Kratzer und Lesefehler? Was hält die CD aus?

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Franky666
Stammgast
#1 erstellt: 17. Okt 2009, 20:44
Hallo,

Was hält eine gepresste CD eigentlich so alles aus?

nun ja, meine CD's behandle ich eigentlich pflegsam. Ich habe nur eine einzige, die einen kreisrunden Kratzer hat, den ihr der CD-Player zugeführt hat. Naja, da war ich 7 Jahre alt (sollte schon mit 6 ne eigene Anlage bekommen, aber ich habe zu der Zeit die Starwars-Vorstellung von einem Laser gehabt und diese deshalb dankend abgelehnt). aber egal, denn das konnte ich beheben...
Ich habe auch einige von meinem Bruder, die sehr schlimm aussehen, teilweise mit irgendwelchen packsigen Substanzen (Haarspray, Salatöl) drauf, die sich nicht mal runterwaschen lassen.

Nun habe ich mal im Internet nach Infos gesucht, die mich interessieren, und nichts gefunden. Drum stelle ich mal ein paar Fragen an alle die, die ihre CD's nicht so achtsam behandeln oder es sonstwie mit stark verschlissenen Exemplaren zu tun haben.

Irgendwie interessiert mich das schon lange, aber die Antworten habe ich bisher nicht erhalten.

Warum mich das interessiert? Weil ich meine CD-Sammliung mal durchgeschaut hab und einiges Entdeckt hab:

-Wenn viele viele kleine Kratzer gleichmäßig über die Abtastseite verteilt und in unterschiedlichster Richtung auf einer CD sind, ab welcher Anzahl gibt es probleme? (also bei Playern mit guter Fehlerkorrektur)

-Wenn man auf einer CD ausrutscht, dann komen Schrammen drauf, die alle parallel sind. ist das schlimmer als der vorherige Fall?

-Ist jeder Kratzer, den wir Menschen sehen auch einer aus Sicht des CD-Players oder sieht der die oft gar nicht und kann die Daten darunter ganz normal lesen?

-Wie viele Fehler sind schon ab Werk auf der Scheibe?

-Wenn man eine CD mit der Spiegelseite ins Licht hält, sieht man oft leichte Unebenheiten. Gibt es da probleme?

-Ich habe hier ein kurioses Exemplar, das ist von beiden Seiten schwarz! Sieht auf den Ersten Blick aus, wie eine zu klein geratene Schallplatte! Es ist eine CD von Horna. Ich habe diese CD eingelegt und dem CD-Player hat sie nicht erkannt (weil ich sie wieder mal verkehrt herum reingeschmissen hab ). Wenn ich sie aber richtig herum einlege, ist es völlig unproblematisch. Braucht der Laser den Spiegel denn gar nicht???

-Was machen ganz kleine Löcher und winzige kratzerchen in der Labelseite aus? Ist die CD dann ganz kaputt?

-Lenkt Haarspray den Laser ab? Die oben genannten CD's mit Haarspray drauf waren erst nach Einweichen und gründlichem Reinigen lesbar.

-Ich habe hier eine CD, deren Reflektionsschicht nach außen hin immer matter wird. Der letzte Track spielt fehlerfrei. Ist das nur ein Schönheitsfehler?

-Ich habe auch anscheinend makellose CD's, die springen und "flitschen" im Ton beim Abspielen. Wie kann das?

-Wie krumm darf eine CD sein oder wie unwuchtig, um noch sicher gelsesen zu werden? (z.B. Sonneneinstrahlung)

Gruß Franky
Alkcair
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 18. Okt 2009, 14:14
Hallo Franky,


Franky666 schrieb:
-Ist jeder Kratzer, den wir Menschen sehen auch einer aus Sicht des CD-Players oder sieht der die oft gar nicht und kann die Daten darunter ganz normal lesen?

Jeder Kratzer, den wir sehen, sollte eigentlich auch den CD-Player betreffen. Die Kratzer sind schließlich Unebenheiten, die den Laser ablenken oder streuen und dadurch die Möglichkeit, die darunter liegenden Daten zu lesen, erschweren.


Franky666 schrieb:
-Was machen ganz kleine Löcher und winzige kratzerchen in der Labelseite aus? Ist die CD dann ganz kaputt?

Da kann ich dir sagen, dass du dann die kleine Schicht erwischt hast, wo die Daten liegen. Ist da ein Kratzer drauf, ist die CD unwiederbringlich zerstört.


Franky666 schrieb:
-Ich habe auch anscheinend makellose CD's, die springen und "flitschen" im Ton beim Abspielen. Wie kann das?

Nun, CDs unterliegen auch einem physikalischen Alterungsprozess, was bedeutet, dass sie ihre Daten nach und nach verlieren. Wenn die CD schon etwas älter war, ist das eine normale Erscheinung. Wenn du deine CDs abgedunkelt aufbewahrst, kannst du den Prozess verlangsamen, aufhalten kannst du ihn aber nicht.

Zu mehr Punkten kann ich dir leider nichts sagen.

Gruß Alkcair
little-endian
Stammgast
#3 erstellt: 23. Okt 2009, 15:32

Franky666 schrieb:
(Haarspray, Salatöl) drauf, die sich nicht mal runterwaschen lassen.


Mit entsprechenden akoholhaltigen Mitteln sollte es durchaus im Bereich des Möglichen liegen, derartige Substanzen zu entfernen.


Franky666 schrieb:
-Wenn viele viele kleine Kratzer gleichmäßig über die Abtastseite verteilt und in unterschiedlichster Richtung auf einer CD sind, ab welcher Anzahl gibt es probleme? (also bei Playern mit guter Fehlerkorrektur)


Das lässt sich überhaupt nicht pauschal sagen. Dazu spielen zu viele Parameter eine Rolle (generelle Fertigungsqualität; länge betroffener Bereiche, Toleranzen des Laufwerks, etc.).


Franky666 schrieb:
-Wenn man auf einer CD ausrutscht, dann komen Schrammen drauf, die alle parallel sind. ist das schlimmer als der vorherige Fall?


Trotz Verschachtelung der Daten (Interleaving) wirken sich konzentrische Kratzer meist verheerender aus als senkrecht Verlaufende.


Franky666 schrieb:
-Ist jeder Kratzer, den wir Menschen sehen auch einer aus Sicht des CD-Players oder sieht der die oft gar nicht und kann die Daten darunter ganz normal lesen?


Nein, nicht unbedingt. Aufgrund unterschiedlicher Wellenlänge und Fokussierung sind einige in der Tat schlicht unsichtbar. Doch auch hier sind pauschale Aussagen unsinnig.


Franky666 schrieb:
-Wie viele Fehler sind schon ab Werk auf der Scheibe?


Mit Sicherheit deutlich unter 220 Symbolfehler pro Sekunde. Mehr könnte dazu sicherlich cr sagen.


Franky666 schrieb:
-Wenn man eine CD mit der Spiegelseite ins Licht hält, sieht man oft leichte Unebenheiten. Gibt es da probleme?


Gewisse Unebenheiten sind vom Standard berücksichtigt und werden in aller Regel auch in der Praxis toleriert. Wie immer kommt es auf das konkrete Medium und Laufwerk an.


Franky666 schrieb:
-Ich habe hier ein kurioses Exemplar, das ist von beiden Seiten schwarz! Sieht auf den Ersten Blick aus, wie eine zu klein geratene Schallplatte! Es ist eine CD von Horna. Ich habe diese CD eingelegt und dem CD-Player hat sie nicht erkannt (weil ich sie wieder mal verkehrt herum reingeschmissen hab ). Wenn ich sie aber richtig herum einlege, ist es völlig unproblematisch. Braucht der Laser den Spiegel denn gar nicht???


Des Rätzels Lösung: Die CD ist nicht wirklich schwarz sondern erscheint nur relativ dunkel. Eine gänzliche Schwarze würde auch die Laserstrahlung vollständig absorbieren und somit jegliches Auslesen verhindern. Bestes Beispiel waren die damals üblichen "schwarzen" CDs der PlasyStation - im Licht betrachtet aber stark dunkelrot oder dunkelblau.


Franky666 schrieb:
-Was machen ganz kleine Löcher und winzige kratzerchen in der Labelseite aus? Ist die CD dann ganz kaputt?


Nicht zwingend, wenn es im Rahmen bleibt. Stichwort Fehlerkorrektur.


Franky666 schrieb:
-Lenkt Haarspray den Laser ab? Die oben genannten CD's mit Haarspray drauf waren erst nach Einweichen und gründlichem Reinigen lesbar.


Natürlich dürfte sich eine mit Haarlackresten verschmierte CD optisch anders verhalten. Frage erübrigt sich eigentlich.


Franky666 schrieb:
-Ich habe hier eine CD, deren Reflektionsschicht nach außen hin immer matter wird. Der letzte Track spielt fehlerfrei. Ist das nur ein Schönheitsfehler?


Solange das entstehende analoge Hochfrequenzsignal noch im Rahmen der Fehlererkennung- und korrektur ausreichend interpretiert werden kann, ja!


Franky666 schrieb:
-Ich habe auch anscheinend makellose CD's, die springen und "flitschen" im Ton beim Abspielen. Wie kann das?


"Anscheinend" ist das Stichwort. Formal richtig wäre hier ausnahmsweise "scheinbar". Sie ist optisch also vielleicht doch nicht ganz so makellos.


Franky666 schrieb:
-Wie krumm darf eine CD sein oder wie unwuchtig, um noch sicher gelsesen zu werden? (z.B. Sonneneinstrahlung)


Schau mal hier. Da sich die Praxis jedoch (leider) oft nicht um Standards schert, kommt es auch hier auf das Laufwerk an.
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