Digitale Musik-Archivierung: Probleme beim Spiegeln

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Enjoy2Music
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 02. Aug 2020, 15:45
Hallo,
vielleicht hab ich auch nicht lange genug gesucht, denn das Forum bietet ja wirklich fast schon eine "unendliche Fülle" an Themen, aber was mir vor kurzem passiert ist, lässt mich bzgl. Archivierung unsicher werden:
Hatte eigentlich geplant, mein gesamtes Musikarchiv (Bänder/Kassetten/LPs/Singles/CDs...) zu digitalisieren (WAV/Apple Lossless), um alles kompakt zu haben - zur Sicherheit zwei externe Festplatten, die von Zeit zu Zeit "gespiegelt" wurden.
Nun hatte ich kürzlich den Fall, dass bei der Master die fehlerhaften Partitionen mehr wurden und ich - laut meiner Söhne - mit dem Spiegeln alles noch schlechter machte, weil ich damit auch fehlerhafte Songs auf der "Slave" austauschen ließ (vereinfacht ausgedrückt: Das Programm vergleicht Master mit Slave und spielt "neues(/auch fehlerhaft verändertes)" auf die Slave?!?
Hat da jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Joachim
dacander100
Stammgast
#2 erstellt: 03. Aug 2020, 00:46
Verwechselst du da nicht was. Partitionen sind fest eingeteilte Bereiche auf der Festplatte die sich nicht verändern lassen. Praktisch ist jede Partition eine Festplatte für sich. Und was nimmst du da für ein Programm zum Archivieren? Da reicht Windows völlig aus.

Klar, man muß aufpassen, auch Windows macht Fehler, vor allem wenn man einen zu langen Ordnerpfad hat. Da ist es mir beim kopieren der Festplatte auch schon passiert das es Fehler gegeben hat. Bei Win 7 hatte ich da manchmal Probleme. Wie es bei Win 10 ist weiß ich nicht.

Ich habe dann jeden Ordner einzeln kopiert, und erst einmal auf der „Slave“ geschaut ob es auch richtig kopiert wurde. Danach habe ich dann den nächsten Ordner kopiert usw. Bislang geht das gut.
Otis_Sloan
Inventar
#3 erstellt: 03. Aug 2020, 02:55
Dass Daten durch lange Lagerung Fehler bekommen können ist richtig.
Entmagnetisierung, auch durch äußere Einwirkung(Magnete, Starke Lautsprecher) ist eines der Probleme.
Auch Festplattenfehler (z.B. alters bedingte Fehler) können auftreten.

Das Beste ist alle Daten auf einer Festplatte zu speichern, und diese "Originaldaten" zusätzlich auf
mehrere(redundante) Medien zu verteilen.

Ich habe meine Musik auf 2 Computern (intern) und auf weiteren 3 externen Festplatten gespeichert.

Da heutige externe Festplatten sehr groß sind, kannst du auch die gesamte Musik mehrfach auf einer
Festplatte speichern.

Jedoch solltest du in jedem Fall so viele verschiedene Festplatten verwenden wie finanzierbar, und auf jeder dieser
Festplatten mindestens einmal den kompletten Datensatz speichern.

Ständiges hin und her kopieren, wird die Sicherheit aber nicht erhöhen.


[Beitrag von Otis_Sloan am 03. Aug 2020, 02:56 bearbeitet]
Enjoy2Music
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Aug 2020, 09:26
Erstmal vielen Dank für die prompte Hilfe, einem "alten Mann" (am So 68.) auf die Sprünge zu helfen - ich antworte der Einfachheit halber auf beide Postings:
Ich benutze Mac OS 10.14 (Mojave) und als "Duplizier-Programm "SuperDuper!", was seinen Job an sich sehr gut macht (einer meiner Söhne - leider 400km entfernt wohnend - hatte es mir eingerichtet und auch den beschriebenen Vorab-Test gemacht). Alles ok.
Hat auch immer gut funktioniert: So alle paar Wochen hab ich damit die neu dazu gekommenen Lieder auf die Slave kopiert.
Irgendwann fiel mir allerdings auf, dass iTunes in kürzeren Abständen beim Abspielversuch meldete, dass die Datei nicht vorhanden sei. Ich ging zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass (aus welchem Grund auch immer ... vielleicht wirklich mein Fehler gewesen) es an einer fehlerhaften Adresse lag, wobei die meisten "fehlenden Songs" lossless-gerippte CDs von mir waren (also kein wirklicher Verlust).
Dann aber brachte mich mein Sohn darauf, dass es auch an der externen Festplatte liegen konnte, da sie sich mal zuerst nicht einschalten ließ und ich nach geglücktem Neustart gleich mal SuperDuper" benutzte, um die 20, 30 neuen Songs einfach rüber zu ziehen.
Laut ihm hätte ich wahrscheinlich damit auch die Fehler rüber kopiert ?!? War mir bis dahin nicht klar und hab auch noch meine Zweifel. Aber das Urvertrauen in zwei "gespiegelte" 3,5Zoll-Festplatten ist seither angeknackst und meinen ursprünglichen Plan, auch die CDs alle zu rippen und dann die meisten zu "entsorgen", hab ich erstmal aufgegeben...
Joachim
PS das mit den Partitionen bitte ich zu entschuldigen ... "alte Männer" verwechseln manchmal Begriffe
Otis_Sloan
Inventar
#5 erstellt: 03. Aug 2020, 12:18

Aber das Urvertrauen in zwei "gespiegelte" 3,5Zoll-Festplatten ist seither angeknackst und meinen ursprünglichen Plan, auch die CDs alle zu rippen und dann die meisten zu "entsorgen", hab ich erstmal aufgegeben...


Deine CDs solltest du für immer behalten, und sie in deinem Testament vergeben.

Das Kopieren der Daten mach ich immer von Hand. Eine zusätzliche Software ist immer auch eine zusätzliche
Fehlerquelle.

Dass Daten auf einer Festplatte irgendwann nicht mehr gelesen werden können, ist ein unvermeidlicher Umstand.
Irgendwann geht alles kaputt.

Daher immer mindestens eine zusätzliche Sicherung.

Ich rate dir zu einer neuen Festplatte. Falls die alte wirklich kaputt ist, kauf gleich zwei.

Mit der Firma habe ich gute Erfahrung gemacht:
https://www.amazon.d...+%2Caps%2C213&sr=8-8

Viel Glück
Enjoy2Music
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Aug 2020, 15:53
Oh, danke für den Tipp; hatte mir aber schon gleich danach ne (4TB-)Platte (LaCie) gekauft, allerdings wieder im 3,5"-Format, weil ich denke, je größer, umso weniger anfällig (Maschinenbau studiert ... wahrscheinlich typisch ;).
Bei den CDs bin ich schon am überlegen, wie ich sie kompakter archivieren kann: Schon überlegt, ob ich nen Schreiner beauftrage, ne Art Kommodenschrank mit einhäng-/steckbaren Spindeln* in Schubfächern mit etwas Platz darunter für die Inlays ... aber die neueren haben ja immer häufiger ne umweltfreundliche Verpackung, die man nicht einfach rausziehen kann ... ist aber ein extra Thema.
*) bin mir immer noch nicht sicher, ob waagrecht (Handling leichter) oder senkrecht besser wäre
Weiterhin viel Spaß beim Musikhören!
Otis_Sloan
Inventar
#7 erstellt: 03. Aug 2020, 15:58

Enjoy2Music (Beitrag #6) schrieb:
hatte mir aber schon gleich danach ne (4TB-)Platte (LaCie) gekauft, allerdings wieder im 3,5"-Format, weil ich denke, je größer, umso weniger anfällig (Maschinenbau studiert ... wahrscheinlich typisch ;).


Denk aber daran, dass nur eine Festplatte die zuverlässig funktioniert, kein sicherer Schutz gegen
Datenverlust ist. Als Maschinenbauer ist dir die Wichtigkeit von Redundanz ja geläufig.
Enjoy2Music
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 03. Aug 2020, 21:43
Nö ... ich drück mich offensichtlich nicht ganz verständlich aus:
Hatte vorher zwei Festplatten (Master/Slave) ... Master war die defekte - deshalb neue Master(2) gekauft und mit Slave über SuperDuper! gespiegelt ... hat ne Weile gedauert, aber nun hab ich wieder zwei ... wobei ich am überlegen bin, die (noch) funktionierende Slave, da ja so alt wie die Master"1" ebenfalls zu ersetzen und eine neue Slave"2" einzurichten - dein Tipp (auch wenn 2,5") ist ja kostengünstig und die beiden verschiedenen Festplattengrößen dürften sich ja nicht stören (eh besser, wenn unterschiedliche Marken bzw. Chargen). Dann sind beide wieder "taufrisch"
Otis_Sloan
Inventar
#9 erstellt: 03. Aug 2020, 22:22
Nur weil ich Master und Slave lese:
Du hast die Festplatten aber dann nicht gleichzeitig im laufenden Betrieb; oder?
tomtiger
Administrator
#10 erstellt: 04. Aug 2020, 17:21
Hi,

am PC gab es früher auch für Windows kleine Freeware Programme, die Dateien auf Dateisystemebene kopieren.

Für die Kopie war dabei das Erstellungs-/Änderungsdatum der Datei (AFAIR FAT32) relevant.

Da in Deinem Szenario ja offenbar Sektoren der Festplatte defekt wurden, das Änderungsdatum aber gleich blieb, könnten da keine defekten Dateien über korrekte Dateien kopiert worden seien.

Ich würde mal die Logdatei Deines Spiegelungsprogramms ansehen, was kopiert wurde.

Deine Backupstrategie ist nicht optimal. Also ich weiß nicht, was für Datenaufkommen Du hast, aber man hat üblicher Weise mehrere Monate in der Vergangenheit verfügbar, kann also stets auf ein Backup das mehrere Monate alt ist, zurückgreifen. Diese können auch auf dem selben Datenträger sein.

LG Tom
BassTrap
Inventar
#11 erstellt: 06. Aug 2020, 15:23

Enjoy2Music (Beitrag #4) schrieb:
Dann aber brachte mich mein Sohn darauf, dass es auch an der externen Festplatte liegen konnte, da sie sich mal zuerst nicht einschalten ließ und ich nach geglücktem Neustart gleich mal SuperDuper" benutzte, um die 20, 30 neuen Songs einfach rüber zu ziehen.
Laut ihm hätte ich wahrscheinlich damit auch die Fehler rüber kopiert ?!? War mir bis dahin nicht klar und hab auch noch meine Zweifel. Aber das Urvertrauen in zwei "gespiegelte" 3,5Zoll-Festplatten ist seither angeknackst und meinen ursprünglichen Plan, auch die CDs alle zu rippen und dann die meisten zu "entsorgen", hab ich erstmal aufgegeben...

Da hat Dein Sohn zum Glück Unrecht. Sind die Daten einer Datei beschädigt, erkennt das die Festplatte (Google nach "hard disk sector integrity"), und das Betriebssystem bekommt das von der Festplatte mitgeteilt. Sowas bekommst Du als Anwender dann auch mitgeteilt. Daß das Betriebssystem stillschweigend defekte Daten kopiert, kommt nicht vor. Bei Home Computern wie dem C-64 gab es das mal, heutzutage aber nicht mehr.
Otis_Sloan
Inventar
#12 erstellt: 08. Aug 2020, 17:39
Ich würde dir dennoch raten, mindestens eine der Festplatten nicht im laufenden Betrieb
zu behalten. Braucht ja nur mal ne heftige Stromspitze durch ne defekte Komponente und
futsch sind die Daten.
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 10. Aug 2020, 11:03
Ich speichere meine Musik und selbsgefilmten Videodateien auf einem NAS. Die Dateien werden alle zwei Tage auf die zweite Festplatte im NAS gesichert und die Tage dazwischen auf ein externes NAS, das wo anders steht. Zudem habe ich alle Daten auch noch auf 2 externe USB Festplatten, die nur von Zeit zu Zeit aktualisiert werden. Durch dieses Verfahren, habe ich insgesamt 5 Speicherorte, von denen 3 nur zeitweise in Betrieb sind und somit durch einen fiesen Verschlüsselungsvirus nicht zerstört werden können, wenn ich nicht zu lange warte. Ich habe mich gegen die Spiegelung, im Raid, entschieden, weil das keine Sicherung gegen Datenverlust durch Blödheit bietet. Lösche ich eine Datei, so wird sie auch auf der Spiegelplatte gelöscht.So dauert es 2 Tage, bis in allen regelmäßigen Sicherungen die Daten weg sind.
Oyster70
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 10. Aug 2020, 11:17
Hi,
ich mache annähernd so wie INGOR. Jedoch mit einem Unterschied. Ich nutze ein Volume, welches aus 4 Platten aufgebaut ist und als BTRFS eingerichtet wurde. Dieses NAS läuft in einem ARRAY. So bin ich vor Verlust durch eine defekte Platte geschützt. Zusätzlich wird das Volume1/Music alle 48 Std. automatisch auf ein 2tes NAS im ARRAY gesichert. Dieses hat auch einen >100km entfernten Standort. Also Blitzschlag, etc. macht in dem Fall nichts aus.

LG
Frank
Otis_Sloan
Inventar
#15 erstellt: 11. Aug 2020, 23:41
Ja. Das ist immer sinnvoll.
Ich habe sogar noch zwei Kopien in meiner anderen Wohnung.
Falls was niederbrennt.
Oyster70
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 12. Aug 2020, 08:58

Otis_Sloan (Beitrag #15) schrieb:
Ja. Das ist immer sinnvoll.
Ich habe sogar noch zwei Kopien in meiner anderen Wohnung.
Falls was niederbrennt. ;)


Eine mehr kann nicht schaden !
elidor
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 19. Aug 2020, 13:38
Grundsätzlich kann es theoretisch sein, dass dein Kopierprogramm defekte Daten kopiert. Das kommt aber auch ein bisschen auf das Programm an. Wenn die Datei schon auf beiden Platten vorhanden ist, halte ich es für unwahrscheinlch, dass die "heile" Datei überschrieben wird.
Interessant ist auch, dass du meinst, dass einzelne Teile der Platte Probleme machen. Nach meiner Erfahrung laufen die Dinger, oder sind gleich komplett im Eimer.

Du kannst auch nicht pauschal sagen, dass große Festplatten länger halten. Stark ausschlaggebend für die Lebensdauer einer Festplatte sind neben den Komponenten noch die Frage, wie gut diese gegen Vibrationen geschützt sind.

Für mich hört sich das, was du machst, nach einem manuellen RAID 1 an. Also das einfache Spiegeln der Festplatten. Dafür gibt es Systeme, die das vereinfachen. Wenn so etwas günstig sein soll, dann per USB, bequemer per Netzwerk (NAS) erreichbar.
Man kann sich auch einfach ein Gehäuse kaufen, das RAID fähig ist, dann zwei 3,5" Platten mit gleicher Göße einbauen, RAID 1 einstellen, an den Computer anschließen und du siehst ein Laufwerk, Daten werden aber automatisch auf beiden Platten gespeichert.

Grundsätzlich kann ich dir aber noch den Tipp geben, dass Festplatten spätestens nach 5 Jahren unzuverlässig werden. Wichtige Daten sollten auf jüngeren Platten liegen, oder sehr gut redundant auf Platten aus unterschiedlichen Chargen gesichert sein.
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