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Umfrage
Kopfhörer oder Lautsprecher? Was bevorzugt der Klassik-Fan?
1. Ich höre vorwiegend über Lautsprecher Musik (41.2 %, 73 Stimmen)
2. Ich höre ausschließlich über Lautsprecher Musik (16.4 %, 29 Stimmen)
3. Ich höre vorwiegend über Kopfhörer Musik (29.4 %, 52 Stimmen)
4. Ich höre ausschließlich über Kopfhörer Musik (5.6 %, 10 Stimmen)
5. Ich höre zu gleichen Anteilen über Lautsprecher und Kopfhörer (7.3 %, 13 Stimmen)
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Kopfhörer oder Lautsprecher? Was bevorzugt der Klassik-Fan?

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marto
Ist häufiger hier
#101 erstellt: 05. Apr 2005, 13:08
Hallo wieder,

Erstmal: ich hatte gestern Abend nur die erste Seite durchgelesen und vergessen/übersehen, dass noch viel mehr in dem Thread bereits ausdiskutiert ist.
@tonatona:
Ich weiss sehr wohl die Vorteile von Kopfhörern zu schätzen (Raumakustik und Hörposition egal, Bewegungsfreiheit) , aber wenn es um Klassik geht, fühle ich mich bei guten Boxen wohler. Bei Jazz/Fusion/Progressive, besonders wenn E-Gitarren und/oder Synthesizer ins Spiel sind, mag ich auch dieses Gefühl, daß einem die Musik ins Gehirn geblasen wird
Und beim Fahrrad- oder Skifahren sind 2 20 Kilo-Boxen schon etwas hinderlich.

[quote="tonatona"]
Jeder weiß doch, dass man mit einer Kopfhöreranlage für dasselbe Geld einen besseren Klang bekommt als mit Lautsprechern. quote]

Grundsätzlich einverstanden! Allerdings sind viele Kopfhörer, auch welche die schon etwas mehr kosten, nicht neutral im Klang, da die eher auf den Geschmack der Massen zugeschnitten sind, und die Massen sind doch kulturelle Spastiker, die mit wumsendem 80Hz-Bass, viel zu "angenehmen" Mitten und zischelig-verwaschenen Höhen wunschlos glücklich sind. OK, etwas übertrieben ausgedrückt, ich gestehe. Ich will nur sagen, daß man auch bei Kopfhörern herumprobieren muss, bis man wirklich Qualität hat.

Gruß,

Martin


[Beitrag von marto am 05. Apr 2005, 13:10 bearbeitet]
tonatona
Hat sich gelöscht
#102 erstellt: 05. Apr 2005, 13:36
Das ist Hi-Fi-Forum, hier geht es nicht um den Durchschnitt .
Ich hasse es, wenn die Musik in den Kopf geblasen wird. Die Lautsträke bei den Kopfhörern ist ein echtes Problem. Weil man andere nicht stört, muss schon im eigenen Kopf der Alarm losgehen, wenn es zu laut wird.
Bei mir persönlich besteht noch der Anreiz für Kopfhörer, dass sie zusammen mit dem KHV und dem Wandler portabel sind. Das kann man von meterhohen Boxen nicht behaupten.
Fakt ist, dass das Hören über Kopfhörer und Lautsprecher unterschiedlich sind. Lautsprecher sind geselliger und Kopfhörer persönlicher, intimer und analytischer. Freilich sind hochwertige Lautsprecher beeindrückend, aber gerade bei der Klassik (selbstverständlich verlustfrei und bitgenau von Festplatte abgespielt) brauche ich die ach so unleidige Im-Kopf-Lokalisation. Damit weiß ich, dass ich jedesmal dasselbe höre und kann aussagekräftigere Introspektion betreiben. Aber das ist nichts für den Durchschnitt.
Aurora_Borealis
Schaut ab und zu mal vorbei
#103 erstellt: 07. Apr 2005, 19:28
Hallo,

ich höre aus Rücksicht auf meinen Freund eher mit Kopfhörern, außerdem bilde ich mir ein, damit mehr wahrzunehmen, auch die leiseren Töne ohne laut aufdrehen zu müssen. Dazu wohne ich in einem Mehrparteienhaus mit dünnen Wänden und höre meistens Nachts....
Ohne Kopfhörer höre ich nur, wenn ich meine, zur Musik tanzen zu müssen


Aurora
tonatona
Hat sich gelöscht
#104 erstellt: 07. Apr 2005, 20:09
Wenn du tanzst, leuchtet der Himmel.
armstrong
Stammgast
#105 erstellt: 24. Apr 2005, 01:01
Ich selber kann gar nicht anderst als über Kopfhöhrer. Ungünstige Wohnsituation.. Hatte schon eine 6000 Euro Kette da und ich konnte kaum Dynamik reinbrngen ohne dass die Nachbarn... So kommt kein Feeling auf z. B. bei den Beethoven Sympfhonien. Nun. Ich habe nun den Meier Audio Prehead MKII mit HD650 Kopfhöhrer und TundA 1245R CD/SACD Player. Ich habe um Welten das bessere und eomotinalere Feeling als vorher beim "leise"hören. Ok. Mich stört ein wenig die In Kopf Lokalisation und das Problem, dass ich links dumpfer höre als rechts .Durch die starke Kanaltrennung fällt dann das mehr auf. Aber die Klangqualität ist atemberaubend. Kopfhöhrer ist nicht nur Ersatz. Stax Omega II hatte ich auch schon hier, ist aber für mich fast untragbar da viel zu grosse Fläche mit schmalem Gesicht.. Zudem kann man damit nicht liegen. Natürich ist der Stax der Beste vom Klang. Aber eben nur zum Sitzen.. Ein Stax mit dem Komfort des HD650, das wäre was. Aber meine Kombi ist gar nicht so weit hinter dem Stax. Ich muss einfach liegen können im Bett und hören. Das geht mit dem Stax nicht.
armstrong
Stammgast
#106 erstellt: 24. Apr 2005, 14:20
Noch was. DAs Problem mit der In Kopf Lokalisation und des NICHT Hörens der Verzögerung auf dem anderen Ohr kann ein bisschen wet gemacht werden mit Corssfeed Filtern beim KH Verstärker. Ein optimales System wie man bei Kopfhöhrern räumlicheres Hören simuliert gibt es aber leider noch nicht. Ganz ärerglich ist z. B. die neu herausgekommenen Aufnahme der Tellemann Flötenquartette von DG Archiv. Dort kommen die Solo Instrumente nur im linken Kanal. Das ist dann bei Kopfhöhreren unhörbar stressig. Ueber Lautsprecher stört es aber kaum,da dort die Kanaltrennung in dem Sinne nicht vorhanden ist. Oder anderst gesagt. Wenn ein Solo Part oder lauteres Instrument oder Stimme zu einkanalig aufgenommen ist, ist das Hören mit KH eine Qual. Leider gibt es zuviele Aufnahmen die so sind . Aber eben. Immerhin ist dann KH besser als leise über Boxen zu hören und bei jeder lauteren Passage ein schlechtes Gewissen zu haben bei "ungünstiger" Wohnsituation. Gut ist wenn die Stimme und Solo Instrumente genau zentral aufgenommen sind. Also links und rechts kanalig. Dann geht es mit Kopfhöhrern sehr gut. Daher vor Kauf Aufnahme unbedingt mit Kopfhöhren anhören wer nur über KH hört. Denn sonst kann es Ueberraschungen geben wei bei oben erwähnten Album.
tonatona
Hat sich gelöscht
#107 erstellt: 24. Apr 2005, 19:39
Man soll mich berichtigen falls ich mich irre, aber ich kann im Treiber der Soundkarte (EMU 0404) die beiden Kanäle beliebig positionieren bzw. miteinander mischen. Anspruchsvolle könnten für jede Aufnahme eine passende Positionierung der Kanäle im Stereofeld als Einstellung speichern.
Bartók-Fan
Stammgast
#108 erstellt: 22. Okt 2012, 16:38
Hallo,
in den letzten 7 Jahren sind sehr viele neue KH auf den Markt gekommen, und sicherlich auch viele neue Leser hier im Forum.
Gibt es neue Meinungen, Empfehlungen, Tipps?

Besonders: Gibt es Klassikhörer, die von mittleren bis großen Stax auf etwas anderes gewechselt haben? Wenn ja, wieso?
op111
Moderator
#109 erstellt: 22. Okt 2012, 18:46
Hallo Bartók-Fan,

ich nehme an, dass es hier viele gibt, die auch Kopfhörer benutzen.
Ein wenig Kaufberatung und Theorie zur Problematik der Kopfhörerstereophonie bietet der Thread: klassik und Kopfhörer

Ich habe seinerzeit einen AKG K601 erworben, als Ergänzung zu meinem geschlossenen Sennheiser HD280pro. Beide funktionieren bis heute tadellos.

Hüb'
Moderator
#110 erstellt: 23. Okt 2012, 08:18

Bartók-Fan schrieb:
Besonders: Gibt es Klassikhörer, die von mittleren bis großen Stax auf etwas anderes gewechselt haben? Wenn ja, wieso?

Hm, "gewechselt" ist für meine Person nicht ganz passend. ich verwende immer noch einen SR-303 (Stax 3050-Set) mit dem ich sehr gerne Klassik höre. Zwischenzeitlich haben sich ein Sennheiser HD 800 und ein Beyerdynamic T1 dazugesellt. Ich mag es einfach, eine gewisse Abwechslung zu haben, ohne mich nun final entscheiden zu müssen, welcher der drei KH nun der für mich Beste und Einzige ist. Es hängt auch von der Musik und der jeweiligen Stimmung ab, welchen ich benutze. Weiterhin besitze ich folgende, weniger hochwertige KH: AKG k701, k271, Sennheiser HD 25 und HD 650. Mit allen macht es viel Freude, Musik zu hören.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 23. Okt 2012, 17:19 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#111 erstellt: 23. Okt 2012, 12:46
Gibt es inzwischen einen der Stax Elektrostaten zu einen halbwegs akzeptablen Preis (oder kosten die in D immer noch zweimal soviel wie in Japan oder USA)?
Hüb'
Moderator
#112 erstellt: 23. Okt 2012, 14:26
Hallo Johannes,

das sind die reg. deutschen Preise:
http://www.christoph...-shop/komplett-sets/

JP-Importe sind nach wie vor günstiger.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 23. Okt 2012, 14:27 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#113 erstellt: 23. Okt 2012, 15:02

Hüb' schrieb:

das sind die reg. deutschen Preise:
http://www.christoph...-shop/komplett-sets/

JP-Importe sind nach wie vor günstiger.



Über EUR 1000 für das günstigste Set ist Jenseits von Gut und Böse. Dafür bin ich zu geizig; ich hatte (das kann aber schon 5-7 Jahre her sein) so etwas wie $600-800 oder rund 500 EUR im Hinterkopf. Kann natürlich sein, dass ich mir immer nur die Kopfhörerpreise ohne die notwendigen Verstärker gemerkt habe. Wenn ich irgendwann mal echt zu viel Geld habe oder aus Wohnungs o.ä. Gründen hauptsächlich per Kopfhörer hören muss, vielleicht... aber bis dahin ohne mich
Bartók-Fan
Stammgast
#114 erstellt: 23. Okt 2012, 16:54

ich verwende immer noch einen SR-303 (Stax 3030-Set) mit dem ich sehr gerne Klassik höre. Zwischenzeitlich haben sich ein Sennheiser HD 800 und ein Beyerdynamic T1 dazugesellt.


Und was kann ein HD800 besser/schlechter/anders als der 3030-Set?
McMusic
Inventar
#115 erstellt: 23. Okt 2012, 17:00

Bartók-Fan schrieb:
Und was kann ein HD800 besser/schlechter/anders als der 3030-Set?


Z.B. hat ein HD800 eine exzellente Bühnendarstellung für einen Kopfhörer. Der Stax kann die Tiefe der Bühne auch aufzeigen, aber die Breite einer HD800-Bühne bekommt er nicht hin.
Hüb'
Moderator
#116 erstellt: 23. Okt 2012, 17:08
Er kling halt anders. Schallwandler unterscheiden sich nun einmal.
Qualitativ sind die Unterschiede aber sehr gering, IMHO.
Bartók-Fan
Stammgast
#117 erstellt: 23. Okt 2012, 17:13
Oh, das ist natürlich wahnsinnig aussagekräftig und detailiert.
Da fehlt nur noch der Hinweis zum Selberhören, dann können wir den Austausch hier im Forum gleich beenden...
Hüb'
Moderator
#118 erstellt: 23. Okt 2012, 17:17
Sorry, ist nicht böse gemeint, aber weder kann ich die Unterschiede zwischen einem HD800 und einem SR303 verbal aussagekräftig beschreiben, noch halte ich es für sinnvoll. Gerade in dieser Preisklasse muss man eh eigene Hörerfahrungen machen, um zu einem Entschluss zu kommen.

Die Einschätzungen von McMusic hinsichtlich der Bühnendarstellung teile ich. Der HD800 klingt in meinen Ohren minimal "spitzer, aggressiver". Der SR303 erscheint mir "müheloser, lockerer" und minimalst "transparenter und besser aufgelöst". Bitte entschuldige die Hifi-Worthülsen, aber Du fragtest ja danach.
Wilke
Inventar
#119 erstellt: 21. Dez 2012, 13:20
Wenn ich über Kopfhöre Musik genieße, dann über den Akg 601!
gruß Ralf.
op111
Moderator
#120 erstellt: 21. Dez 2012, 13:50
Hallo Ralf,
ich schätze den AKG 601 auch, insbesondere wegen seines Tragekomforts (die Ohren glühen nicht so schnell) und des angenehm weiträumigen und unverfärbten Klangbilds, vor allem bei Kammermusikaufnahmen.

Und aus praktischen Gründen - ich habe das Kabel bisher noch nicht getötet.


[Beitrag von op111 am 21. Dez 2012, 13:52 bearbeitet]
McMusic
Inventar
#121 erstellt: 21. Dez 2012, 23:37
Wenn ich aufmerksam Musik höre, dann nur über Kopfhörer. Und dann nur über meinen Sennheiser HD800.
op111
Moderator
#122 erstellt: 22. Dez 2012, 15:11
Hallo zusammen,
wie Andreas schon in Beitrag #64 dargestellt hat, ist die Wiedergabe über Kopfhörer meistens problematisch:

AH. schrieb:
.... bisher wurde nicht hinreichend deutlich, daß sich Kopfhörerstereophonie und Lautsprecherstereophonie drastisch unterscheiden und nicht kompatibel sind.

Bei der Lautsprecherstereophonie fällt der Schall 30° seitlich von vorne ein, was zu völlig anderen Trommelfellsignalspektren führt, im Vergleich zu einem Schalleinfall von 90° seitlich (Kopfhörer). Die Trommelfellsignalspektren sind letztlich das, was wir hören. Durch Geometrie von Ohrmuschel, Kopf, Oberkörper usw. entstehen die genannten sehr großen Unterschiede (Größenordnung der Abweichungen: 10dB).

Desweiteren hört das rechte Ohr bei Lautsprecherwiedergabe auch den linken Lautsprecher und umgekehrt, bei Kopfhörerwiedergabe nicht. Es kommt also bei Lautsprecherwiedergabe zu einem Übersprechen der Kanäle. Und das rechte Ohr hört vom linken Lautsprecher ganz andere Trommelfellsignalspektren, als vom rechten (völlig anderer Schall-Einfallswinkel).

Eine Tonaufnahme, die für Lautsprecherstereophonie gedacht ist(das ist der Regelfall), kann meiner Erfahrung nach über Kopfhörer daher nicht überzeugen und umgekehrt.
...
mehr s. dort....
Geräte wie der AKG BAP 1000 (s.weiter oben) sind m.W. nicht mehr am Markt, die Zahl der freifeldentzerrten Kopfhörer hält sich auch in Grenzen.
Da ich weder über AKG K 1000. noch BAP 1000 verfüge, habe ich bei Kopfhörerwiedergabe fortwährend den Eindruck eines sehr artifiziellen Klangbilds.
Allerdings kann ich mit diesem Kompromiss leben, da ich so sozialverträglich auch zu ungewöhnlichen Zeiten in angemessener Lautstärke hören kann.
FrankJH
Ist häufiger hier
#123 erstellt: 06. Feb 2014, 23:40
Für mich ist der AKG K 701 der absolute Klassik-Kopfhörer.

Meine persönlichen Favoriten sind u.a. Gustav Mahler, Hector Berlioz, Anton Bruckner, Igor Stravinsky und Ludwig van Beethoven - da darf es auch gerne mal ein bißchen lauter werden :).

Alleine schon aus Rücksicht auf die nachbarn schweigen die Lautsprecher meist. Und das Liveerlebnis ersetzen sie meiner Meinung nach nicht ... die Atmosphäre im Konzertsaal, die Begeisterung ... das können Lautsprecher nicht vermitteln.

Viele Grüße, Frank
Thomas133
Hat sich gelöscht
#124 erstellt: 07. Feb 2014, 03:12
Unter professionellen Tontechnikern herrscht einhellige Meinung darüber niemals über Kopfhörer (bei Studioproduktionen) abzumischen, nur in seltenen Ausnahmefällen um zB zu überprüfen wie sich dort der Mix verhält ggf. kleine Anpassungen vornimmt. Die Gründe kopiere ich mal einfachheitshalber von der Musikseite Delamar rein.

Verändertes Stereo-Empfinden
Beim Abhören von Musik in einem Kopfhörer fehlt eine wichtige Komponente des Klangs: der Raum. Stereophonie ist im Prinzip nur ein Werk unseres Gehirn, das zwei Monoquellen, die zeitgleich an unseren Ohren ankommen sozusagen in ein Signal wandelt. Der Klang des rechten Lautsprechers im Kopfhörer ist aber nicht im linken Ohr zu hören und vice versa.

Den Grund mit den Phasenauslöschungen lasse ich mal weg weil er auf jeden Fall nicht den Musikkonsumenten betrifft, der erwartet ja zurecht vom fertigen Mix das sowas nicht vorkommt.

Schlechte Bassabbildung
Durch ihre Bauart bedingt, können Kopfhörer im Bassbereich nur unzulänglich arbeiten. Gerade dieser Bereich ist aber essentiell für viele Musikrichtungen.

Natürlich kann man jetzt darüber streiten inwiefern das für reine Musikkonsumenten nachteilig ist, der Mix sollte ja schließlich auch für diese Hörmöglichkeit berücksichtigt werden aber letztendlich lassen sich die oben genannten Nachteile (was den Bass anbelangt gegenüber guten Lautsprechern wohlgemerkt! Nicht Brüllwürfel am PC oder Omas Küchenradio ) nicht kaschieren. Kopfhörer ist für mich immer nur eine Alternative für unterwegs oder wenn ich Rücksicht auf Andere nehme.
Ein weiterer Punkt wäre ja auch der gesundheitliche Aspekt, kenne mich da zu wenig aus und ab wieviel dB wie lange ein Risiko bzw. Schaden eintreten kann müßte ich auch erst recherchieren. Aber wenn man zB Bruckner oder Wagner voll auskosten möchte sind Lautsprecher auf jeden Fall gesünder.
(aber man sollte auch nicht unbedingt in den ersten Reihen einer Bruckner-Live-Aufführung sitzen wie ich selbst aus Erfahrung weiß )
grüße
Thomas
op111
Moderator
#125 erstellt: 07. Feb 2014, 11:01
Hallo zusammen,

@Thomas
Vielen Dank für diese sachgerechte und ausführliche Darstellung.
Im unmittelbaren Direktschallfeld der Blechbläser zu sitzen, ist mir wegen der extremen Pegel, besonders bei Bruckner, Mahler, Schostakowitsch u.a. sehr unangenehm. Man kann sich vorstellen, wie das für die Musiker im Orchester sein muß.

@all
Die Probleme der Kopfhörer-Stereophonie bei für Lautsprecher gemischten Produktionen (und das sind mehr als 99%) kann man durch verschiedene Maßnahmen mildern. Es gibt von einfachen Sytemen, die nur den Frequenzgang korrigieren (Stichwort HRTF), bis hin zu aufwändigen Systemen die nicht nur den Frequenzgang korrigieren sondern auch Kopfbewegungen ausgleichen (z.B. Smyth Realizer) einige marktgängige Produkte.
Hörbert hat hier a.a.O. schon eine passive Schaltung dargestellt, die ein deutlich angenehmeres Klangbild bei dynamischen Kopfhörern ermöglicht.
Klassikkonsument
Inventar
#126 erstellt: 07. Feb 2014, 17:59

Thomas133 (Beitrag #124) schrieb:
Kopfhörer ist für mich immer nur eine Alternative für unterwegs oder wenn ich Rücksicht auf Andere nehme.


Tja, das ist auch ne Kostenfrage. Mit Kopfhörer kann man (natürlich abgesehen von den aufgezählten spezifischen Mängeln) recht umstandslos eine gewisse Klangqualität erreichen, für die man mit Lautsprechern viel mehr Aufwand treiben muss.
Und mir sind "authentischer" Klang und Räumlichkeit erstmal relativ egal. Mir sind Transparenz und Direktheit wichtiger.


aber man sollte auch nicht unbedingt in den ersten Reihen einer Bruckner-Live-Aufführung sitzen wie ich selbst aus Erfahrung weiß


Ja, nicht nur elektrisch verstärkte Musik ist schlecht für Ohren. Vor Jahren machte die Meldung Furore, dass Orchester aufgrund einer EU-Richtlinie dazu angehalten wurden, nicht zu laut zu spielen. Orchestermusiker haben oft auch einen individuell angepassten Gehörschutz.
op111
Moderator
#127 erstellt: 07. Feb 2014, 18:24

Klassikkonsument (Beitrag #126) schrieb:
Und mir sind "authentischer" Klang und Räumlichkeit erstmal relativ egal. Mir sind Transparenz und Direktheit wichtiger.

Wenn ich Kopfhörer benutzen will oder muß, geht es mir auch so.
Manchmal nutze ich auch Kopfhörer als "akustische Lupe" um verdeckte Details aufzuspüren .
Die mir unangenehme Frequenzgangveränderung kompensiere ich mit einer HRTF = Head-Related_Transfer_Function-Entzerrung per Equalizer und mit dosiert eingekoppeltem Übersprechen (Basisbreitenverringerung) den weiten Öffnungswinkel der Schallereignisse.
Das trägt (bei mir) zum ermüdungsfreien Langzeithörvergügen maßgeblich bei - und natürlich der Tragekomfort.



[Beitrag von op111 am 07. Feb 2014, 18:26 bearbeitet]
op111
Moderator
#128 erstellt: 10. Feb 2014, 15:09

Klassikkonsument (Beitrag #126) schrieb:
Ja, nicht nur elektrisch verstärkte Musik ist schlecht für Ohren. Vor Jahren machte die Meldung Furore, dass Orchester aufgrund einer EU-Richtlinie dazu angehalten wurden, nicht zu laut zu
spielen.

Es gibt für Veranstaltungen eine Richtline [DIN 15905-5], die sagt, daß beim Publikum am jeweils lautesten Punkt maximal 99 db (LEQ(A)) gemittelt über 2 Stunden ankommen dürfen. Ab 95 db (LEQ(A)) ist der Betreiber verpflichtet, Gehörschutz anzubieten. Ab 99 db ist er verpflichtet, Gäste darauf hinzuweisen, das diese ihn tragen sollen.
Der Spitzenschallpegel L(C)peak ist auf 135dB zu begrenzen.

PA-Lautsprecher montiert man deshalb z.B. in mehreren Metern Höhe, um so einen gleichmässigere Lautstärkeverteilung im Publikum ohne Spitzen über 99dB/A in den vorderen Reihen zu erzielen. Moderne PAs erzielen da mühelos Pegel über 130dB/A .

Für Mitarbeiter gilt ohnehin die BGV B3. Diese limitiert den Pegel auf 85 db (LeQ(A)) beim Beschäftigten.


Ergänzt: Spitzenpegel , DIN


[Beitrag von op111 am 10. Feb 2014, 20:55 bearbeitet]
fuchs2
Stammgast
#129 erstellt: 02. Mrz 2014, 15:30
Hallo, also wenn ich zu Hause bin, eigentlich ausschließlich über Lautsprecher. Habe jetzt einen schönen gemütlichen Hörplatz mit deutlich besserer Boxenplatzierung, als in der alten Wohnung. Unterwegs zu Fuß (zur Zeit zwar fast nie, aber bald wieder) über Kopfhörer, logisch, aber da hab ich noch nicht den richtigen gefunden, die Störgeräusche von außerhalb im öffentlichen Raum sind nicht optimal... Mal sehen, werde mir da mittelfristig wohl einen gescheiten Kopfhörer anschaffen.

fuchs2


[Beitrag von fuchs2 am 02. Mrz 2014, 15:32 bearbeitet]
op111
Moderator
#130 erstellt: 04. Mrz 2014, 18:02
Am Rande des Themas:
Wer sein akustisches Differenzierungsvermögen gern einmal auf die Probe stellen möchte, dem empfehle ich
den "Philips Golden Ears Online Test":
https://www.goldenears.philips.com/german/introduction.html
und diesen Thread in unserem Forum
Philips - Golden Ears (Training für die Lauscher)
op111
Moderator
#131 erstellt: 04. Mrz 2014, 19:21
Ich habe den Philips-Online-Test einmal begonnen (allerdings nicht mit Philips-Kopfhörern sondern Sennheiser).
Es ist nicht gerade leicht. im "Silber Level" die verschiedenen MP3-Bitraten > 128 kBit/s zu unterscheiden.
Ganz perfide ist auch der Test "Halligkeit", die letzten Aufgaben mit 85/15 fand ich sehr schwierig und habe mehrere Anläufe gebraucht.
Vermutlich hätte ich bereits vorher eine Pause einlegen müssen.
Wer am Ende noch nicht genug hat, kann sich mal am Harman Programm (AKG, Sennheiser, Neumann ...) "How To Listen" versuchen - Download auf der Harman-Seite.


[Beitrag von op111 am 04. Mrz 2014, 19:34 bearbeitet]
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