A-Hörnchen oder B-Hörnchen ... äh -Note - Pflicht und Kür der Interpretation

Hallo Flutedevoix,

Du schreibst selber von einer "ordentlichen" A Note. Nun stellt sich wirklich die Frage, was genau ist "ordentlich"? Vermutlich nicht die entsetzliche Orchersterleistung in Henselts Konzert, von der ich neulich berichtete. Dagegen die Orchesterleistung beim Villa Lobos ist für mich mehr als nur ordentlich, die ist ausgesprochen gut.

Und da sage ich mal: Ab einem gewissen Punkt ist die B Note für mich alles entscheidend. Was nützt es mir, wenn die Berliner Philharmoniker spielen und mich das ganz künstlerisch nicht anspricht? Was nützt mir eine bombige Orchesterleistung, wenn die Tempi nicht stimmen? Wenn emotional rein gar nichts rüber kommt?

Gruß Martin

So, da sind wir wieder einmal voll in der Intepretationsdiskussion.
Die Tempi, die nicht stimmen gehören übrigens zur A-Wertung (technisch) nicht zur B-Wertung.

Aber die Fage ist natürlich schon generell interessant, wo die Grenze zu ordentlich liegt: Rhythmik, Intonation, Klang, Balance, Tempi, Dynamik, Orchestervirtuosität, um nur das wichtigste zu nennen.
Und leider ist nicht alles Gold, was auf Platte gepresst wird, gerade bei Naxos und Brilliant fallen mir da einige Aufnahmen ein, die das Prädikat "schwarzes Schaf" verdienen! Das ist dann eben der Preis dafür, daß billig (günstig?) und damit schnell produziert werden muß, damit die Käufer möglichst viele CDs zu möglichst günstigen (billigen?) Preisen bekommen.
Es halt alles eine Kehrseite der Medaille.

Grundsätzlich würde ich allerdings auch einer emotionalen Aufnahme mit schlechten A-Werten den Vorzug geben. Nur, wie oft gibt es die?

flutedevoix schrieb:

Die Tempi, die nicht stimmen gehören übrigens zur A-Wertung (technisch) nicht zur B-Wertung.

Vielleicht sollten wir uns auf eine einheitliche Definition von A-Note und B-Note in unserem Zusammenhang einigen, bevor wir darüber diskutieren.

Das Tempo einer Interpretation gehört für mich definitiv nicht zur technischen Seite einer Aufnahme. Technisch kann bei einer Aufnahme vieles schief laufen: Falsche Mikrofonierung, Übersteuerungen, schlechte Schnitte, Kanalvertauschungen, usw.

Oder bin ich gerade auf dem falschen Dampfer?

Viele Grüße,
Alexander.

Lieber Alexander,

Ich meinte mit A-Note die technischen Seite der Musik, also Parameter wie Intonation, Zusammenspiel, Dynamik etc. Nicht die aufnahmetechnische Seite.

Die war mit eh schon immer relativ egal
Grüße
Johannes

Hallo Alexander,

mit "Technik" ist hier das Handwerkliche gemeint, als Basis für den Ausdruck.

Grüße
Frank