Musikalischer Anspruch deutlich gesunken...

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Largo
Stammgast
#51 erstellt: 21. Jun 2004, 11:41


Vom musikalischen Anspruch her wage ich noch eine These: Die aktuellen Scheiben sind meist wesentlich perfekter, hochwertiger produziert als ältere Scheiben.


Mag sein, dass aktuelle Scheiben tontechnisch perfekt aufgenommen sind. Aber was nützt das mir, wenn es der Musik an Raffinesse oder Esprit fehlt. Schräge Akkorde, geschmackvolle und originelle Instrumentierung, ungerade Takte - das macht doch erst den Reiz aus.



Beispielsweise Trio, ACDC ... sind diese Bands trivial? Von den Plattenverkäufen und der Anzahl der Akkorde sicher. Aber zugleich sind sie auch genial und mit eingängiger und aufs Wesentliche reduzierter Musik unnachahmlich.


Naja, man muss schon unterscheiden zwischen Minimalismus und Trivialität.
Minimalistisch heißt für mich: sieht für einen Außenstehenden einfach aus, ist in Wirklichkeit aber hochgradig anspruchsvoll.
Trivial heißt für mich: oberflächlich und platt. Sieht simpel aus und ist auch simpel.
Letzteres mag zwar durchaus seinen Zweck erfüllen z.B. das Bierzelt zum Wackeln zu bringen. Spannend, geschmackvoll oder bewusstseinserweiternd - und darauf lege ich persönlich wert - ist es aber nicht.
JochenB
Stammgast
#52 erstellt: 21. Jun 2004, 12:07


Noch ein Wort zu den Tontechnikern sei mir erlaubt: Früher verstanden die ihr "Handwerk" für mich besser. Ich kenne etliche hervorragend aufgenommene Scheiben, die auch heute noch sog. "audiophile" Produktionen um Längen hinter sich lassen. Da wurde mit den vorhandenen Möglichkeiten sinnvoll umgegangen - Aufnahmen des DOT-Labels aus den 50ern klingen heute noch atemberaubend gut!


Hi Ohrmuschel!

Da hast Du eigentlich recht auch damit, dass Du das als Handwerk bezeichnest, denn das ist es. Es ist sicher schwerer gewesen mit den damaligen Möglichkeiten und einer fundierten Erfahrung vernünftige Aufnahmen hinzubekommen. Einen wesentlichen Teil haben sicher auch die Musiker dazu beigetragen, die ebenfalls ihr Handwerk verstehen mussten, sodaß der Techniker nicht gross herumbasteln musste, um einen vernünftigen Mix hinzubekommen. Das ist bei jedem Handwerk so. Heutzutage würde ich mal ganz frech behaupten, dass der Computer im Musikbereich einiges erst möglich gemacht hat, was man heute hören muss. Mittlerweile ist es jedem Hansel (ich spreche nicht von Leuten, die es auch heute noch drauf haben sondern von den Möchtegern-Mixern und Praktikanten am Mischpult), der mit einer Musiksoftware umgehen kann und ansatzweise was von Musik versteht, möglich ist, ein Ergebnis hinzubekommen. Ist doch nichts einfacher als sich das notwendige aus allem möglichen zusammenzusamplen und wenn der Musiker eben nicht die Qualität hat, die man braucht, wird am Computer einfach korrigiert. Es ist erschreckend, was man da alles verschönen kann, was im Grunde als Quelle Schrott war. 5-10 Töne nicht getroffen, aussem Tack? Scheissegal, am Rechner wird´s passend gemacht. Stimme absolut daneben? Auch egal. Wozu gibt es Harmonizer. Nur Mist, wenn dann auf der Bühne beim Gig, die Technik versagt

Ich möchte hier nicht moderne Aufnahmetechnik verteufeln. Gerade hier gibt es auch Beispiele, die zeigen, dass Bands, die früher schon gute Aufnahmen produziert haben noch perfekter im Sound und in der Qualität ihrer Aufnahmen geworden sind, da muss ich Bukowski zustimmen. Was ich aber nicht unbedingt Teile ist der genannte Grund, weswegen Studiomusiker oft für Aufnahmen herangezogen werden. Meist sind da Musiker im Studio, die man nachher auch auf der Bühne wiederfindet, weil für irgendein Part der benötigt wird kein Musiker in der Band (mehr) vorhanden ist oder einer nicht zwei Instrumente auf einmal spielen kann. Aber nichtsdestotrotz sind für mich gute Studiomusiker die heimlichen Stars, denn die müssen auf vielen Hochzeiten spielen und sich an verschiedene Arrangements, Sounds und Stilen der Bands anpassen, sind also noch vielseitiger finde ich. Mir ist ehrlich gesagt lieber, eine Band setzt auf gute Studiomusiker, um ggf. ihre eigenen Unzulänglichkeiten auszubügeln (die viele Bands ja auch zugeben, siehe Nick Mason und David Gilmour von Pink Floyd in einem Interview in den 90ern)), als dass sie nur mit der Technik rumtricksen um eine gewisse Perfektion zu erzielen, die sie nachher auf der Bühne gar nicht mehr hinbekommen kann.

Gruss

Jochen
JochenB
Stammgast
#53 erstellt: 21. Jun 2004, 12:08



Noch ein Wort zu den Tontechnikern sei mir erlaubt: Früher verstanden die ihr "Handwerk" für mich besser. Ich kenne etliche hervorragend aufgenommene Scheiben, die auch heute noch sog. "audiophile" Produktionen um Längen hinter sich lassen. Da wurde mit den vorhandenen Möglichkeiten sinnvoll umgegangen - Aufnahmen des DOT-Labels aus den 50ern klingen heute noch atemberaubend gut!


Hi Ohrmuschel!

Da hast Du eigentlich recht auch damit, dass Du das als Handwerk bezeichnest, denn das ist es. Es ist sicher schwerer gewesen mit den damaligen Möglichkeiten und einer fundierten Erfahrung vernünftige Aufnahmen hinzubekommen. Einen wesentlichen Teil haben sicher auch die Musiker dazu beigetragen, die ebenfalls ihr Handwerk verstehen mussten, sodaß der Techniker nicht gross herumbasteln musste, um einen vernünftigen Mix hinzubekommen. Das ist bei jedem Handwerk so. Heutzutage würde ich mal ganz frech behaupten, dass der Computer im Musikbereich einiges erst möglich gemacht hat, was man heute hören muss. Mittlerweile ist es jedem Hansel (ich spreche nicht von Leuten, die es auch heute noch drauf haben sondern von den Möchtegern-Mixern und Praktikanten am Mischpult), der mit einer Musiksoftware umgehen kann und ansatzweise was von Musik versteht, möglich ist, ein Ergebnis hinzubekommen. Ist doch nichts einfacher als sich das notwendige aus allem möglichen zusammenzusamplen und wenn der Musiker eben nicht die Qualität hat, die man braucht, wird am Computer einfach korrigiert. Es ist erschreckend, was man da alles verschönen kann, was im Grunde als Quelle Schrott war. 5-10 Töne nicht getroffen, aussem Tack? Scheissegal, am Rechner wird´s passend gemacht. Stimme absolut daneben? Auch egal. Wozu gibt es Harmonizer. Nur Mist, wenn dann auf der Bühne beim Gig, die Technik versagt

Ich möchte hier nicht moderne Aufnahmetechnik verteufeln. Gerade hier gibt es auch Beispiele, die zeigen, dass Bands, die früher schon gute Aufnahmen produziert haben noch perfekter im Sound und in der Qualität ihrer Aufnahmen geworden sind, da muss ich Bukowski zustimmen. Was ich aber nicht unbedingt Teile ist der genannte Grund, weswegen Studiomusiker oft für Aufnahmen herangezogen werden. Meist sind da Musiker im Studio, die man nachher auch auf der Bühne wiederfindet, weil für irgendein Part der benötigt wird kein Musiker in der Band (mehr) vorhanden ist oder einer nicht zwei Instrumente auf einmal spielen kann. Aber nichtsdestotrotz sind für mich gute Studiomusiker die heimlichen Stars, denn die müssen auf vielen Hochzeiten spielen und sich an verschiedene Arrangements, Sounds und Stilen der Bands anpassen, sind also noch vielseitiger finde ich. Mir ist ehrlich gesagt lieber, eine Band setzt auf gute Studiomusiker, um ggf. ihre eigenen Unzulänglichkeiten auszubügeln (die viele Bands ja auch zugeben, siehe Nick Mason und David Gilmour von Pink Floyd in einem Interview in den 90ern), als dass sie nur mit der Technik rumtricksen um eine gewisse Perfektion zu erzielen, die sie nachher auf der Bühne gar nicht mehr hinbekommen kann.

Gruss

Jochen
bukowsky
Inventar
#54 erstellt: 21. Jun 2004, 12:16
Hallo largo,
ich glaube fast, Du verwechselst Geschmack mit Qualität.
Mit höherer Qualität meine ich nicht die Art der Musik, ich meine zum einen die Aufnahmequalität UND die Qualität der Einspielung aus künstlerisch-handwerklicher Sicht. Es können sich z. B. die Scorpions nicht leisten, dass auf deren Studio-Alben etwas mit dem Timing nicht ganz stimmt ... dafür gibts dann Studiomusiker
kalia
Inventar
#55 erstellt: 21. Jun 2004, 12:28
"I don't think the music industry is conducive to artistic and social change and growth. It does a lot to exploit and homogenize art and artists. In order to challenge the corporate music industry, I feel it necessary to remain outside it. I could be selling a lot more albums. Life could be a lot more cushy. But it's much more interesting to try and hammer out an alternative route without the music industry and maybe be an example for other musicians. You don't have to play ball."
-Ani DiFranco, quoted by Ira Robbins in Newsday, June 10. 1995


Statt über die schlechten Beispiele könnte man ja mal über die guten sprechen.

Vielleicht kriege ich dann ja noch ein paar Tips

Gruss Lia
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 21. Jun 2004, 12:31
@JochenB: Für Deinen Beitrag gibt´s die volle Punktzahl!

Gruß
ohrmuschel
Largo
Stammgast
#57 erstellt: 21. Jun 2004, 12:55

Hallo largo,
ich glaube fast, Du verwechselst Geschmack mit Qualität.


Nö, verwechsel ich nicht.
Gute Aufnahmequalität und handwerkliche Befähigung kann Schwächen in Bezug auf Originalität, Dramaturgie, Athmosphäre usw. nicht kompensieren.
Ralph Siegel hat's in handwerklicher Hinsicht bestimmt voll drauf - aber deswegen ist's für mich noch keine Kunst.
Torsten_Adam
Inventar
#58 erstellt: 21. Jun 2004, 13:07

Hi!

Ich bin Jahrgang 62 und voll in der Ära von Pink Floyd, Supertramp, Genesis, Deep Purple, Led Zepplin etc. aufgewachsen.

Ich würde nicht sagen, dass nur heute Sch**** produziert wird. Das war damals genauso. Da gab es auch die Eintagsfliegen, die nur wegen des Kommerz hochgepuscht wurden und keinerlei künstlerischen Anspruch hatten. Leider werden die bei den scheinbar heutzutage angesagten Oldieshows im Fernsehen auch gerne wieder herausgekramt. Warum? Weil es eben Leute gibt und leider ist das eine grosse Masse, die drauf abfährt. Mir sträuben sich z.B. beim "Lied der Schlümpfe" immer noch die Nackenhaare.
Da werden die eigentlichen Popgrössen der 60er, 70er und 80er kaum oder nur am Rande erwähnt. Hauptsächlich geht es um die kommerziellen Titel. Rühmliche Ausnahme war letztens die Sendung "50 Jahre Rock" mit Barockteenager Gottschalk.

Aber meinen Eltern ging das mit den Nackenhaaren genauso, als ich als Jugendlicher Pink Floyd laufen hatte und das wo mein Vater Stones-Fan durch und durch war.

Jede Generation hat ihre Musik und jeder soll hören was er will. Wenn es mir nicht gefällt, höre ich einfach nicht hin, obwohl das heute schwerer geworden ist, als vor 20 Jahren. Denn heute sind die Möglichkeiten, einen mit dem Mist zu bombadieren etwas vielfälltiger als damals. Bei einer Fernsehsession kommt man ja oft nicht drumherum, wenigstens durch Zufall auf eine der Retortenshows oder Ihre Werbung zu stolperen.

Allerdings kann ich als Vater selber was tun, indem ich meinem Sohnemann (10), der selber mittlerweile recht gut Keyboard spielt, auch mal Musik aus meiner Jugendzeit vorspiele und er sich oft freiweillig dazusetzt und offensichtlich Spass dran hat. Genauso höre ich mir seine Musik an. Dabei muss ich allerding sagen, dass mein Sohnemann keinen schlechten Geschmack hat. The Rasmus, Dido und Avril Lavigne höre ich auch sehr gerne und das finde ich, hebt sich doch sehr positiv von dem Einheitsbrei ab und gibt Hoffnung. Schön zu sehen, dass es noch junge Leute gibt, die gute Mukke machen können. Gut mit 10 Jahren, kann man jemanden noch einfacher beeindrucken und der Geschmack ist noch nicht ganz so gefestigt. Aber genauso "erwische" ich meinen Sohn des öfteren dabei, dass er sich Pink Floyd (da fährt er voll drauf ab), Phil Collins (sein absoluter Gott), Dire Straits und Alan Parsons reinzieht. Das gibt Hoffnung.
Genauso habe ich mir z.B. als Kid die Stones- und Beatles-Platten vom Vadder reingezogen. Geprägt hat mich das bis heute auch.


Gruss

JochenB



Als alter 61er gebe ich Jochen Recht, jede Generation hatte ihre Helden (musikalische). Die Eltern der jeweiligen Generation haben immer geschimpft, über Sittenlosigkeit und Verfall der Werte usw.. Das musste jede Generation durchmachen. Die jungen Musikliebhaber von dem jungen Mozart wurden genauso des schlechten Geschmack bezichtigt wie die heutige Jugend wenn sie Eamon hören.
Ich kann da den anderen beipflichten, jedem das seine!

Anbei habe ich mir letztes Wochenende auch SEAL gekauft und finde die Musik nett!
heavysteve
Stammgast
#59 erstellt: 21. Jun 2004, 15:08
@Bukowsky......
ich meine damit.... Hr Bohlen hat doch angeblich ein abgeschlossen Musikstudium in den Fächern Gitarre und
Klavier/Piano.
Seltsam, dass er sich seit der 1. Modern T Scheibe immer
nur bezahlte Mukker ins Studio gekauft hat. Also Gitarristen und Keyboarder. Ebenfalls div. Namenlose Sänger, die dann die Leadvoc. und Backvoc. bei z.B. Cherry,Cherry Lady und vielen anderen Songs
gesungen haben. Was hat denn Thomas Anders gesungen?
Oder Hr. Bohlen?

Wenn man übrigens Hr. Bohlen bei den Gitarrenbegleitungen
im Playback auf die Finger schaut, findet dort undifinierbare Akkorde, die mit Sichheit nix mit dem Song zu tun haben. (Vielleicht kann er ja gar nicht..

Gruss SteveO
bukowsky
Inventar
#60 erstellt: 21. Jun 2004, 18:32

@Bukowsky......
ich meine damit.... Hr Bohlen hat doch angeblich ein abgeschlossen Musikstudium in den Fächern Gitarre und
Klavier/Piano.
Seltsam, dass er sich seit der 1. Modern T Scheibe immer
nur bezahlte Mukker ins Studio gekauft hat. Also Gitarristen und Keyboarder. Ebenfalls div. Namenlose Sänger, die dann die Leadvoc. und Backvoc. bei z.B. Cherry,Cherry Lady und vielen anderen Songs
gesungen haben. Was hat denn Thomas Anders gesungen?
Oder Hr. Bohlen?

Wenn man übrigens Hr. Bohlen bei den Gitarrenbegleitungen
im Playback auf die Finger schaut, findet dort undifinierbare Akkorde, die mit Sichheit nix mit dem Song zu tun haben. (Vielleicht kann er ja gar nicht..

Gruss SteveO 8)


Hi heavysteve,
ein Studium der Musik allein bedeutet weder perfekten Umgang mit einem Instrument noch interessante Akzentuierung. Ich finde nichts verwerflich daran, dass Produzenten produzieren und Musiker musizieren.
Letztendlich ists egal, ob Diddaa Saiten/Tasten bedienen oder singen kann. Er produziert Musik, die gekauft wird (ob gut oder schlecht).
Übrigens wird nichts dieser Super-Stars-Sendungen ins Studio eingekauft. Zum einen hat Bohlen kein Studio und zum anderen laufen die Spuren übers Internet zu den Mukkern nach Haus.
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 21. Jun 2004, 18:58
Jetzt ist der thread wieder bei der Ursprungsfrage gelandet. Man unterhält sich über die musikalischen Qualitäten von Bohlen. Das war´s - schade eigentlich.
kalia
Inventar
#62 erstellt: 21. Jun 2004, 19:22

Wenn man übrigens Hr. Bohlen bei den Gitarrenbegleitungen
im Playback auf die Finger schaut, findet dort undifinierbare Akkorde, die mit Sichheit nix mit dem Song zu tun haben.


Ich war mal Gast bei einer Aufzeichnung im WDR-Fernsehen (natürlich Playback)
Die Studiomusiker, die übrigens mehr nach Aussehen und nicht nach Können ausgesucht wurden, haben die Instrumente ausgelost. (naja, so ein bischen haben sie schon geschaut, dass es rein äusserlich passt)
So genau nimmt man es da wohl nicht. Jeder hätte aber mit Sicherheit das eigene Instrument beherscht.

Gruss Lia
bukowsky
Inventar
#63 erstellt: 21. Jun 2004, 20:36

Jetzt ist der thread wieder bei der Ursprungsfrage gelandet. Man unterhält sich über die musikalischen Qualitäten von Bohlen. Das war´s - schade eigentlich.


na, dann ists ja im besten Sinne nicht off topic
der Sinne meiner Fragerei war auch der, eine solche Diskussion nicht einfach mit ein paar Seitenhieben auf bestimmte Leute aus dem Musikgeschäft zu beginnen. Das ist in meinen Augen zu schlicht und nicht hilfreich.
bukowsky
Inventar
#64 erstellt: 21. Jun 2004, 20:37


Ich war mal Gast bei einer Aufzeichnung im WDR-Fernsehen (natürlich Playback)
Die Studiomusiker, die übrigens mehr nach Aussehen und nicht nach Können ausgesucht wurden, haben die Instrumente ausgelost. (naja, so ein bischen haben sie schon geschaut, dass es rein äusserlich passt)
So genau nimmt man es da wohl nicht. Jeder hätte aber mit Sicherheit das eigene Instrument beherscht.

Gruss Lia


diese Geschichten haben aber nur sehr wenig mit Musik als mehr mit der Vermarktung derselben zu tun ...
kalia
Inventar
#65 erstellt: 21. Jun 2004, 21:15
stimmt
aber ich denke manchmal auch bei der gebotenen Musik hat es nur sehr wenig mit Musik als mehr mit der Vermarktung derselben zu tun....
JochenB
Stammgast
#66 erstellt: 22. Jun 2004, 08:56

Jetzt ist der thread wieder bei der Ursprungsfrage gelandet. Man unterhält sich über die musikalischen Qualitäten von Bohlen. Das war´s - schade eigentlich.



Hi!

Warum soll man sich über was unterhalten, was anscheinend nicht vorhanden ist. Ein gewisses Verständnis für Sound (wenn es auch manchmal änlich klingt) kann man ihm aber nicht absprechen, finde ich. Was ich bei Diedda sagen muss, ist das er es versteht Geld zu machen (was man eigentlich keinem negativ ankreiden muss) und das er sein Publikum hat. Und so blöd wie er manchmal tut, ist der gute Diedda gar nicht. Wem es gefällt, gut! Ich halte es da wie Peter Lustig von Löwenzahn am Ende der Sendung "Einfach mal abschalten". Es ist nur merkwürdig, alle schimpfen auf Dieter und der Mann macht Millionen.

Gruss

Jochen B
chopyn
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 22. Jun 2004, 09:27

alle schimpfen auf Dieter und der Mann macht Millionen

Ist halt wie die Blöd-Zeitung und McDoof, man fragt sich wie die überleben....
Gnob
Inventar
#68 erstellt: 22. Jun 2004, 09:32

Was ich bei Diedda sagen muss, ist das er es versteht Geld zu machen (was man eigentlich keinem negativ ankreiden muss) und das er sein Publikum hat. Und so blöd wie er manchmal tut, ist der gute Diedda gar nicht


Das bekommt 100%-tige Zustimmung von mir. Das hat er wirklich raus.
Und aus den Socken würds mich hauen wenn bei ihm zuhaus eine Platten/CD-sammlung stehen würde, die uns hier aus dem Forum in Größe und Inhalt die Zunge lechzend rausfallen ließe.
Will sagen... nach getaner Arbeit setzt er sich vor seine "supa-dupa-high-end-anlage" und legt vinyl-mässig "Dark side of the moon" auf und singt sie von vorn bis hinten mit.




Gruß
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 22. Jun 2004, 10:21
Herr Bohlen ist ein genialer Vermarkter seiner selbst - das muß man ihm neidlos lassen. Er versteht es, aus seiner Musik und seiner Person Geld zu machen. Insoweit holt er legitimerweise nur das bestmögliche aus seinen bescheidenen Möglichkeiten heraus - das nenne ich Profitmaximierung. Hut ab.

Das eigentlich Traurige daran ist, daß so wenig Qualität so viel Erfolg haben kann - aber das ist meine ganz persönliche Meinung. Jedem das Seine.
Gnob
Inventar
#70 erstellt: 22. Jun 2004, 11:22
Moin

Folgende Frage stellt sich für mich... und zwar:

Sind diese "Musikproduzenten" die verantwortlichen für solche eine musikalische Misere oder haben diese nur seinerzeit den gesellschaftlichen Trend zur Oberflächlichkeit erkannt und verdienen sich nun dumm und dämlich daran?

Gruß
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#71 erstellt: 22. Jun 2004, 11:28
"Verantwortlich" sind natürlich diejenigen, die so etwas kaufen, nachfragen, auf den Schild heben,usw.


gesellschaftlichen Trend zur Oberflächlichkeit


Genau diesen Umstand beklage ich ja. Dazu gesellt sich ein abnehmendes Interesse an anspruchsvoller Musik, ein abnehmendes Bildungsniveau (PISA-Studie!), eine Tendenz zur Individualisierung in unserer Gesellschaft, die einhergeht mit einer zunehmenden Entsolidarisierung, usw.
Da könnte man verzweifeln....


[Beitrag von ohrmuschel am 22. Jun 2004, 11:30 bearbeitet]
Gnob
Inventar
#72 erstellt: 22. Jun 2004, 11:44

"Verantwortlich" sind natürlich diejenigen, die so etwas kaufen, nachfragen, auf den Schild heben,usw.


Korrekt, sowas nenne ich die Opfer!!

doch meine Frage bezog sich eigentlich darauf, WIE dieser Umstand eintreffen konnte, wo die Wurzeln zu suchen sind!!

Ansonsten ist es natürlich so wie du gepostet hast: traurig aber wahr -> keine Frage!

Gruß

... wir laufen gerade Gefahr zu verallgemeinern
bin mal gespannt
Schili
Hat sich gelöscht
#73 erstellt: 22. Jun 2004, 11:52
Es gibt keine Wurzeln, sondern lediglich eine Weiterführung.

In 20 Jahre wird die Bohlen/Superstar/..und was weiß ich -Generation die scheußliche und niveaulose Musik ihrer eigenen Kinder verurteilen....das war so und wird immer so sein.

Wir müssen lernen, selbst über den Tellerrand hinauszublicken.

Gruß, Schili
Gnob
Inventar
#74 erstellt: 22. Jun 2004, 12:06

sondern lediglich eine Weiterführung.


aber bestimmt nicht in diesem Ausmaß!

selbst "schlechte" Musik von "damals" ist der schlechten! Musik! von heute qualitativ hoch überlegen. imho!

Gruß
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#75 erstellt: 22. Jun 2004, 12:12
@Gnob:
Wie konnte sowas passieren? Wo sind die [/b]Wurzeln[b]?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich hoffentlich mal die Soziologen. Ich kann hier nur meine bescheidene Meinung sagen. Einige Ursachen habe ich in meiner vorherigen Antwort schon angedeutet. Die Frage muß lauten: was soll die Musik, wozu dient sie, welche Funktionen hat sie, ist sie Selbstzweck oder will sie mehr?

Oder andersherum: warum hören wir Musik? Welche Ansprüche stellen wir selbst an Musik?

Oder wiederum anders: wer macht Musik aus welchen Gründen? Wer ist verantwortlich für Musik - der Interpret oder Produzent?

Mir fällt dabei auf, daß heutzutage erst geschaut wird: was läßt sich verkaufen - insoweit ist das Opfer auch Täter. Aber ist das der Grund für die Misere? Manche sehen auch gar keine. War schon immer so, sagen sie. Da bin ich allerdings anderer Meinung.
Aber so ist es eben. Eine unbefriedigende Antwort - ich weiß - aber ich hab auch nicht den Stein der Weisen.

Gruß
ohrmuschel


[Beitrag von ohrmuschel am 22. Jun 2004, 12:17 bearbeitet]
MC_Weissbier
Stammgast
#76 erstellt: 22. Jun 2004, 12:18
Die Ursachen liegen imo in der Veränderung der Medienlandschaft, des musikalischen Konsumverhaltens, etc. in den letzten 30 Jahren.
Früher (70er Jahre) war Musik ein "rares Konsumgut", es gab zwar Radio, aber weniger Sender, es gab Fernsehen, aber weniger Musiksendungen und vor allem keine Casting-Shows, es gab kein Internet, es gab keine Handys mit Klingeltönen.

Ich persönlich hab' Radio gehört (SWF3 - Top Ten, etc.), Fernsehen geschaut (Disco mit Ilja, Hitparade ,), und ganz wichtig, von meinem älteren Bruder Cassetten gekriegt mit Stones, Neil Young, Blue Oyster Cult, Eagles, Supertramp, Pink Floyd, Genesis, etc.
Später bin ich in meinen Freistunden in der Schule zum nahegelegenen Plattenladen gerannt und hab' mir 'ne Stunde lang die neuesten Scheiben angehört und GEKAUFT (!!!).
So hat sich mein persönlicher Musikgeschmack entwickelt.

Heute gibt es Internet und da kostet Musik garnix, download egal in welcher Qualität, VIVA und MTV rund um die Uhr, Privatfernsehen und Privatradio, die ausschließlich Geld verdienen wollen und nur in geringen Maße zur kulturellen Bildung der Jugend beitragen. Eltern die im Stress sind und keine Zeit haben sich um ihre Kinder zu kümmern und die Industrie bringt den Kids schon ganz früh bei, dass es nur um Fun - Fun - Fun geht: Playstation, Handys, Klamotten, Frisuren, Make up, Party, Drinks - möglichst teuer, möglichst oft, möglichst viel!
Der Bezug fehlt, auch zur Musik und zu den (echten) Künstlern!
Es wird vorgegaukelt, dass es jeder schaffen kann - "Music for the Masses"!
Musik als kostenloser Schokoriegel in hunderten Größen, Formen, Geschmacksrichtungen - austauschbar.
Ich wette, dass noch nicht mal 10% aller Abiturienten 3 klassische Komponisten aufzählen können, genausowenig wie sie wissen wo Skandinavien liegt.
Gnob
Inventar
#77 erstellt: 22. Jun 2004, 12:33
Hi

sicherlich ist es so das die Ablenkung durch eine steigende Anzahl solcher

Playstation, Handys, Klamotten, Frisuren, Make up, Party, Drinks

Konsumgüter immer drastischer zunimmt und das Interesse an guter Musik für den Großteil der jungen Gesellschaft immer weiter abnimmt.

ABER

Früher, bin Jahrgang ´71, war es auch nicht anders wie Schili schon richtig bemerkt hatte.
Doch es gab immer diejenigen die gegen den Strom geschwommen sind, so auch ich und der Großteil derer hier im Forum.

Aber das Verhältnis stimmt heutzutage nicht mehr, die Beeinflussung der Medien ist immer stärker und das macht mir Angst!!!

Falls ich mal Kinder haben sollte werde ich diese unterschwellig mit guter Musik beeinflussen und zwar schon in ganz jungen Jahren... (wie es mein Daddy, früher noch unbewusst!! mit mir gemacht hat!!)

und dafür danke ich ihm



Gruß
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 22. Jun 2004, 12:43

Falls ich mal Kinder haben sollte werde ich diese unterschwellig mit guter Musik beeinflussen und zwar schon in ganz jungen Jahren... (wie es mein Daddy, früher noch unbewusst!! mit mir gemacht hat!!)


Würd ich bewußt als "erzieherische Maßnahme" lassen. Die sollen ihren eigenen "Geschmack" selber finden. Ich habe als Kind die Musik meiner Eltern auch verabscheut - finde ich normal.

PS. mein Sohn hört interessanterweise mit zunehmenden Alter ältere Musik - warum, weiß ich nicht.
Gnob
Inventar
#79 erstellt: 22. Jun 2004, 12:53

Die sollen ihren eigenen "Geschmack" selber finden


nee ... lieber nicht. Ausserdem würden sie eh nicht drum herum kommen

war ja damals auch nicht das Ziel meines Vaters...

Gruß
heavysteve
Stammgast
#80 erstellt: 22. Jun 2004, 13:35
Hi zusammen,
sorry, aber sollte wohl wirklich keine Bohlendikussion werden. Aber bei sinkenden Ansprüchen darf auch dieser Herr
nicht unbenannt bleiben.
Mr. Muhhhsssss T nervt und ja mit genau so unanspruchlosem Zeug.

Leider lassen sich heute die Käufer von den Medien und nicht von Ihrer eigenen Meinung zum Kauf beeinflussen.

Was auf MTV die NO.1 ist muss gut sein und ich muss es kaufen. Scheißegal wie es klingt....es ist gut, weil es ist ja NO1

Gruss SteveO
Largo
Stammgast
#81 erstellt: 22. Jun 2004, 13:45


... eine Tendenz zur Individualisierung in unserer Gesellschaft, die einhergeht mit einer zunehmenden Entsolidarisierung, usw.
Da könnte man verzweifeln....


Ich sehe ehrlich gesagt eher das Problem der Nivellierung unserer Gesellschaft, also Entindividualisierung, Angleichung und Anpassung. Dass es also immer weniger Leute gibt, die sich von der Masse abheben und gegen der Strom schwimmen. Dass sich stattdessen eine willenlose und manipulierbare Menschheit manifestiert.
In der Soziologie gibt es zwar auch Theorien der Individualisierung, aber dies betrifft derzeit nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung.

Ich finde es schade, dass die Politik diese Entwicklung - die meiner Meinung nach mit dem sinkenden Bildungsniveau zusammenhängt und in Zukunft einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht - nicht zur Kenntnis nimmt. Wahrscheinlich liegt daran, dass "die" Politiker wie im Jetlag leben und von der Realität nur noch wenig mitkriegen.
JochenB
Stammgast
#82 erstellt: 22. Jun 2004, 15:37

Die Ursachen liegen imo in der Veränderung der Medienlandschaft, des musikalischen Konsumverhaltens, etc. in den letzten 30 Jahren.
Früher (70er Jahre) war Musik ein "rares Konsumgut", es gab zwar Radio, aber weniger Sender, es gab Fernsehen, aber weniger Musiksendungen und vor allem keine Casting-Shows, es gab kein Internet, es gab keine Handys mit Klingeltönen.


Hi und Yup! So kann man es wohl sehen.



Ich persönlich hab' Radio gehört (SWF3 - Top Ten, etc.), Fernsehen geschaut (Disco mit Ilja, Hitparade ,), und ganz wichtig, von meinem älteren Bruder Cassetten gekriegt mit Stones, Neil Young, Blue Oyster Cult, Eagles, Supertramp, Pink Floyd, Genesis, etc.
Später bin ich in meinen Freistunden in der Schule zum nahegelegenen Plattenladen gerannt und hab' mir 'ne Stunde lang die neuesten Scheiben angehört und GEKAUFT (!!!).
So hat sich mein persönlicher Musikgeschmack entwickelt.


Das waren noch Zeiten. Da war der regelmässige Besuch des kleinen Plattenladens (die es auch zuhauf gab) absolute Pflicht. Wo sind die eigentlich geblieben? Die haben mittlerweile echt seltenheitswert. Das ging soweit, dass ich bei einigen Läden noch nicht ganz reingekommen war und schon einen Stapel Platten auf der Theke zum duchhören liegen hatte. Schlimmer geworden ist das noch, als ich in einem Jugendheim zum DJ verdonnert wurde und jede Woche die neuesten Platten besorgen musste. Da habe ich mich allerdings immer ein wenig schwer getan, da die Musik auch damals teilweise nicht immer mein Geschmack war und ich die "Masse" bedienen musste.
Hier bei uns waren die holländischen Sender Radio Veronika und Hilversum 3 die Sender, wo man schon teilweise Wochen vorher hörte, wo man in Good Old Germany noch von träumte.

Und damals dachte man mit der Eröffnung des ersten Mediamarktes, dass Paradies wäre aufgemacht worden. Ich gäb was drum nochmal in einem richtigen Plattenladen zu stöbern.



Musik als kostenloser Schokoriegel in hunderten Größen, Formen, Geschmacksrichtungen - austauschbar.
Ich wette, dass noch nicht mal 10% aller Abiturienten 3 klassische Komponisten aufzählen können, genausowenig wie sie wissen wo Skandinavien liegt.


Der Zwang der freien Marktwirtschaft immer wieder neue Bedürfnisse hervozurufen, die befriedigt werden müssen. Sowas nennt man Konsum.

Da habe ich letzten was gesehen und weiss nicht ob das ein Fake war aber da wurden Abiturienten befragt und ein Mädel hat bei einer Europakarte und Zuordnung der Länder, Frankreich nach Dänemark verfrachtet. Da es wohl bei Raab war, nehme ich das zunächst mal nicht so ernst. Sicher gibt es solche Beispiele aber die Jugend ist manchmal eher besser als ihr Ruf, denke ich. Positive Beispiele, die wissen wo es lang geht und die ihren Weg machen werden, habe ich da genug im Bekannten und Freundeskreis. Einfach gesagt, Bekloppte hat es immer gegeben und wird es auch immer geben. Fragt sich nur ob die Anzahl nicht zunimmt.
Es ist allerdings erschreckend, wenn ich auf der Arbeit teilweise Emails von Hochschulabsolventen oder Leuten in gehobenen Positionen bekommen, die mehr Fehler in der Rechtschreibung haben, als ich Haare in der Nase (und das sind nicht wenige)

Gruss

Jochen


[Beitrag von JochenB am 22. Jun 2004, 15:52 bearbeitet]
MC_Weissbier
Stammgast
#83 erstellt: 22. Jun 2004, 16:10
@JochenB

Das war der Erstwählercheck bei TV Total - kein Fake, die haben wirklich nichts gewußt. Das war zwar nicht repräsentativ, weil sie nur die wirklichen Looser gezeigt haben, aber dass ein Abiturient nix mit dem Begriff "Skandinavien" anfangen kann - unfassbar!
SRickli
Neuling
#84 erstellt: 23. Jun 2004, 20:00
Der Trend seit den letzten paar Jahren geht wirklich da hin, dass schlechte Künstler (genannt sei da Dieter Bohlen und seine Brut des Grauens Kübelböck und Schumifake Alex, etc,etc) die wirklich nichts taugen mit Nichts oder Kopien anderer Künstler (die etwas können), Geld wie Heu machen. Wenn man mehrere Titel miteinander vergleicht klingt ja alles irgendwie gleich. Zum Glück gibts doch noch einige die noch Musik machen können die brauchbar ist (Eminem, D12, und, und, und)
jazzfusion
Stammgast
#85 erstellt: 23. Jun 2004, 20:17
Sorry - aber für einen ernstzunehmenden Künstler würde ich Eminem nicht gerade halten. Aber mit simplem Sprechgesang und lustigen, viel zu großen Klamotten lässt sich auch ne' Menge Geld verdienen . . .
bukowsky
Inventar
#86 erstellt: 23. Jun 2004, 20:30
... und die Künstler, die den Küblböck- und Alexander-Kram einspielen, sind bislang auch immer sehr gute Handwerker gewesen
Largo
Stammgast
#87 erstellt: 23. Jun 2004, 20:34

Zum Glück gibts doch noch einige die noch Musik machen können die brauchbar ist (Eminem, D12, und, und, und)


Das ist bestimmt ein Versprecher.

Eminem hat mit anspruchsvoller Musik nun wirklich nichts zu tun. Er ist letztlich auch nur ein Popstar im Gangster-Kostüm.
Uncle_Säbä
Ist häufiger hier
#88 erstellt: 24. Jun 2004, 08:41
Hallo zusammen.

Meiner Meinung nach ist das alles ein Teufelskreis. Ich meine wo sollen die Kids denn sonst mit der Musik in Berührung kommen als über VIVA und MTV... Und genau das ist das Problem! Das was da den Kids vorgesetzt wird, wird auch brav ausgegessen...Also ab in den nächsten CD-Laden und die CD gekauft. Bzw. wohl eher aus dem Netz gesaugt
Da müssten sich dann Jugendclubs u.s.w. einsetzen und für mehr Live-Konzerte etc. sorgen.


Ich habe nach wie vor Frust auf diese verdammten Kommerz-Sender und Aus-Scheiße-Mach-Geld-Plattenfirmen...
Ich meine, kein Wunder das die Jugendlichen verblöden. Die dürfen ja nicht mehr selbständig denken und handeln. Denen wird doch alles vorgelebt was sie hören müssen und sollen um "in" zu sein. Ich muss da immer an Star Wars denken: "Eine Armee der Klone" ... Aber ich schweife ab

Solange den großen Plattenfirmen und den Musiksendern nicht irgendwie ein bischen ausgebremst werden, wird sich das wohl auch nie ändern... Meine Meinung!


Ich selbst seh mich da ein bischen wie ein Missionar.
Wenn ich durch die Stadt fahr bin ich glaub der einzige, bei dem gute Musik aus dem Auto kommt.
Und aus dem Freundeskreis hab ich ein paar schon mal mit in die Rockdisco geschleift wo nicht dieser Mainstream läuft, und denen hats allen gefallen...


In diesem Sinne, gehet hin in Frieden und missionieret die Ungläubigen.


Gruß, Tom



-------------------------------------
Industrie kills music!!
DSDS - Star Search - Popstar

-------------------------------------
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#89 erstellt: 24. Jun 2004, 08:53
Ist der musikalische Anspruch nicht auch dadurch gesunken, daß man einen solchen erst gar nicht reklamieren will?

Heute geht es primär um "Quoten" und Käuferschichten. Da wird marketingmäßig im vorhinein abgecheckt, was sich wie gut und schnell verkaufen läßt. Der Künstler selbst wird zunehmend in seiner Kreativität - so er sie hat - eingeschränkt. Es wird auf den Massengeschmack gezielt, man möchte schließlich Geld verdienen. So weit, so gut.

Ich behaupte mal, wenn wir (die Konsumenten) andere Erwartungen an die Musik hätten (und das auch nachfragen =kaufen) würden, würde die Qualität auch wieder steigen. Aber leider werden in unserer schnellebigen Zeit kaum noch Trends und richtungweisende Neuerungen gewagt, die einen längeren Zeitraum überdauern.
Die chaotische, aber höchst innovative und kreative Phase der 50/60er, teils 70er Jahre ist abgeebbt. Vielleicht auch eine ganz zwangsläufige Entwicklung.
Jazzy
Inventar
#90 erstellt: 24. Jun 2004, 14:49
Hallo!
Was ist gegenüber früher heute schlechter? Der Geschmack der Leute,die Musik,die Bands?
Darüber kann man streiten.
Was aber wirklich bedenklich ist: die Konzentration der Musikindustrie,die weltbeherrschenden Majors und Musikverlage wie Universal,Sony,BMG.
Sie gehen auf Nummer sicher,wollen keine jungen Bands mühsam aufbauen,sondern lieber Superstars und Klingeltöne vermarkten.Das Geld hat über die Kunst gesiegt,wie es scheint.
Und der CD-Käufer wird gegängelt und bedrängt von den Majors mit Kopierschutz und Co.
Das sind IMHO die wahren Probleme unserer Zeit.
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 24. Jun 2004, 15:08
@jazzy:
Was aber wirklich bedenklich ist: die Konzentration der Musikindustrie,die weltbeherrschenden Majors und Musikverlage wie Universal,Sony,BMG.
Sie gehen auf Nummer sicher,wollen keine jungen Bands mühsam aufbauen,sondern lieber Superstars und Klingeltöne vermarkten.Das Geld hat über die Kunst gesiegt,wie es scheint


So sehe ich das auch. Diese Entwicklung engt den kreativen Rahmen der Künstler ein, Experimente, die etwas wirklich Neues und Bahnbrechendes schaffen könnten, werden nicht mehr gewagt, da sie erst mal schlicht Geld vernichten. In unserer Wegwerfgesellschaft regiert das ex-und-hopp-Prinzip. Nichts ist von Dauer, schneller Konsum ist angesagt. Ist vielleicht zu pessimistisch, aber so sehe ich das im Moment.

Gruß
ohrmuschel
Knibbel
Stammgast
#92 erstellt: 25. Jun 2004, 11:42
hallo Leute Ich bin Jahrgang 1960 und damals gab es wohl genausoviel Schrott wie heute.In ganzen gesehen ist die Musik heute besonders die "Chart's" viel oberflächiger und anspruchloser geworden.Das liegt auch daran das z.B. in fast allen Radiosendern die "Top 50" hoch und runter geleiert wird.Überall derselbe Schrott.Zu meiner Zeit gabe z.B noch SWF 3 Popshop. Da gab es öfters Sendungen wo neue Bands vorgestellt wurden und 2 Stunden von denen Musik gespielt wurde.Sonntagsmittag ich glaub es war um 14.00 Uhr wurden nur Liveaufnahmen gebracht.Da saß unsere Clique mit nem Kofferradio an unsrem Treffpunkt und waren gespannt was es diesmal gab.Aber früher gab es auch viel schlechte Musik und Geld wollten sie doch auch alle verdienen. Heute denken doch viele dank diesen stupiden Castingsshow's könne er/sie schnell mit ein bißchen Gejammere die schnelle Kohle machen.Aber gute Musiker gibt es auch heute noch. Mein Favorit im Moment ist mit sauberem Bluesrock " Joe Bonamassa". müsst Ihr unbedingt mal hören. unn tschüs
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 25. Jun 2004, 16:24
Kennst du auch noch Frank Laufenberg vom SWF 3? Da wurde seinerzeit Musik aller Stilrichtungen vorgestellt, sogar Texte und Übersetzungen wurden geliefert. Gibt´s sowas noch?

Gruß
ohrmuschel
Largo
Stammgast
#94 erstellt: 25. Jun 2004, 18:00
Zur Ehrenrettung der 90'er und 00'er Jahre:

die Monats-Charts vom Januar 1970:

1. Dein schönstes Geschenk - Roy Black
2. Sugar Sugar - Archies
3. Come Together / Something - Beatles
4. Call Me Number One - Tremeloes
5. Mendocino - Michael Holm
6. Venus - Shocking Blue
7. Down On The Corner - Creedence Clearwater Revival
8. Geh nicht vorbei - Christian Anders
9. Dynamite Woman - Sir Douglas Quintet
10. Oh Well - Fleetwood Mac
11. Anuschka - Udo Jürgens
12. Suspicious Minds - Elvis Presley
13. Was damals war - Karel Gott
14. Heya - Jeronimo
15. Mademoiselle Ninette - Soulful Dynamics
16. In der Carnaby Street - Peggy March
17. Sweet Dream - Jethro Tull
18. Scheiden tut so weh - Heintje
19. Zucker im Kaffee - Erik Silvester
20. One Million Years - Robin Gibb
21. Nie mehr allein - Christian Anders
22. Tarata-Ting Tarata-Tong - Mireille Mathieu
23. Weine nicht kleine Eva - Die Flippers
24. Mighty Joe - Shocking Blue

oh oh

Quelle: www.springbock.de/fun/musik/charts


[Beitrag von Largo am 25. Jun 2004, 18:16 bearbeitet]
bukowsky
Inventar
#95 erstellt: 25. Jun 2004, 18:13
Hallo largo,
schöne Liste, allerdings besteht die Mehrzahl der Stücke aus über Jahre aufgebauten Künstlern, die zumeist eine lange Zeit erfolgreich waren. Fast alle Stücke sind handwerklich und oft auch kompositionell (schönes Wort) auf hohem Niveau ... was sie in meinen Ohren wieder aufwertet - auch wenn ich geschmacklich andere Wege gehe
Schili
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 25. Jun 2004, 18:33
Tja - ich halte die Liste auch nicht für besonders aussagekräftig - bis auf zwei, kenne ich sowohl Lied als auch Interpret.....Zehn Stücke davon würde ich sogar als absolute Klassiker bezeichnen.

Ob man das im Jahre 2040 auch von der Playlist 2004 behaupten wird ?

Gruß, Schili
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 25. Jun 2004, 19:07
@Largo: Zur Ehrenrettung der 90er und 00´er Jahre hätte es dieser Liste nicht bedurft. Es gibt wirklich jede Menge anspruchsvoller Musik - auch heute noch. Wer suchet - der findet auch heute noch.
Im übrigen stimme ich bukowsky zu: Handwerklich / kompositorisch kann man da nicht meckern. Meinen Geschmack trifft das zwar nicht, aber jedem das Seine.

Mein Favorit in dieser Liste wäre "Ma Baby Baby Balla Balla" von "The Rainbows". Da wurde in den 70er mal in einer Radiosendung der Text vorgelesen und die Komposition besprochen. Da konnte ich wirklich herzhaft lachen. Im Refrain wird 37 x geballat. Köstlich.


[Beitrag von ohrmuschel am 25. Jun 2004, 19:08 bearbeitet]
heavysteve
Stammgast
#98 erstellt: 26. Jun 2004, 20:15
Hi zusammen,
was haltet Ihr denn von der Zusammenstellung der Bands
beim Hurricane Festival.

Was ist da Eurer Meinung nach eine 0-Nummer?

Ich finde z.B. Meister Bowie und Within Temptation
für ein sehr gelungenes Line-up.

Gruss, SteveO
valya
Neuling
#99 erstellt: 27. Jun 2004, 17:39
Oft hat Musik nichts mehr mit Anspruch zu tun, sondern ist zu einem Objekt oder Produkt verkommen. Trivialproduktionen ohne Anspruch, die von schon bereits erfolgreichen Tracks kopiert werden. Was erfolgreich war, wird es wieder sein, und so hört man ähnliches wieder und wieder. Langweilig. Stupide. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. ... und der Gesellschaft scheint es dennoch zu gefallen. Eine anspruchslose Gesellschaft eben.


@Largo:
Ich bin selbst erst 25 und kann daher schwer sagen, was "früher" war. Aber ist nicht vielleicht das Überangebot einer der großen Unterschiede? Heute gibt es zahlreiche Musiksender, die einen 24h den Tag und sieben Tage die Woche mit immer der gleichen Musik in Dauerschleife beschallen. Dazu kommt Werbung ohne Ende, Chart-Shows, Casting-Shows, BigBrother-Songs, Sat1-CD-Tipps und weiß der Geier. Überall hört man immer die gleiche Musik. Im Kaufhaus, beim Arzt, im TV, im Kino, im Radio, beim Mediamarkt, im Fahrstuhl, auf Stadtfesten, etc. Der Konsum wird einem quasi mit einer gewissen Penetranz aufgedrängt, führt bei mir allerdings zu Desinteresse und genervt Sein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das mit früher vergleichbar ist, da schon die Medien eine geringere Bedeutung hatten. Wieviele Musiksender gab es damals im Fernsehen? Oder gab es früher von der Musikindustrie Auflagen an die Radiosender, welche Musik sie in welchem Umfang zu spielen hatten?


[Beitrag von valya am 27. Jun 2004, 17:41 bearbeitet]
ohrmuschel
Hat sich gelöscht
#100 erstellt: 27. Jun 2004, 18:59
@valya:Ich kann mir nicht vorstellen, daß das mit früher vergleichbar ist, da schon die Medien eine geringere Bedeutung hatten. Wieviele Musiksender gab es damals im Fernsehen? Oder gab es früher von der Musikindustrie Auflagen an die Radiosender, welche Musik sie in welchem Umfang zu spielen hatten?
[q1]

Interessanter Ansatz. Der erste Sender, der in den 6oer z.B. Rockmusik brachte, war Radio Bremen mit dem "Beat Club", seinerzeit sensationell, heute Legende.
Die ersten Singles, die ich mir kaufte, mußten hart erarbeitet werden, 5 Mark war viel Geld für mich damals. Da war einem die Musik seiner "Helden" noch was wert.

Was ich damit sagen will: Musik war ein knappes Gut, da suchte man sich sorgfältig aus, was man zu Hause hören wollte. Ich mußte auch lange am Drehknopf drehen, bis ich einen "passenden" Sender fand, der "meine" Musik spielte.
Während man früher wohl eher der Musik nachlief, läuft man ihr heute eher weg...
Largo
Stammgast
#101 erstellt: 27. Jun 2004, 19:16

Aber ist nicht vielleicht das Überangebot einer der großen Unterschiede? Heute gibt es zahlreiche Musiksender, die einen 24h den Tag und sieben Tage die Woche mit immer der gleichen Musik in Dauerschleife beschallen. Dazu kommt Werbung ohne Ende, Chart-Shows, Casting-Shows, BigBrother-Songs, Sat1-CD-Tipps und weiß der Geier. Überall hört man immer die gleiche Musik. Im Kaufhaus, beim Arzt, im TV, im Kino, im Radio, beim Mediamarkt, im Fahrstuhl, auf Stadtfesten, etc. Der Konsum wird einem quasi mit einer gewissen Penetranz aufgedrängt, führt bei mir allerdings zu Desinteresse und genervt Sein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das mit früher vergleichbar ist, da schon die Medien eine geringere Bedeutung hatten. Wieviele Musiksender gab es damals im Fernsehen? Oder gab es früher von der Musikindustrie Auflagen an die Radiosender, welche Musik sie in welchem Umfang zu spielen hatten?


Dein Argument steht nicht wesentlich im Gegensatz zu dem von mir Genannten.

Das penetrante Bombardement mit 0815-Musik ist allerdings nicht die Ursache der Problems, sondern das Problem selbst.

Ob schrottige Musik häufig oder selten gespielt wird, ist für mich übrigens unwesentlich - es bleibt Schrott.
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