der doppelte Strom nötig... kann aber auch sein das ich das falsch in Erinnerung habe.


Ansonsten stimme ich Dir und den anderen zu!


[Beitrag von Toni78 am 15. Nov 2006, 16:17 bearbeitet]
spartafux
Stammgast
#11 erstellt: 15. Nov 2006, 16:15
jetzt bin ich aber mal gespannt. also leutz, bitte einmischen.
Toni78
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 15. Nov 2006, 16:19

spartafux schrieb:
jetzt bin ich aber mal gespannt. also leutz, bitte einmischen. :prost


Ich musste meinen Beitrag editieren, da hat sich ein Tippfehler eingeschlichen, doppelte Lautstärke natürlich bei 10facher Leistung NICHT bei 20facher

Trotzdem bist Du anderer Ansicht...
spartafux
Stammgast
#13 erstellt: 15. Nov 2006, 16:21
Ja, trotzdem bleib ich bei meiner 6dB = 4 fache Leistungserhöhung= doppelte Lautstärke (empfunden)- Theorie!!!



Wo bleiben die anderen. Hallo. Wer hat hier recht?
dave4004
Stammgast
#14 erstellt: 15. Nov 2006, 16:28

Toni78 schrieb:


Doppelte Leistung = +3dB -> gerade hörbar
10fache Leistung = +10dB -> empfundene Verdoppelung der Lautstärke


So wird meines Wissens ein Schuh draus..
Toni78
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 15. Nov 2006, 16:35

dave4004 schrieb:

Toni78 schrieb:


Doppelte Leistung = +3dB -> gerade hörbar
10fache Leistung = +10dB -> empfundene Verdoppelung der Lautstärke


So wird meines Wissens ein Schuh draus..


Den Schuh möchte ich mir aber nicht unbedingt anziehen

Kannst Du erklären was an meiner Erklärung verkehrt ist?
dave4004
Stammgast
#16 erstellt: 15. Nov 2006, 16:48
Auf die Schnelle kann ich auch nur googlen...
http://www.computerbase.de/forum/showthread.php?t=61103


[Beitrag von dave4004 am 15. Nov 2006, 16:50 bearbeitet]
kamin
Stammgast
#17 erstellt: 15. Nov 2006, 18:40
das 6 ohm am receiver kritisch sind glaube ich jawohl kaum. schliesslich stehen auf die boxen nicht umsonst 4 - 8 ohm drauf oder? ich meine teufel hat mir den receiver selsbt vorgeschlagen. also ich glaub dir das nicht. ehrlich gesagt @spartafux


[Beitrag von kamin am 15. Nov 2006, 18:41 bearbeitet]
coolmanfrank
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 16. Nov 2006, 00:27
Also die Sache ist definitiv so: Um die Lautstärke zu verdoppeln benötigt man das Quadrat der Leistung.Ergo,die erreichbare Lautstärke eines 10 Watt Verstärkers verdoppelt sich bei 100 Watt Leistung.Ohne wenn und aber.
Boot
Inventar
#19 erstellt: 16. Nov 2006, 00:57
@Kamin Ein LS hat, wie auch von dir geschrieben, nicht eine bestimmte Impedanz sondern einen Impedanzbereich. Meine KEF hat lt. Hersteller eine Impedanz von 8Ohm, im relevanten Frequenzbereich schwankt diese jedoch zwischen 3,2 und 16Ohm. Je Laststabiler ein Amp ist, umso besser kann er damit umgehen. Indikatoren für einen entsprechenden AMP sind
- Stromfähigkeit (je hoch desdo Gut)
- Dämpfungsfaktor (idR dito, jedoch bei Röhre gewollt niedrig)
- Leistungsabgabe bei verschiedenen Impedanzen. Wenn von 8Ohm zu 4Ohm sich die Leistung ziemlich genau verdoppelt, deutet dies hin auf:
a) geringe interne Leistungsverluste (= geringer Innenwiderstand = hoher Dämpfungsfaktor) UND
b) stabile Versorgungsspannung der Endstufe

Diese Eigenschaften hängen nicht unmittelbar von der Gesamtleistung an. So kann ein Amp mit einer 10V-Versorgung an 4Ohm maximal 25Watt liefern. Aber wenn auch bei Vollast die 10V stehen, macht er mit Sicherheit mehr Vergnügen als ein AMP, der Nominal 20V = 100W hat, aber bei Vollast auf 18V zusammenbricht. (Daher auch die vielen Diskussionen/Hinweise über/auf Netzteile)

Gruß Boot
kamin
Stammgast
#20 erstellt: 16. Nov 2006, 01:14
okay. und was ist nun besser? wenn ich mein receiver auf 6 ohm oder 8 ohm lasse. meine boxen haben 4-8 ohm impedanz
Boot
Inventar
#21 erstellt: 16. Nov 2006, 01:25
Hallo Kamin,

ich hatte mal den 2011er Pio, den konnte ich auch auf 6 bzw. 8Ohm einstellen.

Ich konnte zwischen beiden Einstellungen vom Klang keinen Unterschied ausmachen. Da ich davon ausgehe, dass dieser bei 6Ohm-Einstellung auf eine höhere Stromfähigkeit abgeglichen sein sollte, wählte ich diese.

Boot
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