Klassik kennenlernen für Einsteiger

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siggi_nuernberg
Stammgast
#1 erstellt: 22. Okt 2014, 19:21
Hallo Forum,

nachdem ich mir eine neue Stereoanlage angeschafft habe, beschäftige ich mich neu mit klassischer Musik. Ich habe eigentlich zwei Punkte, die mir die Auswahl von klassischer Musik erschweren.
Ich kann mir vorstellen, dass es etlichen Musikhörern so geht.

1. Ich möchte gerne verschiedene Stilrichtungen und Epochen kennen lernen, um meine eigenen Vorlieben sortieren zu können.
Mir ist aber gar nicht klar welche Komponisten für welche Epoche stehen und welche Stücke für Einsteiger geeignet sind. Ich bin auch für moderne Musik offen. Sie darf aber nicht so "tiefernst" sein,
ich stehe auf leichtere Kost.

2. ich habe festgestellt, dass eigentlich alle CD´s mit klassischer Musik, welche ich besitze eine unzureichende Klangqualität haben. Sie klingen meist nur flach und langweilig, es macht keinen Spaß sie abzuspielen. Nun habe ich mir eine neue CD der 4 Jahreszeiten gekauft, welche hier im Forum empfohlen wurde und bin einfach nur begeistert:
CD: Vivaldi - Le Quattro Stagioni, DIVOX, Ensemble: Sonatori de la Gioiosa Marca
Solist: Giuliano Carmignola
Es kommt Spielfreude, Interpretation der Musik und Leidenschaft rüber. Der Klang ist räumlich wahrnehmbar. Es fällt natürlich schwer sich mit Klassik anzufreunden, wenn die Datenträger nicht die
entsprechende Qualität haben. Und ganz ehrlich, es begeistert uns nicht nur die Musik als Aneinanderreihung von Noten, sondern auch ein toller, emotional mitreißender Klang. wenn z. B. Töne, oder Tonfolgen scheinbar im Raum stehenbleiben fängt Genuss an.

Ich bin gespannt, ob Ihr mir einige Tipps geben könnt.

Viele Grüße u. Danke schon im voraus

Siggi
Thomas133
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Okt 2014, 20:37
Hallo Siggi,

für dich wäre wohl die Kombination von dem schon länger bestehenden
Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung
, wie schon zahlreiche Threads wo es um Klassik für Anfänger geht, ideal.

Es wird hier sicher schon einige Listen hier über "einsteigerfreundliche" Werke verschiedenster Epochen geben. Die würde ich dann im o.a. Thread suchen und du hast dann CD-Empfehlungen deren Hauptaugenmerk auf die Tonqualität bzw. wiedergabe wert legt. Mit den 4 Jahreszeiten hast du ja schon so etwas gefunden. Mir fällt bei der von dir gewünschten "leichten Kost" ich nenn es mal "zugänglich" für Einsteiger zB auch die Tschaikowsky Ballette ein, Ungarischen Tänze von Brahms, Violinkonzerte von Bach, bei der Moderne fallen mir spontan die Klavierkonzerte von Schostakowitsch aber die Liste könnte man noch um etliche weitere Beispiele erweitern - abseits dessen würde ich halt einem Klassikanfänger den Tip geben nicht nur in gewisse Werke verschiedenster Epochen hineinzuhören sondern auch in verschiedenste Gattungen, denn da sind die Geschmacksvorlieben auch sehr verschieden und vielleicht entdeckst du bestimmte Lieblingsgattungen für dich die dir lieber sind wie Andere. (also Gattungen wie Konzerte für Orchester und Soloinstrument, Klaviermusik, geistliche Musik, Kammermusik mit und ohne Klavier usw.)

Thomas
arnaoutchot
Moderator
#3 erstellt: 22. Okt 2014, 20:41

siggi_nuernberg (Beitrag #1) schrieb:
Ich bin gespannt, ob Ihr mir einige Tipps geben könnt.


Nun, da gibt es einen relativ grossen Thread hier im Forum Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung, der sich mir sehr gut klingenden Klassik-Aufnahmen beschäftigt, und den Du mal anblättern kannst. Ist alphabetisch geordnet. Wird aber für Dich als Klassik-Neuling sicherlich inhaltlich etwas zu sehr in die Tiefe gehend sein.

Sag doch mal, was Dir ausser Vivaldis 4 Jahreszeiten aus der Klassik so gefällt, vielleicht können wir Dir noch ein paar Sachen empfehlen, die ähnlich gut klingen wie die Sonatori de la Gioiosa Marca.

Edit: Unsere Postings haben sich überschnitten, Thomas ...


[Beitrag von arnaoutchot am 22. Okt 2014, 20:44 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#4 erstellt: 22. Okt 2014, 23:03
Dass die meisten Klassik-CDs "flach und langweilig" klingen sollen, kommt mir etwas seltsam vor. Mal unabhängig von der Musik sollten sie keinesfalls schlechter klingen als die meisten CDs mit Populärmusik, "loudness wars" gibt es bei Klassik nämlich nicht in der Weise.

Auch wenn man später über solche Sampler eher die Nase rümpft, sind für einen gewissen Eindruck solche Sammlungen wie "Ich mag keine Klassik, aber das gefällt mir", "1000 Klassikhits", "Wunschkonzert" o.ä. vielleicht gar nich so verkehrt.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Okt 2014, 23:43

Kreisler_jun. (Beitrag #4) schrieb:
Dass die meisten Klassik-CDs "flach und langweilig" klingen sollen, kommt mir etwas seltsam vor. Mal unabhängig von der Musik sollten sie keinesfalls schlechter klingen als die meisten CDs mit Populärmusik, "loudness wars" gibt es bei Klassik nämlich nicht in der Weise.


Aus der Sicht eines langjährigen Klassikhörers mag das sicher komisch klingen aber ich kann mir vorstellen was er meint da es mir damals in der Kindheit ähnlich ging. Zum einen sind denk ich seine Hörgewohnheiten noch nicht so sehr für Klassik sensibilisiert um jetzt vollumfänglich sofort mit vielen Werken warm zu werden (vor allem solche die auf längere Zeit eine höhre Konzentration erfordern) Ich hab das so herausgelesen das er sich mit "flach und langweilig" auf die Klangqualität bezog, ansonsten wäre das ja auch leicht mit Argumenten wiederlegbar. Und was die Klangqualität anbelangt kann es schon sein das so manche Aufnahmen von Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts, teils sogar auch noch deutlich darüber hinaus, nicht gerade der Renner sind was Rauschpegel, optimale Frequenzwiedergabe, Transparenz usw. anbelangt. Auch wenn ich musikalisch absolut kein Mainstreamhörer bin, aber diese sind im Regelfall bzgl. der Klangqualität top produziert, einzig allein der sog. "Loudness-War" (mittlerweile schon heftig unter Tontechnikern und Mastering-Experten umstritten und diskutiert) der mittels Kompressoren und Limitern teilweise extreme Ausmaße angenommen hat ist in diesem Bereich der große Schwachpunkt. Hier ist es aber leider so das viele Hörer darauf konditioniert sind wenn sie vorwiegend bis ausschließlich moderne Produktionen im Popularmusikbereich hören und eine Zunahme an Dynamik (der Begriff wird bei der Musik leider manchmal gerne mit energiegeladen, kraftvoll verwechselt hat aber mit Lautstärkeverhältnisse zu tun...nur zur Sicherheit geschrieben weil ich das hier im Forum auch schon mal im falschen Zusammenhang gelesen habe) solche Hörer irritiert und als mangelhaft empfinden. Dahingehend wurden auch schon Tests gemacht aber das schweift jetzt alles vom Thema ab und würde zu sehr ausufern. Aber ich kann es verstehen das es nicht einfach ist sich der Klassik von 0 auf anzunähern, ich finde das aber sehr lobenswert weil nicht alle Leute dazu bereit sind manchmal auch über ihren momentanen Horizont zu schauen und Neuem eine Chance zu geben. Es wäre schön wenn Siggi zum. eine neue Musikrichtung oder besser gesagt "-welt" für sich entdecken könnte und es - so wie es bei mir war - zu einer Bereicherung des Lebens wird.
gruß
Thomas
dktr_faust
Inventar
#6 erstellt: 23. Okt 2014, 09:33
Was man evtl. noch hinzufügen sollte ist, dass aktuelle Musik mit viel Bass arbeitet und der von den meisten Menschen als "treibend" empfunden wird und so subjektiv die Musik mitreißender macht.

@siggi_nuernberg: Es wäre vielleicht hilfreich zu wissen, was Du ansonsten so gerne hörst - jemand mit einem Faible z.B. für Heavy Metal ist mit anderen Sachen besser beraten als jemand der sich z.B. für Soul interessiet.

Grundsätzlich würde ich an Deiner Stelle den Einstieg nicht mit Aufnahmen auf historischen Instrumenten machen (wie bei Deiner Vivialdi-CD). Der Klang solcher Aufnahmen ist zwar sehr nahe am Original aber für unsere Ohren auch ungewohnt und "dünn". Du kannst es vielleicht damit Vergleichen Dir für die den Einstieg in die Geschichte Nürnbergs ein archäologisches Fachbuch zu kaufen anstatt einfach mal eine Führung auf der Burg mitzumachen :prost.

Für Vivaldis 4 Jahreszeiten würde ich mir zum Einstieg z.B. eher eine Aufnahme wie diese überlegen (bei 4,70€ für die gebrauchte CD inkl. Versand kannst Du es ja risikieren ;)) - die Art der Interpretation der i Musici auf dieser CD ist zwar heute völlig out und von musikwissenschaftlichen Erkenntnissen überholt, schön klingt es trotzdem.

Grüße
Kreisler_jun.
Inventar
#7 erstellt: 23. Okt 2014, 09:39
Ich bezog das nur auf die Klangqualität. Dass man als Neuling die Musik langweilig findet, kann ich natürlich verstehen.
Mir persönlich sind viele Klassikaufnahme "zu dynamisch", weil in einem kleineren (15 qm) Raum kaum vernünftig abhörbar.
Und ich bin mal davon ausgegangen, dass wir von normalen Studio-Stereo-Aufnahmen größerer Labels seit Anfang/Mitte der 1960er sprechen, nicht von historischen Bootlegs oder Tapes vom Radio. Hier muss man m.E. schon besondere Kenntnisse von Klangtechnik u.ä. haben, um offensichtliche Mängel zu bemerken.

Ich dachte, die 4 Jahreszeiten hätte Siggi schon...


[Beitrag von Kreisler_jun. am 23. Okt 2014, 09:42 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#8 erstellt: 23. Okt 2014, 09:49

Kreisler_jun. (Beitrag #7) schrieb:
Ich dachte, die 4 Jahreszeiten hätte Siggi schon...


Ja, hat mich auch gewundert, diese Platte gefällt ihm ja offensichtlich in der stärker historisch informierten Darbietung. So gerne ich die I-Musici-Aufnahme auch mag, kann ich verstehen, dass man aus heutiger Hörgewohnheit die differenziertere Carmignola-Aufnahme favorisiert. Vielleicht kommt Siggis Überraschung, dass diese Platte nicht "flach und langweilig" klingt eben gerade durch die kleinere Besetzung. Vielleicht solltest Du, Siggi, mal mehr in die kammermusikalische denn sinfonische Richtung schauen.
dktr_faust
Inventar
#9 erstellt: 23. Okt 2014, 09:51
tja...wer lesen kann ist klar im Vorteil - da hab ich wohl was falsch verstanden

Grüße


[Beitrag von dktr_faust am 23. Okt 2014, 09:53 bearbeitet]
siggi_nuernberg
Stammgast
#10 erstellt: 23. Okt 2014, 18:26
Hallo zusammen,
ganz herzlichen Dank für die vielen Tipps!!

Den Threat "Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung" kenne ich - es ist genau wie du sagtest - ich bin damit ein wenig überfordert, weil ich vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehe.

Die Aufnahme der 4 Jahreszeiten mit Sonatori de la Gioiosa Marca vom Label DIVOX ist einfach nur toll.
Die Musik kommt räumlich, direkt rüber. Sie wird auch im Vergleich zu anderen Aufnahmen schneller
gespielt.
- danke für den Tipp: mehr die Kammermusik zu beachten! Ich glaube das hilft weiter, bei einem großen Orchester herrschen vermutlich ganz andere Aufnahmebedingungen als bei Kammermusik.

Kannst du mir Kammer-Ensembles empfehlen?

- Danke für den Tipp - Epochen und Gattungen anzuhören.

Ich höre gerne Jazz, Blues, Rock aber auch Loreena McKennitt. Bei der Klassik habe ich einfach mal
angefangen mit Stücken die ich aus der Schulzeit kenne (Karneval der Tier - echt süß)

Ich habe mir (wurde auch im Forum empfohlen) 2 CD´s von H.v.K. gebraucht bestellt.
H.v.K.H.v.K., Mal sehen wie sie mir gefallen.

Als Bsp. für flache Musik kann ich 2 CD´s mit Orgelwerke von Bach nennen. Die eine Aufnahme ist von Albert Schweitzer (ich denke die Aufnahme wurde remastered u. ist von 2000), die andere von Karl Richter. So sehr ich A. Schweitzer mag - Die CD konnte ich mir nur kurz anhören, sie hat mir vom Klang gar nicht gefallen.

jetzt habe ich mir 2 CD´s "Die Zauberflöte" ausgeliehen
Die ZauberflöteDie Zauberflöte
Bin gespannt wie sie im Vergleich klingen.

Liebe Grüße Siggi


[Beitrag von siggi_nuernberg am 23. Okt 2014, 18:26 bearbeitet]
siggi_nuernberg
Stammgast
#11 erstellt: 23. Okt 2014, 18:33
habe ich Threat "Aufbau einer audiophilen Klassiksammlung" den Eintrag mit der Vivaldi-Aufnahme
gefunden. Die Beschreibung vom Klangeindruck kann ich voll unterstreichen:


Ich bin ein Fan barocker Musik und habe über die Jahre hinweg einige auch klanglich herausragende "Originalklang" Alben rennomierter Ensembles und Labels (u.a. Denon, DG Archiv, Rameé, Foné, Raumklang) gekauft, aber KEINE EINZIGE Einspielung hat diesen unglaublichen Klang. Diese Vier Jahreszeiten sind ein Indiz dafür, wie überlegen das One Point Recording Verfahren sein kann. So sehr transparent und direkt und dennoch räumlich, so schmissig und anspringend habe ich barocke Musik vorher und nachher nie wieder gehört.
...
Mit typisch italienischem Esprit und Farbe habe ich diesen eigentlich "abgenudelten" Vivaldi Hit nie gehört. Die Tempi sind gewagt forsch, aber nie gehetzt. Eher habe ich den Eindruck, daß diese Stücke vorher immer zu langsam gespielt wurden.

Ich werde mich dort mal tiefer einarbeiten. auch den Vorschlag für moderne u, leichte Musik schaue ich mir
mal genauer an.

Liebe Grüße Siggi


[Beitrag von siggi_nuernberg am 23. Okt 2014, 18:35 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#12 erstellt: 23. Okt 2014, 22:32
Die Albert-Schweitzer-Orgelaufnahmen dürften 60-80 Jahre alt sein. Das ist teilweise SEHR historisch, da muss man mit erheblichen Einschränkungen rechnen (und manchmal wird es durch remastern noch verschlimmbessert.
Das Requiem unter Karajan ist m.E. leider nicht so toll, die Mendelssohn/Schumann aber vermutlich gut (ich kenne die nicht).

Aus dem "audiophile Sammlung" thread würde ich an barocker mittelklein (meist ca. 8-15 Musiker) besetzter Musik nahelegen; ich nenne nur die Stücke, die CDs müsste man dann aus diesem thread raussuchen, sollte aber findbar sein. Das dieser thread sonst mit >40 Seiten etwas unübersichtlich ist, kann ich nachvollziehen

Albinoni-Konzerte
Bach: Brandenburgische Konzerte, Violinkonzerte
etwas abenteuerlicher (und kleinere Besetzung): Biber Rosenkranzsonaten und Battaglia & Tierstimmen

etwas größere Besetzung: Händels Wassermusik und Feuerwerksmusik, evtl. auch die Orgelkonzerte
Thomas133
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 24. Okt 2014, 00:52
Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden aber ich würde - im Gegensatz zum Herrn Doktor - Anfängern gerade im Barock HIP-Interpretationen empfehlen. Diese - von manchen böse als "Nähmaschinen"-Barock bezeichnet - schon total überholte und undifferenziert, geglätteten Interpretationen haben doch gerade den gegenteiligen Effekt...sie langweilen in ihrem monoton, lieblos runtergenudelten Interpretationsstil (auch wenn das scheinbar nicht jeder so empfinden mag ).
Bei HIP-Interpreten ist doch im Regelfall viel mehr Leidenschaft, Lebendigkeit und Abwechslung drinnen...vor allem im Barock ist mittlerweile HIP nahezu der Standard geworden (mittlerweile gibt es da glaub ich kaum noch Einspielungen wie es sie in den 60ern, 70ern des vorigen Jahrhunderts gab) und das ist auch nicht ohne Grund so. Was anderes wäre es wenn es zB um Cembalo, Fortepianos und einem modernen Flügel geht...da sind die Klangunterschiede schon gewaltig. Aber so einen großen Unterschied gibt es - gerade bei den Streichern (wo nebenbei erwähnt auch einige moderne Orchesterapparte teils auf alten Instrumentarium spielen) - nicht, dafür aber einen Zugewinn an einer viel lebendigeren Interpretation.
@ Siggi
Wenn du weitere gute HIP-Einspielen suchst dann suche mal bei zB Europa Galante, Venice Baroque Orchestra, Concerto Köln, Freiburger Barockorchester,... (ihre meisten Einspielungen haben ein neueres Aufnahmedatum, somit die Chance groß da die eine oder andere audiophile darunter zu erwischen) Ich könnte mir nach deiner Beschreibung vorstellen dass das die Musik ist die dir eher zusagt.

@ John Kreisler
Also ich kenn auch einige 80er Aufnahmen die mir vom Klang alleine her überhaupt nicht gefallen (und alles andere als audiophil sind), das würde jetzt ein eigenes Thema werden wenn ich da genauer darauf eingehe. Da hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten schon viel getan (auch wenn es da auch noch vereinzelt Ausnahmen gibt)

gruß
op111
Moderator
#14 erstellt: 24. Okt 2014, 09:52

Thomas133 (Beitrag #13) schrieb:
...suche mal bei zB Europa Galante, Venice Baroque Orchestra, Concerto Köln, Freiburger Barockorchester,...

Das sehe ich auch so, wenn ich die 4 Jahreszeiten der I Musici (Philips 1959) mit denen von l Giardino Armonico (Warner 1993), vergleiche, fällt die Wahl für die neuere Aufnahme - die sich auf ähnlichem Niveau befindet wie die Carmignola-Aufnahme -, nicht schwer.
Gerade ist z.B. eine nicht nur gut klingende sondern auch noch mit einer Neuheit aufwartende Einspielung der Brandenburgischen Konzerte erschienen.
s. Was hört ihr ...#13659 Bach Concerto Köln
dktr_faust
Inventar
#15 erstellt: 24. Okt 2014, 10:40
Da mein Post jetzt dem Thread eine Richtung gegeben hat die siggi_nürnberg wahrscheinlich nichts bringt: Die Empfehlung basierte auf meiner irrigen Annahnme, dass ihm die historische Aufnahme NICHT gefällt und siggi-nürnberg ein völlig unbeleckter Neueinsteiger ist. Da es hier im Forum die Funktion "durchstreichen" nicht gibt und ich auch Teile eines Beitrages auf den sich andere bezogen haben nicht löschen wollte, steht diese Empfehlung jetzt eben noch hier obwohl sie bereits überholt ist.

Um nun wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Wenn es wirklich Barock sein soll, dann würde ich bei den Brandenburger Konzerten in jedem Fall die Version des Bach Collegium Japan mit in die nähere Auswahl nehmen:

jpc.de

Wenn es statt sprühendem Witz von Vivaldi auch mal ein bisserl was düsteres und nicht so leicht zugängliches sein darf:

jpc.de

Grüße


[Beitrag von dktr_faust am 24. Okt 2014, 10:44 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#16 erstellt: 24. Okt 2014, 10:45
Dass es auch aus den 1980ern Aufnahmen gibt, die man technisch für nicht-ideal befindet, will ich gar nicht bezweifeln.

Die Vergleichspunkte sind aber nicht die bestmögliche audiophile Aufnahme von heute und eine misslunge frühe Digitalaufnahme (o.ä.). Sondern "typische" Klassikaufnahmen. Und die sind meistens ziemlich gut und besser als typische Popaufnahmen. Sofern man ein reines Studio/Mischprodukt überhaupt mit etwas vergleichen kann, das zumindest ansatzweise "natürlich" klingen sollte (egal wie es in der Praxis entstanden ist).
Hier behaupte ich nach wie vor, dass jemand, der meint, die meisten Klassikaufnahmen klängen irgendwie schlecht, entweder Unsinn erzählt oder eine schlechte Anlage (die durchaus sauteuer sein kann) oder mit überempfindlichen Tonmeisterohren auf das falsche achtet.

Die meisten Klassikaufnahmen seit der Stereo-Zeit klingen so gut, dass der Normalhörer keine Einwände haben dürfte. Begründung: Die Unterschiede in der Aufnahmequalität sind für den Normalhörer nicht so groß oder irrelevant. Wenn die Aufnahmequalität "normalverteilt" wahrgenommen wird, reichen dem Normalhörer jedenfalls die 70% der Aufnahmen, die mit einer Standardabweichung über/unter um den Mittelwert liegen allemal und die 15%, die besser klingen, natürlich auch. Bleiben maximal 15% die deutlich (mehr als ein Sigma) unter dem Mittelwert liegen. Ich glaube aber nicht einmal, dass jede 7. Aufnahme als deutlich mängelbehaftet wahrgenommen würde, ziemlich sicher weit weniger, vielleicht jede 20. oder 50., also 2-5%. Da muss man schon ziemliches Pech haben, wenn man alle guten Aufnahmen verpasst.
op111
Moderator
#17 erstellt: 24. Okt 2014, 16:07

Kreisler_jun. (Beitrag #16) schrieb:
... Ich glaube aber nicht einmal, dass jede 7. Aufnahme als deutlich mängelbehaftet wahrgenommen würde, ziemlich sicher weit weniger...

Ich möchte noch ein wenig ins Detail gehen.
Da bleibt auch die Definitionsfrage: Was ist ein Mangel?
1. Ein technischer Mangel durch sachunkundige Tontechniker und/oder oberflächliche Produktion?
(Ungeeignetes Equipment oder falsche Mikrofonaufstellung/Balance z.B. Naxos Mussorgsky Bilder P. Breiner)
2. Ungünstige Aufnahmeumstände?
(Atemgeräusche des/der Solisten [z.B. L. Kavakos Beethoven], Live: Nebengeräusche, Hall, Echos ...)
3. Willkürliches Sounddesign?
(der typische ECM-Hall-Sound z.B. Andràs Schiff - Beethoven - Klavier&Cellosonaten, der gefärbte Klang des Alban-Berg-Quartetts, D+G Produktionen)
-
Mängel des Typs 1. dürften bei Klassikaufnahmen viel seltener als zu 15% auftreten.



[Beitrag von op111 am 24. Okt 2014, 19:13 bearbeitet]
Thomas133
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 24. Okt 2014, 16:29
@ Kreisler
Ich habe keine Ahnung wieviele der Hörer genügsam oder kritisch bzgl. Aufnahmequalitäten sind da kann ich nur von mir sprechen und ich würde das nicht so optimistisch wie du sehen. Ich höre selbst bei relativ aktuellen Produktionen manchmal deutlichere manchmal subtilere Unterschiede heraus - wieviele und wie genau die Mikrofone platziert wurden...zB manchmal zu wenig und in zu weitem Abstand -> abgeschnittene Transienten, mangel an Transparenz da zu viel diffuser Raum bzw. Hallanteil (zB schon bei manchen neueren chandos-Produktionen gehört) oder zB für meinen Geschmack in Relation zum Gesamteindruck eine etwas zu bassarme Abmischung (was man umso deutlicher wahrnimmt je besser die Lautsprecher sind) die angemessene Wahl des Aufnahmeortes in Bezug zur Größe des Klangkörpers...da habe ich schon Aufnahmen gehört wo zB Chor und Orchester in einen mittelgroßen Raum gepresst wurden und man beim hören schon Klaustrophobie bekommen könnte, genauso wie Solo-Klavierwerke in einem großen Konzertsaal was auch nicht sonderlich zuträglich ist...das gehört für mich auch zum Überbegriff "Klangqualität" da es den Klang beeinflußt und es mag für Manche pinkelig erscheinen aber wie bei Musikgeschmäckern gibt es da wohl auch verschiedene Ansprüche und Vorstellungen um etwas wirklich audiophil zu nennen (ein dehnbarer Begriff unter dem auch jeder was Anderes verstehen kann)
Bei mir ist es sogar so, ich kenne ein paar sehr gute audiophile Produktionen in meiner CD-Sammlung (wie zB Mahlers 2. unter Kaplan und den Wiener Philharmonikern) die für meinen Geschmack ideal sind, da kommen aber die meisten CD´s nicht heran, einige zwar nahe...manche dagegen auch weiter weg...aber ich habe da schon meine Abstufungen anhand verschiedenster Kriterien...meine persönlichen Kriterien die vielleicht für Manche nicht relevant sind, das mag sein. So richtig schlecht sind von den neueren Produktionen sicher die Wenigsten, aber für mich bedeutet "audiophil" wenn alles für mich stimmt und ich nirgendwo Abstriche machen muss.

Das mit dem Vergleich Pop- und Klassik sehe ich nicht so wie du. Zum einen kann man - du hast es ja selbst beiläufig erwähnt - Studioproduktionen mit einer Band oder ekeltronischen Musik nicht mit Aufnahmen von Orchestern in Konzertsälen vergleichen...nicht nur von den Bedingungen her sondern auch weil es eine komplett andere Herangehensweise erfordert. Zum Anderen kann man auch die Aufnahmen in der Popularmusik nicht über einen Kamm scheren, da gibt es Produktionen da tüfteln die erfahrensten Tontechniker der Welt akribisch an dem jeweiligen Song mit allen Rafinessen der technischen Bearbeitung (EQ, Tiefenstaffelung, Panoramaverteilung, Raumanteile, diverse andere Effekte,...) was die Tontechnik heutzutage hergibt und von dem Aufwand viele Klassikproduktionen in den Schatten stellt...mal abgesehen das diese Herangehensweise sowieso nicht 1:1 adaptierbar wäre. Nur weil man dann den Loudness-War nicht mag heißt das ja nicht das der Rest schlecht produziert wurde, und das macht den gewichtigeren Teil aus.

@ dktr Faust
O.k. dann hab ich das falsch verstanden. Nicht destotrotz hätte ich selbst wenn mir einer gesagt hätte ihm würde der konservative Vivaldi der damaligen 60er,70er gefallen versucht ihn von einer HIP Einspielung zu überzeugen (insofern er noch keine gehört hat) statt ihn darin zu bekräftigen.

gruß
op111
Moderator
#19 erstellt: 24. Okt 2014, 16:48
Für mich ist als reiner Hörer (ohne Kenntnis der Aufnahmeumstände) die Trennung zwischen technischem Mangel und willkürlichem Sounddesign mitunter schwer zu fassen.
Wird bei Chandos willkürlich Wattesound produziert oder ergibt der sich aus einer Routinemikrofonierung und Abmischung?
Und der oft störende weil unangemessene Raum(hall):
Ich habe auch schon Produzenten erlebt, die den übertriebenen Kirchenhall unbedingt in der Aufnahme konservieren ("natürlich abbilden" ) wollten.
Reden wird mal nicht von dem weiten Feld sogen. "audiophiler (Fehl-) Produktionen".


[Beitrag von op111 am 24. Okt 2014, 16:49 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#20 erstellt: 24. Okt 2014, 17:36
Typ 3, zu trocken, zu hallig, zu nah, zu fern usw. fällt bei mir weitgehend unter "Geschmackssache". Ich kann das im Detail natürlich nicht beurteilen, aber das meiste, was Thomas aufgezählt hat, scheint mir auch in diese Richtung zu gehen.
Ich habe kein Problem, wenn jemand solche Punkte als Unterschiede zwischen durchschnittlich und hervorragend anführt, aber ich meine eben, dass einem Normalhörer das Durchschnittliche lange gut genug ist.

Ich meinte hauptsächlich typ 1, allerdings hatte ich keine so genaue Vorstellung. Sicher gibt es auch ein paar Typ 2 oder Typ 3 Mängel, die wenn sie sehr deutlich sind, stören können.
Aber ich meinte schon hauptsächlich so etwas wie hörbare Schnitte/Schnittfehler, zu deutlich hörbare Limiter oder Übersteuerungen, Verzerrungen, Vorechos, Kanalausfälle usw.

Ich lese so etwas ja nur noch selten. Aber wie oft findet man bei einer Rezension einer Neuproduktion oder auch bei Neuveröffentlichungen älterer Stereo-Aufnahmen Hinweise auf Mängel oder Abwertungen wegen Klangqualität? Meinem Eindruck nach extrem selten. Daraus schließe ich mal, dass ihr beide nicht nur empfindlicher als der typische Klassikhörer, sondern sogar als die meisten Rezensenten seid...


[Beitrag von Kreisler_jun. am 24. Okt 2014, 17:51 bearbeitet]
dktr_faust
Inventar
#21 erstellt: 24. Okt 2014, 20:52

Thomas133 (Beitrag #18) schrieb:

Nicht destotrotz hätte ich selbst wenn mir einer gesagt hätte ihm würde der konservative Vivaldi der damaligen 60er,70er gefallen versucht ihn von einer HIP Einspielung zu überzeugen


Ich habe da keinen missionarischen Eifer - ich bin kein Musikwissenschaftler sondern höre Musik zu meiner persönlichen Freude und deswegen auch genau in der Interpretation die mir gefällt. Wenn jemand anders des auch so handhaben will, dann werde ich uns beide bestimmt nicht damit enervieren ihm meinen Geschmack aufdrücken zu wollen.

Grüße
Thomas133
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 26. Okt 2014, 18:06

dktr_faust (Beitrag #21) schrieb:


Ich habe da keinen missionarischen Eifer - ich bin kein Musikwissenschaftler sondern höre Musik zu meiner persönlichen Freude und deswegen auch genau in der Interpretation die mir gefällt. Wenn jemand anders des auch so handhaben will, dann werde ich uns beide bestimmt nicht damit enervieren ihm meinen Geschmack aufdrücken zu wollen.


So war das auch nicht gemeint, ich will Niemanden etwas aufzwingen aber meine generelle Meinung ist - ganz abseits von diesem Fall - dass man zum. Alternativen und Neuem gegenüber aufgeschlossen sein sollte falls man sich damit noch nicht beschäftigt hat (und bei einem Klassikeinsteiger ist die Wahrscheinlichkeit dafür sehr hoch), wenn es einem dann nicht gefällt ist es ja was anderes, aber wenn man es schon von vornherein ablehnen sollte dann würde ich mich auch fragen warum man dann überhaupt nach Vorschlägen sucht. Das Wort "überzeugen" ist vielleicht falsch gewählt und sollte besser "nahe legen" heissen. Ich denke HIP bei Barock nicht nahe legen zu wollen wäre so als würde man empfehlen bei einem Essen das Salz bzw. Gewürze generell komplett wegzulassen - es gibt zwar sehr wenige Leute die das machen und bevorzugen aber genauso wenige Ausnahmen bei den Klassikhörern die den "Nähmaschinen"-Barock lieber mögen.

@ Kreisler und Franz

Diese diletantischen Mängel wie Schnittfehler, Verzerrungen und dergleichen meinte ich auch eigentlich garnicht (sollten die vorkommen hat Derjenige wohl seine Berufswahl verfehlt denn das wäre zB so als würde ein Berufskoch das Essen total angebrannt auf den Teller legen oder ein Schauspieler ständig seinen Text vergessen), aber für mich persönlich sind die von mir erwähnten Punkte störend genug...ich hab ja eingeräumt dass ich selbst möglicherweise eine höhere Messlatte als der Durchschnitt lege, aber für mich bedeutet "audiophil" das einfach alles stimmt und auch keine kleineren Mängel auftreten. Geschmackssache kann teilweise zutreffen, teilweise nicht denn ab einem gewissen Punkt ist es objektiv als Mangel zu werten und darunter versteh ich wenn es für die überwiegende Mehrheit der Hörer nachteiliger empfunden wird als die bessere bzw. korrekte Alternative (die ohne großartigem Mehraufwand möglich gewesen wäre aber warum auch immer nicht gemacht wurde), vereinzelt exzentrische Geschmäcker gibt es schließlich immer

gruß

edit op111 Tags


[Beitrag von op111 am 27. Okt 2014, 18:08 bearbeitet]
siggi_nuernberg
Stammgast
#23 erstellt: 02. Nov 2014, 19:25
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Informationen und Vorschläge. Ich werde sie mir nach und nach ansehen.
Es sind auch einige dabei die ich mir nach u. nach anschaffen werde.
Die letzten Tage war ich wg. Bereitschaft Tag u. Nacht gefordert, da kam ich nicht dazu den Threat zu
verfolgen.

Jemand hat mir weiter oben empfohlen lieber Kammermusik als Orchestermusik zu hören. Ich glaube da
steckt viel Wahres dahinter. Außerhalb von Klassik ist man z. B. bei Jazz gewöhnt, dass die Musik viel
räumlicher und als Einzelinstrument wahrnehmbar ist (hoffe ich kann mich verständlich machen). Viele Instrumente haben Mikrophone für sich alleine. Bei einem Symphonieorchester spielen vielen Musiker
zusammen. Die einzelnen Instrumente kann ich nur grob heraushören. Als zweites ist die Musik sehr oft
nicht bassbetont. Daher hat man warscheinlich den Eindruck es fehlt etwas.

Im Augenblick läuft bei mir die "Ich mage keine klassik aber das gefällt mir vol. 3". Sie ist gar nicht schlecht
weil man so einen bunten Strauss von verschiedenen Richtungen gerade für Einsteiger bekommt.
Viele Grüße Siggi
siggi_nuernberg
Stammgast
#24 erstellt: 21. Dez 2014, 14:23
Hallo,

ich habe in die Brandenburgische Konzerte von Bach Collegium Japan reingehört - ich habe sie gerade
gebraucht erstanden! Danke für den Tipp.

Viele weihnachtliche Grüße

Siggi
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